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Frühere News



Aktualitäten April 2004

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Experte warnt Regierung: "Rodung wäre strafbar"

RIEHEN/BASEL. - Im Streit um den geplanten Bau der Zollfreistrasse verschärft sich der Ton: Im Projektgelände am Flüsschen Wiese dürfe in den nächsten sechs Monaten aus rechtlichen Gründen nicht gerodet werden, forderten die "Zollfreie"-Gegner heute an einer Medienkonferenz in Riehen. Sie beziehen sich auf einen Brief, den der Basler Advokat und Rodungsexperte Daniel Boerlin am Mittwoch an die Basler Regierung schickte. Darin weist er die kantonale Exekutive darauf hin, dass jeder Eingriff in die geschützte Natur bis 30. September "verboten und strafbar" sei. Der Jurist stützt sich auf das baden-württembergische Naturschutzgesetz, das Rodungen während der Brutzeit absolut verbietet, und das eidgenössische Waldgesetz, das etwas offener verlangt, dass "im Falle von Rodungen dem Natur- und Heimatschutz Rechnung zu tragen ist". Angesichts des über 25 Jahre alten Staatsvertrags bestehe heute "unzweifelhaft keine besondere Dringlichkeit", ausgerechnet in der Vegetations-, Brut- und Nistzeit zu roden. Boerlin droht mehr oder weniger offen damit, dass die Regierung bei einem Rodungsauftrag oder bei Polizeieinsätzen zur Geländeräumung mit einer Strafanzeige auch wegen Anstiftung und Gehilfenschaft zu rechnen hätte.

Der hungerstreikende Arzt und Anführer der Strassengegner Martin Vosseler verweist zudem auf eine Vereinbarung zwischen Baden-Württemberg und dem Kanton Basel-Stadt vom 7. Mai 1976: Danach darf mit den Bauarbeiten erst begeonnen werden, "nachdem die erforderlichen Rechte erworben sind oder nachdem die für die Enteigung zuständige eidgenösissche richterliche Behörde die vorzeitige Besitzeinweisung beschlossen hat". Zwei Parzellen jedoch, so Vosseler, seien noch nicht rechtskräftig enteignet. - Weiter in Abklärung ist, ob eine Moratoriums-Initiative lanciert werden soll. (30. April 2004)


Grand-Casino-Mitarbeiter wollte eigenes Casino plündern

BASEL. - Einen geplanten Überfall auf das Grand Casino Basel konnten das Kriminalkommissariat und Spezialisten der Kantonspolizei Basel verhindern. Dank Hinweisen des Casinos konnte die Staatsanwaltschaft im Rahmen von Ermittlungen, die sich bis in den Kanton Glarus erstreckten, am Mittwoch zwei Männer und eine Frau festnehmen, die geplant hatten, das Casino mit Waffeneinsatz zu überfallen und die Tageseinnahmen zu rauben. Einer der Hauptverdächtigen ist ein Mitarbeiter des Casinos, der zusammen mit seinen Komplizen den Überfall geplant hatte. Bei den Festgenommenen handelt es sich um drei Schweizer im Alter von 33, 27 und 23 Jahren. Die Ermittlungen in dieser Sache seien noch nicht abgeschlossen, weshalb laut Staatsanwaltschaft keine weiteren Informationen zum aktuellen Verfahrensstand gegeben werden können. (30. April 2004)


"Zollfreie": Jungfreisinnige fordern Baum-Ersatz

BASEL. - Die Basler Jungfreisinnigen sind für den Bau der Zollfreistrasse zwischen Lörrach und Weil am Rhein, aber sie fordern, dass "der ökologische Verlust nicht ohne weiteres weggesteckt werden darf". Darum verlangen sie als Ersatz für die nach ihrem Angaben 30 Bäume, die gefällt werden müssen, "die Begrünung möglichst vieler der tristen Plätze in der Stadt Basel". So hat Basel mit der Neugestaltung des Bahnhofplatzes, der Clarastrasse und des Messeplatzes "drei weitere Asphaltwüsten erhalten". Als symbolischen Ersatz für die zu fällenden Bäume soll das Baudepartement die "Begrünung der tristen Plätze Basels mittels Bäumen in Töpfen" prüfen. So könne Basel kostengünstig und flexibel "ein freundlicheres Bild erhalten und zugleich den ökologischen Schaden, der durch die Zollfreie entsteht, begrenzen". (30. April 2004)


Rechtsextreme kontrolliert: Freispruch für Polizei-Offiziere

BASEL. - Rundum freigesprochen hat das Baslr Strafgericht zwei Basler Polizei-Offiziere, die für eine Personenkontrolle anlässlich der Versammlung der als rechtsextrem ein-gestuften "Partei National Orientierter Schweizer" (PNOS) im Juni 2002 verantwortlich waren. Die Klage wegen Nötigung, Freiheitsberaubung und Amtsmissbrauch war durch die PNOS erhoben worden, die damals unter der ideologischen Leitung des Holocaust-Leugners Bernhard Schaub stand. Das Gericht kam zum Schluss, dass die Kontrolle nicht nur rechtlich korrekt und notwendig war, sondern auch hochprofessionell durchgeführt worden war. - Der Saal des Hotels "Drei König" in Kleinhüningen war durch Schaub unter falschem Namen reserviert worden. Da Zusammenstösse mit linksextremen Gruppierungen zu befürchten waren, die auf denselben Samstag zu einer Kundgebung aufgerufen hatten, führte die Kantonspolizei Basel-Stadt zusammen mit der Staatsanwaltschaft an dieser Versammlung eine Personenkontrolle durch. Dabei wurden alle Anwesenden einzeln kontrolliert und fotografiert. Unter anderem wurde ein zur Festnahme ausgeschriebener Mann festgestellt und die Polizei konfiszierte mehrere verbotene Messer. Die Kontrolle dauerte rund eine Stunde. Die Versammlung konnte anschliessend weitergeführt werden. - Da sich die Strafanzeigen auch gegen die Staatsanwaltschaft richteten, ernannte die Regierung Roland Winiger aus Olten als ausserordentlichen Staatsanwalt und beauftragte diesen mit der Abklärung. Im Laufe des Vorverfahrens stellte der ausserordentliche Staatsanwalt das Verfahren gegen den ebenfalls von der PNOS angezeigten Vorsteher des Polizei- und Militärdepartementes und zwei Staatsanwälte ein. Auf die Anzeigen gegen zwei weitere Personen ging er nicht ein. (30. April 2004)
Freispruch rechtskräftig


"Leergut" bestand aus sieben Tonnen Sondermüll

BASEL. - Mit "Leergut" war die Ladung eines Lastwagens deklariert, der von Basel-Stadt nach Deutschland einreisen wollte. Doch der verdächtige Geruch der angeblich leeren Mulde machte deutsche Zöllner skeptisch. Eine Überprüfung des Vehikels durch Spezialisten der Basler Kontrollstelle für Chemie- und Biologiesicherheit (KCB) und des Amtes für Umwelt und Energie (AUE) ergab, "dass es sich bei dieser Ware eindeutig um Sondermüll handelte", wie die Basler Staatsanwaltschaft mitteilt. Er bestand aus rund sieben Tonnen Metallschlamm, getränkt mit Lösungsmitteln. Auf Anordnung der Behörden wurde der Sondermüll in der Schweiz fachgerecht entsorgt. Weitere Ermittlungen ergaben, dass der Chauffeur einmal pro Monat in der Schweiz Schrott sammelt und diesen dann in Deutschland entsorgt. Die Herkunft des von den Schweizer Behörden beschlagnahmten Sondermülls konnte sich der Chauffeur nicht erklären. Er gab an, die Mulde, die für kurze Zeit in einem Industriegebiet in Muttenz abgestellt war, sei ohne sein Wissen von Unbekannten "illegal beladen" worden. Gegen den Chauffeur, einen 41-jährigen in Deutschland wohnhaften Italiener, wird weiter ermittelt. Zudem werden ihm sämtliche Kosten in Rechnung gestellt. Der Mann ist bereits mehrmals wegen Zollvergehen in Erscheinung getreten. Der Sondermüll-Schmuggel flog am 14. April auf, wurde aber erst jetzt kommuniziert. (29. April 2004)


SVP-Grossrat Werner Muster gestorben

BASEL. - Der Basler SVP-Grossrat Werner Muster, ehemals Mitglied des Fasnachtscomités, ist am Wochenende nach längerer schwerer Krankheit im Alter von 75 Jahren verstorben. Dies teilt die SVP in einem Communiqué mit. Mit Werner Muster verliere die Partei "einen konsequenten und fähigen Mann, welcher sich immer für die Belange und das Parteiprogramm der Partei eingesetzt hat". Sein Tod hinterlasse "sowohl in der Partei wie auch in der Fraktion eine Lücke". In jüngster Zeit hatte sich der frühere Landesring-Politiker und Migros-PR-Verantwortliche Muster jedoch dem Lager der dissidenten Grossräte angeschlossen, die Kritik am Politik- und Führungsstil der Parteipräsidentin Angelika Zanolari äusserten und kürzlich eine eigene Partei gründeten. Erster Nachrückender wäre Philipp Schopfer, der sich laut "Basler Zeitung" der neuen "Bürger-Partei Basel" (BPB) anschliessen will. (27. April 2004)


DSP mit Hans Martin Tschudi in die Regierungsratswahlen

BASEL. - Die Demokratisch-Soziale Partei Basel-Stadt (DSP) will erneut mit Justizdirektor Hans Martin Tschudi (52) in die Regierungsratswahlen vom kommenden Herbst ziehen. Dies beschloss die Parteiversammlung gestern Montagabend einstimmig. Seit der Parteigründung ist Tschudi der zweite DSP-Regierungsrat. Sein Vorgänger war der populäre Polizeidirektor Karl Schnyder, der 1976 als SP-Regierungsrat gewählt wurde. Die DSP war im Juni 1982 nach heftigen Flügelkämpfen und ebenso heftiger Kritik an Polizeieinsätzen des damaligen SP-Mannes und Gewerkschafters Schnyder innerhalb der Basler SP als Dissdentenpartei gegründet worden. Tschudi ist seit 1994 Basler Regierungsrat. Er freue sich "weiterhin an seiner Arbeit und spürt immer noch grossen Willen, etwas zu bewegen", heisst es in einem DSP-Communiqué. (27. April 2004)


Schüsse auf Tochter: Ex-SD-Landrat Ammann unter Verdacht

MUTTENZ. - Franz Ammann, ehemaliger Landrat der Schweizer Demokraten, soll in der Nacht auf heute Montag in Muttenz seiner 21-jährigen Tochter Sabrina in den Rücken geschossen haben. Dies berichtet heute der Fernsehsender TeleBasel. Als Grund wird ein Familien-Streit vermutet, der auch mit dem 22-jährigen Freund der Tochter zu tun haben soll. Der 46-jährige ex-SD-Landrat, von Beruf SBB-Angestellter, ist auf der Flucht, möglicherweise im süddeutschen Raum. Nach dem TV-Bericht soll der Ex-Parlamentarier schon früher "eine Weile in Untersuchungshaft" gesessen haben. Die wahren Hintergründ der Tat sind noch unklar. Das Opfer befindet sich ausser Lebensgefahr.
• Die Polizei hat heute Dienstag den Verdacht bestätigt und Ammann zur Fahndung ausgeschrieben. Er befinde sich nach wie vor auf der Flucht, gemäss neusten Erkenntnissen in der Südschweiz, mit grösster Wahrscheinlichkeit im Tessin oder speziell im Gebiet Leventina. Der Gesuchte ist laut Polizeiangaben "möglicherweise suizidgefährdet", es wird um schonendes Anhalten gebeten. Vorsicht: Der Gesuchte trägt eine Waffe und könnte allenfalls davon Gebrauch machen. Laut Polizeiangaben schoss Ammann auf seine Tochter und deren Freund, als diese gerade im Begriff waren, die Liegenschaft zu ihrer Wohnung an der Baselstrasse 116 zu betreten. (26/28. April 2004)
3. Mai 2004: Ammann stellt sich der Polizei


Stürmer Hervé Tum verlässt FCB Ende Saison

BASEL. - In den Vertragsverhandlungen zwischen Stürmer Hervé Tum und dem FC Basel 1893 ist keine Einigung erzielt worden: Der 25jährige kamerunische Spieler hat das vom Club vorliegende Angebot für eine Vertragsverlängerung nicht angenommen. Damit wird Tum, der im Januar 2001 vom FC Sion nach Basel gekommen war, den FCB nach Ablauf des aktuellen Vertrages per 30. Juni 2004 verlassen, wie der FC Basel heute mitteilt. Dem Vernehmen nach stellte Tum finanzielle Forderungen, die die FC Basel nicht akzeptierte. (26. April 2004)


Schwerer Reitunfall während Übungsstunde

DIEGTEN BL. - Heute Montagmorgen ereignete sich im Gebiet "Giesshof" in Diegten ein schwerer Reitunfall. Während einer Übungsstunde rutschte eine Reiterin kurz vor 11 Uhr mit dem Stiefel aus dem Steigbügel und fiel in der Folge in einer Kurve vom Pferd. Dabei stürzte sie so unglücklich gegen die Einzäunung, dass sie mit einem Rettungshelikopter ins Spital überflogen werden musste. (26. April 2004)


Bewaffneter Raubüberfall auf Restaurant

LIESTAL. - In der Nacht auf heute Montag ist auf ein Restaurant an der Oristalstrasse in Liestal ein bewaffneter Raubüberfall verübt worden. Gemäss den bisherigen Erkenntnissen betraten drei maskierte und mit Faustfeuerwaffen bewaffnete Männer um etwa 0.15 Uhr das Lokal und zwangen die neun anwesenden Gäste, abzuknien. Danach mussten alle Gäste ihr Portemonnaie sowie weitere Wertsachen abgeben und sich anschliessend in den Keller begeben. Anschliessend flüchtete die Täterschaft mit einem Personenwagen in unbekannte Richtung. Das gesamte Deliktsgut hat einen Wert von einigen tausend Franken. Die Polizei sucht Zeugen. (26. April 2004)


Ausschreitungen nach Match FCB-Zürich

MÜNCHENSTEIN. - Im Anschluss an das Fussball-Meisterschaftsspiel von gestern Sonntag zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich (die Partie endete 1:1) kam es im Bereich des Parkhauses St. Jakob auf Gemeindegebiet Münchenstein zu Ausschreitungen zwischen kleinen "Fan"-Gruppen beider Mannschaften. Die Tätlichkeiten gingen um etwa 18.30 Uhr von FC-Basel-"Fans" aus, die eine Gruppe von Zürcher angreiffen, die sich auf dem Weg zum Parkhaus befanden. Ein Anhänger des FC Zürich wurde leicht verletzt, konnte aber nach kurzer Behandlung den Heimweg antreten. Die Polizei war sehr rasch zur Stelle und konnte dank entschlossenem Eingreifen Schlimmeres verhindern. Die Täter – fünf junge Männer im Alter zwischen 17 und 22 Jahren, alle FCB-"Fans" – wurden angehalten, vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen und am späten Sonntag abend wieder auf freien Fuss gesetzt. Gegen sie wurden Strafverfahren eröffnet. (26. April 2004)


Roy Hargroves "RH Factory": Eine Riesenportion Funky Stuff

BASEL. - Einen Höhepunkt des Basler Jazzfestivals bildete am Sonntagabend das Konzert des amerikanischen Trompeters Roy Hargrove im Foyer des Basler Theaters. Mit seiner neunköpfigen "RH Factory" aus New York versetzte das Energiebündel das Publikum vom ersten Takt an in Begeisterung. Den Schweizer Jazzfreunden bisher eher bekannt als Hardbop-Wunder präsentierte sich Hargrove mit Sängerin Renee Neufville (Bild unten) als hammerharte Funk-Band, die - gelegentlich an der akustischen Schmerzgrenze - ein pausenloses eineinhalbstündiges Set zum Besten gab, das nachhaltig haften bleiben wird. Begleitet von den Saxophonisten Keith Anderson und Jacques Schwarzenbach, dem Gitarristen Chalmers Alford, Keyboarder Bobby Sparks, dem Bassisten Reggie Washington sowie den beiden Drummern Jason Thomas und Willie Jones III präsentierte der sich Shooting Star aus der amerikanischen Trompeter-Gilde in bester Laune und in einer Rolle, die ihm offensichtlich liegt. Abwechselnd im grauen Overall und im T-Shirt einer bekannten Sportschuh-Marke, mal mit Sonnenbrille, mal ohne, tanzte er auf die Bühne und lümmelte nach den Soli back stage. Tanzlust machte sich rasch auch auf den Stehplätzen vor der Bühne bemerkbar: Dem kompakten Rhythmus, dem groovy Sound und dem leidenschaftlichen Spiel-Trieb konnte sich das Publikum nicht entziehen. Gelegentlich wagte sich der Bläser - rebellisch im Auftritt, solide konventionell im Stil - auch als Vokalist und Scat-Interpret vor. Den stürmischen Applaus dankte die urbane Funk-Fabrik mit zwei satten Dreingaben. Erstmals war der 34-jährige gebürtige Texaner und von Wynton Marsalis geförderte Hargrove nicht nur an der Trompete, sondern auch am Kornett (Bild) zu hören - dank Schweizer Qualitätsleistung übrigens: Die Instrumente wie auch zwei Saxophone der "RH Factory" entstammen dem Atelier des Instrumentenbauers Thomas Inderbinen in Buchs AG. Viel Zeit zum Einspielen hatte Hargrove nicht: Das Kornett, so Inderbinen zu OnlineReports, "wurde erst letzten Samstag fertig". (26. April 2004)
Hörprobe


3-jähriger Knabe von Auto überrollt

MUTTENZ. - Ein dreijähriges Kind wurde am Samstagmorgen um 11.40 Uhr in Muttenz vor dem Hotel "Mittenza" von einem Personenwagen angefahren. Die Lenkerin eines Personenwagens wollte vor dem Hotel "Mittenza" in der blauen Zone parkieren, als ein dreijähriger Knabe die Fahrbahn betrat. Er wurde dabei vom Personenwagen erfasst und überrollt. Der Knabe erlitt dadurch Verletzungen welche die Einlieferung ins Spital erforderten. Zeugen gesucht. (24. April 2004)


Bei Messerstecherei im Kleinbasel verletzt

BASEL. - Zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung kam es heute Samstagmorgen kurz vor 1 Uhr an der Basler Oetlingerstrasse, wobei ein 28–jähriger Schweizer auf offener Strasse niedergestochen wurde. Erste Abklärungen durch die Polizei ergaben, dass vier Personen auf dem Nachhauseweg vor einer Liegenschaft an der Oetlingerstrasse Halt machten und Alkohol konsumierten. In der Einfahrt einer Nachbarliegenschaft befanden sich zwei Männer und zwei Frauen. Offensichtlich kam es kurze Zeit später zu einem Streit zwischen diesen Personen, in dessen Verlauf der Freund einer der Frauen einen der Anwesenden bedrohte und mit einem Messer auf ihn einhieb, ohne diesen jedoch zu verletzen. Als ihm ein Kollege zu Hilfe eilen wollte, wurde er mit fünf Stichen in den Oberkörper niedergestochen. Das Opfer musste in die Notfallstation eingewiesen werden, die Verletzungen waren nicht lebensgefährlich. Der mutmassliche Täter, ein 23-jähriger Schweizer, konnte dank einer sofort in die Wege geleiteten Fahndung noch im Laufe der Nacht in einem Kleinbasler Quartier-Restaurant festgenommen werden. Er trug die Tatwaffe noch auf sich. Das Motiv der Auseinandersetzung ist noch unklar, die Polizei sucht Zeugen. (24. April 2004)


Zwei Verletzte bei heftiger Kollision auf Hagnau-Kreuzung

MUTTENZ. - Zu einem schweren Verkehrsunfall kam es gestern Freitagabend gegen 22 Uhr auf der Hagnau-Kreuzung in Muttenz. Die Lenkerin eines Personenwagens fuhr auf der Hagnaustrasse Richtung H18. Gleichzeitig fuhr eine zweite Personenwagenlenkerin auf der St. Jakobstrasse von Basel her kommend Richtung Muttenz. In der Folge kam es auf dem Verzweigungsgebiet zu einer heftigen Kollision, wobei sich das eine Fahrzeug um 180 Grad drehte und anschliessend auf der Seite liegend zum Stillstand kam. Beide Lenkerinnen mussten mit Verletzungen ins Spital überführt werden. Die Polizei sucht Zeugen. (24. April 2004)


Hotel Merian/Café Spitz: Pächterwechsel

BASEL. - Auf einem der bekanntesten Hotel- und Gastronomiehäuser der Stadt Basel kommt es - nicht unerwartet - zu einem Führungswechsel: Das langjährige Pächter-Ehepaar Bodo und Ursula Skrobucha verlässt Ende Juni Hotel und Restaurant am Kleinbasler Brückenkopf der Mittleren Brücke, das der Christoph Merian Stiftung (CMS) gehört. Der Betrieb geht allerdings lückenlos weiter. Die neue Leitung liegt formell in den Händen der CMBB Gastro AG, die "bis auf weiteres" Pia und Joe Dietlin mit der Leitung des Vier-Sterne-Betriebs am Kleinbasler Rheinufer beauftragt. Das Ehepaar Dietlin führte bis vor drei Jahren erfolgreich das Hotel und Restaurant "Drachen" in der Basler Aeschenvorstadt. Die CMBB Gastro AG eine Tochtergesellschaft der Christoph Merian Stiftung, die erst im Februar dieses Jahres gegründet wurde mit dem Zweck, "Gastronomiebetriebe zu führen". Zu jenem Zeitpunkt war es nach Informationen von OnlineReports bereits zu Problemen zwischen dem Ehepaar Skrobucha und der Besitzerin CMS gekommen, weil die Pachtzinsen der Betreiberfirma als Folge der allgemeinen Gastronomiekrise und von Liquiditätsengpässen nicht zeitgerecht abgeliefert wurden. Die Christoph Merian Stiftung wollte dazu nicht Stellung nehmen. (23. April 2004)


Jubiläums-Initiativen: Parteibasis pfeift CVP-Spitze zurück

RÖSCHENZ. - Einen peinlichen Nasenstüber musste der Baselbieter CVP-Präsident René Merz anlässlich seiner letzten Delegiertenversammlung als Vorsitzender vom Donnerstagabend in Röschenz hinnehmen: Ganz entgegen der Einschätzung der Parteileitung gab ihre Basis die Ja-Parole zu beiden Jubiläums-Initiativen heraus - obschon die CVP auf Vor-Entscheid ihrer Spitze bereits auf dem "2 x Nein"-Plakat zusammen mit Freisinnigen und der SVP firmiert. Dem Pfeffinger Landrat Eugen Tanner war es als Referent offensichtlich gelungen, die Delegierten für ein Ja zu gewinnen. Damit hatte die Parteileitung offensichtlich nicht gerechnet. Noch am Montag hatte Merz gegenüber OnlineReports erklärt: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass an der Delegiertenversammlung ein wahnsinniger Widerstand gegen das Nein zu erwarten ist." Angesprochen auf die Gründe des gestrigen Entscheids meinte René Merz: "Pffffffff, das entzieht sich meiner Kenntnis. Ich bin schon ein bisschen überrascht." Als Nächstes dürfte noch der Entscheid anstehen, ob sich die Ja-CVP an Nein-Plakat-Kosten wie vereinbart beteiligen wird.

Die Delegierten wählten am gleichen Abend Kathrin Amacker zur neuen Präsidentin. Neu in die Parteileitung wurde als Vizepräsident Stevie Brügger aus Allschwil gewählt. Barbara Kiessling aus Therwil bleibt Vizepräsidentin. (23. April 2004)


Papierfabrik Zwingen: Neue Stellen für KV-Stifte

ZWINGEN/LIESTAL. - Alle drei KV-Verbundlehrlinge, die mit der Betriebsschliessung der Papierfabrik Zwingen von einem Tag auf den andern ihre Lehrstelle verloren hatten, sind bei neuen Lehrfirmen im Baselbiet platziert: Bei der Elektra Baselland, Liestal, und den Firmen Walter Bucherer Inter Papier Agentur, Sissach, und Ricola AG, Laufen. Diesem Erfolg waren laut einem Communiqué der Wirtschaftskammer Baselland eine "intensive Vermittlungstätigkeit" durch Urs Berger, Verantwortlicher für den Ausbildungsverbund der Wirtschaftskammer, vorausgegangen. Die Lehrlinge wurden überdies seit Osterdienstag bis zum Antritt in der neuen Lehrfirma von einem früheren Lehrer unterrichtet und fachlich betreut, um die nahtlose Fortsetzung der KV-Ausbildung sicherzustellen. (23. April 2004)


Ohne Funken-Sprung: Andy Scherrer startet Basler Jazz-Festival

BASEL. - Mit einer Hommage an den eigenwilligen, vor zwei Jahren verstorbenen Pianisten und Komponisten Mal Waldron startete das Basler Jazz-Festival am Donnerstagabend mit einem Konzert der Andy Scherrer Group im Foyer des Theaters. Vor 700 Zuhörenden und vollem Haus zeigte sich der sympathisch-bescheidene 58-jährige Basler Star-Tenorsaxophonist ebenso von seiner lyrisch wie virtuos perfekten Seite. Begleitet wurde er vom launigen amerikanischen Pianisten William Evans, dem Basler Bassisten Isla Eckinger und dem belgischen Drummer Dré Pallemaerts. Das einteilige Set von fünfviertelstündiger Dauer wies zwar einige Momente von Dichte und Hochspannung auf, doch der Funke zum Publikum mochte nicht springen. Vor allem Bassist Isla Eckinger, der während Jahren zu Waldrons musikalischen Begleitern gehörte, blieb eigenartig unkreativ und spielerisch bescheiden, als hätte er vor dieser Kulisse irgend ein Konzert zu "absolvieren". Das von hohem Voraus-Lob belastete Spiel des Quartetts wirkte kunstvoll abgehoben, aber es ging nicht ans Herz. So blieb es bei einer einzigen Dreingabe und der Frage, ob die Platzierung dieser Formation an den Eröffnungsabend der (Konzept-)Weisheit letzter Schluss war. (Foto © OnlineReports, 23. April 2004)
Hörprobe


Patient legte Feuer: Brand in der Psychiatrischen Klinik

LIESTAL. - Zu einem Brand kam es am Donnerstagnachmittag um 16.25 Uhr auf einer Akutabteilung der Kantonalen Psychiatrischen Klinik in Liestal. In einem unbeobachteten Augenblick hatte ein Patient in seinem Zimmer Feuer gelegt. Die Feuerwehr und die sich im Einsatz befindenden Mitarbeitenden mussten wegen der starken Rauchentwicklung vorübergehend etwa 20 Patientinnen und Patienten ins Erdgeschoss evakuieren. Der Brand konnte rasch gelöscht werden. Verletzt wurde niemand, es entstand aber beträchtlicher Sachschaden. Zur Brandbekämpfung standen neben dem Klinikpersonal 50 professionelle Einsatzkräfte. (23. April 2004)


Radfahrer bei Kollision am Hauenstein schwer verletzt

LÄUFELFINGEN. - Schwer verletzt wurde am Donnerstagnachmittag nach 13.30 Uhr ein Radfahrer, der vom Hauenstein Richtung Läufelfingen unterwegs war. Im gefürchteten "Adlerrank", wo die Strasse von Wisen SO einmündet, schnitt ihn ein Richtung Läufelfingen fahrender Lieferwagenlenker den Weg ab, worauf es zu einer heftigen Kollision kam. Der vortrittsberechtigte Radfahrer wurde dabei schwer verletzt. Er musste mit der Rettungsflugwacht in Spitalpflege überführt werden. Die Kantonsstrasse blieb während 30 Minuten gesperrt. (23. April 2004)


Leckes Sportboot im Rhein abgesoffen

BASEL. - Vor den Augen von Hunderten Schaulustiger hat die Berufsfeuerwehr Basel mit dem Feuerlöschboot heute über Mittag ein unmittelbar vor der Kaserne im Rhein abgesoffenes Sportboot gesichert, geborgen und zur Untersuchung in den Hafen geschleppt. Verletzt wurde niemand, hingegen gelangte aus dem Boot eine unbekannte Menge Benzin in den Rhein. Laut ersten Erkenntnissen war das Boot bereits gestern beschädigt worden und sollte von seinem Besitzer heute zur Reparatur gebracht werden. Das Leck war offenbar grösser als angenommen, so dass der Kahn voll lief und absoff, so dass die Rettungsdienste zum Einsatz kamen. Die genaue Ursache der Havarie mit Gewässerverschmutzung wird nun untersucht. Die Ermittlungen führt der zuständige Verkehrszug der Kantonspolizei durch. (22. April 2004)


"Bürger-Partei Basel": Die neue Partei der SVP-Dissidenten

BASEL. - Acht dissidente Basler SVP-Gross- und Verfassungsräte um den ehemaligen Fraktionspräsidenten Eugen Schmid und den erfolglosen "Putsch-Präsidenten" und Verfassungsrat Klaus Wetzel haben heute Nachmittag informell eine neue Partei mit dem Namen "Bürger-Partei Basel" (BPB) gegründet. Dies wurde am Mittwoch im Basler Grossen Rat bekannt, nachdem sich die angefochtene Parteipräsidentin Angelika Zanolari an der ausserordentlichen Generalversammlung vom Dienstagabend mit ihrem politischen Stil klar durchgesetzt hatte. Wie der designierte Parteipräsident Schmid - bis eben noch SVP-Fraktionspräsident - gegenüber OnlineReports erklärte, stehe die formelle Gründung erst noch bevor.

Gründungsmitglieder der BPB sind die Grossräte Eugen Schmid (Präsident), Hans-Heini Spillmann (Vizepräsident), Alexandra Nogawa (Sekretärin), Daniela Schmidlin (Sekretärin), Roland Herzig (Kassier) und Mario Zerbini sowie die Verfassungsräte Klaus Wetzel und Kurt Rüger an. Damit bildet die BPB im Grossen Rat eine sechsköpfige Fraktion, während die SVP-Fraktion auf sieben von 13 Mitgliedern geschrumpft ist.

Parteichefin Zanolari macht sich deswegen nicht allzu grosse Sorgen. "Die werden mich nicht schlagen", sagte sie zu OnlineReports. "Wer meinen Stil drei Jahre lang akzeptiert, ihn dann kritisiert und eine neue Partei gründet, wird unglaubwürdig und zum Weichspüler." Belohnt werde dagegen Geradlinigkeit ("Ich rede auch mit meinen Eltern Klartext") und Konsequenz. So habe sie im Grossen Rat gegen eine zusätzliche Ferienwoche für Staatsangestellte gestimmt - als Staatsangestellte. (21. April 2004)
Statement Eugen Schmid
Statement Angelika Zanolari
Neuer Parteiname


Vermisst: Giulia Ciucci (17) aus Bubendorf

BUBENDORF. - Vermisst wird seit Samstag, 18. April 2004, in Bubendorf: Giulia Ciucci, geboren am 26.12.1987, 170 cm gross, schlanke Statur, lange, dunkelblonde Haare, braune Augen, zwischen den Augen eine kleine Narbe. Die Vermisste trägt schwarze Doc Martens-Stiefel, die restliche Kleidung ist unbekannt. Giulia Ciucci spricht Baselbieter Dialekt, Französisch und Englisch. Personen, die sachdienliche Angaben über den Aufenthaltsort und Verbleib der Vermissten machen können, werden gebeten, sich mit der Alarmzentrale der Polizei Basel-Landschaft in Liestal, Telefon 061 926 35 35, in Verbindung zu setzen. (21. April 2004)


Zollfreistrasse: Bauökologe soll Baumbestand analysieren

BASEL. - Der Bau der umstrittenen Zollfreistrasse zwischen Lörrach und Weil sei "unvermeidlich", schreibt die Basler Regierung nach ihrer heutigen Sitzung. Es werde aber ein von Deutschland bezahlter Baubiologe eingesetzt, der abkläre, "welche Eingriffe in den Naturraum notwendig sind, insbesondere welche Bäume in einer ersten Phase für das Strassenprojekt zwingend gefällt werden müssen". Das Baudepartement habe dem Regierungspräsidium Freiburg entsprechende personelle Vorschläge unterbreitet. Gemeinsam mit dem Baudepartement werde jetzt ein Pflichtenheft erstellt und der Auftrag erteilt. Der Bauökologe werde "auch festhalten, welche Maschinen für das Bauvorhaben verwendet werden sollen und wie die Bauinstallation zu organisieren ist". In einem nächsten Schritt werde das Baudepartement der Stadtgärtnerei den Auftrag zur Fällung der speziell bezeichneten Bäume erteilen. Alle involvierten Parteien seien sich "einig, dass die Bauarbeiten mit grösstmöglicher Rücksicht auf den Naturraum an der Wiese erfolgen müssen". Die Besetzung des Projektgeländes geht derweil weiter. (20. April 2004)


Geldknappheit: H2-Konflikt flammt wieder auf

LIESTAL. - Der Konflikt um den Bau der Hochleistungsstrasse H2 (früher "J2") zwischen Liestal und Augst/Anschluss A2 flammt wieder auf. FDP-Landrat Patrick Schäfli will die Regierung in einer Motion auffordern, den Volkswillen durchzusetzen und dafür einen Terminplan zu präsentieren. Mit Bundesrat Moritz Leuenberger und seinen Amtsstellen sei "unverzüglich Kontakt aufnehmen, mit dem Ziel, den in Aussicht gestellten finanziellen Bundesbeitrag an den Bau der H2 umgehend zu erhalten". Ausserdem soll der Regierungsrat ein mögliches Finanzierungsmodell aufzuzeigen und einen "allfälligen Planungsstopp unverzüglich aufheben". Dagegen schreibt die "Basler Zeitung" in ihrer heutigen Ausgabe, der Bund habe die "Mittel für den Strassenbau gekappt". Frühestens im Jahr 2006 könne der Kanton Baselland mit Bundesgeldern für den Bau der mittlerweile 300 Millionen Franken teuren H2 rechnen - "wenn überhaupt". Laut der "Basellandschaftlichen Zeitung" droht H2- Promoter und FDP-Nationalrat Hans Rudolf Gysin mit zwei weiteren Volksinitiativen - eine für Sofortmassnahmen auf der überlasteten Rheinstrasse und eine weitere für die unverzügliche Umsetzung des Volksentscheids zugunsten der H2. Anfang April hatte Baudirektorin Elsbeth Schneider gegenüber OnlineReports erklärt, die um die Hälfte billigere Variante eines Ausbau der Rheinstrase stehe "als Idee und Möglichkeit nach wie vor im Raum", was die traditionellen Verkehrsverbände aber ablehnen. (20. April 2004)


Hardwald: 20 belegte Nistkästen herunter gerissen

MUTTENZ. - Etwa 20 Nist- und Brutkästen wurden am vergangenen Sonntag 12 und 19 Uhr im Muttenzer Hardwald, im Gebiet der sogenannten "oberen Hard", durch Unbekannte herunter gerissen und mutwillig beschädigt. Laut Polizeiangaben waren die Nistkästen auf einer Höhe von 5 bis 7 Metern an den Bäumen befestigt. Gemäss Angaben des Natur- und Vogelschutzvereins Birsfelden sind die Kästen grösstenteils belegt. Es wurde Strafanzeige wegen Sachbeschädigung und Tierquälerei erstattet. Die Polizei sucht Zeugen. (20. April 2004)


75'000 Franken für grösseres Grossrätinnen-WC

BASEL. - Die sanitärische Gleichbehandlung der Basler Abgeordneten rückt einen grossen Schritt näher: Die Basler Regierung - bestehend aus einem weiblichen und sechs männlichen Mitgliedern - hat an ihrer heutigen Sitzung auf Antrag von Baudirektorin Barbara Schneider beschlossen, die äusserst mickrige Damen-Toilette neben dem Grossratssaal im Rathaus mit einem Aufwand von 75'000 Franken zu vergrössern - und gleichzeitig den Herren-Entsorgungssaal zu verkleinern. Diesem weisen Entschluss der Exekutive war zu Jahresbeginn ein erbitterter Streit im Grossen Rat voraus gegegangen. Während die Herren - und vor allem auch die Damen - Grossräte und Grossrätinnen zu Jahresbeginn ein Budgetpostulat der grünen Brigitta Gerber in Höhe von 100'000 Franken klar ablehnten, stellt jetzt die Regierung die Relationen der Vernunft wieder her. Mit der Sanierung mildert die Regierung auch ein haftpflichtrechtliches Problem: Das im Vergleich zur generösen Männer-Toilette sicherheitspolitisch bedenkliche Damen-Klosett ist so eng, dass bei Vorbereitungshandlungen Verletzungsgefahr besteht. Wie delikat das Thema ist, zeigte das Wiehern des Amtsschimmel bei unseren aktuellen Recherchen. Der laut Communiqué für "Auskunft" zuständige Christoph Wolf, Leiter Rechnungswesen / Controlling im Baudepartement, wusste anfänglich keine Auskunft und verwies OnlineReports weiter an Bauverwalter Walter Anklin. Der wiederum wehrte sich mit Händen und Füssen gegen Latrinen-Informationen: "Oh, da darf ich keine Auskunft geben." So wollten wir eben unsere tiefgründigen Nachforschungen ernüchtert abbrechen, als uns Herr Wolf doch noch eine substanzielle Klärung nachspülte: Neu wird es zwei Damen-WC mit Lavabo, zwei Herren-WC und eine Pissoir mit Lavabo sowie ein Invaliden-WC mit Lavabo geben. Und nun Fenster auf! (20. April 2004)


Jubiläums-Initiativen: CVP vor Parolefassung auf Nein-Plakat

LIESTAL. - Sauer stösst den Befürwortern der Jubiläumsinitiativen das gegnerische Plakat im Baselbiet auf: Es trägt die Signatur von FDP, SVP und CVP - und dies, obschon die CVP-Delegiertenversammlung erst kommenden Donnerstag dazu die Parole fasst. "Ein christliches Demokratieverständnis?" fragen sich Supporter der Volksbegehren. René Merz, Präsident der Baselbieter CVP, sprach, von OnlineReports darauf angesprochen, von einem "seit längerem bekannten Phänomen", dass sich Kampagnen und Parolenfasssungen "terminlich beissen". Eine Alibiübung sei die nachträgliche Parolefassung seiner Partei aber nicht. "Unser Parteivorstand hat schon beim Start der Unterschriftensammlung beschlossen, diese Initiative nicht zu unterstützten." Nachdem auch in der Fraktion eine klar ablehnende Stimmung geherrscht habe, habe er die wahrscheinliche Parole im Voraus "werten" und die Teilnahme im bürgerlichen Nein-Komitee bestätigen müssen: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass an der Delegiertenversammlung ein wahnsinniger Widerstand gegen das Nein zu erwarten ist." Für René Merz dürfte diese Versammlung an seinem Wohnort Röschenz harmonisch zu Ende gehen: Er wird nach zehn Jahren als Parteipräsident feierlich verabschiedet. (19. April 2004)
Überraschung: Delegierte dagen Ja


Gestohlene Pistole: Ex-jugoslawisches Trio verhaftet

STEIN AG. - Am vergangenen Donnerstagabend fanden Grenzwächter in einem Zürcher Fahrzeug eine in der Schweiz gestohlene Pistole der Marke SIG. Die in der Autoapotheke versteckte und aufmunitionierte Waffe war am 28. Januar dieses Jahres in einem Mehrfamilienhaus in Bäriswil BE entwendet worden.

Zwei im Ausland wohnhafte ex-Jugoslawen reisten aus Deutschland zu Fuss illegal in die Schweiz ein. Eine dritte in der Schweiz wohnhafte Person wartete in einem nahen Restaurant. Bevor sie zusammen wegfuhren, wurden sie durch die Grenzwächter angehalten und kontrolliert. Im Fahrzeug fanden die Beamten nebst der gestohlenen Pistole SIG 220 auch drei Schlüsselrohlinge, wie sie oft zum Eindringen in Wohnungen verwendet werden. Beim Trio handelt es sich um Brüder. Zwei der Angehaltenen sind wegen diversen Delikten bereits polizeilich aktenkundig. Die Verdächtigen wurde zuhanden der Aargauer Polizei verhaftet. (19. April 2004)


Lukas Straumann wird Geschäftsleiter des Bruno Manser Fonds

BASEL. - Der Baselbieter Historiker und OnlineReports-Autor Lukas Straumann (34) wird neuer Geschäftsleiter des Bruno-Manser-Fonds (BMF). Er wird am 1. Juli 2004 die Nachfolge von John Künzli antreten, der während acht Jahren für den BMF tätig war. Straumann war von 1997 – 2000 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Unabhängigen Experten-Kommission Schweiz-Zweiter Weltkrieg ("Bergier-Kommission"). Anschliessend promovierte er an der Universität Zürich mit einer Dissertation zur Geschichte der angewandten Entomologie. Straumann betätigte sich immer wieder als Reiseleiter tätig – unter anderem auch in asiatischen Ländern. - Der Bruno-Manser-Fonds ist ein gemeinnütziger Verein. Er setzt sich für den Erhalt tropischer Regenwälder und für die Rechte der dortigen Urbevölkerung ein, insbesondere des Volks der Penan in Malaysia. Der Bruno-Manser-Fonds (BMF) wurde 1992 durch den Basler Umweltaktivisten Bruno Manser gegründet. (19. April 2004)


Fünf Combinos wieder auf Basler Schienennetz

BASEL. - Ab morgen Montag, 19. April, können nach der Stilllegung der Combino-Flotte die ersten fünf Fahrzeuge wieder im Basler Linienbetrieb eingesetzt werden. Die Untersuchungen mit Röntgen und mit einem chemischen Verfahren an den gefährdeten Stellen in den vergangenen Tagen habe ergeben, "dass von sieben untersuchten Combinos deren fünf absolut problemlos und ohne jedes Sicherheitsrisiko für die Fahrgäste wieder in den regelmässigen Betrieb gehen können", teilen die Basler Verkehrsbetriebe (BVB) heute Sonntag mit. Nach einer Laufleistung von jeweils 7'000 km werden diese Fahrzeuge bezüglich Sicherheit nachgeprüft. Auch für die zwei Fahrzeuge, die vorerst noch im Depot bleiben, wäre laut BVB "grundsätzlich ein Einsatz möglich". Dafür wären aber tägliche Checks mit einem unverhältnismässigen Aufwand nötig.

Die ersten fünf Combinos werden auf der Linie 8 fahren, weil auf dieser Linie im Vergleich zur Linie 6 deutlich mehr Fahrgäste befördert werden. Die Linie 8 habe auch den Vorteil, dass auf ihr pro Tag mit einem Tramzug weniger Kilometer zurückgelegt werden als auf der Linie 6. Dies wirkt sich verlängernd auf die genannte Nachprüf-Periode aus. Noch vor Beendigung der Röntgen-Prüfungen sollen an den bereits geprüften Combinos die Schäden und die für Schäden anfälligen Stellen provisorisch repariert werden. In absehbarer Zeit sollte somit "noch vor der definitiven Sanierung der Fahrzeuge ein grösserer Teil der Combino-Flotte wieder zur Verfügung stehen". (18. April 2004)


Uno-Korruptionsvorwürfe: Mark Pieth untersucht

BASEL. - Der Basler Strafrechtsprofessor und Geldwäscherei-Experte Mark Pieth (51) soll Korruptionsvorwürfe um das irakische Uno-Programm "Öl für Lebensmittel" untersuchen. Piet gehört einer Dreier-Gruppe an, die vom früheren US-Notenbank-Chef Paul Volcker präsidiert wird, und der auch Richard Goldstone, der frühere südafrikanische Chefankläger des Haager Kriegsverbrechertribunals, angehört. Der Verdacht: Das gestürzte iraktische Regime habe über fünf Milliarden Dollar vom Hilfsprogramm abzweigen. So soll Saddam Hussein eine Reihe internationaler Firmen zu Vorzugskonditionen mit Öl beliefert und dafür Schmiergelder erhalten haben. Unter Verdacht stehen Firmen und Personen aus über 50 Ländern. Gegenüber der "NZZ am Sonntag" erklärte Pieth, es werde aufgrund des enormen Umfangs des Programms von über 50 Milliarden Dollar "sehr schwierig sein, allfällige Unregelmässigkeiten zu finden". Uno-Generalsekretär Kofi Annan muss das Gremium noch formell ernennen. Zuvor muss der Uno-Sicherheitsrat das Mandat per Resolution bestätigen. (18. April 2004)


Zollfreistrasse: Neue Besetzung des Projektgeländes

BASEL/RIEHEN BS. - Zum zweiten Mal dieses Jahr ist heute Samstagnachmittag das Projektgelände der umstrittenen Zollfreistrasse zwischen Lörrach und Weil in besetzt worden. Umweltaktivisten rund um den Arzt Martin Vosseler und die Bürgerinitiative "Regio ohne Zollfreistrasse" (RoZ) bauten ihre Zelte auf einem mit Löwenzahn übersäten Gelände an der Landesgrenze in Riehen auf. Gegen 200 Demonstranten trafen sich zu einem ersten "Zollfrei-Zvieri", um das weitere Vorgehen und die Lancierung einer Moratoriums-Initiative zu besprechen. Vosseler kündigte an, er werde sein "Fasten", wie er den faktischen Hungerstreik nennt, ab sofort wieder aufnehmen. Ziel der Aktion sei es, "dieses wunderbaren Ort", der sich gegenwärtig in voller Blüte zeigt, durch die Verhinderung der Zollfreistrasse zu erhalten. Der Strasse müsste das letzte Stück Auenwald am Unterlauf des Flüsschens Wiese weichen. Kommenden Samstag soll auf dem Gelände eine grössere Kundgebung stattfinden. Unter die "Zollfreie"-Gegner mischten sich auch Befürworter der Strasse, die ihre Argumente gut vernehmlich kund taten. Auch im Riehemer Dorfkern machten sich die Befürworter bemerkbar: "Riehen braucht die Zollfreistrasse", heisst es auf einem Transparent an einer Hausfassade. - Vergangenen Mittwoch waren die Gespräche der Gemischten Kommission erfolglos zu Ende gegangen, nachdem die deutsche Seite auf dem unverzüglichen Bau der Strasse beharrt hatte. Weitere politische Einigungsschritte sind derzeit nicht erkennbar. (17. April 2004)
Kommentar

> ECHO


"Polizeieinsatz hoffentlich mit voller Härte"

Die Schweiz beharrt jeweils darauf, dass Staatsverträge eingehalten werden müssen. Die Regierungsrätin von Basel, Frau Schneider, hat, wie es scheint, keine Ahnung von Staatsverträgen, denn sonst hätte sie diesem Vosseler von Anfang an klar gemacht, dass solche Verträge einzuhalten sind. Es macht wirklich keinen Sinn, dass die Beziehungen mit Deutschland durch solche Kleinigkeiten immer schlechter werden. Hoffentlich greift die Polizei bei einer Besetzung mit voller Härte ein.

Felix Schäfli
Hersberg


Brand in einem Sissacher Restaurant

SISSACH. - Ein Brand brach heute Samstagmorgen kurz nach 1 Uhr in einem Restaurant an der Sisscher Bahnhofstrasse 21 aus. Nachdem die Feuerwehr den mit einer starken Rauchentwicklung verbundenen Brand rasch unter Kontrolle gebracht hatte, kam es kurz vor 4 Uhr im Zwischenboden zu einer erneuten Brandentwicklung, die rasch gestoppt werden konnte. Der Brandherd befand sich gemäss ersten Erkenntnissen in den Räumlichkeiten des Restaurantes. Die genaue Brandursache ist noch offen und Gegenstand von Ermittlungen durch den Kriminaltechnischen Dienst (KTD) der Polizei Basel-Landschaft. Im Einsatz standen über 50 Rettungskräfte, die Brandursache ist noch offen. Zwei Personen, die eine Wohnung oberhalb des Lokals bewohnen, wurden durch die Stützpunkt-Feuerwehr Sissach geborgen und mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Spital überführt. Sie konnten das Spital aber bereits wieder verlassen. Ein Hund, der sich ebenfalls in der Wohnung befand, blieb unverletzt. (17. April 2004)


SP will Initiative-Entscheid der Staatskanzlei anfechten

BASEL. - Die Basler Staatskanzlei habe "vollständig versagt", als sie die von Linken und Grünen entworfene Initiative "zum Schutz der Langen Erlen und des Auenparks an der Wiese vor dem Strassenbau" als "irreführend" zurückwies. Damit werde der Bevölkerung das Recht verwehrt, sich gegen den Bau der Zollfreistrasse zu wehren. Darum werde die SP den Entscheid zusammen mit dem Initiativkomitee und Rechtsanwalt René Brigger anfechten. Es möge sein, "dass diese Initiative rechtlich zum Teil als nicht zulässig beurteilt wird". Zu berücksichtigen sei jedoch, dass bei der Annahme der unformulierten Initiative die Regierung einen gesetzeskonformen Erlass vorzulegen hat. Jedenfalls sei "die komplexe rechtliche Frage nicht so einfach zu beurteilen, wie das die Staatskanzlei in ihrer saloppen Verfügung vorgaukelt". Ebenso sei es "schon gar nicht Sache der Staatkanzlei, dies gleich selbst zu tun". Sie überschreite damit klar ihre Kompetenzen.

Kritik übt die SP auch an der Basler Regierung, die die Interessen des Kantons nicht entschlossen genug wahrgenommen habe. So habe sie "bloss zwei subalterne Beamte" in die Verhandlungen der Gemischten Kommission geschickt, keine substanziellen Vorschläge eingebracht und auch "finanziell keinerlei Engagement" gezeigt. Es ist "völlig unverständlich, dass die deutsche Seite ihre Routenführung zuungunsten Basels modifiziert hat, die Schweizer Seite dies aber angeblich nicht tun darf". Die Schweizer Seite habe auf diesen Punkt viel zu wenig deutlich hingewiesen. (17. April 2004)


73-jähriger Mann vor Hauseingang überfallen

BASEL. - Gestern Donnerstag kurz vor 15.45 Uhr kehrte ein 73-jähriger körperlich behinderter Mann zu seiner Wohnung an der Basler Webergasse zurück. Als er die Eingangstüre aufschliessen wollte, kamen plötzlich drei Männer zu ihm und einer davon hielt den 73-jährigen am Arm fest. Der Angegriffene konnte sich relativ schnell losreissen, schloss die Türe auf und betrat die Liegenschaft, wobei sich die Täter rasch entfernten. Im Innern des Hauses musste er feststellen, dass ihm während des Festhaltens das Portemonnaie mit mehr als 500 Franken Inhalt und persönlichen Ausweisen aus der Hosentasche gestohlen wurde. Gesucht: Drei unbekannter Täter, 30-40 Jahre alt, alle etwa 180 cm gross. Sämtliche Täter trugen Lederjacken und Blue-Jeans. Gemäss Angaben des Überfallenen dürften die drei Täter aus der Türkei oder der Balkanregion stammen. (15. April 2004)


Asylbewerber griff BVB-Kontrolleure und Polizei an

BASEL. - Heute Donnerstagmorgen und 10.30 Uhr, nahmen zwei BVB-Kontrolleure einen 18-jährigen Sudanesen bei der BVB-Haltestelle "Johanniterbrücke" aus dem Tram, weil er keinen gültigen Fahrausweis besass. Draussen griff der 18-jährige die beiden BVB-Angestellten unvermittelt an, wobei diese sich im Gerangel Verletzungen zuzogen, die später in der Notfallstation des Kantonsspitals verarztet werden mussten. Diesen Vorfall bemerkte eine zufällig vom Kleinbasel her über die Johanniterbrücke fahrende Polizeipatrouille. Als der Sudanese die Polizei sah, liess er von den BVB-Kontrolleuren ab und versuchte zu flüchten. Beim Eingang zu einem Fitensscenter Ecke St. Johanns-Vorstadt/Schanzenstrasse, konnten die zwei Polizeiangehörigen den Flüchtenden einholen und festhalten. Dabei wehrte sich der Angehaltene äusserst massiv, schlug wild um sich und versuchte mehrmals einem Polizisten die Waffe aus dem Holster zu reissen, was ihm jedoch nicht gelang. Nur dank starkem Körpereinsatz, der Verwendung von Pfefferspray und dem Zuzug von weiteren Polizeikräften konnte der Tobende schliesslich überwältigt werden. Einer der beiden Polizisten erlitt bei dieser Auseinandersetzung eine Knieverletzung und musste sich ebenfalls in der Notfallstation des Kantonsspitals in ärztliche Behandlung begeben. In den Effekten des 18-jährigen Sudanesen, der als Asylbewerber in einem Durchgangsheim im Kanton Zürich lebt, konnten mehrere Portionen Betäubungsmittel, vermutlich Kokain, sichergestellt werden. Zusätzlich muss sich der Festgenommene wegen Gewalt gegen Beamte zu verantworten haben. (15. April 2004)


Clariant-Sprecher Christoph Hafner (39) gestorben

BASEL/MUTTENZ. - Völlig unerwartet ist am Ostersonntag Christoph Hafner, Pressesprecher der Clariant AG, im Alter von 39 Jahren an einem Herzversagen gestorben. Clariant verliert laut einer Medienmitteilung einen engagierten Mitarbeiter, der mit grossem Einsatz die Interessen des Unternehmens in der Öffentlichkeit vertreten hat. OnlineReports kann bestätigen, dass Christoph Hafner zu den freundlichsten, kompetentesten und kooperativsten Mediensprechern der Region Basel zählte. Er hinterlässt eine Frau und ein Kind. Bis auf weiters übernimmt Rainer Weihofen die Aufgaben des Pressesprechers. (14. April 2004)


"Zollfreie": Regierung sieht "keinen Spielraum mehr"

BASEL/RIEHEN. - Auch die zweite Verhandlungsrunde der Gemischten Kommission von heute Mittwoch ist erfolglos verlaufen: Da die deutsche Seite kompromisslos auf dem Bau der umstrittenen Zollfreistrasse beharrt, sieht die Basler Regierung "keinen Verhandlungsspielraum" mehr. Die Basler Regierung, so heisst es in einer Medienmitteilung, werde sich dafür einsetzen, "dass das Projekt möglichst schonend umgesetzt wird". Der Regierungsrat sei aber "nach wie vor der Meinung, dass das Bauvorhaben in der jetzigen Fassung nicht mehr zeitgemäss ist". Deutschland halte an seinem Standpunkt fest und verlange, dass der Staatsvertrag vom April 1977 mit dem unveränderten Projekt der Zollfreistrasse erfüllt werden muss. Die Basler Regierung bedauert diese Haltung. Deutschland stelle aber für die ökologische Baubegleitung und weitere ökologische Ersatzmassnahmen zusätzlich eine Summe bis zu einem Gesamtbetrag von einer Million Franken zur Verfügung. Der Regierungsrat wird nun im Hinblick auf die Umsetzung des Projektes Zollfreistrasse mit den deutschen Behörden und mit der Gemeinde Riehen eng zusammenarbeiten. Die Bauarbeiten müssten mit "grösstmöglicher Rücksicht auf den Naturraum an der Wiese erfolgen". Auf die wenig erfolgversprechende Anrufung eines unabhängigen Schiedsgerichtes wird verzichtet. Erst gestern Dienstag kündigten verschiedene links-grüne Parteien und Gruppierungen einen Volksinitiative gegen den Bau der "Zollfreien" an. (14. April 2004)
Neue Entwicklung: Camp und Moratorium (16.4.2004)


Knabe (7) klemmte sich in Arlesheimer Höhle fest

ARLESHEIM. - Zu einem ungewöhnlichen Ereignis kam es gestern Dienstagnachmittag in Arlesheim. Ein Vater war mit seinem 7-jährigen Sohn und anderen Kindern im Gebiet Ermitage in Arlesheim, unterhalb der Ruine Birseck, unterwegs. Gegen 16.50 Uhr stellte er fest, dass sich sein Sohn von der Gruppe entfernt hatte und fehlte. Der Vater stellt in der Folge fest, dass sich der Junge in einer nahen Höhle verkrochen hatte und dort an der engsten Stelle von 40x25 Zentimetern fest steckte. Da er selber nicht zu seinem Kind vordringen konnte, alarmierte er die Polizei. Die aufgebotenen Rettungskräfte versuchten anfänglich vergebens, den Jungen aus seiner misslichen Lage zu befreien. Da er in einer engen Spalte eingeklemmt war, konnte keiner der Rettungskräfte zu ihm vordringen. Nicht zuletzt dank einer eingesetzten Beleuchtung konnte der verängstigte Junge schliesslich dazu gebracht werden, sich aus eigener Kraft aus seiner misslichen Lage zu befreien und nach rund zwei Stunden in der Höhle wieder zurück ans Tageslicht zu kriechen. Da beim Knaben eine leichte Unterkühlung festzustellen war, wurde er zur Kontrolle ins Spital verbracht, konnte dieses aber bereits gestern Abend wieder verlassen. Bei dieser Aktion standen insgesamt 25 Rettungskräfte im Einsatz. (14. April 2004)


Kabelfernsehen: Im Oberbaselbiet führt jetzt EBLCom Regie

SISSACH/GELTERKINDEN. - In den 13 Oberbaselbieter Gemeinden im Einzugsgebiet der Regionalen Grossgemeinschaftsantennen-Anlage (RGGA) Sissach führt neuerdings die EBLCom, die Telekommunikationssparte der Elektra Baselland, Regie: Kurz vor Ostern setzte die RGGA Sissach ihre Empfangsanlage auf der Sissacherfluh ausser Betrieb. Die 8'700 TV- und Radiokonsumierenden aus den 13 Gemeinden beziehen ihr Signal nun über eine Glasfaserleitung der EBLCom. Für die Kunden ändert sich vorerst wenig: Die Fernsehprogramme sind weiterhin auf den bisherigen Kanälen empfangbar. Neu können zusätzlich der Schweizer Privatsender TV U1, der deutsch MDR sowie und der Infokanal von EBLCom empfangen werden. Dagegen musste der Mittelland-Sender Tele M1 "auf Verlangen des Bundesamtes für Kommunikation aus dem Programm gestrichen werden, da dieser Sender nur über eine Verbreitungskonzession südlich des Jura in den Kantonen Solothurn und Aargau verfüge", wie die EBLCom mitteilt. Bis die gesamt Dienstleistungspalette der Lieferantin - Hochleistungs-Internetzugang inbegriffen - genutzt werden kann, müssen sich die Oberbaselbieter Kunden noch etwas gedulden, bis die veralteten lokalen Netzte saniert und breitbandtauglich gemacht worden sind. "Wir werben nicht aktiv für diese Netze, sondern wir wollen unser Glasfasernetz auslasten", meinte EBLCom-Geschäftsführer Thomas Weber. Die Kosten für die Signallieferung belaufen sich auf rund eine Viertelmillion Franken. Dazu kommen Urheberrechtsgebühren in etwa gleicher Höhe. Als erste Gemeinde soll Rünenberg an das Hochleistungs-Datennetz angeschlossen werden. Bis Ende 2005 soll Gelterkinden folgen. - Mit der Aufschaltung der Oberbaselbieter Gemeinden bedient die EBLCom über 20'000 Kunden. Dieses Jahr sollen neue Gebiete dazu stossen. Derzeit sind 10'000 Kundenanschlüsse soweit umgebaut, dass sie den schnellen Internetservice nutzen können. (14. April 2004)


Zigeuner: Diebstahl-Trick mit dem roten Ball

BASEL/MÜNCHENSTEIN. - Am vergangenen Donnerstag wurden in Münchenstein durch die Polizei zwei junge Zigeuner angehalten. Eine 18-jährige hochdeutsch sprechende Frau und ihr knapp 12-jähriger Begleiter hatten sich seit mindestens drei Tagen auf dem Basler Bruderholz und in an der Tramlinie 11 gelegenen Orten im Birstal auf die Suche nach Diebstahlsobjekten begeben. Dazu hatten sie sich einen roten Fussball gekauft, den sie in Gärten von Einfamilienhäusern und Parterrewohnungen warfen. Danach läuteten sie unter dem Vorwand den Ball holen zu wollen. Teilweise nützten sie, wenn ihnen Einlass gewährt wurde, die Gelegenheit zum Diebstahl aus, teilweise stellten sie die Abwesenheit der Bewohner fest und brachen danach gewaltsam die Sitzplatztüren auf. Als Beute fielen ihnen Geld, Schmuck und Uhren in die Hände. Das Diebesgut wurde umgehend ins nahe Ausland gebracht. Weitere Abklärungen durch die Justiz sind im Gange. Die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt weist darauf hin, "dass offenbar wieder vermehrt Jugendliche aus Lagern von Fahrenden im Elsass aufbrechen, um in der Schweiz Diebstähle zu begehen". Werden solche nicht zum Quartier gehörende, fremdsprachige oder gebrochen deutsch sprechende Kinder und Jugendliche beobachtet, sollte umgehend die Polizei informiert werden. (14. April 2004)


Vorzeitiger Brand des Prattler Fasnachtsfeuers geklärt

PRATTELN. - In der Nacht auf den diesjährigen Samstag, 28. Februar, hatten in Pratteln Unbekannte vorzeitig das Fasnachtsfeuer im Gebiet Mayenfels angezündet. Dank der raschen Intervention der Feuerwehr konnte das Feuer soweit gelöscht werden, dass es tags darauf doch noch offiziell in Brand gesetzt werden konnte. Die Polizei gelang es, die Täterschaft zu ermitteln. Es handelt sich um zwei junge Schweizer im Alter von 16 und 17 Jahren. Die beiden hatten zunächst am Donnerstag zuvor einen Einbruch in einen Geräteschuppen begangen, wo sie zwei gefüllte Benzinkanister entwendeten. In der Nacht auf den Samstag setzten sie dann mit Hilfe dieses Benzins das Fasnachtsfeuer in Brand. Die Brandleger haben die Taten bei der polizeilichen Einvernahme zugegeben. Der Fall liegt nun bei der Jugendanwaltschaft. (13. April 2004)


Coop wächst weiter: Über 15 Milliarden Franken Umsatz

BASEL. - Der Detailhandelskonzern Coop mit Sitz in Basel blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück: 2003 erhöhte sich der Umsatz um 5,9 Prozent auf 15,4 Milliarden Franken, der Detailhandelsumsatz wuchs um 6,5 Prozent auf 14,6 Milliarden Franken. Damit stieg der Marktanteil der Coop-Gruppe im Schweizer Detailhandel von 15,8 auf 16,7 Prozent. Das gemessen am schwierigen wirtschaftlichen Umfeld starke Wachstum ist auch eine Folge der Integration der Warenhauskette EPA sowie der im Mai durch die Wettbewerbskommission genehmigten Übernahme der Waro AG. Überdurchschnittlichen kommerziellen Erfolg hatte Coop wiederum mit der Oeko-Linie ("Coop Naturaplan", "Coop Naturaline", "Coop Oecoplan" und "Max Havelaar"). Der Umsatz dieser vier Marken stieg um 15 Prozent auf 1,34 Milliarden Franken. Nicht mit dem Umsatzwachstum mithalten konnte die Rentabilität: Der Ertrag stieg um 2,4 Prozent auf 341 Millionen Franken. Diese Zahlen gab Coop-Chef Hansueli Loosli an der heutigen Jahresmedienkonferenz in Muttenz bekannt. Mehr als verdoppelt hat sich die Fernbestellung ("Remote Ordering" durch Internet, Fax oder Telefon) mit einem Umsatz von 10 Millionen Franken (Vorjahr 5 Millionen). Vergangenes Jahr war diese Bestellungsart auch in der Region Basel eingeführt worden. Rückschläge musste Coop mit der Unterhaltungselektronik-Kette "Interdiscount" (minus 5 Prozent), dem Hotelgeschäft (minus 10 Prozent) sowie mit der Bell-Gruppe (minus 13 Prozent) hinnehmen. Erfolgreich entwickelten sich unter anderem das Tankstellen- (plus 20 Prozent) sowie das Mineralölgeschäft (plus 21 Prozent). Coop beschäftigt 50'500 Mitarbeitende. (13. April 2004)


Mit Volksinitiative gegen Zollfreistrasse

RIEHEN/BASEL. - Die Grünen Basel-Stadt haben in Zusammenarbeit mit Martin Vosseler, der Gruppe Riehen ohne Zollfreistrasse (ROZ), BastA!, SP und Umweltorganisationen eine unformulierte Gesetzesinitiative "Zum Schutz der Langen Erlen und des Auenparks an der Wiese vor dem Strassenbau" formuliert und heute der Kanzlei des Regierungsrates zur Überprüfung eingereicht. Sobald die Initiative im Kantonsblatt publiziert worden ist, werde mit der Unterschriftensammlung begonnen, heisst es in einem Communiqué von heute Dienstag. Die Initiative verlangt, dass ein kantonales Gesetz die Langen Erlen und der Auenpark an der Wiese vor jeglichem Strassenbau für den Durchgangsverkehr schützt. Mit dieser Initiative sollen die Bemühungen von SP-Baudirektorin Barbara Schneider, eine Alternative zur Zollfreisrasse mit den deutschen Partnern auszuhandeln, unterstützt werden. Sie sei deshalb auch vor der nächsten Verhandlungsrunde der Gemischten Kommission von morgen Mittwoch der Kanzlei eingereicht worden. Die Unterschriftensammlung werde "auch den Widerstand der Bevölkerung unseres Kantons gegen die Zollfreistrasse weiter mobilisieren". (13. April 2004)


Nach Cup-Final: Schlägerei zwischen Basler und Zürcher Hooligans

BASEL. - Im Anschluss an den Cupfinal ist es beim Stadion St. Jakob-Park zu einer Schlägerei zwischen Basler und Zürcher Hooligans gekommen. Den rund 70 Basler Schlägern war es gelungen, durch das Stadion–Parking die Polizeikette beim Gästesektor zu umgehen und die Zürcher anzugreifen. Im Bereich der Auffahrt des Parkings gingen die beiden zusammen rund 120 Mann starken Gruppierungen vor zahlreichen Schaulustigen aufeinander los. Die Polizei musste Pfefferspray einsetzen, um die Schlägerei zu beenden, bei der sich etliche Beteiligte blutige Köpfe holten. Bereits vor dem Match hatten sich gewaltbereite Basler Fans beim Bahnhof SBB getroffen und passten Zürcher Fans ab. Dank grosser Polizeipräsenz konnte aber eine Schlägerei verhindert werden. Die Polizei nahm das Geschehen beim Stadion auf Video auf, um in den nächsten Tagen möglichst viele an der Schlägerei Beteiligte zu identifizieren. Sie rekrutieren sich laut Szenekennern hauptsächlich aus Mitgliedern der "Bande Basel" und der Zürcher "Hardturm-Front". Sie erwartet eine Verzeigung wegen Landfriedensbruch. (12. April 2004)


Vandalismus: SBB-Wartekabinen am Wochenende geschlossen

GELTERKINDEN. - Der Vandalismus auf dem Gelterkinder Bahnhof-Areal hat Ausmasse angenommen, dass die Bahnhof-Leitung die beiden Wartekabinen auf den Perrons an Wochenenden schliessen muss. Es sei der Bahnhof-Leitung bewusst, "dass von dieser Massnahme auch die 'anständigen' Kunden betroffen sind", heisst es in einem Aushang. Diese werden um Verständnis dafür gebeten, "dass die SBB die hohen Kosten (Bild), die der Vandalismus verursacht, in Zukunft nicht mehr alleine tragen können". Ebenso werden Eltern von Jugendlichen, die sich regelmässig am Bahnhof aufhalten, gebeten, "hin und wieder einen Augenschein zu nehmen". In den Wartehäuschen wird trotz Rauchverbot geraucht, gekifft und gesoffen, sämtlicher Abfall wird auf den Boden geschmissen, die Holzbänke angesengt oder verschmiert. "Vielleicht gibt es ja tatsächlich auch Privatpersonen, die so viel Zivilcourage haben, um unmittelbar festgestellte Tatbestände sofort telefonisch der Polizei zu melden", tönt es auf dem Aushang schon fast resigniert - mit Grund: Das Informationsblatt wurde mittlerweise auch schon wieder verschmiert. (© Foto OnlineReports, 12. April 2004)


Combino-Debakel: Personelle Konsequenzen in Potsdam

POTSDAM. - Das weitweite Combino-Debakel hat in der ebenfalls betroffenen deutschen Stadt Potsdam erste personelle Konsequenzen: Georg Dukiewicz, bis zum 31. Dezember Geschäftsführer des Verkehrsbetriebs Potsdam (ViP) und seither als Abteilungsleiter im Bereich Technik tätig, ist nach Informationen der Potsdamer Neusten Nachrichten am Donnerstag fristlos entlassen worden. Ihm wird vorgeworfen, als Geschäftsführer Informationen über den kritischen Zustand der Combino-Niederflurtrams zurück gehalten zu haben. So habe Dukiewicz den Aufsichtsrat der Verkehrsbetriebe in der Sitzung am 9. Dezember letzten Jahres nicht darüber informiert, dass Combino-Hersteller Siemens bereits auf 17. Dezember zu einer Krisensitzung zu den Mängeln bei der Combino-Bahn eingeladen hatte. Der Verwaltungsrat hatte sich am 9. Dezember noch dafür entschieden, weitere Combino-Bahnen zu bestellen. Diese Bestellung ist nach Angaben der Zeitung indes bis heute nicht ausgelöst worden. Am 12. März hatte Siemens weltweit alle Combino-Strassenbahnen mit einer Fahrleistung von über 120'000 Kilometern aus dem Verkehr ziehen lassen. Auslöser waren Risse an Fahrzeugen, die in Basel im Einsatz waren und über die OnlineReports letzten Oktober erstmals berichtete. In Basel waren 28 Combinos im Einsatz, Potsdam verfügt über 16 still gelegte Einheiten.

Wie die Potsdamer Neusten Nachrichten weiter berichten, hatte die Staatsanwaltschaft im Oktober 1999 Anklage gegen zwei Siemens-Mitarbeiter wegen Betrugs erhoben. Sie sollen während des Vergabeverfahrens "aufgrund von Insiderwissen über ein Konkurrenzangebot das eigene Preisangebot so verbessert haben, dass die Siemens AG am Ende den Auftrag für das 150-Millionen-DM-Projekt bekam", so die Zeitung. Auch gegen Dukiewicz und weitere leitende ViP-Mitarbeiter wurde ermittelt, doch wurden die Recherchen bald eingestellt, weil Betrugsvorwürfe "nicht mit der für eine Anklage erforderlichen Sicherheit nachgewiesen werden konnten". (11. April 2004)


Jung-Lenker bei Selbstunfall schwer verletzt

BUBENDORF. - Heute Samstagnachmittag kam es auf der Kantonsstrasse zwischen Arboldswil und Bubendorf zu einem schweren Selbstunfall. Ein 18-jähriger Mann wurde schwer verletzt, im Einsatz standen über 50 Rettungskräfte. - Ein Fahrzeuglenker, der erst seit rund zwei Wochen im Besitze des Führerausweises ist, war kurz nach 13 Uhr auf der Kantonsstrasse in Fahrtrichtung Bubendorf unterwegs. In einer leichten Rechtskurve verlor er aus ungeklärten Gründen die Herrschaft über sein Fahrzeug und kam rechts von der Strasse ab. Der Personenwagen prallte schliesslich heftig seitlich gegen einen Baum und kam oberhalb des Bachbettes des Fluhbachs zum Stillstand. Durch den heftigen Aufprall wurde der Motorblock fünf Meter weit aus dem Auto herausgeschleudert. Der Lenker erlitt schwere Verletzungen und musste mit einem Rettungshelikopter in Spitalpflege überführt werden. Am Personenwagen entstand Totalschaden. Aus dem Unfallfahrzeug floss etwas Öl und Benzin in den Fluhbach, die Feuerwehren errichteten eine Ölsperre, so dass die Umwelt nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Kantonsstrasse blieb lokal für mehrere Stunden gesperrt, der Verkehr wurde lokal umgeleitet. (10. April 2004)


Brandanschlag auf "Orientbazar" an der Feldbergstrasse

BASEL. - Heute Samstagmorgen kurz nach 2.30 Uhr brach im "Orientbazar" in Basel im Parterre der Liegenschaft Feldbergstrasse 86 ein Brand aus. Die Basler Berufsfeuerwehr brachte den Vollbrand zwar sofort unter Kontrolle, doch brannte das Verkaufsgeschäft vollständig aus. Verletzt wurde niemand. Da jedoch das gesamte Treppenhaus stark mit Rauch gefüllt war, musste ein Bewohner aus dem zweiten Stockwerk unter Atemschutz evakuiert werden. Beim Tatort handelt es sich um ein Verkaufsgeschäft, in welchem mit Silber, Kleidern und religiös-islamischen Kultgegenständen gehandelt wird. Zum jetzigen Zeitpunkt muss von einem Brandanschlag ausgegangen werden. Die Ermittlungen und Abklärungen über die exakte Brandursache sind zur Zeit noch im Gange. Da sich das Feuer nur auf die Verkaufslokalitäten beschränkte, konnten sämtliche Hausbewohner nach Abschluss der Löscharbeiten in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Polizei sucht Zeugen. Tel. 061 267 71 71. (10. April 2004)


Medizinische Fakultät: Basel schliesst Vertrag mit Bern

BASEL/BERN. - In die Diskussion um die Zukunft der medizinischen Fakultät der Universität Basel und des Universitätsspitals kommt Bewegung: Laut Informationen von OnlineReports haben die Kantone Basel-Stadt und Bern eine Projektvereinbarung unterzeichnet, die eine "verstärkte Kooperation" der beiden Fakultäten zum Ziel hat. Unterzeichnet ist der Vertrag durch die jeweiligen Erziehungs- und Sanitätsdirektoren - auf baselstädtischer Seite Erziehungsdirektor Christoph Eymann und Sanitätsdirektor Carlo Conti - sowie die Universitäts- und Spitalleitungen. Joakim Rüegger, Leiter des Ressorts Hochschulen im Basler Erziehungsdepartement, bestätigte diese Informationen. In der Vereinbarung werde "verbindlich abgemacht, wie das Projekt geführt werden und zu einem Ergebnis kommen soll". Gemäss dem Basler Universitätsspital-Sprecher Andreas Bitterlin stösst das Projekt in der Spitalleitung "im Grundsatz auf Wohlwollen": "Wenn es einen sinnvollen Weg zur Kooperation gibt, dann bieten wir aktiv Hand dazu." Zunächst würden an beiden Standorten getrennte Portfolioanalysen durchgeführt und später miteinander abgeglichen. Dabei soll klar werden, wo allfällige Doppelspurigkeiten, Lücken oder Synergien bestehen. Daraus soll anschliessend das mögliche neue Portfolio definiert werden. - Das Fakultäts-Abkommen wurde vor wenigen Wochen unterzeichnet, die Öffentlichkeit aber noch nicht informiert. Laut Rüegger soll der Anfang einer engeren Kooperation zwischen Basel und Bern am 16. April an einer Medienkonferenz vorgestellt werden. (8. April 2004)


Papierfabrik Zwingen am Ende: 125 Entlassungen

ZWINGEN. - Neue Hiobsbotschaft aus der Baselbieter Wirtschaft: Die traditionsreiche Papierfabrik in der Laufentaler Gemeinde Zwingen ist am Ende. Heute Mittwoch gab die Geschäftsleitung die sofortige Schliessung des Werks bekannt. Dadurch verlieren 125 Mitarbeitende ihre Stelle. Begründet wird die Firmenschliessung mit den schlechten Papierpreisen, Qualitätsproblemen und Investitionen, die nicht mehr finanziert werden können. Die Firmenleitung wird nun ein Gesuch um Nachlassstundung einreichen.

Die Baselbieter Regierung und die Wirtschaftsförderungsorganisation "Promotion Laufental" nehmen die Entwicklung "mit Betroffenheit" zur Kenntnis. Auf diese Weise sei indes "eine geordnete Liquidation möglich, die Löhne können bis zum vertraglich vereinbarten Kündigungstermin ausbezahlt werden und es stehen auch Mittel für einen Sozialplan zur Abfederung von Härtefällen zur Verfügung". Das KIGA Baselland werde "in bewährter Form" allen betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seine guten Dienste anbieten und ihnen bei der Stellenvermittlung intensiv behilflich sein. Zudem beschloss die Regierung eine Begleitgruppe unter der Leitung der "Promotion Laufental" einzusetzen, die einerseits dem Unternehmen in den kommenden Wochen und Monaten beratend und unterstützend zur Seite stehen soll. Andererseits soll dieses Gremium abzuklären, ob und in welcher Form geeignete Teile des Betriebes weitergeführt oder ausgegliedert werden können. Die Begleitgruppe setzt sich folgendermassen zusammen: Hans Herter, Präsident Promotion Laufental; Adrian Schmidlin, Geschäftsführer Promotion Laufental; Urs Steiner, Gemeindepräsident Laufen, Vorstandsmitglied Promotion Laufental; Kurt Felix, Gemeindepräsident Zwingen; Reinhold Tschopp, Mitglied Konsultativkommission Wirtschaftsförderungsgesetz; Simon Schmid, Wirtschaftsdelegierter Baselland, Volkswirtschafts- und Sanitätsdirektion. Das Baselbiet sei auch bereit, die "Promotion Laufental" in ihren Bemühungen und Aktivitäten personell und finanziell nach Bedarf zu unterstützen.

Überraschend jedenfalls kann der Niedergang der Papierfabrik nicht gekommen sein. Bereits letzten November schieden Präsident Gerhard Wetzel, Vizepräsident Hans Erich Roth sowie Bernhard Ziegler aus dem Verwaltungsrat aus: Sie verliessen das sinkende Schiff. Wie dem Baselbieter Handelsregister entnommen werden kann, wurden diese drei Positionen bis zur Ankündigung der Schliessung nicht mehr erneuert. (7. April 2004)


Zollfreistrasse: Gemischte Kommission uneinig

BASEL/RIEHEN. - Im Seilziehen um den Bau der umstrittenen Zollfreistrasse in Riehen ist heute Mittwoch die erste Sitzung der Gemischten Kommission ohne substanzielles Ergebnis zu Ende gegangen. Laut einem gemeinsamen Communiqué haben sich die Delegationen aus der Schweiz und Deutschland nochmals die - bekannten - Standpunkte klar gemacht und diese anschliessend "zur Prüfung entgegen genommen". Der Kanton Basel-Stadt, auf dessen Hoheitsgebiet die Strasse zwischen den deutschen Städten Lörrach und Weil am Rhein gebaut werden soll, gewichtet die ökologischen Aspekte heute weit höher als bei Inkrafttreten des Staatsvertrags im Jahr 1977. Zudem glaubt er, dass die deutsche Seite auch planerisch gewisse Änderungen vorgenommen hat, die nicht mehr der Vertragsgrundlage entsprechen. Die deutschen Partner anderseits zeigen sich kompromisslos und pochen auf den Bau des 740 Meter langen Strassenstücks. Die Schweiz, so ihr Hauptargument, müsse sich vertragstreu zeigen und könne nicht einseitig aus der Abmachung aussteigen. Die Gemischte Kommission einigte sich zumindest darauf, in einer Woche, am 14. April, "erneut zusammen zu treffen, um so eine möglichst rasche Entscheidung zu ermöglichen". Laut dem DRS-Regionaljournal zeigt sich die Basler Baudirektorin Barbara Schneider (SP) nach dem Treffen wenig optimistisch im Hinblick auf eine Verständigung auf einen Bau-Verzicht. "Das Glas ist halb leer", sagte sie. (7. April 2004)


Bombardier-Task-Force: Die Namen

LIESTAL/PRATTELN. - Die Baselbieter Regierung hat heute Dienstag die personelle Zusammensetzung der Task Force Bombardier definitiv festgelegt. Im 22-köpfigen Gremium wirken folgende Personen mit:

• Erich Straumann, Regierungspräsident, Vorsteher der Volkswirtschafts- und Sanitätsdirektion;
• Susanne Leutenegger Oberholzer, Nationalrätin SP, Konsultativkommission Wirtschaftsförderungsgesetz BL;
• Christian Miesch, Nationalrat SVP;
• Esther Maag, Landrätin, Präsidentin der Fraktion der Grünen;
• Ruedi Brassel, Landrat, Präsident SP-Fraktion;
• Jörg Krähenbühl. Landrat, Präsident SVP-Fraktion;
• Paul Schär, Landrat, Präsident FDP-Fraktion;
• Peter Zwick, Landrat, Präsident CVP-Fraktion;
• Beda Moor, Mitglied der Geschäftsleitung SMUV;
• Daniel Münger, Präsident Gewerkschaftsbund Baselland;
• Vertreter SMUV Region Nordwestschweiz (noch nicht bezeichnet);
• Andreas Schneider, Präsident Wirtschaftskammer Baselland;
• Marco Fischer, Vizepräsident Handelskammer beider Basel;
• Rainer Füeg, Geschäftsführer Handelskammer beider Basel, Konsultativkommission Wirtschaftsförderungsgesetz BL;
• Hans-Peter Simeon, Vorsitzender der Geschäftsleitung, Basellandschaftliche Pensionskasse;
• Daniel Lötscher, Konsultativkommission Wirtschaftsförderungsgesetz BL;
• Vertreter der Gemeinde Pratteln (noch nicht bezeichnet);
• Martin Siegrist, Staatssekretariat für Wirtschaft (seco);
• Hans Georg Bächtold, Dienststellenleiter Amt für Raumplanung;
•Thomas Keller, Vorsteher KIGA Baselland, Konsultativkomm. Wirtschaftsförderungsgesetz BL;
• Simon Schmid, Wirtschaftsdelegierter, Volkswirtschafts- und Sanitätsdirektion;
• Fredi Spinnler, Informationsbeauftragter, Volkswirtschafts- und Sanitätsdirektion.

Die erste Sitzung der Taskforce soll kurz nach den Osterfeiertagen stattfinden. (6. April 2004)


SP bringt Eva Herzog, das "Grüne Bündnis" Guy Morin

BASEL. - Das Kandidaten-Profil der Basler Regierungsratswahlen vom kommenden Oktober nimmt immer deutlichere Konturen an. Die Sozialdemokraten schicken neben den beiden Bisherigen Barbara Schneider (Bau und Umwelt) und Ralph Lewin (Wirtschaft und Soziales) die 43-jährige Historikerin und SP-Grossratsfraktionschefin Eva Herzog ins Rennen. Mit 85 Stimmen schlug sie die Mitbewerberin und Grossrätin Sibylle Schürch, die 70 Stimmen verbuchen konnte. Die Basler Grünen und "Basta", die sich in den Wahlen als "Grünes Bündnis" präsentieren, nominierten den 47-jährigen Arzt und Grossrat Guy Morin. Damit beansprucht das links-grüne Spektrum in Basel mit vier von sieben Sitzen die Regierungsmehrheit. Nochmals antreten wollen DSP-Justizdirektor Hans Martin Tschudi, Polizeidirektor Jörg Schild (FDP) und der liberale Erziehungsdirektor Christoph Eymann. Ob auch der liberale Finanzdirektor Ueli Vischer nochmals kandidieren wird, ist noch offen: Er ziert sich noch und hegt Pläne, allenfalls in die Privatwirtschaft zurückzukehren. (6. April 2004)


IWB sucht die Basler "Solarstrasse" des Jahres

BASEL. - In welcher Strasse des Kantons Basel-Stadt sind am meisten Solaranlagen installiert? Diese Frage wollten die Industriellen Werke Basel (IWB) im Rahmen eines Wettbewerbs beantworten, dessen Auszeichnung am 8. Mai - dem von Swissolar initiierten "Tag der Sonne" - übergeben werden soll. Um die Basler Solarstrasse 2004 herauszufinden, haben die IWB über 200 private Besitzer von Solaranlagen im Kanton Basel-Stadt sowie die Quartiervereine angeschrieben. Die Gewinner des Wettbewerbs, die Solardach-Besitzer der Strasse mit den meisten Anlagen, wird als Auszeichnung eine eigens gestaltete Plakette übergeben. Rund um die Preisverleihung am 8. Mai findet vor der Energieberatung das "Solarfest Steinen" statt, mit Informationen und Unterhaltung rund um das Thema Nutzung der Sonnenenergie.

Die IWB sind in der Promotion der Solarenergie stark engagiert: Gemeinsam mit den Ämtern für Umwelt und Energie der beiden Basel haben die IWB das Programm "1'000 Solardächer für die Nordwestschweiz" lanciert, um dem Bau von Solaranlagen neue Impulse zu verleihen. Bis ins Jahr 2010 sollen in der ganzen Region 1'000 neue Solaranlagen entstehen. Seit dem Start des Programms vor gut vier Monaten haben die IWB bereits über 300 Anfragen nach einem Solardach bearbeitet. Rund 125 Objekte haben die Energieberater vor Ort, meist zusammen mit einem Installateur, in Augenschein genommen. Etwa 150 Hausbesitzer haben ihre Absicht erklärt, in den nächsten Monaten im Zusammenhang mit dann fälligen Sanierungsmassnahmen ein Solardach installieren zu wollen. (6. April 2004)


Combino-Debakel: "Basta" fordert volle Transparenz

BASEL. - Transparenz statt Geheimniskrämerei und eine Sondersitzung fordert die Basler Partei "Basta" in einem offenen Brief vom Verwaltungsrat der Basler Verkehrsbetriebe (BVB). So sollen alle Verträge mit Siemens und die dazu gehörenden Protokolle und Vereinbarungen öffentlich gemacht werden. Verlangt wird zudem ein unabhängiges Gutachten, "das die Chancen von Schadenersatzforderungen an Siemens, die Folgen eines Ausstiegs aus dem Vertrag und alle weiteren in der jetzigen Situation relevanten Punkte des Vertragswerks beurteilt und auch eine allfällige Mitverantwortung der BVB-Direktion und des Verwaltungsratspräsidenten für das Debakel untersucht". Schliesslich fordert "Basta" die Vorbereitung einer Beschaffungsvorlage, "damit rasch gehandelt werden kann, falls der Schaden an den Combinos nicht innert nützlicher Frist und mit vertretbarem Aufwand behoben werden kann".

Skeptisch zeigt sich "Basta" nach den Erfahrungen mit der Kehrichtsverbrennungsanlage auch darüber, wie in Basel die Fragen der Haftung und des Rückkaufs der Combinos "so behandelt, als ob das gar kein Problem wäre". Für Basel könnte "ein Schaden in Millionenhöhe entstehen". Allein schon die Tatsache, dass die BVB den Vertrag nicht mit STS (Siemens Transportation Systems), sondern mit Siemens Schweiz abgeschlossen haben, berge "ein zusätzliches Risiko".

In einer Interpellation will Grossrätin Patrizia Bernasconi wissen, ob die alten Fahrzeuge für den harten Dauereinsatz sicher genug seien und wieviel zusätzliches Personal für die Nacht- und Wochenendwartungen eingesetzt werden müsse. Die Politikerin stellt auch Fragen zu den finanziellen Konsequenzen und Schadenersatzregelungen. Über die Konstruktionsmängel hatte OnlineReports erstmals berichtet. Die BVB spielten die Schäden damals noch herunter. Sicherheitstechnisch bestünden "keine Bedenken", sagte Sprecher Pius Marrer letzten Oktober. (5. April 2004)


Verkehrsprobleme im Ergolztal: Ausbau der Rheinstrasse?

LIESTAL. - Die Baselbieter Regierung erwägt, den Ausbau der Rheinstrasse als Alternative zur Tunnel-Variante H2 erneut zu prüfen. Grund: Der rechtskräftig beschlossene Bau der H2 zwischen Liestal und dem Autobahn-Anschluss A2 bei Augst ist derzeit nicht finanzierbar. Der Ausbau der Rheinstrasse kostet rund 125 Millionen Franken, die H2 mit Tunnel rund 250 Millionen (Stand 1997). Gespräche, die OnlineReports mit Vertretern von Verkehrsverbänden, Gemeinden und Kanton Baselland führte, ergaben, dass vergangenen Donnerstag eine Sitzung der betroffenen Gemeinden mit dem Tiefbauamt stattfand, an der Bau- und Umweltschutzdirektorin Elsbeth Schneider entsprechende Absichten äusserte. Gegenüber OnlineReports bestätigte die Regierungsrätin heute schriftlich: "Die Variante 'Ausbau Rheinstrasse' steht als Idee und Möglichkeit nach wie vor im Raum." Der Füllinsdörfer Gemeindepräsident Walter Kern bestätigte, dass die Sitzung in Liestal stattgefunden habe, während sein Frenkendörfer Amtskollege Rolf Schweizer davon nichts wissen wollte. Der zuständige Liestaler Stadtrat Heiner Karrer ("Ich weiss nicht, ob ich auskunftsberechtigt bin") sprach von einem "Siegel der Verschwiegenheit" und verwies an den Kanton. Karrer sprach von einem dringenden Handlungsbedarf. Die Variante sei "sekundär". Allerdings sei die H2 rechtskräftig bewilligt. Laut dem Füllinsdörfer Gemeindepräsidenten Kern wird die Frage heute Abend im Gemeinderat diskutiert und das Ergebnis Elsbeth Schneider mitgeteilt. "Die H2 ist die Lösung", verriet Kern seine persönliche Meinung: "Der Ausbau der Rheinstrasse ist für mich nicht realistisch." So auch die Meinung von TCS-Präsident Bruno Muggli, der zwei Wochen ferienabwesend war und nichts von einer Sitzung in Liestal wusste. Auf grundsätzlich positives Echo - mit Einwänden seitens von KMU-Betrieben - stossen begleitende bauliche Massnahmen zur Verkehrsverflüssigung auf der Rheinstrasse.

In einer Pressemitteilung zeigt sich der Liestaler Stadtrat "äusserst besorgt, dass nach der Bahn 2000 auch das vom Volk beschlossene und rechtskräftige Projekt für die H2 von Liestal nach Pratteln offenbar in absehbarer Zeit vom Bund und vom Kanton nicht mehr finanziert werden kann". Überfüllte Züge und eine eingestaute Rheinstrasse drohten, den Wirtschaftsraum Liestal und Umgebung "in eine Isolation zu führen". Der Stadtrat werde deshalb alles unternehmen, um sämtliche involvierten Kräfte zu bündeln, damit Bundesgelder für den Aggloverkehr in unseren Kanton und in unsere Infrastrukturprojekte fliessen. Nur dadurch werde es möglich, "dass mit dem Bau der H2 von Liestal nach Pratteln endlich begonnen werden kann". (5./6. April 2004)

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"Sind wir eine Diktatur?"

Heisst das jetzt, dass Frau Schneider den zweimal an der Urne geäusserten Volkswillen missachtet? Sind wir bereits eine Diktatur?

Felix Schäfli
Herberg


Lieferwagen auf Autobahn A2 total ausgebrannt

TENNIKEN. - Heute Sonntagvormittag um 11.30 Uhr fuhr ein Lieferwagenlenker mit Wohnanhänger auf der Autobahn A2 Richtung Bern/Luzern. Zwischen dem Ebenraintunnel und der Ausfahrt Diegten geriet das Zugfahrzeug offenbar aus technischen Gründen plötzlich in Brand. Es gelang den beiden Fahrzeuginsassen noch rechtzeitig anzuhalten, den mitgeführten Wohnwagen abzuhängen und in sicherer Entfernung vom brennenden Zugfahrzeug auf dem Pannenstreifen abzustellen. Den Brand konnten sie jedoch, trotz Einsatz eines Handfeuerlöschers, nicht mehr unter Kontrolle bringen. Die Stützpunktfeuerwehr Sissach konnte später den in Vollbrand geratenen Lieferwagen löschen Personen wurden keine verletzt. Da der Fahrbahnbelag im Bereich des angrenzenden Pannenstreifens durch die starke Hitze beschädigt wurde, musste der Unterhaltsdienst vom Autobahnwerkhof A2 in Sissach ebenfalls aufgeboten werden. Es kam zu starken Verkehrsbehinderungen. (4. April 2004)


"Basta" erhält Verstärkung durch drei "Frauenliste"-Frauen

BASEL. - Die drei Grossrätinnen Margrith von Felten, Karin Haeberli Leugger und Ariane Gscheidle, die der "Frauenliste" angehörten, haben sich im Hinblick auf die Grossratswahlen vom Oktober entschieden, der linksgrünen Gruppierung "Basta" beizutreten. Sie werden für diese Partei auf der Liste “Grünes Bündnis“ kandidieren. Laut einer Medienmitteilung werden sie "auch als Mitglieder von 'Basta' die feministische Perspektive in den Vordergrund rücken und wichtige Themen wie Genderfragen, häusliche Gewalt, Migration weiterverfolgen". Kathrin Zahn als vierte noch im Grossen Rat verbliebene Grossrätin der ehemaligen "Frauenliste" wird zu den kommenden Wahlen nicht mehr antreten. "Wir respektieren ihren Entscheid, auch wenn wir ihn bedauern", schreibt "Basta" dazu. - Die "Frauenliste" hatte im Oktober 2002 bekannt gegeben , sich nach elf Jahren aufzulösen. (4. April 2004)


Gross-Razzia in Oberbaselbieter Kosovaren-Disco: Schliessung

HÖLSTEIN. - In der Nacht auf heute Samstag führte die Polizei in einem Nachtlokal im Industriegebiet "Bärenmatten" in Hölstein eine Grossrazzia durch. Der Einsatz dauerte über sechs Stunden, im Einsatz standen über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Polizei lagen schon seit längerer Zeit Informationen vor, dass in diesem Lokal verschiedenste Gesetzesverstösse begangen würden. So waren dort in den letzten Monaten schon Messerstechereien und Schussabgaben registriert worden, zudem gaben unzählige Sachbeschädigungen und Lärmbelästigungen Anlass zu Klagen. Im Lokal verkehren praktisch ausschliesslich Kosovo-Albaner. - Die Aktion begann kurz nach Mitternacht und endete gegen 7 Uhr. Dabei wurden 95 Personen – mehrheitlich Männer – kontrolliert. Die Razzia verlief von allen Seiten diszipliniert und ohne Zwischenfälle. Die Resultate: Eine Person hielt sich illegal in der Schweiz auf und wurde in Ausschaffungshaft gesetzt, eine Person wurde verzeigt wegen Beschäftigung von drei Schwarzarbeitern, drei Personen wurden wegen Schwarzarbeit angezeigt. Beschlagnahmt wurden verschiedene Waffen - so eine Maschinenpistole mit Schalldämpfer, ein Karabiner, ein Bajonett, ein Schlagstock. Daraus resultieren drei Anzeigen wegen illegalem Waffenbesitz. Gefunden wurden auch kleinere Mengen von Drogen. Kontrolliert wurden auch Fahrzeuge, Räumlichkeiten sowie Zufahrtsstrassen. Für die Kontrollen wurde unmittelbar vor dem Lokal eigens ein Zelt aufgestellt. Das kantonale Pass- und Patentbüro ordnete bei auf Weiteres die sofortige Schliessung des Lokals an. (3. April 2004)


11-Jähriger stahl Rentnerin 11'000 Franken

BASEL. - Am 31. März wurde einer 78-jährigen Frau aus einer Tasche das Portemonnaie gestohlen, in welchem sich mehr als 11’000 Franken befanden. Die Frau hatte Einkäufe getätigt und wartete beim Claraplatz auf einer Bank auf das Tram. Ein Junge bot der Frau seine Hilfe an und trug ihr die schwere Einkaufstasche ins Tram. Zusammen fuhren sie bis zur Feldbergstrasse, wo sie ihren Begleiter dann aus den Augen verlor. Kurze Zeit später stellte sie fest, dass ihr unter anderem das Portemonnaie gestohlen worden waren. Im Laufe des Nachmittags meldete eine Verkäuferin eines Telefongeschäfts der Polizei, dass zwei Knaben mit einer 1'000-Franken-Note ein Natel kaufen wollten. Abklärungen der Polizei ergaben, dass die Beiden mehr als 11’000 Franken in ihren Hosentaschen hatten. Zuerst gaben sie an, das Geld in einem Portemonnaie auf der Strasse gefunden zu haben. Später gestand der 11-Jährige den Diebstahl. Das Geld konnte vollumfänglich sichergestellt werden. (2. April 2004)


Auto nach Flucht durch drei Kantone gestoppt

BASEL. - Am Freitagmorgen gegen halb vier Uhr schaltete der Fahrer eines aus Richtung Mulhouse kommenden schwarzen Ford Scorpio mit französischen Kontrollschildern das Licht aus und fuhr langsam gegen das Zollamt Basel/St-Louis Autobahn. Dort gab er Vollgas, durchbrach die Grenze und machte sich Richtung St. Johann-Tunnel davon. Die sofort eingeleitete Grossfahndung nach dem mit fünf Personen besetzten Fahrzeug führte bei der Raststätte Pratteln zum Erfolg; Mitarbeiter der Polizei Basel-Landschaft sichteten dort das vorbeifahrende Fahrzeug und setzten sich mit einem Zivilfahrzeug dahinter. Mit einer Geschwindigkeit von gegen 200 km/h sauste das flüchtige Auto über die Autobahn A2 und A3 weiter in den Kanton Aargau Richtung Sisseln, wendete dort und raste in gefährlich hohem Tempo wieder Richtung Basel und Zoll Basel/St-Louis-Autobahn zurück. Dort hatte die Grenzwacht eine Sperre errichtet, in welcher die Fluchtfahrt ein abruptes Ende nahm. Die fünf Insassen des Autos, ein Ukrainer, ein Georgier und drei in Frankreich wohnhafte Frauen, blieben beim Zusammenprall mit den Elementen der Sperre unverletzt und wurden den französischen Behörden übergeben, die auch die weiteren Ermittlungen durchführen. Während ihrer Fluchtfahrt durch drei Kantone hatten die nun Festgenommenen Papiere, Preisetiketten und weiteres wahrscheinlich belastende Material aus den Autofenstern geschmissen. (2. April 2004)


Clariant-GV: Massiver Unmut über Management

MUTTENZ/BASEL. - Von einer massiven Schelte des Managements und des Verwaltungsrats geprägt war heute Morgen die Generalversammlung des Feinchemiekonzerns Clariant in Basel. Stellvertretend für zahlreiche Aktionäre kritisierte Kurt Weber aus Rheinfelden in scharfen Worten die Millionen-Abgangsentschädigung des früheren Konzernchefs Reinhard Handte: Während das Unternehmen 4'000 Stellen abbaue, würden Top-Manager mit Millionen-Abfindungen für ihr Versagen belohnt. Das lange Votum wurde mit starkem Applaus und "Bravo"-Rufen quittiert. Diskussionslos angenommen wurde dagegen eine Kapitalerhöhung von 383 Millionen Franken, wodurch dem finanziell angeschlagenen Konzern über 900 Millionen Franken neu zufliessen. Präsident Robert Raeber und CEO Roland Lösser versuchten, im Aktionariat Aufbruchstimmung und Zukunftsglauben zu wecken, indem nach zwei Verlust-Jahren wieder ein wenn auch bescheidener Gewinn von 161 Millionen Franken erzielt wurde, was die Ausschüttung einer Dividende von 20 Rappen pro Aktie erlaubte. Neu in den Verwaltungsrat gewählt wurden der Zürcher Rechtsanwalt Peter R. Isler sowie der deutsche Industrielle Kajo Neukrichen; Pierre Borgeaud gab seinen Rücktritt bekannt. Vor dem Eingang zum Kongresszentrum verteilten Mitglieder der Gewerkschaft GBI Flugblätter, in denen sie gegen Stellenabbau protestierten und "keine Entlassungen" forderten. (2. April 2004)


"Steuer vergessen": PW krachte durch Hausmauer

MÜNCHENSTEIN. - Einen aussergewöhnlichen Selbstunfall verursachte heute Donnerstag über Mittag eine Lernfahrerin, als sie in Münchenstein durch eine Hausmauer krachte. Die Fahrzeuglenkerin und ihr Mitfahrer blieben unverletzt, der Personenwagen erlitt Totalschaden. Am Gebäude entstand beträchtlicher Sachschaden, welcher noch nicht abschliessend bezifferbar ist. - Eine 29-jährige Frau fuhr in Begleitung eines 51-jährigen Mitfahrers mit ihrem Personenwagen in Münchenstein auf der Heiligholzstrasse. Sie beabsichtigte, nach links in die Aliothstrasse abzubiegen. Während des Abbiegemanövers vergass sie angeblich, das Steuer wieder gerade zu stellen. In der Folge fuhr das Fahrzeug ungebremst den Abhang hinunter, durchschlug die Hauswand einer Metallbaufirma und kam in der Wand steckend zum Stillstand. Der Personenwagen musste mit einem Kranfahrzeug geborgen werden. Gegen die fehlbare Lenkerin erfolgt eine Verzeigung an das Statthalteramt Arlesheim. (1. April 2004)


Risse in Combino-Flotte: Reparatur dauert mehr als zwei Jahre

BASEL. - Die Flotte der 28 Basler Combino-Trams steht während mehr als zwei Jahren nicht mehr vollständig zur Verfügung. Dies teilen die Basler Verkehrsbetriebe (BVB) mit. Danach werden gemäss einem Sanierungskonzept des Herstellers Siemens sämtliche Combinos "an den kritischen Stellen so umkonstruiert, dass sie auf Dauer und ohne Sicherheitsrisiko wieder eingesetzt werden können". Die BVB geht davon aus, das die Sanierung im Spätherbst 2004 beginnen und sich über 1,5 bis 2 Jahre erstrecken wird. Dabei werden jeweils 1-2 Combinos in Werkhallen von Siemens überführt und dort bearbeitet werden müssen. Zur Feststellung der Schäden an den Combinos hat die Herstellerfirma Siemens vorerst einen Prüfplan ausgearbeitet. Mit Röntgengeräten werden die Fahrzeuge in den kommenden Wochen an den kritischen Stellen geprüft. Entsprechend einer Risikoanalyse lege Siemens sodann fest, "unter welchen Umständen Fahrzeuge mit geringen Schäden provisorisch wieder in Betrieb gesetzt werden dürfen". Die Sicherheit der Fahrgäste habe "oberste Priorität", so die BVB. Hingegen müssen die Passagiere Platzknappheit, Angebotsverschlechterungen und weitere Komforteinbussen in Kauf nehmen. (1. April 2004)


Tote Frau in Kraftwerks-Fischtreppe gefunden

BASEL. - Beim Kraftwerk Birsfelden an der Grenzacherstrasse entdeckten Arbeiter am letzten Donnerstag in der Fischtreppe eine weibliche Leiche, die bisher trotz aller Bemühungen nicht identifiziert werden konnte. Aufgrund ihres Zustandes wird vermutet, dass die Leiche zwischen mehreren Tagen und mehreren Wochen im Wasser gelegen haben muss. Bei der Wasserleiche handelt es sich um die Überreste einer zwischen 45 bis 65 Jahre alten und 164 Zentimeter grossen Frau, vermutlich Europäerin, vollschlank, mit schwarzen graumelierten eher kurzen Haaren. Am Unterleib befindet sich eine etwa fünf Zentimeter lange Operationsnarbe. Die Tote trug einen schwarzen Pullover Grösse XL, ein blaues Träger-T-Shirt Grösse 40, eine schwarze Damenhose Grösse 44, schwarzen BH, schwarzen Slip und schwarze Nylon-Kniestrümpfe sowie gleichfarbige Lederhalbschuhe Grösse 38. Sie trug weiter eine Armbanduhr der Marke „Pierre Henry“. Hinweise erbeten: Telefon 061 267 55 55. (1. April 2004)


6'000 Kinderporno-Bilder auf dem PC: Verhaftet

BASEL. - In Basel hat die Polizei vergangene Woche einen 41-jährigen Schweizer wegen des Besitzes von umfangreichem kinderpornografischem Material verhaftet. Bei einer Hausdurchsuchung beschlagnahmten die Ermittler rund 50 Videokassetten mit harter Pornografie. Bei der Auswertung des Personalcomputers durch Spezialisten des Kriminalkommissariates und Informatikern der Staatsanwaltschaft wurden rund 6'000 Bilder mit sexuellen Handlungen an Kindern festgestellt. Über den Beruf des Verhafteten wollte Staatsanwaltschafts-Sprecher Peter Gill keine Angaben machen, sondern sagte lediglich: "Er hat beruflich nichts mit Kindern zu tun." Gemäss Artikel 197 des Schweizerischen Strafgesetzbuches liegt die Strafandrohung bei Gefängnis bis zu einem Jahr oder Busse. Die Staatsanwaltschaft macht darauf aufmerksam, dass auch Personen, die Kinderpornographie angeblich "nur" anschauen, indirekt einen Beitrag zu derartigen Verbrechen leisten, weil für die Herstellung solcher Filme und Fotos Kinder weiterhin vergewaltigt und missbraucht werden. - Gegen 39 Männer eröffnete die Baselbieter Justiz verganges Jahr ein Verfahren wegen Besitz von Kinderpornografie. (1. April 2004)

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