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Frühere News



Aktualitäten 1.-29. Februar 2004

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Zanolari: "Schmid muss Fraktionspräsidium abgeben"

BASEL. - Der Basler SVP-Grossrat Eugen Schmid muss sein Fraktionspräsidium abgeben. Dies erklärte Kantonalpräsidentin Angelika Zanolari am Sonntag gegenüber OnlineReports. Die SVP stehe aber nicht, wie die "Basler Zeitung" berichtete, vor der Spaltung. Doch es gebe "allenfalls gewisse Konsequenzen für den Einen oder Anderen", sagte Zanolari, ohne auf Namen oder Art der Konsequenzen näher einzugehen. Die Basler SVP war in Turbulenzen geraten, nachdem sich Fraktionspräsident Schmid in einer Parlamentsdebatte über die Schulinitiative der Basler SVP für ein Votum seiner Präsidentin entschuldigt hatte. Die Junge SVP hatte darauf hin die Rücktritt Schmids als Fraktionspräsident verlangt. - Als weitere Konsequenz aus dem parteiinternen Zwist will Zanolari jetzt auch "die Erarbeitung eines Pflichtenheftes für den Fraktionspräsidenten der SVP anregen". (29. Februar 2004)
20. April 2004: Zanolari setzt sich durch


Marseille neue Destination ab EuroAirport

BASEL/MULHOUSE. - Neuer Akquisitionserfolg des EuroAirports: Die französische Fluggesellschaft "Twin Jet", spezialisiert auf Linienflüge für Geschäftsreisende, "die Anspruch auf Regelmässigkeit, Pünktlichkeit und direkte Flugverbindungen erheben" (so Flughafen-Sprecherin Vivienne Gaskell), wird ab 15. März ein Netz von sieben Flughäfen mit mehr als 100 Flügen wöchentlich bedienen. Vom EuroAirport aus soll Marseille angeflogen werden. An einer Pressekonferenz am 4. März sollen die Details bekannt gegeben werden. - Bereits angekündigt wurden neue Destinationen von "easyJet" ab EuroAirport nach London und Berlin. (27. Februar 2004)


Bienenhaus mit zehn Völkern niedergebrannt

MÜNCHENSTEIN. - Einen Bienenhaus ist in der Nacht auf heute Freitag kurz nach zwei Uhr im Merian-Park des Botanischen Gartens auf dem ehemaligen "Grün 80"-Gelände in Münchenstein niedergebrannt. Es entstand jedoch grosser Sachschaden. Die ersten Rettungskräfte der Polizei trafen ein Bienenhaus im Vollbrand an. Durch die Feuerwehr Münchenstein konnte der Brand rasch unter Kontrolle gebracht werden. Das Bienenhaus brannte jedoch vollständig nieder (Bild). Im Bienenhaus befanden sich zehn bis elf Bienenvölker, wobei ein Volk rund 10'000 Bienen zählt. Laut Rechnung der Polizei wurden dabei rund 100'000 Bienen vernichtet. Bezüglich Klärung der Brandursache hat der kriminaltechnische Dienst der Polizei Basel-Landschaft seine Arbeit noch in der Brandnacht aufgenommen, Brandstiftung kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden. (27. Februar 2004)


Zwei Verletzte bei Frontalkollision

THÜRNEN. - Heute Donnerstagmittag um 12.15 Uhr ereignete sich auf der Gehrenstrasse in Thürnen eine heftige Frontalkollision zwischen zwei Fahrzeugen. Beide Lenker wurden dabei mittelschwer verletzt. - Der Lenker eines Personenwagens mit Anhänger fuhr auf der Gehrenstrasse in Richtung Thürnen Dorf. In der Linkskurve, Höhe Liegenschaft Nr. 7, fuhr er aus bislang nicht bekannten Gründen auf die linke Fahrbahnhälfte. Dort kollidierte sein Gefährt frontal mit einem korrekt entgegenkommenden Lieferwagen. Beide Fahrzeuglenker wurden ins Spital eingeliefert. Am Unfallort lief Motorenoel aus. (26. Februar 2004)


Brutaler Überfall nach Beizenbesuch

BASEL. - Heute Donnerstagmorgen um 2 Uhr verliess ein 41-jähriger Mann ein Lokal beim Claraplatz und wollte zu Fuss nach Hause gehen. Auf dem Claramattweg wurde er von einem Mann in französischer Sprache angesprochen und unvermittelt in einen Hauseingang gedrängt. Dann schlug dieser Mann dem 41-jährigen mehrmals die Faust ins Gesicht und raubte seinem Opfer 300 Franken Bargeld, das der Überfallene lose im Hosensack auf sich trug. Aufgrund des zielsicheren Vorgehens des etwa 30-jährigen Täters ist davon auszugehen, dass er sein Opfer bereits im Lokal beim Versorgen des Geldes beobachtet haben dürfte. Nach diesem Überfall begab sich der Angegriffene in die Notfallstation des Kantonsspitals, wo seine Gesichtsverletzungen ambulant verarztet werden mussten. Die Polizei sucht Zeugen. (26. Februar 2004)


Ehepaar bei Verkehrsunfall getötet

ALLSCHWIL. - Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Schönenbuchstrasse in Allschwil ist am Mittwochabend ein Ehepaar tödlich verunfallt. Kurz nach 18.30 Uhr war ein 68-jähriger Personenwagenlenker auf der Schönenbuchstrasse in Allschwil in Richtung Allschwil-Dorf un-terwegs. Etwa auf der Höhe der Liegenschaft 29 erfasste der Lenker aus bislang ungeklärten Gründen zwei Personen. Ein 63-jähriger Mann und seine 60-jährige Ehefrau wurden weg geschleudert und blieben schwer verletzt am Strassenrand liegen. Der Mann verstarb noch auf der Unfallstelle, die Frau erlag später im Spital ihren schweren Verletzungen. Die Hilfskräfte waren mit einem Grossaufgebot vor Ort. (25. Februar 2004)


Vergewaltigungsversuch mit Messer-Drohung

BASEL. - Gestern Dienstagabend kurz vor 18 Uhr war eine 38-jährige Frau nach dem Einkauf auf dem Weg nach Hause, als sie unmittelbar bei der öffentlichen Toilette beim Claramätteli an der Hammerstrasse von zwei Tätern angegriffen wurde. Die beiden Männer drängten ihr Opfer in den Herrenbereich der WC-Anlage, rissen der Frau den Mantel auf und hoben ihr Kleid hoch, während einer der Täter mit einem Stellmesser herumfuchtelte und drohte. In diesem Moment betrat zufälligerweise ein älterer Mann die Toilettenanlage, worauf die beiden Täter flüchteten, wobei einer das Portemonnaie aus der Handtasche der Überfallenen mit etwas über 30 Franken raubte. Das ausgeräumte Portemonnaie wurde später auf der Strasse aufgefunden. Der ältere, etwa 65-jährige Herr mit grauen Haaren kümmerte sich nach der Tat um die Angegriffene und sprach mit ihr in deutscher Sprache mit italienischem Akzent. Die Polizei sucht diesen Zeugen sowie die beiden Täter, die laut Staatsanwaltschaft vermutlich tamilischer Herkunft seien. (25. Februar 2004)


Bodenbau AG Konkurs: 40 Mitarbeiter auf der Strasse

BASEL/ALLSCHWIL. - Die Basler Baufirma Bodenbau AG mit Filiale in Allschwil ist Konkurs gegangen. Die Februar-Löhne können nicht mehr gezahlt werden. Entsprechende solide Informationen von OnlineReports konnten offiziell nicht bestätigt werden, weil die Telefonanschlüsse sowohl in Basel wie Allschwil nicht mehr bedient werden. Bestätigt wurde die Insolvenz dagegen von José Perez, Sekretär der Gewerkschaft Bau und Industrie (GBI). Nach seinen Angaben wurde die Gewerkschaft letzten Freitagnachmittag über das abrupte Ende der Firma durch Geschäftsführer J. Christiaan Spek informiert. "Skandalös" sei die Art und Weise, wie die Bodenbau-Firma die Arbeitnehmenden ohne vorherige Betriebsversammlung vor vollendete Tatsachen gestellt habe, sagte Perez gegenüber OnlineReports. Dies sei umso schlimmer, als Speck die Arbeitgeber in der Paritätischen Kommission vertreten habe. Einzelnen Mitarbeitenden war einzig aufgefallen, dass in letzter keine neuen Aufträge, sondern nur noch Garantiearbeiten vergeben worden seien, erfuhr OnlineReports aus dem betrieblichen Umfeld. Letzten Freitagmorgen wurde die Bilanz deponiert. Betroffen sind gegen 40 Mitarbeiter, die ohne Vorankündigung aufgefordert wurden, ihre Kleider abzugeben. Die Firma war auf Unterlagsböden - wie Gips- oder Zementböden - spezialisiert. (25. Februar 2004)


Basilisk-Gründer Hans-Ruedi Ledermann gestorben

BASEL. - Hans-Ruedi Ledermann (59), zusammen mit Christian Heeb Gründer des Basler Lokalsenders "Radio Basilisk", ist in der Nacht auf heute Mittwoch im Basler Claraspital einem schweren Leiden erlegen. Dies meldet "Radio Basilisk". Lokalradio-Pionier Ledermann war seit Sendebeginn am 1. November 1983 als Chef der Werbeakquisitionsfirma Medag AG erfolgreicher kaufmännischer Direktor des Lokalsenders. Ledermann war Mitglied des Stiftungsrates "Kabelnetz Basel" sowie von dessen Ausschuss. Anfang Jahr musste er aus gesundheitlichen Gründen, Hirntumor, seine berufliche Tätigkeit niederlegen. Ledermann hinterlässt Frau und einen Sohn. Noch am 17. Februar kündigte das Zürcher Medienunternehmen Tamedia offiziell den Rücktritt von Ledermann und Heeb per 1. Juli dieses Jahres an. Ende Mai 2002 hatte die Tamedia den Basler Lokalsender für 23,75 Millionen Franken gekauft. (25. Februar 2004)


Verpuffung und Brand bei Ciba in Schweizerhalle

SCHWEIZERHALLE/BASEL. - Aus noch ungeklärten Gründen kam es heute Abend um 18.15 Uhr in einem Gebäude im Werk Schweizerhalle von Ciba Spezialitätenchemie in Schweizerhale zur Verpuffung eines nicht toxischen Produktes mit anschliessendem Brand. Der Feuerwehr gelang es laut Firmenangaben nach rund 30 Minuten, den Brand zu löschen. Die sehr geringen Mengen Löschwasser seien aufgefangen worden. Verletzte waren nicht zu beklagen. Hingegen kam es zu einer "kurzfristigen Geruchsbelästigung". Eine Gefährdung der Bevölkerung könne "mit Sicherheit ausgeschlossen" werden. Polizei und Statthalteramt Arlesheim haben eine Untersuchung eingeleitet. (24. Februar 2004)


Herzog & de Meuron: Hochhaus auf der Schatzalp?

BASEL/DAVOS. - Von einem abenteuerlichen Projekt der Basler Architrekten Herzog & de Meuron weiss "radiox.ch" zu berichten: Auf der Schatzalp oberhalb von Davos soll ein 105 Meter hohes Hochhaus gebaut werden. Das ist die gleiche Höhe, die der Basler Messeturm ausweist. Was wie ein vorgezogener Fasnachtsscherz klingt, hat einen realen Hintergrund: Die nostalgische Nobelherberge Schatzalp und die Bergbahnen Schatzalp / Strela gehören seit April 2003 dem Informatiker und Unternehmer Pius App (57) und seinem Geschäftspartner Erich Schmid. Die beiden hatten die Schatzalp von einer Basler Aktionärsgruppe gekauft. Ob das Wolkenkratzerprojekt natur- und heimatschutztauglich ist, wurde bisher nicht bekannt. (24. Februar 2004)


Chemiemüll-Deponien Thema an Novartis-Generalversammlung

BASEL. - Die zahlreichen nicht-sanierten Chemiemüll-Deponien in der Region Basel waren heute Dienstag ein Thema an der Generalversammlung des Pharmakonzerns Novartis. Eine Gruppe der Organisation "AktionärInnen für nachhaltiges Wirtschaften" fordert von Konzernchef Daniel Vasella, "die endlose Auseinandersetzung um Chemiemüll in der Region Basel zu beenden und die Deponien aus den fünfziger Jahren umgehend zu räumen". Es kämen Zweifel auf, "ob Novartis ihre gesellschaftliche Verantwortung in der Region Basel wirklich so wahr nimmt, wie es von ihr erwartet wird". Die "Interessengemeinschaft Deponiesicherheit Region Basel" (IG DRB), gebildet durch die betroffenen Unternehmen, versuche "in erster Linie, die Sanierung der Deponien hinauszuschieben und die Grundwasserverschmutzung zu verharmlosen". - Mit einer als Chemiemüll-Deponie verzierten Riesen-Torte von 1.50 Meter Durchmesser protestierte auch Greenpeace gegen die Novartis-Müllpolitik. Kürzlich hatte Vasella erklärt, die Deponieproblematik wäre längst gelöst, "wenn es nach Novartis ginge". (24. Februar 2004)


Uni: Chefbeamte und Manager kämpfen für Analytische Chemie

BASEL. - Neue Dimension im Streit um die Abbaupläne des Basler Universitäts-Rates: Eine ganze Anzahl kantonaler und eidgenössischer Chefbeamter sowie Exponenten aus der Pharmaindustrie setzen sich in einem Brief an den Uni-Rat sowie an Regierung und Parlament beider Basel, der OnlineReports vorliegt, gegen die Streichung des Fachs "Analytische Chemie" ein.

"Herausragende Exponenten" dieses Fachs seien zu "unverzichtbaren Partnern" geworden. Brisant: Getroffen würde beispielsweise der Lehrstuhl des international bekannten Analyse- und Risikoexperten Professor Michael Oehme (53), der als Ordinarius für Analytische Chemie beispielsweise anerkannte Qualitätskriterien für die Beurteilung von Altlasten wie Chemiemülldeponien erarbeitete. Noch härter betroffen wäre aber auch der deutlich jüngere zweite Ordinarius Peter Hauser. Altlasten - so bei der Basler Chemie, aber auch alte Chemiemülldeponien in der Region - sind auch ein wichtiger Grund, den die Fachleute in ihrem Brief zur Erhaltung des Fachs aufführen. Aber auch Umweltchemie, Lebensmittelsicherheit, Forensik, Ereignisbewältigung oder Klinische Diagnostik seien Bereiche, in denen "dank der Zusammenarbeit mit Analytikern der Universität Basel" und ihrer "kompetenten Beratung" wichtige Probleme hätten gelöst und anwendungsorientierte Analysemethoden entwickelt werden können.

Erstunterzeichner des Briefs sind der Basler Kantonschemiker André Herrmann und der ehemalige SP-Grossrat Andreas Schneider von der Firma Carbotech. Fast ebenso interessant ist die Prominenz der mitunterzeichnenden Persönlichkeiten. Auswahl: Laurent Adamy (Hoffmann-La Roche), Thomas Briellmann (Basler Gerichtschemiker), Jürg Hofer (Leiter des Basler Amtes für Umwelt und Energie), sein Baselbieter Amtskollege Alberto Isenburg, der Baselbieter Kantonschemiker Niklaus Jäggi, Hans Künzi (Sicherheitschef Hoffmann-La Roche), Georg Karlaganis (Buwal-Abteilungsleiter), Urs Klemm (Vizedirektor Bundesamt für Gesundheit, Roberto Mona (Leiter Lufthygieneamt beider Basel), André Scholer (Universitätsspital Basel-Stadt) oder Hansjörg Walther (CEO Solvias).

Der Brief bittet das Strategie-Gremium der Universität, die Aufhebung der Analytischen Chemie "nochmals zu überdenken".

Schon im Jahr 2002 fand im Departement Chemie eine Sparrunde statt, in der sich die Universitätsleitung von Professor Hauser trennen wollte, was nicht glückte. Der Abbau-Druck sei damals klar von Vizerektor Gian-Reto Plattner, ausgegangen, sagte Professor Oehme zu OnlineReports. Sein Kommentar zum jetzigen Vorschlag, die Analytische Chemie gleich ganz zu streichen: "Die Geschichte stinkt zum Himmel." (24. Februar 2004)


Clariant: Vorruhestandregelungen statt Entlassungen

MUTTENZ. - Scharfe Kritik am Stellen-"Kahlschlag" bei 15 Prozent der Clariant-Belegschaft äussert die Gewerkschaft "Bau und Industrie" (GBI). Ursache der Misere seien "schwere Managementfehler" der Vergangenheit, allen voran der stark überzahlte Kauf des britischen Feinchemiekonglomerates BTP. Die Schuld für den Niedergang und die Schieflage des Konzernes Clariant AG liege bei den damaligen Verantwortlichen, insbesondere dem ehemaligen Präsidenten Rolf W. Schweizer und Ex-CEO Reinhard Handte. Die GBI sei "noch heute erstaunt, dass sich keine Aktionärsgruppe finden wollte, um gegen das damalige Management Verantwortlichkeitsklage zu erheben". Statt Entlassungen fordert die Gewerkschaft "faire Vorruhestandsregelungen oder vorzeitige Pensionierungen zu Lasten des Konzerns". Noch immer sei nicht transparent, wie hoch die Abgangsentschädigungen für die BTP-Verantwortlichen gewesen sei. Wenn es auch scheint, dass jeder Fall von Stellenabbau in jüngerer Zeit - erst DSM, dann Syngenta und jetzt Clariant - ganz speziell gelagert sei, gebe es einige gemeinsame Züge: Zum einen seien sie Anzeichen "eines sich beschleunigenden industriellen Erosionsprozesses", zum anderen "des unübersehbaren Trends der Verlagerung von industriellen Arbeitsplätzen in den asiatischen Raum", schreibt GBI-Sekretär Mathias Bonert. Die GBI fordert die Regierungen der Kantone der Nordwestschweiz auf, "sich zu dieser Situation öffentlich zu äussern". (24. Februar 2004)


Clariant kämpft ums Überleben: 4'000 Stellen weg

MUTTENZ. - Neuer Schock für die Nordwestschweiz: Der Muttenzer Spezialchemiekonzern Clariant baut weltweit 4'000 der insgesamt 27'000 Stellen ab. Die Stellenreduktion soll sich über die nächsten zwei Jahre erstrecken. Dies gab Clariant heute bei der Präsentation der letztjährigen Jahreszahlen bekannt. Betroffen ist auch der Produktionsstandort Schweizerhalle. Laut Clariant-Sprecher Christoph Hafner werden Produktionsstellen abgebaut, aber durch die Stärkung der Konzernzentrale und dem Aufbau von Administrativ- und Managementkapazitäten bleibe der Personalbestand in der Schweiz "in etwa ausgeglichen". Hafner wollte weder konkrete Zahlen noch eine Grössenordnung des Produktions-Abbaus nennen. Erst müsse das Personal informiert werden. Vom Abbau betroffen ist vor allem Deutschland, wo Clariant seit der Übernahme des Spezialchemieberreichs von Hoechst eine starke Basis hat.

Nur mit einem radikalen Kostensenkungsprogramm kann der ins Schlingern geratene Konzern sei Überleben sichern. Bereits verkauft worden ist das Geschäft mit Cellulose Ethers, weit fortgeschritten seien auch die Verhandlungen über den Verkauf der Geschäftseinheit Electronic Materials. Mit aller Entschlossenheit will Konzernchef Roland Lösser (Bild) auch den gigantischen Schuldenberg abbauen: Innerhalb eines Jahres reduzierte er die Nettoschulden von 3,7 auf 2,9 Milliarden Franken. Die immer noch dünne Eigenkapitalquote konnte um 200 Millionen Franken auf 15 Prozent erhöht werden. Nach einem Verlust von 648 Millionen Franken weist Clariant im letzten Jahr einen Gewinn von 161 Millionen Franken aus. Dies bei einem um ein Prozent gestiegenen Umsatz von 8,5 Milliarden Franken (Lokalwährung).

Trotz schwierigem Umfeld schaut Clariant optimistisch in die Zukunft. Vier von fünf Divisionen verzeichneten gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzplus in Lokalwährungen. Einzig die Division Life Science & Elektronikchemikalien musste einen Umsatzrückgang in Lokalwährungen hinnehmen.

Anders als noch im Herbst erklärt, plant Clariant jetzt eine Kapitalerhöhung um 920 Millionen Franken. Diese Mittel sollen vor allem zur Finanzierung weitererRestrukturierungen verwendet werden.

Altersbedingt verlässt Pierre Borgeaud den Verwaltungsrat. Als neue Mitglieder schlägt der Verwaltungsrat der Aktionärsversammlung den Anwalt Peter R. Isler und den deutschen Unternehmer Kajo Neukirchen vor. (24. Februar 2004)


Drei Flaschen Whisky: Brücken-Sturz aufs Bahn-Geleise

BASEL. - Am Sonntagmorgen kurz nach 5 Uhr musste der Zugsverkehr im Bahnhof SBB während rund einer Viertelstunde unterbrochen werden. Grund: Zwei stockbetrunkene Männer waren über das Geländer der Münchensteinerbrücke auf das darunter durchführende Geleise gestürzt. Sie wurden beim Sturz erheblich verletzt und mussten ins Spital eingeliefert werden. Die Suche nach der Ursache der Stürze gestaltet sich recht schwierig. Aufgrund bisheriger Ermittlungen und Aussagen scheint eine Dritteinwirkung aber ausgeschlossen zu sein. Die verunfallten Männer hatten mit einem dritten Bekannten laut dessen Aussagen in einem nahegelegenen Restaurant zusammen drei Flaschen Whisky geleert. Nach Verlassen des Restaurants wurde es dem einen speiübel. Er beugte sich übers Brückengeländer, verlor das Gleichgewicht und stürzte in die Tiefe. Der zweite lehnte sich ebenfalls übers Geländer und wollte nachsehen, wo sein Kollege geblieben war. Dabei kippte auch er übers Geländer und fiel auf das Geleise hinunter. (23. Februar 2004)


Basler Drämmli: "1"er und "14"er werden wieder selbständig

BASEL. - Die von den wenigsten verstandene Basler Tramlinien-Bezeichnung 1/14 verschwindet. Die Linien werden wieder selbständig, wie die BVB mitteilt. Mit der Verknüpfung der Linien 1 und 14 über den "Warteckbogen" im Jahr 2001 war die Linienbezeichnung 1/14 entstanden. Weil von den Wagenführerinnen und Wagenführern nicht erwartet werden konnte, dass sie unterwegs sämtliche Schilder an ihrem Tramzug von 1 auf 14 oder umgekehrt wechseln, gab es keine bessere Lösung. Unterdessen hat die BVB entschieden, an den Tramzügen der Tramlinie 1/14 die Aussen-Anzeigen zu automatisieren und die Fahrzeuge so umzurüsten, dass der Wechsel von 14 zu 1 und von 1 zu 14 bei der Haltestelle Dreirosenbrücke automatisch erfolgen kann. Ein Anhänger mit der neuen Einrichtung wird morgen Dienstag erstmals auf der Linie 1/14 zum Einsatz kommen. Mit automatischen Aussenanzeigen sollen auch die Fahrzeuge der Linien 15 und 16 ausgerüstet werden. Weil hier für das Fahrpersonal mit der Automatisierung der Arbeitsaufwand für das Umschildern von 15 auf 16 und umgekehrt auf dem Bruderholz entfällt, kann im Abendbetrieb ein Kurs eingespart werden, was zu entsprechenden Kosteneinsparungen führt. Auch auf den Linie 15/16 wird am Dienstag erstmals ein umgerüstetes Fahrzeug, der Motorwagen Nr. 459, eingesetzt. (23. Februar 2004)


Basler Kantonsingenieur Marco Piatti nimmt abrupt den Hut

BASEL. - Nach fünf Jahren verlässt Marco Piatti (51), Leiter des Tiefbauamtes Basel-Stadt, seine Stellung als Kantonsingenieur. Dies teilt das Basler Baudepartement mit. Die Trennung erfolgt abrupt bereit per Ende März - und dies bei einer regulär dreimonatigen Kündigungsfrist. Ein weiteres Indiz für eine überraschende Trennung ist die Tatsache, dass die Nachfolge noch nicht geregelt ist. Laut Communiqué wird "bis zur definitiven Regelung der Nachfolge ab April Rodolfo Lardi (53) der Stellvertreter des Kantonsingenieurs, das Tiefbauamt interimistisch führen". Der Wechsel an der Spitze des Amtes tangiere die laufenden Projekte nicht, heisst es im dürren Communiqué. In seiner bisherigen Tätigkeit habe Piatti "umfangreiche amtsinterne Reorganisationsarbeiten erfolgreich durchgeführt und die anschliessende Aufbauarbeit massgeblich mitgeprägt". Piatti habe gekündigt, um andere berufliche Perspektiven ausserhalb der Region zu verfolgen.

Gegenüber OnlineReports erklärte SP-Baudirektorin Barbara Schneider, die Trennung habe sich aus ihrer Sicht "abgezeichnet". Die Beziehung zwischen ihr als Regierungsrätin und dem Kantonsingenieur sei "nicht gestört" gewesen, doch: "Kommunikation war nicht seine Stärke." Über Piatti hatten sich im Grossen Rat mehrere Interpellationen kritisch geäussert. Zumal sich auch schon Headhunters um Piatti bemühten, "musste ich annehmen dass er uns irgend wann einmal verlassen wird", so Barbara Schneider. Piatti habe sich bei der Vertragserneuerung eine dreimonatige Kündigungsfrist ausbedungen. Was Piatti jetzt beschlossen habe, sei eine normale "Kündigung gemäss Vertrag".

Schneider betonte nochmals, dass der Chefbeamte das Tiefbauamt erfolgreich reorganisiert habe. "Aber Konsolidieren und Weitführen ist nicht so seine Leidenschaft." Es sei im übrigen "nicht unüblich", dass Jobs wie jene des Kantonsingenieurs nicht auf Lebzeiten besetzt würden. Die Stelle werde jetzt regulär ausgeschrieben.

Marco Piatti bestätigte gegenüber OnlineReports, dass sein Basler Job mit dem Aufgleisen der "Nordtangente" und der Amts-Reorganisation "gemacht" sei. "Jetzt ist die Zeit reif, neue Herausforderungen anzunehmen." Über seine künftige berufliche Tätigkeit wollte sich Piatti nicht äussern, bestätigte aber auf mehrfache Nachfrage, dass er in die Privatwirtschaft zurückkehren wolle. Dass er gelegentlich "im Wind" gestanden sei, betrachtet er als "normal": "Jeder steht einmal im Glaushaus. Das muss man auch können, aber das kostet auch Energie." Sein Kündigungs-Entscheid sei organisch gewachsen. Piatti ist Vater von vier Kindern in Ausbildung. Er wohnt mit seiner Familie in Illnau ZH. Sein Kommentar: "Ich bin offen für die Schweiz." (23. Februar 2004)

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SVP zum Uni-Immobilien-Vertrag: "Auf falschem Fuss erwischt"

LIESTAL. - Die Baselbieter SVP ist drauf und dran, ihren Referendumsbeschluss gegen den Vertrag zum Unterhalt der Basler Uni-Gebäude rückgängig zu machen. Gegenüber OnlineReports erklärte Parteipräsident Karl Willimann, er werde der Parteileitung einen Wiedererwägungsantrag stellen: "Wir wurden von der Wirtschaftskammer Baselland auf dem falschen Fuss erwischt", erklärte Willimann und fügte an, es sei ja erlaubt, "auch gescheiter zu werden". Weil die Baselbieter KMU am Unterhalt der Uni-Gebäude weitaus kürzere Spiesse gehabt hätten, drohten Wirtschaftskammer und SVP mit dem Referendum gegen den vom Landrat beschlossenen 7-Millionen-Kredit, obschon die CVP/EVP-Fraktion Nachbesserungen bezüglich der Auftragsvergabe durchgebracht hatten. Nachdem sich Erziehungsdirektor Urs Wüthrich aber ungewöhnlich rasch mit den Basler Behörden auf eine angemessene Berücksichtigung des Baselbieter Gewerbes geeinigt hatte, schwenkte die Wirtschaftskammer ebenso blitzartig ins Lager der Kredit-Befürworter, während die SVP weiterhin am Referendum festhielt und sich dabei in eine heikle Lage manövrierte. Doch jetzt ist die SVP Baselland offensichtlich daran, den Rückwärtsgang einzulegen. Laut Parteipräsident Willimann soll der Entscheid an einer Parteileitungs-Sitzung am 8. März fallen. Er persönlich sei in dieser Frage "zu keinem Kamikaze" bereit, zumal das "sinfonietta"-Referendum ergriffen, die Partnerschaftsinitiative vorbereitet und die Jubiläumsinitiativen bekämpft werden müssten. Überdies müsse die SVP Baselland auch noch Unterschriften für die von der Schweizer SVP lancierte Initiative zur Krankenkassen-Prämiensenkung beisteuern. (23. Februar 2004)

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Schneefall: Verletzte, Blechschaden, Staus

LIESTAL. - Der starke Schneefall von letzter Nacht hat heute Montagmorgen im gesamten Baselbiet für prekäre Strassenverhältnisse gesorgt und bis 10 Uhr zu rund 20 Verkehrsunfällen geführt. Eine Person wurde verletzt, ansonsten war in erster Linie Sachschaden zu verzeichnen, etliche Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. Die starken Schneefälle setzen zwischen zwei und drei Uhr ein und bescherten der Region bis am Morgen zwischen 15 und 20 cm weisse Pracht.

Die beiden ersten Unfälle ereigneten sich kurz vor 5.30 Uhr auf der Autobahn A2 im Bereich Tenniken/Diegten. Zunächst rutschte in der Autobahn-Ausfahrt Diegten ein PW-Lenker gegen einen Signalpfosten, wenige Minuten später ereignete sich ein Selbstunfall. Um 5.50 Uhr stand ebenfalls auf der A2 zwischen dem Tunnel Oberburg und dem Belchentunnel in Fahrtrichtung Bern/Luzern ein Lastwagen quer. Er war stecken geblieben und musste auf der Fahrbahn Ketten montieren, 30 Minuten später gab es einen weiteren vergleichbaren Fall. In beiden Fällen waren Rückstaus die Folge. Im gleichen Zeitraum stand auf dieser Strecke nach einem Selbstunfall ein Personenwagen in gegengesetzter Richtung auf dem Pannenstreifen.

Um 6.30 Uhr ging die erste Unfallmeldung aus dem unteren Kantonsteil ein. Auf der Autobahn H18 kam zwischen der Ausfahrt Aesch und dem Autobahnende in Aesch/Angenstein eine Fahrzeuglenkerin von der Strasse ab, blieb aber unverletzt. Gleichzeitig fiel in Bottmingen ein Baum unter der Schneelast um und versperrte eine Strasse. Um 6.50 Uhr stand auf der H18 im Bereich der Ausfahrt Reinach-Süd ein Personenwagen quer auf der Fahrbahn.

Kurz vor 7 Uhr kam es in Muttenz zu einer Kollision, die weitaus schlimmer hätte enden können. Ein Fahrzeuglenker setzte auf der Prattelerstrasse in Richtung Pratteln trotz schneebedeckter Fahrbahn zum Überholen an, geriet ins Schleudern und auf die Gegenfahrbahn, wo er mit zwei korrekt entgegen kommenden Fahrzeugen kollidierte. Verletzt wurde niemand, zwei Autos mussten abgeschleppt werden.

Zwischen 7 und 8.15 Uhr wurden schliesslich weitere Unfälle aus Laufen (zwischen Laufen und Breitenbach), Oberwil (Verzweigung Allschwiler-/Hohestrasse), Münchenstein (Emil-Frey-Strasse), Biel-Benken (Neuweilerstrasse) und Reinach (Sundgauerstrasse) gemeldet.

Eine verletzte Person forderte ein Unfall um 7.47 Uhr auf der Verbindungsstrasse zwischen Arisdorf und Liestal im Gebiet der Windentalerhöhe. Eine Frau war wegen Schneeglätte in der ersten Linkskurve eingangs Liestal in einen Gartenhag und eine Lampe gefahren und musste mit Gesichtsverletzungen ins Spital eingeliefert werden.

Für Aufregung sorgte schliesslich zwischen 9.30 und 10 Uhr ein Lastwagen, der auf der Autobahn A2 im Belchentunnel in Fahrtrichtung Bern/Luzern wegen eines Motorschadens starken Rauch ausgestossen hatte und dafür sorgte, dass der Belchentunnel für rund 15 Minuten komplett geschlossen werden musste. Die Konsequenz war ein vorübergehender Rückstau zwischen Sissach und dem Belchentunnel. (23. Februar 2004)

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Explosion im Lonza-Tanklager: Neun Leichtverletzte

VISP/BASEL. - In einem Betriebs-Tanklager der Walliser Werke der Lonza AG in Visp kam es in der Nacht auf den Montag um 23.25 Uhr zu einer weit herum hörbaren Explosion. Der Lonza-Ereignisstab und die Werksfeuerwehr hatten den Brand rasch unter Kontrolle. Der Brand konnte um Mitternacht gelöscht werden. Alle Walliser Lonza-Betriebe seien laut Firmenmitteilung "in einen stabilen Zustand gebracht" worden. Dies führe unter anderem zu einer gut sichtbaren Fackelbrennung mit temporärer, starker Rauchentwicklung. Ausserhalb des Werksareals kam es im Grossgrundkanal zu einer "ungefährlichen" Löschschaumbildung. Die Explosion forderte neun leicht verletzte Personen, darunter drei Feuerwehrleute. Alle Betroffenen erlitten "nur Bagatellverletzungen", die ambulant hätten behandelt werden können. Für die Umgebung habe "zu keiner Zeit eine Gefahr" bestanden. Das Ausmass der materiellen Schäden kann laut Lonza zum momentanen Zeitpunkt noch nicht beziffert werden. (23. Februar 2004)

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Autos säumiger Bussenzahler blockiert

BASEL. - In der Nacht auf den Sonntag richtete die Basler Polizei im Rahmen ihrer Patrouillentätigkeit im Kleinbasel auch ein Augenmerk auf falsch parkierte Autos. Dabei wurden 131 Bussen ausgestellt. Besonders krass war die Situation im Bereich des Claraplatzes. Dort fielen 40 Fahrzeuge mit französischen Kontrollschildern auf, die kreuz und quer abgestellt waren, während dem ihre Insassen sich in der Disco vergnügten. Sieben Autos wurden zudem mit so genannten "Sheriffklammern" blockiert, da deren Halter frühere Ordnungsbussen in der Höhe von durchschnittlich je rund 400 Franken noch nicht bezahlt hatten. (23. Februar 2004)

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SP will Hugo Holm als Birsfelder Gemeindepräsident

BIRSFELDEN. - Die SP Birsfelden hat Hugo Holm für die Wahl ins Birsfelder Gemeindepräsidium nominiert. Der 55-jährige Informatiker wurde bei den Gemeinderatswahlen mit der höchsten Stimmenzahl wieder in den Gemeinderat gewählt. Holm ist seit vier Jahren Mitglied des Gemeinderates und betreut dort das Ressort Finanzen. Beruflich ist er Leiter der Informatik des Kantons Aargau. Hugo Holm soll die Nachfolge des auf Ende Juni zurückgetretenen, langjährigen Gemeindepräsidenten Peter Meschberger antreten. Die SP ist mit drei Sitzen stärkste Partei im Birsfelder Gemeinderat. (22. Februar 2004)

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Angetrunken auf dem Motorrad: Zwei Verletzte

ZWINGEN. - Heute Samstagmorgen um 5.10 Uhr ereignete sich auf der Baselstrasse in Zwingen ein Selbstunfall, beim dem der jugendliche Lenker eines Kleinmotorrades sowie dessen Mitfahrer verletzt wurden. Die beiden fuhren auf der Baselstrasse in Richtung Nenzlingen. Ausgangs Dorf verlor der angetrunkene Lenker die Herrschaft über sein Fahrzeug und kollidierte mit dem rechtsseitigen, erhöhten Randstein. Beim Sturz wurde der Beifahrer nur leicht verletzt. Der Lenker hingegen erlitt trotz Schutzhelm mittelschwere Kopfverletzungen. (21. Februar 2004)

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Neue BaZ erscheint im gemischten Format

BASEL. - Die neue Basler Zeitung (BaZ) wird in einem gemischten Format erscheinen: In einem Teil mit normalem Schweizer Zeitungsformat und einem Tabloid-Teil in der halben Zeitungsgrösse (wie "Brückenbauer" oder "Coop-Zeitung"). Bis Mitte März dieses Jahres sollen zwei verschiedene Varianten dieses Hybrid-Konzept geprüft werden, anschliessend soll der Entscheid fallen. Nach Informationen von OnlineReports ist prinzipiell eine Vier-Bund-Zeitung vorgesehen:
• Bund 1 (Kurzfutter, Tagesthemen, Inland, Ausland, Wirtschaft)
• Bund 2 (Regionales)
• Bund 3 (Sport)
• Bund 4 (Kultur)
In Variante eins erscheint nur der erste Bund im herkömmlichen Zeitungsformat, alle andern Bünde sind im Tabloid gehalten. Variante zwei zeigt sich gerade umgekehrt: Drei Bünde erscheinen im Normalformat, einzig die "Kultur" im Tabloid. Bei beiden Varianten soll noch ein wöchentliches Regionaltabloid diskutiert werden, in dem alles Regionale - wie Laientheater und anderes - Platz finden würde, für das die Tagesausgabe keinen Raum bietet. Die "Basler Agenda" wird abgeschafft. Dafür ist im Kulturteil eine tägliche Agenda vorgesehen. Am Donnerstag wird der Kulturbund um Vorschauen ergänzt und entsprechend dicker. Special-interest-Themen wie Lifestyle, Wissen, Reisen sollen täglich abwechselnd in den Bünden Sport und Kultur untergebracht werden. Laut Insidern haben die nun debattierten Modelle "nichts mehr von der Radikalität der Anfangsvorschläge". Das Urmodell des neuen Chefredaktors Ivo Bachmann habe eine Zweibundzeitung vorgesehen: Einen Newsbund mit Kurzfutter, News und den wichtigsten Themen und einen Hintergrundbund. (21. Februar 2004)

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Schiessender Polizist: Einsprache gegen Freispruch

COLMAR/ALLSCHWIL. - Die Generalstaatsanwaltschaft in Colmar hat gegen den Freispruch eines Mitarbeiters der Kantonspolizei Basel-Stadt vom Vorwurf der vorsätzlichen Gewaltanwendung mit Todesfolge ohne Absicht durch des Geschworenengerichtes in Colmar vom 12. Februar 2004 Rekurs eingereicht. Dies teilt das Basler Polizei- und Militärdepartement (PMD) mit. Somit wird es nächstinstanzlich zu einem neuen Prozess vor einem erweiterten Geschworenengericht kommen. Ein Termin ist noch nicht festgelegt. Das PMD und die Kantonspolizei haben von der Ergreifung des Rechtsmittels durch die Generalstaatanwaltschaft in Colmar "Kenntnis genommen". Sie seien "zuversichtlich, dass auch in einem nächstinstanzlichen Prozess das Gericht zum gleichen Schluss wie die Vorinstanz kommen wird". (20. Februar 2004)


Razzia in Allschwiler Asyl-Unterkunft: Koks und Diebesgut

ALLSCHWIL. - In der Nacht auf heute Freitag führte die Polizei in einer Asylunterkunft in Allschwil eine umfangreiche Kontrolle durchgeführt. Auslöser dieser aufwändigen Razzia waren diverse Hinweise aus der Bevölkerung, wonach in den Räumlichkeiten der Unterkunft regelmässig mit Drogen gehandelt werde. Alle 68 anwesenden AsylbewerberInnen, die kontrolliert wurden, verfügten über eine entsprechende Aufenthaltsbewilligung. Bei der Durchsuchung sämtlicher Räumlichkeiten stellte die Polizei das Folgende sicher: Vorwiegend mit Kokainspuren kontaminiertes Bargeld in der Höhe von rund 5'500 Franken aus Drogenverkauf, 34 Gramm Kokain (in "Kügeliform"/Verkaufswert etwa 2'700 Franken), 117 Gramm Marihuana, diverses Diebesgut wie Kosmetik, Druckpatronen, Rasierklingen im Wert von rund 5’000 Franken sowie ein als gestohlen gemeldetes Handy. Festgenommen wurde niemand, bei 12 der 68 kontrollierten Personen werden nun auf Grund der Überprüfungen weitere Abklärungen getätigt. Bei den 12 Personen handelt es sich ausschliesslich um Männer aus Schwarzafrika und aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion. - An der Aktion waren 75 Beamte und zwei Drogenhunde im Einsatz. (20. Februar 2004)


Neu in Liestal: "Chienbäse-Verein" und "Zunft zum Feuer"

LIESTAL. - Das Restaurant "Schützenstube" in Liestal erhält zusätzliche Kundenbasis: In den nächsten Monaten werden ein "Chienbäse-Verein Liestal" und eine "Zunft zum Feuer" gegründet, die beide die "Schützenstube" als ihr Stammlokal haben. Die konstituierende Gründungsversammlung des Vereins, der "Erhalt und Förderung des Brauchtums mit Feuer sowie zur Pflege der Kameradschaft" bezweckt, wird kommenden Mai stattfinden. Die ebenfalls vor der Gründung stehende Zunft bezweckt, "kulturelle und gemeinnützige Aktivitäten zu fördern, die Geselligkeit zu pflegen und das Brauchtum zu erhalten". Initiatoren der beiden neuen Institutionen sind Bernhard Fröhlich (Bild), Direktor der Gebäudeversicherung Baselland, der EBL-Projektmanager und Chienbäse-Aktivist René Kaufmann und der Chienbäse-Verantwortliche Peter Schäfer. Fröhlich, der wahrscheinlich Vereinspräsident wird, war vor wenigen Jahren schon Mitinitant zur Rettung der "Schützenstube". Die beiden Gründungen hätten aber nicht das Motiv der Wirtschafts-Förderung. Vielmehr sei die inhaltliche Übereinstimmung wichtig: "Beide Institutionen haben mit Feuer zu tun und das Restaurant mit Schützenfeuer." Eine Zunft - "Zum Stab" - gibt es in Liestal bereits. In seiner Feuer-Zunft will Fröhlich "Fortschritt und Vergangenheit" vereinigen, indem zwar streng die traditionellen Zunft-Regeln, aber auch moderne Einflüsse gelten: Auch Frauen haben Zutritt. (20. Februar 2004)


> ECHO


"Zukunft gesehen und Zunft gedacht"

Tippfehler gesehen: "Die ebenfalls vor der Gründung stehende 'Zukunft' bezweckt ..." Und dabei gedacht: Endlich steht die Zukunft vor der Gründung! Aber was ist der Zweck der Zukunft? Geselliges Zusammensein mit der Vergangenheit und der Gegenwart? Oder vielleicht etwas "Feuriges" wie der Titel verspricht? Also neudeutsch: "future in flames"? Ich frage mich auch, ob wohl die ganze Zukunft in der "Schützenstube" Platz findet? Da die Gründungsversammlung der Zukunft ja erst in Zukunft stattfindet, müsste das dann zum "futurum exactum" werden - oder ist's nur ein Pleonasmus...? ;o)

Peter Ensner
Basel


Vorteil des Online-Journalismus: Die Peinlichkeiten lassen sich beseitigen. Darum haben wir Peter Ensners Trouvaille schleunigst korrigiert. -red.


Junge SVP fordert Rücktritt des Fraktionspräsidenten

BASEL. - Die Junge Basler SVP fordert in einem Communiqué den sofortigen Rücktritt des SVP-Grossrats-Fraktionspräsidenten Eugen Schmid. Der Politiker hatte sich an der Parlaments-Sitzung vom 18. Februar für Aussagen der Parteipräsidentin Angelika Zanolari zum Traktandum "Schulinitiative der Basler SVP" entschuldigt. Zanolari hatte darin unter anderem Erziehungsdirektor Christoph Eymann scharf angegriffen. Die Junge Basler SVP erklärt nun, Schmids Entschuldigung widerspreche "der Ideologie unserer Partei". Die Aussagen seien "parteischädigend und in keinster Weise mit unserer Haltung vereinbar". Sollte Schmid nicht von sich aus zurücktreten, bittet die JSVP Basel-Stadt die Fraktion, "ihren Fraktionspräsidenten abzuwählen". Die Junge SVP behalte sich zudem vor, der SVP den Antrag auf Ausschluss Schmids aus der Partei zu stellen. (20. Februar 2004)
20. April 2004: Zanolari setzt sich durch

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"Wie hoch ist das 'Austrittsgeld' für einen SVP-Regierungsrat?"

Ist doch klar, weshalb der Regierungsratskandidat der SVP zu diesem Thema nichts von sich hören lässt: Der arme Kerl hat den Knebelvertrag (offiziell "Loyalitätserklärung") schon unterschrieben. Da kann jedes falsche Wort ins Geld gehen. Mich nähme dabei Wunder, wie hoch das "Austrittsgeld" für einen Regierungsrat der SVP liegt, wenn schon Grossräte beim Parteiaustritt 10'000 Franken hinlegen müssen. 100'000, 200'000 Franken oder mehr?

Philippe Macherel
Basel



"Für welche Fraktion kandidiert eigentlich Konrad Widmer?"

Viele Leute sind in den letzten Tagen zum Knatsch in der Basler SVP befragt worden, nur einer nicht. Zu welchem "Flügel" zählt sich eigentlich der soeben von Frau Zanolari stolz präsentierte Kandidat für die Regierungsratswahlen, der UKBB-Direktor Widmer? Kandidiert er für die "Messerstecher- und Ratteninserat"-Fraktion um Blocher, Maurer, Zanolari, Bachmann und Konsorten, oder für die innert Stunden zu "Gemässigten" mutierten Mitläufer um den Fraktionspräsidenten Schmid? Um Auskunft wird gebeten.

Roland Stark
Basel



"Mit Eugen Schmid kann man konstruktiv politisieren"

Die Haltung von Eugen Schmid zeugt von seiner politischen Grösse. Zum guten Glück hat es in der SVP Fraktion Mitglieder wie Eugen Schmid. Mit ihm und vielen anderen der SVP-Fraktion kann man konstruktiv politisieren. Mit Frau Zanolari und Kurt Bachmann ist dies sehr schwierig, teilweise sogar unmöglich. Ihr politischer Stil ist des Grossen Rates oft unwürdig.

René Schmidlin
Grossrat FDP
Basel



"Ich danke Eugen Schmid für seine Entschuldigung"

Die Junge SVP BS fordert also den Rücktritt von SVP-Fraktionspräsident Eugen Schmid. Dies verwundert nicht, zeigt die Junge SVP BS doch mit ihren letztlich veröffentlichten Statements, dass sie fleissig der Präsidentin der Mutterpartei nacheifert. Ich danke Eugen Schmid für die persönliche Erklärung und Entschuldigung für die populistischen und unentschuldbaren Entgleisungen von Angelika Zanolari und Kurt Bachmann während der Debatte zur SVP-Schulinitiative. Der Jungen SVP gebe ich den Rat mit, nochmals eingehend zu überlegen, wer zurücktreten bzw. aus der Partei ausgeschlossen werden müsste!

Stephan Gassmann
CVP-Grossrat
Basel


Frau stach Lebenspartner auf offener Strasse nieder

BASEL. - Heute Donnerstagmorgen um 8.30 Uhr sass eine jüngere Frau mit ihrem Kleinkind in einem Café in der Steinenvorstadt, als sie ihren Lebenspartner auf der Strasse vorbeigehen sah. Daraufhin verliess die Frau das Lokal und es kam auf offener Strasse zu einem vorerst verbalen Streit zwischen den beiden, der bald in Tätlichkeiten ausartete. In der Folge eskalierten die Streitigkeiten, die Frau zog plötzlich ein Messer aus ihrer Handtasche hervor und stach damit auf ihren Freund ein. Unmittelbar nach der Tat holte die Täterin ihr Kind im Lokal ab und wollte mit einem Taxi flüchten. Der Taxichauffeur hatte jedoch die in der Zwischenzeit eingeleitete Fahndungsaktion mitbekommen und verständigte daraufhin die Polizei, welche die Täterin im Taxi sitzend festnehmen und die Tatwaffe sicherstellen konnte. Der Niedergestochene wurde unverzüglich in die Notfallstation des Kantonsspitals eingeliefert. Die Verletzungen stellten sich als nicht lebensbedrohend heraus. (19. Februar 2004)


Fünf Balkanesen in Basler "Szene"-Beizen festgenommen

BASEL. - Die Basler Polizei nahm gestern Mittwochabend die Kundschaft der beiden Restaurants "Milchhüsli" und "Billard-Sport-Center" an der Missionsstrasse sowie des Restaurants "Madonna" an der Colmarerstrasse näher unter die Lupe. Dabei kam es zu fünf Festnahmen. Die Männer im Alter zwischen 21 und 51 Jahren, die alle aus den Balkanstaaten stammen und bis auf einen polizeilich gesucht waren, hielten sich illegal in der Schweiz auf. Bei drei Personen besteht der Verdacht auf verbrecherische Handlungen. Einer der Festgenommenen hatte drei total gefälschte Ausweise auf sich. Insgesamt wurden 33 Personen kontrolliert. Die Aktion verlief ruhig und ohne Zwischenfälle. (19. Februar 2004)


Fantasie-Wertpapiere: Brasilianer wollte Kasse machen

BASEL. - Im Januar 2004 erschien ein 43-jähriger Brasilianer auf einer Basler Bankfiliale und legte über 80 US-amerikanische Federal Reserve Notes - sogenannte Schuldverpflichtung des amerikanischen Schatzamtes - im Wert von 100 Millionen Dollar pro Papier vor. Diese Schuldverpflichtungen wurden im Jahre 1934 mit einer Laufzeit von 30 Jahren herausgegeben. Der Herr vor dem Bankschalter teilte dem Angestellten mit, dass er insgesamt 250 solcher Notes (Bild links) besitze. Es war davon auszugehen, dass der Besitzer der Wertpapiere mit der Hinterlegung dieser Schuldverpflichtungen die Bank beleihen oder diese Notes veräussern wollte. Die Bank liess daraufhin diese Federal Reserve Notes überprüfen und es stellte sich heraus, dass es sich dabei um ein reines Fantasieprodukt handelte. Als der "Kunde" dieser Tage nach der Hinterlegung dieser Schuldverpflichtungen erneut auf der Bank vorsprach, wurde er festgenommen. Es ist davon auszugehen, dass versucht wurde, diese Fantasie-Wertpapiere in betrügerischer Absicht zu beleihen oder zu veräussern, schreibt die Basler Staatsanwaltschaft. (19. Februar 2004)


Petition gegen Chemiemüll-Deponien: "Endlich handel!"

BASEL/ALLSCHWIL. - Eine von 2'300 Personen unterschriebene Petition, die die "sofortige Beseitigung" der Chemieabfälle in den Deponien Roemisloch, Hitzmatten, Le Letten und Galgenrain im Grenzgebiet um Allschwil und Schönenbuch durch die Verursacher fordert, wurde heute Mittwochmorgen durch das Aktionskomitee "Chemiemüll weg!" an der Novartis-Porte in Basel abgegeben. Die Bittschrift richtet sich an die Chemiefirmen Novartis, Syngenta, Ciba SC, Roche, Clariant, SF-Chem und Rohner. Stellvertretend für die übrigen sechs Firmen war Novartis mit einer prominenten Delegation vertreten: Kaspar Eigenmann, Leiter Konzernbereich Gesundheit, Sicherheit und Umwelt, nahm die Petition entgegen. Seit Ende der fünfziger Jahre, so heisst es darin, "liegen knapp hinter der Schweizer Grenze hunderte von Tonnen giftiger Chemieabfälle". Es handle sich dabei um ungesicherte Deponien. In den vergangenen vierzig Jahren hätten sich Substanzen aus dem Deponiekörper gelöst und Luft, Wasser und Boden verschmutzt. Obwohl sich die betroffenen Firmen des Problems bewusst seien, gelangten noch heute Giftstoffe in Bäche und Grundwasser. Die Umweltschützer fordern, dass die Chemiefirmen nun "endlich mit dem Handeln beginnen". (18. Februar 2004)


Wahl-Debakel in Allschwil: SD erhält zwei zusätzliche Sitze

ALLSCHWIL. - Mit einem Debakel endeten die Gemeindewahlen in Allschwil: Weil zahlreiche Listen der Schweizer Demokraten (SD) nicht dieser Partei, sondern der CVP gutgeschrieben wurden, beschloss der Einwohnerrat am Abend eine Nachzählung. - Die peinliche Affäre kam aus, nachdem sich lokale SD-Politiker über ihre extrem tiefe Stimmenzahl gewundert hatten: Nur gerade 12 unveränderte und 91 veränderte Listen mit total 4'655 Stimmen - 2,3 Prozent Wähleranteil - hatten sie laut offiziellem Wahlergebnis verbucht. Nach einer Beschwerde an den Regierungsrat veranlassten die zuständigen Behörden eine Nachkontrolle. Dabei stellte sich heraus, dass die SD zusätzlich 237 unveränderte Listen bekommen hatten, die angeblich "irrtümlicherweise" dem Stapel der CVP-Listen zugeordnet und dieser Partei gutgeschrieben wurden. Fazit: Die SD erhalten zusätzliche 9'480 Stimmen und somit zwei Sitze auf Kosten der CVP. Erneut ins Lokalparlament einziehen kann somit unter anderen Landrat Bruno Steiger, der zuerst als "abgewählt" galt. Somit kann die Partei ihren Fraktionsstatus mit drei Sitzen behalten. Wähleranteil neu: 7,3 Prozent. Gemeindepräsidentin Ruth Greiner hat die Geschäftsprüfungskommission beauftragt, den betrüblichen Vorfall zu untersuchen. Das Misstrauen von Parteipräsident Rudolf Keller ist verständlich: Schon vor vier Jahren verlor die SD in Reinach offiziell alle drei Einwohnerratssitze verloren. Nach einer Intervention und Nachzählungen kamen plötzlich drei Sitze zum Vorschein. Ein "Verdacht" kam auch bei den Gemeindewahlen in Riehen auf: Die SD konnten sich "nicht erklären, weshalb wir weniger SD-Listen erhalten als wir Mitglieder haben". (18. Februar 2004)

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"Mutmassungen völlig aus der Luft gegriffen"

Es ist richtig, dass die Schweizer Demokraten in Riehen in den Parlamentswahlen von 2002 massive Einbussen haben hinnehmen mussten. Der Anteil an den Parteilisten ist um über 60 Prozent zurückgegangen. In Prozent aller Listen ist der Anteil der SD von 2,5 auf 0,9 Prozent gesunken.

Zu erklären ist diese Entwicklung im Zusammenhang damit, dass die einzige Mandatsträgerin der Schweizer Demokraten in Riehen vor den Wahlen zu den Liberalen gewechselt hat. Die Vertreterin der SD, die in den Wahlen 1998 die meisten Stimmen auf sich vereinigen konnte, trat somit für ihre alte Partei nicht mehr an.

Weiter gilt es zu beachten, dass in Riehen im Jahr 2002 erstmals die SVP kandidiert und auf Anhieb 9,4 Prozent der eingelegten Listen erreicht hat. Verloren haben fast alle andern Parteien. Am deutlichsten aber diejenigen, die von ihrem politischen Gedankengut her der SVP am nächsten stehen. Und dazu zählen eben auch die Schweizer Demokraten.

Die Wahlprüfungskommission attestierte nach stichprobeweiser Überprüfung der Wahlzettel in ihrem Protokoll vom 11. Februar 2002 dem Wahlbüro eine sorgfältige und gründliche Arbeit. Abweichungen zu den Wahlresultaten wurden keine festgestellt. Insofern sind die Mutmassungen von Rudolf Keller völlig aus der Luft gegriffen und scheinen einzig geeignet, das Vertrauen in die Demokratie zu unterminieren. Die Enttäuschung über ein schlechtes Abschneiden bei den Wahlen kann kein Freipass für Verunglimpfungen der öffentlichen Verwaltung und deren Mitarbeitenden sein.

Urs Denzler
Gemeindeverwaltung Riehen
Abteilungsleiter Publikumsdienste und Administration


Basler Wahlen: FDP will nichts von SVP wissen

BASEL. - Die Basler Freisinnigen werden in den Regierungs- und Grossratswahlen vom kommenden Herbst nicht mit der SVP zusammen spannen. Dies gab die Partei heute bekannt. Sie wolle sich vielmehr "im Rahmen des bürgerlichen Bündnisses gegen links wie auch gegen rechts klar abgrenzen". Dieser Grundsatzentscheid sei "nach eingehender Diskussion innerhalb der Partei" gefällt worden. Die Erfahrungen in den letzten Monaten, zuletzt anlässlich der Grossrats-Abstimmung zur NPM-Vorlage, hätten gezeigt, "dass die SVP kein zuverlässiger Partner darstellt, mit welchem eine verbindliche Zusammenarbeit eingegangen werden kann". Ihr Polit-Stil mit "persönlichen Angriffen" und "Unzuverlässigkeit" entspreche nicht der liberalen, positiven und verantwortungsbewussten Grundhaltung der FDP. - Damit steht fest, dass die SVP auf keine der drei grossen bürgerlichen Parteien zählen kann und den Wahlkampf allein bestreiten muss. Als Kandidaten vorgestellt hat die SVP bereits den Kinderspital-Direktor Konrad Widmer. Zur Not, erklärte Parteipräsidentin Angelika Zanolari, werde auch sie in die Hosen steigen. Diese Lage dürfte jetzt gegeben sein. (18. Februar 2004)


Peter Tobler neuer Präsident der Baselbieter FDP

LIESTAL. - Der langjährige FDP-Landrat, Fraktionspräsident und soeben pensionierte Novartis-Jurist Peter Tobler soll neuer Präsident der FDP Baselland und Nachfolger des zurück tretenden Patrice Baumann werden. Diese Nomination traf die Parteileitung an ihrer heutigen Sitzung. Als Vizepräsidenten werden am Parteitag vom 16. März Jacqueline Lüthi und Michael Herrmann vorgeschlagen. Ebenfalls wurde die Nomination für die Ressorts der neuen Parteileitung vorgenommen. Ein grosses Augenmerk wurde auf eine Besetzung der Parteileitungsmitglieder punkto Vertretung aller Altersschichten, Geschlechter und Regionen unseres Kantons gelegt. Laut einem Communiqué werde sich die FDP "verstärkt als die bürgerliche Volkspartei im Baselbiet präsentieren und auf allen Ebenen mit klaren Zielen und Positionen politisieren". Für die Baselbieter Bevölkerung "soll klar erkennbar sein, welche lösungsorientierten Positionen die FDP Baselland vertritt und wofür sie einsteht". (18. Februar 2004)


"Schnabelbryys": Ospel denkt nichts ans Aufgeben

BASEL. - Seine Idee, an der diesjährigen Basler Fasnacht erstmals das Schnitzelbangg-Preissingen "Schnabelbryys" durchzuführen, trug UBS-Chef und Aktiv-Fasnächtler Marcel Ospel viel Kritik ein. "Dass die Reaktionen derart harsch ausfallen, hat schon erstaunt", erklärte Ospel gegenüber Basler Fasnacht Online (BFO). "Wir wollen lediglich einen Anreiz schaffen, mehr in Qualität zu investieren", sagt Ospel. Schliesslich seien der Schnitzelbangg "der einzige Exportartikel der Basler Fasnacht". Ans Aufgeben denkt er aller Kritik zum Trotz aber nicht: "Neues hat es an der Basler Fasnacht immer schwer." Ospel setze auf Dynamik und einen Lernprozess und ist zudem guten Mutes, auch 2005 einen "Schnabelbryys" durchführen zu können. "Wir werden unsere Lehren aus der Premiere ziehen." (18. Februar 2004)


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"Wir verzichten auf den Schnabelpreis"

Die Comité-Schnitzelbänke, sowie die Basler Schnitzelbankgesellschaft (BSG), die Vereinigte Schnitzelbankgesellschaft(VSG) und die Bebbi-Bängg verzichten auf eine Teilnahme an dem in diesem Jahr erstmals ausgeschriebenen Schnabelpreis, einer Stiftung zur Förderung des Basler Schnitzelbanks, finanziert von Herr Marcel Ospel.

Selbstverständlich ist es allen Schnitzelbankgesellschaften ein Anliegen,dass die Tradition von guten Schnitzelbankauftritten an der Basler Fasnacht fortdauert und wenn möglich sogar verbessert wird. Wir halten den mit dem „Schnabelpreis“eingeschlagenen Weg jedoch für verfehlt und zwar aus folgenden Gründen:

1. Eine Preisgeldausschüttung für Schnitzelbänkler gefährdet eines der wichtigsten Elemente der Basler Fasnacht: die Narrenfreiheit! Kein Hund beisst bekanntlich die Hand, die ihn füttert.

2. Im Vordergrund steht nicht mehr die Fasnacht, sondern der „Wettkampf“. Das eigentliche Ziel des Schnitzelbankes, nämlich Missstände und Ungereimtheiten in ironisch-persiflierender Weise anzuprangern, rückt in den Hintergrund. Wir wollen kein Wettsingen, wir wollen Fasnacht.

3. Es ist selbst für „Experten“ unmöglich, in drei Stunden mehr als 20 Bänke hintereinander anzuhören, miteinander zu vergleichen und einen Sieger zu erküren. Diesen daraufhin als den „Superbank“ der Fasnacht 04 auszurufen entspräche ausserdem nicht der Realität, denn ausser den für den Schnabelpreis angemeldeten, beziehungsweise durch ein Auswahlgremium zugelassenen Bänke, sind noch mindestens 80 weitere Bank-Gruppierungen an der Fasnacht unterwegs.

4. Eine Gesamtbeurteilung findet bei den verschiedenen Schnitzelbank–Gesellschaften seit Jahrzehnten bereits statt, sei es im Vorfeld der Fasnacht oder hinterher zum Festlegen der Subventionshöhe, wie z.B. bei den Comité-Schnitzelbänken. Diese Beurteilung wird jedem Bank persönlich mitgeteilt und es werden,wo nötig, Hilfestellungen angeboten. Eine Beurteilung aber ist keine Bewertung mit Ranglistenfolge. Diese internen Qualifikationen werden nicht nach aussen getragen. Diesem Gedanken widerspricht der Schnabelpreis diametral.

5. Unsere Verzichtserklärung richtet sich nicht gegen die Initianten persönlich. Sie drückt nur aus, dass nach unserer Einschätzung das Ziel einer Qualitätssteigerung besser erreicht würde, wenn – mit allenfalls zur Verfügung gestellten Mitteln – ein echtes Weiterbildungsangebot für Schnitzelbänkler ins Leben gerufen würde; zum Beispiel mit Kursen im sprachlichen, im musikalischen, oder im szenischen Bereich, mit Ausführungen von Fachleuten über „Witz“, „Humor“ und „Pointe“, begleitet von Videoaufzeichnungen und Videovorführungen usw.

Comité-Bängg, Basler Schnitzelbankgesellschaft (BSG), Vereinigte Schnitzelbankgesellschaft (VSG) und
Bebbi-Bängg
Basel


Urs Hintermann soll Gemeindepräsident werden

REINACH. - Die SP Reinach hat Gemeinderat Urs Hintermann als Kandidaten für die Gemeindepräsidentenwahl vom 16. Mai nominiert. Hintermann gehört dem Gemeinderat seit 1999 an und ist für den Geschäftsbereich Raum und Umwelt verantwortlich. Er wurde am 8. Februar mit der höchsten Stimmenzahl aller Kandidierenden wieder in den Gemeinderat gewählt. Hintermann soll das Amt beerben, das seine Parteikollegin Eva Rüetschi während vieler Jahre inne hatte. (17. Februar 2004)


Jenseits von "20 Minuten": Die Vor-Promotion der neuen BaZ

BASEL. - Noch immer ist eine Projektgruppe damit beschäftigt, die von Chefredaktor Ivo Bachmann ausgedachte neue Basler Zeitung (BaZ) zu konkretisieren. Details lässt sich der neue Chef nicht entlocken. Zwar wird über ein Tabloid-Format oder ein kleineres Standard-Format im "Cash"-Stil diskutiert, doch Fragen des Papierabfalls harren offenbar noch der Lösung. Weiter gediehen ist eine BaZ-Promotionskampagne oder zumindest die Vor-Promotionskampagne zur neuen BaZ. Im Auftrag der cR DDB Werbeagentur Basel sucht Maria Schönbucher von der Zürcher "schönbucher artbuying" Protagonisten für eine Anzeigenserie "mit dem Ziel, die Bedeutung und den ideellen Wert dieser kulturell und politisch wohl bedeutendsten unabhängigen Zeitung in der Nordwestschweiz nachhaltig zu unterstreichen". Promis und Prolos sollen sich im Bild darstellen und sich outen, wie lange sie die BaZ lesen. Die Idee: "Wir positionieren die Basler Zeitung als journalistisches Komplettangebot, bei dem alle Leserinnnen und Leser jeden Tag die freie (Themen)-Wahl haben, wie viel Zeit sie persönlich mit der Lektüre verbringen wollen. (Was beispielsweise eine 20-Minuten-Zeitung nicht bieten kann.) Die Kampagne wird umgesetzt mit Bildern von bekannten Persönlichkeiten und weniger bekannten Leserinnnen und Lesern der BaZ, die alle eines gemeinsam haben: Sie lesen aus." Die Auslese-Anzeigen, fotografiert von Andri Pol, sollen vom 8. März bis mindestens Mitte Mai erscheinen. Hintergrund der Kampagne: Es soll der nicht selten gehörten Auffassung entgegen getreten werden, die neue BaZ werde ein Basler Plagiat von "20 Minuten". Die Anzeigenkampagne zeigt: Dank der Möglichkeit, Stoffe auszuwählen ("auslesen"), kann die neue BaZ in 11 Minuten gelesen werden. Es können aber auch 38 sein. Wir von OnlineReports haben bei der BaZ-Lektüre künftig jedenfalls die Stoppuhr dabei. (17. Februar 2004)


Nochmals vier BVB-Anhänger als Geschenk nach Belgrad

BASEL. - Die Basler Verkehrsbetriebe (BVB) schenken der Stadt Belgrad nochmals vier alte, nicht mehr gebrauchte Anhänger aus den Jahren 1967/68. Dazu hat die Regierung heute die BVB ermächtigt. Bereits im Jahr 2001 fanden 20 Düwag-Gelenkmotorwagen und neun Anhänger der BVB Einsatz auf dem Belgrader Strassenbahn-Netz. Organisiert und finanziert wird der Rollmaterial-Transfer durch das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco), das auch für die Schulung des dortigen technischen Personals und die korrekte Wartung besorgt ist. "Sinnvolle Entwicklungshilfe", kommentiert BVB-Sprecher Pius Marrer die das Geschenk in die serbische Hauptstadt. Die Düwag, so Marrer, "sind scheint's sehr beliebt". (17. Februar 2004)


Drogenabhängige Entreissdiebin festgenommen

BASEL. - Am letzten Freitagnachmittag wurde in einem Kleidergeschäft beim Marktplatz einer 36-jährigen Kundin von einer Täterin die Handtasche entrissen. Die Geschädigte meldete diesen Entreissdiebstahl unverzüglich der Polizei und war in der Lage, sehr gute Signalementsangaben abzugeben. Dieses Signalement wurde von der Einsatzzentrale der Kantonspolizei an sämtliche Polizeieinheiten weiter geben. Nur etwa eine halbe Stunde nach der Tat konnte eine Fahndungspatrouille der Kantonspolizei eine Tatverdächtige beim Gassenzimmer an der Spitalstrasse kontrollieren, wobei diese eine grössere Barschaft auf sich trug. Nach kurzem Leugnen gestand dann die Festgenommene, eine 49-jährige Schweizerin, die seit langer Zeit in der hiesigen Drogenszene verkehrt, den Diebstahl im Kleidergeschäft verübt zu haben. Schliesslich führte die 49-jährige die Fahnder ins Steinenbachgässlein, wo sie die zuvor gestohlene und ausgeräumte Handtasche in einem Müllcontainer "entsorgt" hatte. (17. Februar 2004)


Polizei befreit Katze in luftiger Höhe

LIESTAL. - Eine beträchtliche Portion Mut bewies am vergangenen Samstagnachmittag Polizistin der Polizei Basel-Landschaft. Um 17.23 Uhr war die Meldung eingegangen, dass sich im Gebiet Sonnhalde in Liestal eine Katze (Pfeil) auf einem grossen Baum in einer Astgabel verfangen habe und nicht mehr zurück könne. Die Polizeipatrouille entdeckte die Katze in rund zehn Metern Höhe. Die mutige Polizistin bewies in der Folge nicht nur Tierliebe, sondern auch ausgezeichnete kletterische Fähigkeiten und holte die Katze kurzerhand aus luftiger Höhe herunter. Mehr als ein kurzes "Miau" liess sich die Katze anschliessend jedoch nicht entlocken, als sie von dannen zog. (16. Februar 2004)


VCS erhebt Einsprache gegen dritte Belchen-Röhre

LIESTAL. - Zwei Sektionen des Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) - Solothur und beide Basel - reichten eine gemeinsame Einsprache gegen den "Sanierungstunnel" Belchen ein. "Nach dem deutlichen Nein des Schweizer Stimmvolkes vom 8. Februar zu überteuerten Strassenprojekten ist es unverantwortlich, für 270 Millionen Franken einen sogenannten 'Sanierungstunnel' bauen zu wollen. Eine dritte Röhre - in einem geologisch problematischen Gestein - allein deshalb zu bauen, um Staus während Sanierungsarbeiten oder wegen eines Unfalls in einem der bestehenden Tunnels zu vermeiden, ist aus finanziellen Gründen schlichtweg unverhältnismässig", heisst es in einer Medienmitteilung. Der VCS misstraut den Betreuerungen, nach dem Bau eines dritte Tunnels würden jeweils nur zwei Tunnelröhren befahren. Er befürchtet eine verkappte Kapazitätserweiterung auf sechs Spuren mit negativen Folgen. Der VCS entdeckte zudem Mängel im Umweltverträglichkeitsbericht: "Der Umweltverträglichkeitsbericht zur dritten Belchenröhre ist unvollständig, da er weder die Auswirkungen der drohenden Spurerweiterung noch die Verkehrszunahme durch Verkehrsverflüssigung untersucht. Es fehlen zudem Daten über den Verkehrsfluss und die Schadstoffbelastung während der sanierungsbedingten Tunnelschliessung. (16. Februar 2004)


Syngenta kauft japanisches Blumen-Unternehmen

BASEL. - Der Basler Agro-Konzern Syngenta übernimmt mit "Dia-Engei" das führende japanische Unternehmen in der Produktion und Vermarktung von Blumen- und Gemüse-Samen. Details der Transaktion wurden nicht veröffentlicht. Dia-Engei erwirtschaftete letztes Jahr einen Umsatz von 858 Millionen japanischen Yen, was 8 Millionen US-Dollar entspricht. Japan ist weltweit der drittgrösste Markt für Blumensamen. "Dia-Engei" wurde 1989 als Joint Venture von Syngenta und Mitsubishi Chemical Corporation gegründet. Vor dieser Akquisition hatte Syngenta eine Beteiligung von 33 Prozent. Die Akquisition unterstreiche "unsere Entschlossenheit", das Blumengeschäft weiter auszubauen, zitiert ein Communiqué Jeff Beard, COO von Syngenta Seeds. "Die Übernahme von Dia-Engei wird es uns ermöglichen, das Wachstum auf dem wichtigen japanischen Markt für Blumensamen und Jungpflanzen zu beschleunigen.“ Syngenta ist führend in der Züchtung hochwertiger Blumen, die als Samen, Jungpflanzen und Stecklinge an professionnelle Produzenten verkauft werden. Auf dem internationalen Markt für Blumensaatgut ist Syngenta die Nummer zwei. (16. Februar 2004)


Drögeler nach versuchtem Taxi-Raub festgenommen

BASEL. - Heute Montagmorgen kurz nach 1.30 Uhr schlug ein 30-jähriger Mann beim Basler Bahnhof SBB wie wild mit den Fäusten gegen ein am Standplatz wartendes Taxi und forderte den im Fahrzeug sitzenden Fahrer auf, ihm sofort sein Geld auszuhändigen. Eine zufällig anwesende Patrouille der Bahnpolizei "Securitrans" konnte vom Opfer alarmiert werden, anschliessend den Täter zurückhalten und der in der Zwischenzeit verständigten Polizei übergeben. Beim Festgenommenen handelt es sich um einen 30-jährigen drogenabhängigen Italiener. (16. Februar 2004)


Mit Flasche nieder geschlagen und beraubt

BASEL. - Gestern Sonntagabend kam ein 53-jähriger Mann mit dem Zug von Luzern in Basel an und ging zu Fuss ins Kleinbasel, wo er einen Bekannten an dessen Wohnort an der Klybeckstrasse besuchen wollte. Kurz vor der Ankunft um 20.30 Uhr wurde er direkt beim Verzweigungsgebiet Klybeckstrasse/Altrheinweg von einem Unbekannten auf angesprochen und unvermittelt mit einer Flasche niedergeschlagen. Danach raubte der Täter dem Überfallenen das Portemonnaie mit etwa 250 Franken Inhalt und flüchtete. Das Opfer wurde von seinem Bekannten in die Notfallstation des Kantonsspitals verbracht, wo er verarztet wurde. Die Verletzungen stellten sich als nicht sehr gravierend heraus, dennoch musste das Opfer die vergangene Nacht in Spitalpflege verbleiben. Gesucht wird: Unbekannter, magerer und sehr hellhäutiger Typ, sprach Basler Dialekt. (16. Februar 2004)


Ems-Mann Peter Matter: Rückzug aus Lonza-Verwaltungsrat

BASEL. - Die Ems-Chemie des heutigen Bundesrats Christoph Blocher reduziert ihre Beteiligung am Lonza-Konzern: Ems-Verwaltungsrat Peter Matter tritt nach einem Jahr als Vertreter dieses Unternehmens aus dem Lonza-Verwaltungsrat zurück. Er stehe an der Generalversammlung vom 31. März für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung. Zudem gab Ems-Chemie bekannt, dass sie über die Emesta Holding für Magdalena Martullo-Blocher, Markus Blocher, Miriam Blocher, und Rahel Blocher als wirtschaftlich Berechtigte, die Beteiligungs-Schwelle von 20 Prozent unterschritten habe und nun 9'859’047 Namenaktien à nominal einem Franken besitze, entsprechend einem Stimmrechtsanteil von 19.54 Prozent. Grund: Die Beteiligung an Lonza werde "als eine nicht strategische, finanzielle Investition betrachtet". Folglich werde die Ems Chemie künftig auch nicht mehr auf einer Vertretung im Lonza-Verwaltungsrat bestehen. (13. Februar 2004)


Ex-FCB-CEO Hegi wird Sport-Toto-Chef

BASEL. - Der Rechtsanwalt und frühere CEO des FC Basel, Roger Hegi, wird neuer Direktor der Sport-Toto-Gesellschaft (STG). Er tritt die Nachfolge von Georg Kennel an, der zu Swisslos gewechselt hat. Der STG-Vorstand traf die Wahl gestern Donnerstag. Hegi tritt seine Stelle am 1. Mai an. Der Vorstand begründet seine Wahl vor allem mit den hervorragenden Kontakten Hegis im Sportbereich. Diese beschränkten sich keineswegs nur auf den Fussball, obwohl Hegi als früherer NLA-Spieler Trainer des FC St. Gallen, als Trainer und Sportchef der Grasshoppers und als CEO des FC Basel seinen Schwerpunkt habe. Daneben besitze er auch ein Diplom als Tennislehrer. Die Wahl steht in Zusammenhang mit der Neustrukturierung der Sport-Toto-Gesellschaft, die zu einer neuen Aufgabenstellung führte: Die STG bleibt Bewilligungsnehmerin für Toto und die neue Sportwette „sporttip“; mit der Durchführung dieser beiden Angebote wurden jedoch die Interkantonale Landeslotterie Swisslos respektive die Loterie Romande betraut. (13. Februar 2004)


Uni-Gebäudeunterhalt: Absicherung für Baselbieter KMU

LIESTAL/BASEL. - Die Drohung der Wirtschaftskammer Baselland, bei ungeklärter Auftragsvergabe das Referendum gegen den Baselbieter 7-Millionen-Kredit an den Basler Unigebäude-Unterhalt zu ergreifen, zeigte rasche Wirkung: Auf Initiative von Erziehungsdirektor Urs Wüthrich (SP) kam mit Basel-Stadt - insbesondere mit Erziehungs- und Baudepartement sowie der Universitätsrat - innert wenigen Tagen eine Vereinbarung über die Auftragsvergabe zustande. Kernsatz laut einer Mitteilung Wüthrichs: "Die zuständigen Vergabestellen auf allen Stufen sowie die involvierten Fachstellen des Kantons Basel-Stadt verpflichten sich, bei der Ausschreibung von Aufträgen und insbesondere bei der Auftragsvergabe im Rahmen von Einladungsverfahren sowie bei freihändigen Vergaben die Anbieter in den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt gleichwertig zu behandeln und zu berücksichtigen." Wie Erziehungsdirektor Urs Wüthrich gegenüber OnlineReports erklärte, verliefen "die Gespräche mit Basel-Stadt sehr offen". Nach der Landratsdebatte sei für ihn "klar gewesen, dass die Frage der Arbeitsvergabe verdeutlicht werden muss". Über den Druck der Wirtschaftskammer sei er gar nicht unglücklich gewesen, weil "wir uns im Baselbiet materiell einig waren und es zu einer überflüssigen Referendums-Abstimmung gekommen wäre". Im Landrat war SVP-Landrat und Wirtschaftskammer-Vizedirektor Thomas de Courten mit seiner Forderung nach verbindlichen Aussagen zu einer partitätischen Auftragsvergabe trotz Unterstützung durch seine Fraktion unterlegen.
• "Höchst angenehm überrascht" nimmt die Wirtschaftskammer Baselland jetzt vom raschen substanziellen Ergebnis Kenntnis. Die Wirtschaftskammer werde deshalb auch jedes Bestreben "engagiert bekämpfen, das eine Ablehnung des Staatsvertrags zum Ziel hat". (13. Februar 2004)
Kommentar


Allschwiler Todesschüsse: Basler Polizist freigesprochen

COLMAR/BASEL. - Ein Geschworenengericht in Colmar hat heute einen Basler Polizisten vom Vorwurf der vorsätzlicher Gewaltanwendung mit Todesfolge ohne Absicht freigesprochen. Der Polizist hatte am 23. August 2001 zusammen mit einem weiteren Ordnungshüter einen Autodieb verfolgt und in den Familiengärten bei Allschwil auf französischem Boden das Feuer eröffnet. 18 Schüsse fielen. Dabei wurde der Dieb, begleitet durch seine Frau und sein damals zweimonatiges Baby, durch einen Kopfschuss von hinten getötet. Eine bedingte Gefängnisstrafe von fünf Jahren hatte die Staatsanwältin gefordert, da der Polizist nicht in Notwehr geschossen, sondern seine Waffe missbräuchlich eingesetzt habe. Der Polizist machte geltend, nicht gewusst zu haben, dass er sich auf französischem Territorium befinde, und sich nach schweizerischem Recht gewehrt zu haben. Das Gericht folgte dem Antrag des Verteidiger und sprach den Polizisten frei. Während die Angehörigen des Opfers das Urteils mit Entsetzen zur Kenntnis nahmen, drückte das Basler Polizei- und Militärdepartement (PMD) "Befriedigung" aus. Das Gericht sei damit zum gleichen Schluss gekommen wie die unmittelbar nach dem Vorfall angeordnete interne Untersuchung, die auch eine Überprüfung des Ausbildungskonzeptes und der Schiessausbildung der Basler Kantonspolizei beinhaltete, schreibt das PMD. Die zivilrechtliche Verantwortung gegenüber den Hinterbliebenen sei schon vor Prozessbeginn wahrgenommen und die entsprechenden Verhandlungen abgeschlossen worden. Das Urteil hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Der Tatbestand eines Autodiebstahls hätte nicht den Preis eines Menschenlebens haben dürfen. (12. Februar 2004)


Mann auf Trottoir angefahren - und weiter gefahren

PRATTELN. - Heute Donnerstagsmorgen um 7.50 Uhr wurde auf der Burggartenstrasse 3 in Pratteln ein Fussgänger, auf dem Trottoir gehend, von einem roten Personenwagen, Marke Mazda, angefahren und verletzt. Ohne sich um den Vorfall und den verletzten jungen Mann zu kümmern, setzte der Lenker die Fahrt fort. Die Polizei sucht Zeugen. (12. Februar 2004)


Neuer EuroAirport-Kunde: "easyJet" nach London und Berlin

BASEL. - Erster Akquisitionserfolg für den Basler EuroAirport im Billigflieger-Markt: Am 28. März wird "easyJet" den EuroAirport mit einem täglichen Flug nach London Stansted und ab 20. Mai mit zwei Flügen täglich nach Berlin Schönefeld bedienen. Wie die Flughafenleitung mitteilt, führe sie die Gespräche mit "easyJet" über eine "langfristige Kooperationsvereinbarung fort, die dem EuroAirport ein erhebliches Passagiervolumen sichern sollte". Mit der angekündigten Aufnahme von Flügen bestätige das Flugunternehmen "die Bedeutung des EuroAirport in seiner Funktion als Eingangstor zu den drei wichtigen Märkten Deutschland, Frankreich und der Schweiz". Der Geschäftsbeginn ab Basel durch den Billigflieger erfolge "zu einem Zeitpunkt, da die Direktion des EuroAirport durch die Anpassung seiner Gebührenordnung auf unterschiedliche Bedürfnisse seiner Kunden und der Branche eindeutige Wachstumsimpulse geben will, um neue Partner zu gewinnen und um seine Infrastrukturen besser auszulasten". Der neue Kunde werde die Flüge "auf der Grundlage der veröffentlichten Gebührenordnung durchführen" und wird – wie alle Partner des EuroAirport – zu gegebenem Zeitpunkt die angesprochenen Anpassungen in Anspruch nehmen können. (12. Februar 2004)


Syngenta will Werk Schweizerhalle stillegen

MUTTENZ/BASEL. - Während der Agrokonzern Syngenta wachsende Umsätze und die bessere Bedienung der Aktionäre vermeldete, erfuhren die Angestellten, dass das Werk Schweizerhalle mittelfristig geschlossen wird. Dadurch, so ist einer Mitteilung der Gewerkschaft Bau & Industrie (GBI) zu entnehmen, gehen in der Nordwestschweiz 130 Arbeitsplätze verloren. Die Gewerkschaft kündigt an, "mit den Beschäftigten entschieden gegen Stellenabbau und Entlassungen zu kämpfen". Morgen Donnerstag finden Mitgliederversammlungen statt. Bereits heute Mittag kam es vor dem Syngenta-Hauptsitz in Basel zu einer kleinen Demonstration (Bild).

Nach der Hiobsbotschaft aus dem holländischen Vitaminkonzern DSM über den Abbau von 420 Stellen von letzter Woche sei die heutige Ankündigung von Syngenta "ein weiterer schwerer Schlag gegen den Werkplatz Nordwestschweiz". Die Baselbieter Regierung, so die GBI weiter, "sollte endlich erkennen, dass der Standort Schweizerhalle/Muttenz/Pratteln von rascher Erosion bedroht ist". Denn die Absichten von Syngenta seien nur die Spitze des Eisberges. Die GBI weiter: "Was den ausgedehnten Industriepark Schweizerhalle angeht, darf vermutet werden, dass sich die Ciba-Spezialitätenchemie mittelfristig ins Areal Kaisten verlagert, über Clariant hängt das Damoklesschwert einer Restrukturierung, und es gibt Ungewissheiten über die SF-Chem sowie die Rohner. Für die SF-Chem strebte die Mehrheitsaktionärin Syngenta letztes Jahr bekanntlich den Verkauf an; die Rohner kämpft auf dem schwierigen Chemikalienmarkt, der an Überkapazitäten leidet." Die GBI fordert die Regierungen von Basel-Stadt, Baselland und des Aargaus auf, "sich gemeinsam mit den Gewerkschaften bei den Firmen für Arbeitsplätze und Standort einzusetzen".

• Die Baselbieter Regierung bedauert in einer ersten Stellungnahme "diese Konzern-Entscheidung und ist besorgt über die sich abzeichnende Entwicklung, wonach industrielle Arbeitsplätze in unserer Region - nunmehr auch in der chemisch-pharmazeutischen Industrie - tendenziell immer stärker unter Druck geraten". Der Entscheid sei "insbesondere auch deshalb schwer nachzuvollziehen, weil Syngenta heute morgen an ihrer Bilanzmedienkonferenz in London über ein finanziell äusserst erfolgreich verlaufenes Geschäftsjahr 2003 berichten konnte". Auf der anderen Seite anerkennt die Exekutive die "offene und umfassende Information von Seiten der Konzernleitung sowie den substanziell anständigen Sozialplan", der den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Aussicht gestellt werde. Für den Wirtschaftsraum Nordwestschweiz bedeutet die angekündigte Werkschliessung in Schweizerhalle einen erneuten Rückschlag und einen weiteren schmerzlichen Verlust von industriellen Arbeitsplätzen. (© Foto Claude Giger, 11. Februar 2004)

 


Syngenta auf Wachstums-Kurs: Höhere Dividende für Aktionäre

BASEL. - Der Basler Agrokonzern Syngenta gewinnt Marktanteile: Mit einem Umsatz von 6,58 Milliarden US-Dollar wuchs er vergangenes Jahr um 6 Prozent, was laut Sprecher Jürg Eberle deutlich über dem Weltmarkt-Wachstum von 1 bis 2 Prozent liegt. Der Reingewinn stieg mit 363 Millionen USD um 37 Prozent ebenso markant an wie der Free Cash Flow von 562 Millionen USD. Der Gewinn pro Aktie liegt bei 3,56 USD (+36 Prozent). Den Aktionären stehen glückliche Zeiten bevor: Syngenta plant für den Zeitraum von 2004 bis 2006 plant durch eine progressive Dividendenpolitik und ein Aktienrückkaufprogramm eine Ausschüttung von 800 Millionen USD an die Aktionäre. Seit der Gründung des Unternehmens hielt Syngenta eigene Aktien. Gestern Dienstag nun unterzeichnete Syngenta eine Vereinbarung zur Veräusserung von 4,5 Millionen dieser Aktien; diese Vereinbarung erlaubt dem Unternehmen den Rückkauf einer entsprechenden Zahl an Aktien und deren anschliessende Vernichtung, sofern dies von der nächstjährigen Generalversammlung genehmigt wird. - Mit 5,5 Milliarden USD dominiert das Pflanzenschutz-Geschäft die Aktivitäten von Syngenta. Herausstechend sind der Umsatz von einer halben Milliarde USD mit neuen Produkten sowie das Wachstum von 26 Prozent in Lateinamerika. Mit 1,07 Milliarden USD Umsatz weit kleiner, mit einem Plus von 14 Prozent aber deutlich wachstumsfreudiger ist der Bereich Saatgut. - 560 Millionen USD wurden durch Synergie-Einsparungen seit dem Jahr 2000 erreicht. Das Sparziel von 625 Millionen USD werde noch dieses Jahr erreicht werden können, ein Jahr früher als geplant, heisst es in einem Communiqué. - CEO Michael Pragnell kündigt "eine weitere Verbesserung der operativen Effizienz" an, die ab 2008 zu jährlichen Einsparungen von 300 Millionen USD führen soll. Seit der Fusion sank der Personalbestand um 3'600 Mitarbeitende - der Personalabbau geht tendenziell weiter. (11. Februar 2004)

 


Grosser Sachschaden bei Schuppenbrand

LIESTAL. - In der Nacht auf heute Mittwoch ist der Geräteschuppen eines Bauernhofes in Liestal weitgehend zerstört worden. Verletzt wurde niemand, es entstand jedoch grosser Sachschaden. Brandstiftung ist nicht ausgeschlossen. - Um 1.43 Uhr war der Polizei gemeldet worden, dass der Geräteschuppen des Talackerhofes im Vollbrand stehe. Die Stützpunkt-Feuerwehr Liestal, die mit 42 Personen und neun Fahrzeugen im Einsatz stand, hatte den Brand bald unter Kontrolle, doch der etwa 20 mal 10 Meter grosse Schuppen, in dem auch zwei Personenwagen untergebracht waren, wurde weitgehend ein Raub der Flammen. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf mehrere 10'000 Franken. (11. Februar 2004)

 


89-jährige Frau überfallen - von 17-jähriger Frau

BASEL. - Der Überfall auf eine 89-jährige Frau auf der Basler Schützenmattstrasse vom vergangenen Donnerstagabend ist geklärt: Der gesuchte "Täter" war eine 17-jährige Frau, wie die Staatsanwaltschaft heute mitteilt. Die Entreissdiebin, Schweizerin, trug zur Tatausführung eine Perücke und ein Stirnband, "um so nicht erkannt zu werden". Festgenommen wurde eine weitere 17-jährige Schweizerin, w eil sie an Krücken gehend eine Behinderung vortäuschte und das spätere Opfer gezielt ablenkte. Die beiden jungen Frauen wurden in Untersuchungshaft gesetzt. Insbesondere wird geprüft, ob die beiden Festgenommenen für weitere, gleichgelagerte Delikte in Frage kommen - insbesondere den Überfall kurz zuvor bei der Telefonkabine am Burgfelderplatz. (11. Februar 2004)

 


Basler FDP weiterhin für Zollfreistrasse

BASEL/RIEHEN. - Die Basler FDP unterstützt den Bau der Zollfreistrasse und damit auch die FDP Riehen, die sich "seit jeher für die Zollfreistrasse eingesetzt und das Projekt massgebend mitgestaltet und mitgetragen" hat. Dies ist einem heute Montagabend veröffentlichten Communiqué zu entnehmen - auch wenn FDP-Nationalrat Johannes Randegger einen Basler Parlamentarier-Brief an Bundesrat Moritz Leuenberger mitunterschrieben hatte, der einen sofortigen Baustopp der Strasse verlangt. Dadurch könne "eine Entlastung der Verkehrsbelastung in Riehen zugunsten der Wohn- und Lebensqualität der betroffenen Riehener Einwohner erreicht werden". An dieser Einschätzung habe sich für FDP Riehen nichts geändert. Die Verkehrssituation in Riehen sei "nach wie vor prekär, insbesondere auf den Hauptverkehrsachsen in die angrenzenden deutschen Gemeinden". Eine Alternativlösung sei nicht in Sicht. Die Zollfreistrasse sei aber zu einem Politikum geworden "aufgrund des Auftretens eines Umweltaktivisten, dem in den Medien und leider auch in den angrenzenden Gemeinden und der Stadt Basel über Gebühr Gehör verschafft wird". (9. Februar 2004)

 


Eis auf Strasse und Autos: Guckloch-Lenker verzeigt

LIESTAL/LAUSEN. - Die leichten Schneefälle und die kalten Temperaturen von letzter Nacht haben heute Montagmorgen in weiten Teilen des Baselbiets für vereiste Fahrzeugscheiben und vereinzelt für rutschige Strassen gesorgt. Auf der Arisdörferstrasse in Liestal verlor eine 18-jährige Frau in der Linkskurve nach der Windenthalhöhe in Fahrtrichtung Liestal wegen der nassen und leicht schneebedeckten Strasse kurz nach 10 Uhr die Herrschaft über ihren Personenwagen. Das Fahrzeug geriet in die Waldböschung, überschlug sich und kam anschliessend auf der Fahrbahn wieder zum Stillstand. Verletzt wurde niemand. Wegen auslaufendem Benzin musste die Stützpunkt-Feuerwehr Liestal mit acht Personen und drei Fahrzeugen zugezogen werden. - In Lausen zog die Polizei um 7.40 Uhr an der Verzweigung Widliacker-/Hauptstrasse einen Personenwagen aus dem Verkehr, dessen Lenker sich lediglich durch ein kleines, freigekratztes Guckloch (Bild) Sicht auf die Strasse verschafft hatte und dadurch sich selbst andere Verkehrsteilnehmende in Gefahr brachte. Der Lenker wurde verzeigt. (9. Februar 2004)

 


TV-Werbung: Baselbieter Regierung deckt Elsbeth Schneider

LIESTAL. - Keine Werbung, sondern bloss ein Auftritt zugunsten eines "Medienunternehmens, das um Anerkennung ringt", sei der Inserate-Auftritt der Baselbieter Regierungsrätin Elsbeth Schneider für den TV-Sender NordWest 5 gewesen. Dies schreibt die Regierung in einer Antwort auf eine Interpellation des Frenkendörfer SP-Landrates Eric Nussbaumer. Seine Anrufung des Unvereinbarkeitsartikels der Kantonsverfassung sei "weit hergeholt", da die Regierungsrätin unbezahlt Werbung betrieben habe. Mit Firmenauftritten von Regierungsräten sei auch künftig "nicht zu rechnen", doch seien Exekutivmitgliedern Meinungsäusserungen "unbenommen". Zur Frage der redaktionellen Unabhängigkeit erklärt die Regierung, es sei "bemerkenswert, dass Regeirungsrätin Schneider-Känel trotz ihrer Sympathiebezeugung für das Lokalernsehen auf dem Bildschirm eher weniger zum Zuge gekommen ist als andere Mitglieder des Regierungsrates oder andere Politiker aus Kanton und Gemeinden". - Dies könnte ja genau das Motiv dafür sein, dass Frau Schneider letzten November in einem Inserat der "Basellandschaftlichen Zeitung" für NordWest 5 geworben hatte. "Baselland-TV" wird seit Juni 2002 im Auftrag der Konzessionärin "Verein Aumatt TV" durch die NordWest Medien AG betrieben. Vieles im Umfeld sei "idealistisch und orientiert auf ehrenamtlicher Basis", schreibt die Regierung etwas unbedarft. Dass Der Sender Expansionspläne hegt, wird in der Interpellationsantwort nicht erwähnt. Hinter der NordWest Medien AG mit einem Aktienkapital von 300'000 Franken steht unter anderen als Präsident Adar Tavor und als Mitglied mit Kollektivunterschrift zu zweien der frühere "Blick"-Journalist Beat Alder, der seinerzeit die sogenannte Basler Justizaffäre um Graziella Klages ausgelöst hatte. (9. Februar 2004)

 


Mann auf Fussgängerstreifen schwer verletzt

BASEL. - Am Sonntagabend um 18.30 Uhr kam es im Spalenring auf der Höhe der Tramhaltestelle Schützenhaus zu einer Kollision zwischen einem Mofafahrer und einem den Fussgängerstreifen überquerenden älteren Mann. Dabei zog sich der Fussgänger schwere Verletzungen zu. Zeugen gesucht. (9. Februar 2004)

 


Fritz Schuhmacher im Visier der Wettbewerbskommission

BASEL/SOLOTHURN. - Die Wettbewerbskommission untersucht die Rolle des Basler Unternehmers und Vielfach-Verwaltungsrats Fritz Schuhmacher ("Internationale Treuhand") als Verwaltungsratspräsident der Vogt-Schild Holding, die die "Solothurner Zeitung" herausgibt. Dies berichtet heute die "SonntagsZeitung". Im Visier haben die Wettbewerbshüter Schuhmachers Netzwerk-Mandate: So ist er gleichzeitig auch Vizepräsident des Publigroupe-Verwaltungsrates, der mächtigste Anzeigenvermittlerin der Schweiz. Doch damit nicht genug: Er ist auch Vizepräsident der "Basler Zeitung Medien", die die "Basler Zeitung" heraus gibt, Mitglied des Stiftungsratsausschuss der Stiftung Kabelnetz Basel, die den TV-Sender "TeleBasel" betreibt. Im Solothurner Streitfall geht es um die Frage, ob Schuhmacher "ad personam" oder als Publigroupe-Vize das Solothurner Regional-Medienimperium dirigiere. Er vertrete "nachweisbar" die Vogt-Schild-Stiftung als Mehrheitsaktionärin, nicht Publigroupe, sagte Schuhmacher der "SonntagsZeitung". (8. Februar 2004)

 


Vier junge Männer bei Raser-Selbstunfall verletzt

AESCH BL. - Bei einem Selbstunfall auf der kantonalen Autobahn H18 sind gestern Samstagabend vier junge Männer verletzt worden, einer davon schwer. Grund für den Unfall war mit allergrösster Wahrscheinlichkeit übersetzte Geschwindigkeit. Kurz nach 21.15 Uhr war in Aesch/Angenstein BL ein mit fünf jungen Männern im Alter zwischen 18 und 22 Jahren besetzter Personenwagen mit übersetzter Geschwindigkeit in die kantonale Autobahn H18 in Fahrtrichtung Basel eingebogen. Auf Grund der bisherigen Erkenntnisse verlor der 20-jährige Lenker darauf die Herrschaft über das Fahrzeug, das auf die Gegenfahrbahn geriet, sich dort überschlug und schliesslich auf dem Dach liegend zum Stillstand kam. Vier der fünf Insassen wurden verletzt, einer davon schwer. Alle verletzten Personen mussten in Spitalpflege überführt werden. Am verunfallten Personenwagen entstand Totalschaden. Die H18 blieb zwischen dem Anschluss Aesch und dem Autobahnende in Aesch/Angenstein für rund zwei Stunden bis gegen 23.30 Uhr komplett gesperrt. (8. Februar 2004)

 


Bachmann: "Combino könnte Tragödie werden"

BASEL. - Mit grobem Geschütz fährt der Basler SVP-Grossrat Kurt Bachmann gegen die von OnlineReports erstmals publik gemachten Konstruktionsmängel - Risse an tragenden Teilen - an den neuen Combino-Trams der Basler Verkehrsbetriebe (BVB) auf: Es bestünden "reale Befürchtungen", dass sämtliche 28 Combinos vom Hersteller Siemens "nicht dauerhaft repariert werden könnten. Dies könnte die grösste Tragödie in der Geschichte der Basler Verkehrsbetriebe werden". In einer Interpellation beruft sich Bachmann auf eine von der CDU-Stadtratsfraktion Potsadam herausgegebene Studie "Combino im Städtevergleich" vom 23. September letzten Jahres. Dieses Dokument fördere eine "veritable Combino-Misere ohne sicheren Ausweg in den Städten Amsterdam, Augsburg, Freiburg, Nordhausen und Potsdam" zutage.

Die auch an den Basler Combinos aufgetretenen Mängel gingen offensichtlich über das hinaus, was die BVB-Leitung bisher zugegeben habe. Drei Mängelbereiche führt Bachmann auf:
• Das starre Fahrwerk leite die beim Fahren auftretenden Stösse und Kräfte in horizontaler Richtung völlig ungedämpft an die Wagenkonstruktion weiter. Angeblich wolle Siemens das starre Fahrwerk gegen ein Drehgestell mit begrenztem Drehwinkel austauschen.
• Für die im grossen Umfang geschraubte Combino-Konstruktion, die in erster Linie aus Kostengründen gewählt wurde, hätten bezüglich Strassenbahnen "keinerlei positive Erfahrungen" vorgelegen.
• Der beim Combino verwendete Werkstoff Aluminium werde im Zusammenhang mit der Schraubkonstruktion als doppelt kritisch angesehen. Siemens habe sich bei der Combino-Konstruktion offenbar fälschlicherweise davon leiten, "dass Aluminium bei gleicher spezifischer Stossbelastung höhere Stossenergien als Stahl elastisch aufnimmt". Bachmann spricht auch von einem nicht näher ausgeführten "Gefährdungspotenzial" bei einer "zufälligen Berührung der Antriebselemente" und stellt der Regierung zum Combino-Komplex mehrere Dutzend Fragen. (7. Februar 2004)

 


Drei Passanten auf Fussgängerstreifen angefahren

FRENKENDORF. - Gestern Freitagabend wurden auf dem Fussgängerstreifen an der Hauptstrasse in Frenkendorf drei Personen von einem Auto angefahren und leicht bis mittelschwer verletzt. Die PW-Lenkerin fuhr von Liestal herkommend in Richtung Dorfkern. Beim Fussgängerstreifen sah sie mehrere Personen auf der linken Strassenseite stehen. Sie fuhr langsam weiter und übersah dabei drei Personen, welche die Fahrbahn bereits betreten hatten und im Begriffe waren, die Strasse von links nach rechts zu überqueren. Die Verletzten wurden ins Spital geführt. Der Automobilistin wurde der Führerausweis auf der Stelle abgenommen. (6. Februar 2004)

 


SVP will "sinfonietta"-Subvention per Referendum bodigen

LIESTAL/BASEL. - Ob die "basel sinfonietta" zum Baselbieter Orchester wird, ist noch offen: Die SVP wird gegen den Subventionsbeschluss des Landrates das Referendum ergreifen. Diese OnlineReports-Information bestätigte am Freitagnachmittag Parteipräsident Karl Willimann. Der Landrat hatte am Donnerstag eine jährlich Subvention von 650'000 Franken bis ins Jahr 2006 bewilligt. Bereits hat die SVP-Parteileitung am Donnerstagabend den Referendumsbeschluss zuhanden des Vorstands gefasst, der am Montagabend tagt. Willimann ist sich "ganz sicher", dass der Vorstand dem Vorentscheid der Parteileitung folgen wird. Der Kanton Baselland könne "nicht 200 Millionen Franken sparen wollen und sich gleichzeitig in einkaufen", argumentierte Willimann. Dass die von Baselland finanzierte "sinfonietta" "im Spielplan 2004 kein einziges Mal im Baselbiet spielt, liess natürlich alle Glocken leuten". Er sei überzeugt, dass der Subventionsvertrag in einer Volksabstimmung abgelehnt werde. Wenn Basel-Stadt ein Orchester nicht mehr finanziere, könne dessen Schicksal "nicht dem Baselbiet angelastet werden". Willimann kündigte weiter an, dass seine Partei das Referendum der Wirtschaftskammer gegen den Baselbieter Beitrag an die Instandhaltung der Uni-Gebäude unterstütze. (6. Februar 2004)

 


Basler Münsterplatz schon bald autofrei

BASEL. - Der Basler Münsterplatz wird ab 1. März autofrei sein. Aufgehoben werden sowohl die Carparkplätze als auch das Nachtparking für Autos. Die entsprechende Verfügung des Polizei- und Militärdepartements wird am morgen Samstag im Kantonsblatt publiziert, wie die Regierung heute Freitag mitteilte. Das Parkverbot wird abgefedert durch begleitende Massnahmen. So können die Gäste, die mit dem Car in die Innenstadt kommen, an einem speziell eingerichteten Bushalteplatz an der Dufourstrasse ein- und aussteigen. Für die Cars wurde beim St. Jakob-Parking ein Abstellplatz eingerichtet. Dort sind auch die notwenigen Einrichtungen vorhanden, die mithelfen, die Wartezeit möglichst angenehm zu gestalten. Die Automobilistinnen und Automobilisten müssen ab 1. März auf andere Parkplätze ausweichen, so vor allem auf die diejenigen in den verschiedenen Parkhäusern. Die Carunternehmen im In- und Ausland sowie die Automobilistinnen und Automobilisten, die in den nächsten Wochen auf dem Münsterplatz parkieren, und die Anwohnerschaft werden über das Parkverbot informiert. - Das Nachtparking hätte bereits im vergangenen Sommer aufgehoben werden sollen. Ein entsprechender Beschluss ist damals aber beim Appellationsgericht erfolgreich angefochten worden. (6. Februar 2004)

 


Gefährlicher Vandalismus: Säure-Tags an Tram-Scheiben

BASEL. - Über 70 Fensterscheiben von BVB-Tramzügen und -Bussen wurden seit Jahresbeginn mit Tags und Graffitis verunstaltet, die mit der Verwendung von höchst wahrscheinlich einer Mischung aus Fluss- und Schwefelsäure angebracht wurden. Flusssäure wird in der Galvanotechnik, der metallverarbeitenden Industrie, in der Halbleitertechnik und in glasverarbeitenden Betrieben gewerblich verwendet. Die Täter dürften die Säure in Alu-Rohlinge von Filzschreibern abfüllen, um auf diese Weise die Säure auf den Glasscheiben anzubringen, wobei sofort eine starke Ätzung des Glases eintritt. Flusssäure ist äusserst giftig und gehört der Giftklasse 1 an. Kommt die Haut mit der Säure in Berührung, dann frisst sie sich zunächst ohne grosse sichtbare Schäden in die Haut ein. Dabei entstehen aber in den tiefen Schichten schwere Verätzungen, wobei Gewebe und Knochen angegriffen werden. - Eine Analyse der durch Flusssäure verätzten Fensterscheiben von BVB-Trams und Bussen habe, wie die BVB nachträglich mitteilt, ergeben, dass die verwendete Säure eine relativ geringe Konzentration aufwies und deshalb nicht derart schädlich ist, wie ursprünglich angenommen werden musste. - Die Basler Verkehrsbetriebe haben sämtliche beschädigten Fensterscheiben umgehend ausgewechselt und Strafanzeige erstattet. (6. Februar 2004)

 


Nächtlicher Überfall auf hochbetagte Frauen

BASEL. - Gestern Donnerstagabend kurz vor 21.45 Uhr wurde eine 81-jährige Frau in Begleitung ihres Gatten bei der Telefonkabine am Burgfelderplatz überfallen. Ein jüngerer Mann fragte sie nach Münz, wobei ihr vom Täter das Portemonnaie mit über 120 Franken Inhalt entrissen wurde. Beim Versuch, den etwas 20-jähirgen, hiesigen Dialekt sprechenden Täter zurück zu halten, stürzte die Frau und verletzte sich leicht an Hand und Hüften. Die Überfallene wollte den Täter noch zurückhalten, worauf sie stürzte und sich leichtere Verletzungen an Hand und zuzog.

Nur eine Viertelstunde Zeit später befand sich eine 89-jährige Frau auf dem Heimweg durch die Schützenmattstrasse, als ihr bei der Anlage hinter dem Restaurant "Schützenhaus" ein unbekannter Täter mit Stirnband und schwarzer Jacke die Handtasche raubte. Der Räuber rannte von hinten an der Rentnerin vorbei und entriss ihr die umgehängte Handtasche mit etwas über 100 Franken Bargeld und persönlichen Utensilien, worauf das Opfer stürzte und mit dem Hinterkopf auf dem Boden aufschlug. Der Täter flüchtete daraufhin in Richtung Brausebad und wurde aus den Augen verloren. (6. Februar 2004)

 


Uni-Millionen: Baselbieter KMU fordern Auftrags-Garantie

LIESTAL/BASEL. - Notfalls per Referendum will die Wirtschaftskammer Baselland den Baselbieter Beitrag von 7 Millionen Franken an den Immobilienunterhalt der Universität Basel bekämpfen, wenn die Baselbieter KMU-Wirtschaft bei der Vergabe von Unterhalts-Aufträgen nicht angemessen berücksichtigt wird. Einen entsprechenden Antrag von SVP-Landrat Thomas de Courten hatte das Kantonsparlament heute Donnerstag abgelehnt. Der Wirtschaftskammer-Vizedirektor hatte klare vertragliche Regelungen zur Partizipation der Baselbieter KMU-Wirtschaft am Uni-Gebäudeunterhalt verlangt, dem Landrat aber genügten blosse Absichtserklärungen. Solche Deklarationen, so die Wirtschaftskammer in einem Communiqué nach der Landratssitzung, seien aufgrund der Erfahrungen "ein völlig ungenügendes und in der Praxis untaugliches Instrument". Da es sich um ein partnerschaftliches Geschäft mit Differenz handelt, kann der Landrat in einer zweiten Lesung auf de Courtens Antrag zurück kommen. (5. Februar 2004)
Die Einigung

 

© Foto Ruedi Suter OnlineReports


Protest gegen "Zollfreie": 2'000 auf dem Basler Marktplatz

BASEL/RIEHEN. - Rund 2'000 Personen haben am Donnerstagabend auf dem Basler Marktplatz gegen den Bau der umstrittenen Zollfreistrasse in Riehen BS friedlich protestiert. Unter den Manifestanten und Votantinnen befanden sich auch "Zollfreie"-Gegnerinnen aus Deutschland. Hauptredner Martin Vosseler (Bild links), der seit drei Wochen keine Nahrung mehr zu sich nimmt und den seit Jahren eingeschlafenen gewaltfreien Widerstand wieder zu wecken vermochte, sprach von einem "Traum, der in die Herzen kommt". Er rief die Anwesenden auf, sich an den Aktionen gegen den Baubeginn in der Auenlandschaft an der "Wiese" zu beteiligen: "Heute weiss ich zu 100 Prozent, dass die Strasse nicht gebaut wird." Der vom Fasten schon deutlich gezeichnete Arzt erinnerte an die zahlreichen vom Aussterben bedrohten Vogelarten wie den Pirol, den Gartenrotschwanz, die Wasseramsel, der Eisvogel oder der Wendehals, die im Projektgelände ihr letztes Refugium gefunden hätten. "Viele haben schon aufgegeben", bekannte SP-Nationalrätin Silvia Schenker. Quittiert von Applaus gab sie bekannt, dass alle Basler Bundesparlamentarier in einem Brief an Bundesrat Moritz Leuenberger den sofortigen Baustopp gefordert hatten. Deutsche Votantinnen bekundeten ihre Solidarität und riefen dazu auf, über Kanäle die SPD zu mobilisieren. Am Rande der Demonstration befand sich auch der liberale Basler Regierungspräsident Christoph Eymann. Es werde schwierig sein, den Baustopp auf deutscher Seite durchzusetzen, sagte er zu OnlineReports. In Deutschland werde die Ausgangslage "ganz anders beurteilt" als in der Schweiz: "Man kommt mit unserer Argumentation gar nicht richtig an sie heran." Angesichts der allgemeinen Einschätzung, dass es Vosseler mit seinem Verzicht auf Nahrungsaufnahme ernst meine, sagte der Erziehungsdirektor: "Ich bin in Sorge um Martin." (5. Februar 2004)

> ECHO


"Faktor 3"

Demo auf dem Marktplatz gegen die Zollfreistrasse in Riehen: Die "Basellandschaftliche Zeitung" und auch "BaZ Online" sahen über 1'000 Demo-Teilnehmer, der "Baslerstab" meldete "rund 1500", die gedruckte Ausgabe der "Baz" will rund 2'000 geortet haben (in der Bildlegende allerdings auch nur 1500). Auch "OnlineReports" zählte 2'000. Den Rekord gebrochen haben allerdings das "Regionaljournal DRS" und in der Folge die DRS-Nachrichten sowie der Nachrichtendienst der "Schweizerische Depeschenagentur", die bereits 3'000 Leute ausgemacht haben wollen. Kritisch-objektiver Journalismus mit einem Streufaktor von 300 Prozent? Etwas happig finde ich.

Edi Borer
Basel

 


Zollfreistrasse: Basler Bundesabgeordnete fordern Baustopp

BASEL. - Sämtliche Bundesparlamentarier und -parlamentarierinnen aus Basel-Stadt lehnen den Bau der umstrittenen Zollfreistrasse zwischen Lörrach und Weil an Rhein ab. Dies geht aus einem Brief an Bundesrat Moritz Leuenberger hervor, den Ständerätin Anita Fetz (SP) sowie die Nationalräte Jean Henri Dunant (SVP), Johannes Randegger (FDP) sowie die Sozialdemokraten Remo Gysin, Rudolf Rechsteiner und Silvia Schenker unterschrieben haben. Die Abgeordneten bitten Leuenberger darin, "mit der deutschen Seite rasch das Gespräch zu suchen, damit die Linienführung der Zollfreistrasse auch schweizerischerseits modifiziert und die Leidensgeschichte der Zollfreistrasse zu einem positiven Abschluss gebracht werden kann". Der Bundesrat soll insbesondere beim Staatsvertragspartner Deutschland dringlich intervenieren, um einen sofortigen provisorischen Baustopp zu beantragen, bis die Veränderungen "neu verhandelt werden können". Der Brief spricht von "Alternativen zur bestehenden Linienführung", so eine Weiterführung des Trams nach Weil. Eine Neuverhandlung dränge sich auch auf, weil die deutsche Seite Modifikationen an den Plänen vorgenommen habe, "die nicht mit den Vereinbarungen übereinstimmen, die mit der Schweiz getroffen wurden".

Wie Anita Fetz gegenüber OnlineReports erklärte, habe sie den Brief zwar "organisiert", es handle sich aber um eine "politisch breit abgestütztes Gemeinschaftswerk". Die beiden bürgerlichen Parlamentarier Dunant und Randegger hätten ohne zu zögern unterschrieben. In Vorgesprächen mit Bundesrat Moritz Leuenberger habe sie "gespürt, dass er für das Anliegen ein offenes Ohr hat". (5. Februar 2004)

> ECHO


"Danke für den Einsatz"

Wir gratulieren und danken den Basler BundesparlamentarierInnen für ihren Einsatz betreffend die Zollfreistrasse.

Josef und Marie-Thérèse Jeker-Indermühle
Basel

 


Razzia an der Rixheimerstrasse: Drogen, Waffen, Diebesgut

BASEL. - Im Rahmen von Ermittlungen fand im Januar 2004 in einer Wohnung an der Rixheimerstrasse eine polizeiliche Kontrolle statt, bei welcher zwei serbische Staatsangehörige festgenommen wurden, die versuchten, sich mit falschen kroatischen Pässen auszuweisen. In der betreffenden Wohnung fanden die Ermittler nahezu 1 kg Kokain, über 580 g Heroin, 1,2 kg Streckmittel, mehrere tausend Schweizer Franken und eine geladene Maschinenpistole mit dazugehörender Munition. Weitere Ermittlungen ergaben, dass in der betreffenden Liegenschaft an der Rixheimerstrasse weiterhin Diebesgut, Drogen und möglicherweise Waffen gelagert werden. Zudem musste angenommen werden, dass sich dort Personen aufhalten dürften, die möglicherweise einer deliktischen Tätigkeit nachgehen oder einen illegalen Aufenthaltsstatus in der Schweiz haben. Aufgrund dessen fand in den frühen Morgenstunden von heute Mittwoch eine Grosskontrolle statt, an der Einsatzkräfte verschiedener Dienste der Kantonspolizei, der Einwohnerdienste und des Kriminalkommissariates teilnahmen. Da mehrere Wohnungen verteilt auf verschiedene Stockwerke zeitgleich kontrolliert und aufgrund der bereits erfolgten Sicherstellung einer geladenen Maschinenpistole von einer erhöhten Gefährdung der Einsatzkräfte ausgegangen werden musste, setzte die Kantonspolizei ihre Sondereinheit ein. Diese wurde aufgrund der vielen Einsatzobjekte zusätzlich von Angehörigen der Sondereinheit der Polizei Basel-Landschaft unterstützt. Die Razzia verlief ohne Zwischenfälle. Vier Männer und drei Frauen aus Montenegro, ein Italiener und ein Mann, dessen Herkunft unbekannt ist, wurden festgenommen. Bei den Hausdurchsuchungen konnte eine grössere Portion Betäubungsmittel und eine Pistole beschlagnahmt werden. Ferner lagerten in zwei Fahrzeugen der Hausbewohner Einbruchswerkzeuge und umfangreiches Diebesgut. (4. Februar 2004)

 


EBL: Nachhaltige Energieproduktion in Laufen

LAUFEN. - Einen Beitrag zur nachhaltigen Energieproduktion leistet der Gemeinderat von Laufen. Aus Altersgründen muss die konventionelle Ölheizung der Primar- und Realschulgebäude an der Baselstrasse ersetzt werden. Diese Gelegenheit nimmt die Exekutive wahr, um mit einer neuen Holzschnitzelfeuerung Energieholz aus den einheimischen Wäldern zu nutzen. Diese Lösung wurde aber gewählt, weil die beiden Bürgergemeinden - Stadt- und Vorstadtburger - über einen ausgedehnten Waldbesitz von 550 Hektaren verfügen und aus wirtschaftlichen Gründen darauf angewiesen sind, dass auch die grossen Mengen an Schwachholz verkauft werden können. In der neuen Holzschnit-zelfeuerung sollen rund 750 Kubikmeter Holzschnitzel verfeuert werden, was einem Energieanteil von über 80 Prozent entspricht. Aus der Contracting-Ausschreibung für Bau und Betrieb der Feuerung ging die Elektra Baselland (EBL) als bester und günstigster Anbieter hervor. Neben dem Preis war für den Zuschlag des Gemeinderates entscheidend, dass die EBL eine der grössten Biomasseverwerterinnen der Schweiz ist. Sie betreibe heute erfolgreich 12 Holzschnitzelfeuerungen und biete als Genossenschaft auch Sicherheit für eine langfristige Partnerschaft, heisst es in einer EBL-Medienmitteilung. Mit der Verwendung von 750 Kubikmeter Holz pro Jahr können jeweils etwa 70'000 Liter Heizöl substituiert werden. (4. Februar 2004)

 


Vize-Kommandant Roger Fischer verlässt Basler Polizei

BASEL. - Nach rund zwanzigjähriger Tätigkeit bei der Kantonspolizei Basel-Stadt wird Oberstleutnant Roger Fischer auf eigenen Wunsch per Ende August 2004 aus dem Staatsdienst ausscheiden und eine neue Aufgabe in der Privatwirtschaft übernehmen. Das Polizei- und Militärdepartement sowie die Kantonspolizei Basel-Stadt haben mit Bedauern von dieser Kündigung Kenntnis genommen. Roger Fischer war zuletzt Kommandant-Stellvertreter. Bis zum Antritt des neuen Kommandanten Roberto Zalunardo im Herbst 2002 hatte er zudem während längerer Zeit die Kantonspolizei als Kommandant ad interim geleitet. (4. Februar 2004)

 


Autorennen auf der A2: Zwei Verletzte bei Pratteln

PRATTELN. - Gestern Montagabend gegen 21.50 Uhr ereignete sich auf der Autobahn A2, Fahrrichtung Bern/Luzern, auf der Höhe der Ausfahrt der Raststätte Auto Grill AG, ein schwerer Verkehrsunfall bei dem zwei Personen verletzt wurden. Gemäss Zeugenaussagen lieferten sich zwei Fahrzeugelenker von Basel kommend auf der Ueberholspur bei einem Tempo von gegen 200 Km/h, ein Autorennen. Dabei musste eines dieser Fahrzeuge wegen eines auf seinen Fahrstreifen hinüberwechselnden Personenwagens nach rechts ausweichen, worauf dieser ins Schleudern geriet und in der Folge mit den linksseitigen New-Jersey-Elementen kollidierte. Anschliessend überquerte das Auto nochmals sämtliche Fahrstreifen, fuhr im Bereich der Autobahneinfahrt Auto Grill AG die rechtsseitige Böschung hinauf und kam schliesslich auf dem Dach liegend zum Stillstand. Der Lenker des nachfolgenden Fahrzeuges geriet seinerseits beim Ausweichmanöver ins Schleudern, sein Wagen überschlug sich und kam ebenfalls auf dem Dach liegend zum Stillstand. Beide Lenker wurden leicht verletzt ins Spital eingewiesen. An beiden Fahrzeugen entstand Totalschaden. Den beiden Rasern wurde der Führerausweis an Ort und Stelle abgenommen. Zeugen gesucht. (3. Februar 2004)

 


Ciba: Umsatz sinkt um 6 Prozent, starkes Wachstum in China

BASEL. - Der Basler Spezialitätenchemie-Konzern Ciba ein schwieriges, aber nicht erfolgloses Jahr hinter sicht: Zwar sank der Umsatz um 6 Prozent auf 6,64 Milliarden Franken, doch gelang es ihm durch deutliche Reduktion des betrieblichen Umlaufvermögens im vierten Quartal, einen unerwartet hohen Free Cash Flow von 728 Millionen Franken zu erzielen. Die Nettoschulden konnte Ciba dadurch um 28 Prozent auf etwas mehr als eine Milliarde Franken reduzieren. Der Umsatz in lokalen Währungen habe "trotz volatilen Marktbedingungen und einer ungünstigen weltwirtschaftlichen Entwicklung" das Vorjahresniveau erreicht, schreibt Ciba. Als "sehr erfolgreich" wird das Geschäft im Fernen Osten taxiert. So sei der Umsatz in lokalen Währungen allein in der Region China um 15 Prozent gestiegen. Die Profitabilität wurde stark von negativen Währungseffekten belastet. Zudem erforderte das Programm zur Senkung des betrieblichen Nettoumlaufvermögens eine vorübergehende Stilllegung von Produktionsanlagen, die den Betriebsgewinn im vierten Quartal mit rund 60 Millionen Schweizer Franken belastete. Konsequentes Kostenmanagement, einer restriktive Personalrekrutierung sowie verschiedene weitere Massnahmen hätten den Konzern "noch schlanker und effizienter" gemacht. Der Betriebsgewinn erreichte 571 Millionen (8,6 Prozent des Umsatzes), der Ebitda 937 Millionen (14,1 Prozent des Umsatzes) und der Konzerngewinn 344 Millionen Franken. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung zum dritten Mal in Folge eine hohe Ausschüttung von 3 Schweizer Franken pro Aktie durch eine weitere Herabsetzung des Nennwerts der Ciba-Aktien. Zusätzlich wird die Vernichtung der im Rahmen des laufenden Aktienrückkaufsprogramms erworbenen 1,3 Millionen Aktien "zur Steigerung des Mehrwerts für die Aktionäre" beantragt. (3. Februar 2004)

 


Mutige Frau verfolgt Dieb bis zur Verhaftung

BASEL. - Bemerkenswerte Entschlossenheit zeigte gestern Montag eine Frau bei der Verzweigung Güterstrasse/Gempenstrasse in Basel. Gegen 10.30 Uhr stellte sie dort ihr Fahrzeug ab, als ein unbekannter Täter die Beifahrertüre aufriss und sich die im Auto abgestellte Handtasche schnappte. Bereits im Wagen leerte der Täter die Handtasche, stahl das Portemonnaie und ein Handy und rannte durch die Gempenstrasse Richtung Dornacherstrasse davon. Die Geschädigte nahm sofort die Verfolgung des Täters auf, holte ihn ein und packte ihn an der Jacke, worauf der Täter das Diebesgut fallen liess und weiter rannte. Die Frau liess nicht locker und verfolgte den Dieb weiter, der sich in einem Hausgang an der Gempenstrasse zu verstecken versuchte. Zufälligerweise befand sich in der Nähe ein Polizist auf Fusspatrouille und wurde durch die Hilferufe der Geschädigten auf die Tat aufmerksam, worauf er den Täter, einen 32-jähriger Italiener, festnehmen konnte. (3. Februar 2004)

 


Hakan Yakin zum VfB Stuttgart: Mündlich perfekt

BASEL. - Der Wechsel des FCB-Spielers Hakan Yakin zum Bundesligisten VfB Stuttgart ist mündlich perfekt: Heute Sonntagnachmittag hat der deutsche Verein dem FC Basel telefonisch eine Offerte übermittelt, "die für beide Seiten den gewünschten Konditionen entspricht", wie es in einem Communiqué heisst. Für die schriftliche Bestätigung wurde eine Frist bis morgen Montag, 12 Uhr, gesetzt. Ein konkreter Betrag wurde nicht genannt. FCB-Sprecher Josef Zindel erklärte gegenüber OnlineReports: "Wir kriegen den Betrag, den wir wollten." Der FCB stellt sich "auch in diesem Fall auf den Standpunkt, ein Spieler, der mit Nachdruck einen Vereinswechsel anstrebt und dabei bei einem renommierten ausländischen Verein eine ernsthafte Karrierenchance erhält, sei ziehen zu lassen". Bestärkt worden sei die Clubleitung zusätzlich durch die Tatsache, dass Hakan Yakin den Verein nach Ablauf des Vertrages im Sommer 2005 ablösefrei hätte verlassen können. Mit der aktuellen Entwicklung werde der FCB nun für den Verlust eines erprobten Spielers mit einer namhaften Ablösesumme entschädigt. Das FCB-Management sei sich bewusst, dass mit der Freigabe der drei Spieler Marco Streller, Antonio Esposito und Hakan Yakin das Kader für den Moment vor allem offensiv quantitativ und qualitativ geschwächt wurde. Der FCB strebe dennoch "keine Zuzüge auf die Schnelle" an. (1. Februar 2004)

 


Madörin verlässt Vorstand der Basler SVP

BASEL. - Grossrat Bernhard Madörin, Vizepräsident der Basler SVP, ist auf die Generalversammlung vom Donnerstagabend hin aus dem Vorstand zurückgetreten. Als Grund gab die Partei an, er habe diese Mehrbelastung aus beruflichen Gründen nicht mehr auf sich nehmen können. Dagegen wurde Angelika Zanolari einstimmig für zwei weitere Jahre als Parteipräsidentin in ihrem Amt bestätigt. (1. Februar 2004)

 


Nächtlicher Schopf-Brand in Aesch

AESCH. - Gestern Samstagabend, kurz vor 20 Uhr, brannte am Finkenweg in Aesch ein Geräteschopf nieder, der zum Anbau eines Einfamilienhauses gehörte. Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs waren die drei Bewohnerinnen zu Hause. Im Haus war der Kachelofen in Betrieb gestanden. Um 19.30 Uhr wurde durch eine Person Holz im Ofen nachgelegt. Kurze Zeit später vernahmen die Hausbewohnerinnen das Knistern des Feuers vor ihrer Liegenschaft. Die alarmierte Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen. Verletzt wurde niemand, der entstandene Sachschaden an den Räumlichkeiten ist noch nicht bezifferbar. (1. Februar 2004)

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