Tipp für
Stories | Hier werben | Story
übernehmen
Frühere News
Aktualitäten vom 8. November 2002 bis 13. Januar 2003
• Gerechte Strafe für FCB(-Fans): Nächstes Heimspiel ohne Publikum
BASEL. - Gerechte Strafe für den FC Basel - stellvertretend
für seine unfairen Fans - für die Ausschreitungen
anlässlich des Spiels gegen Grasshoppers vom 1. Dezember
letzten Jahres: Laut einem Entscheid der Sicherheitskammer
der Disziplinarkommission der National-Liga muss der FCB das
nächste Meisterschafts-Heimspiel unter Ausschluss der
Öffentlichkeit austragen. Diese Sanktion sei "sehr
massiv, da sie eine überwiegende Mehrheit von positiven
Zuschauern und von über 22'000 Jahreskarten-Besitzern
trifft". Die Vereinsführung werde anlässlich der
nächsten Vorstandssitzung generell über die Konsequenzen
dieses Entscheides diskutieren und die Oeffentlichkeit
rechtzeitig über das weitere Vorgehen informieren.
OnlineReports hält die Strafe für angemessen: Was sich
eine kleine Minderheit an primitiven Fans leistete, ist eine
Schande für einen Meisterclub. (13. Januar 2003)
Verzögerung auch bei Liestaler Psychiatrie-Bauprojekt: Überraschende Statik-Probleme
VON
PETER KNECHTLI
LIESTAL. - Nach dem Kostendebakel um das Liestaler
Kantonsspital rückt der Neu- und Umbau der
Kantonalen Psychiatrischen Dienste in Liestal in den
politischen Fokus: Laut einer Interpellation von SP-Landrat Eric Nussbaumer kommt es auch bei diesem
Bauprojekt zu erheblichen zeitlichen Verzögerungen
- und möglicherweise zu erneuten
Kostenüberschreitungen.
Im November 2001 hatte der Landrat den Kredit
von 22,68 Millionen Franken bewilligt. Gemäss Terminplan,
der dem Kreditbeschluss zugrunde lag, hätte im April 2002
mit der Bauausführungen begonnen werden sollen, die
"voraussichtliche Betriebsaufnahme" war auf Herbst
dieses Jahres prognostiziert worden. Später korrigierte die
Bau- und Umweltschutzdirektion unter dem Vorsitz von
Regierungsrätin Elsbeth Schneider gegenüber dem
Parlament: Es komme zu einer "insgesamt leichten
Verschiebung bis ins Jahr 2004". Doch auch diese
Information ist heute schon Makulatur. Denn der Baubeginn
steht auch heute noch aus. "Wenn der Fahrplan
eingehalten werden soll, hätten die Baumaschinen schon
letzten Oktober auffahren müssen", meinte Nussbaumer
gegenüber OnlineReports. Nach Recherchen von OnlineReports
ist zumindest fraglich, ob die Bau- und Planungskommission
und die Regierung über die Verzögerungen laufend
informiert wurden. Karl Rudin, Präsident der
landrätlichen Bau- und Planungskommission, erklärte
gegenüber OnlineReports, seine Kommission habe zu den
Verzögerungen "keine diesbezüglichen Informationen
erhalten". Im Gefolge der Kostenüberschreitungen beim
Kantonsspital Liestal hatte Baudirektorin versprochen, sie
habe das Controlling optimiert.
Nicht nur Bauverzögerungen zeichnen sich beim
Psychiatrie-Projekt ab. Auch zieht am Horizont schon die
Gefahr einer weiteren Kostenüberschreitung auf. Dies,
nachdem die Gesamtkosten gegenüber dem Vorprojekt von 23,8
auf 30,1 Millionen Franken erhöht wurden mit der Zusage der
Verwaltung, die Reserven von 1,65 Millionen Franken würden
nicht beansprucht. Adalbert Moritz, Projektleiter in
baselbieter Hochbauamt, bestätigte Recherchen von
OnlineReports, wonach es beim Umbau des bestehenden
Psychiatriegebäudes bereits zu einem halbjährigen
Planungsstopp gekommen ist. Gründe sind Statikprobleme: Es
habe keine alten Pläne gegeben, so dass die Statik-Annahmen
hätten überprüft werden müssen. Dabei habe sich heraus
gestellt, dass die Annahmen mit zusätzlichen Massnahmen
korrigiert werden müssten. Die Bauverzögerung habe
"bis jetzt keine Kostenfolge". Die Investitionen
zur Verbesserung der statischen Sicherheit hätten mit den
Reserven von 1,65 Millionen Franken ausgeschöpft werden
können. Allerdings sind weitere massive Verzögerungen die
Folge: Sowohl für den Umbau des Hauses 5 wie für den
Neubau des Hauses C erst im Sommer/Herbst mit einem
Baubeginn gerechnet werden, die Betriebseröffnung sei auf
Sommer 2005 vorgesehen.
Landrat Nussbaumer will jetzt unter anderem wissen, wer die
Kosten für die bereits eingetretene Bauverzögerung trägt
und wann der Gesamtregierungsrat erstmals mit einem
Controllingbericht über die Gründe der Bauverzögerung
informiert worden sei.
Erst am Dienstag war bekannt geworden, dass der Vergleich
zwischen dem Kanton und der Architekturfirma Arcoplan über
die Kostenüberschreitung beim Neu- und Umbau des
Kantonsspitals Liestal zu platzen droht und fünf
Arcoplan-Aktionäre gegen Baudirektorin Elsbeth Schneider
und enge Mitarbeitende eine Strafanzeige
wegen Amtsmissbrauchs eingereicht hätten. (8. Januar 2003)
• Verfahren eingestellt: Angeblicher "Wolfsmörder von Reckingen" entlastet
BRIG VS. - Riesige Weihnachtsüberraschung für den seit
bald vier Jahren als "Wolfsmörder
von Reckingen" verunglimpften Oberwalliser Jäger Christoph
Imwinkelried (35): Das Strafverfahren gegen ihn sei eingestellt
worden, wurde ihm am 19. Dezember in einem Brief des
Untersuchungsrichteramtes Oberwallis mitgeteilt. Wie
OnlineReports erfuhr, blieb die Behörde aber eine
Begründung schuldig. Hingegen gestand das Amt Imwinkelried
angesichts der Feiertage eine ultraknappe Bedenkzeit bis zum
13. Januar zur Einreichung der vom Verdächtigten bereits
angekündigten Schadenersatzforderung sowie für allfällige
Strafanzeigen gegen jene zu, die ihm mit perfiden
Unterstellungen fast die Existenz ruinierten. Der jetzt
Entlastete wird sich noch diese Woche mit seinem Anwalt
beraten: "Ich will jedenfalls wissen, wer mir das
angetan hat", sagte er gegenüber OnlineReports.
Imwinkelried stand jahrelang im Verdacht, am 24. November
1998 den "Wolf von Reckingen" erschossen zu haben.
Mit grosser Wahrscheinlichkeit wurden Beweise gefälscht, um
den Gommer Kritiker der umstrittenen Walliser Jagdverwaltung
zu belasten. Obwohl im März 2001 der Walliser Elmar Schwick
den - irrtümlichen - Abschuss des Wolfs eingestand,
brauchten die Behörden fast zwei Jahre, um das
Strafverfahren gegen Imwinkelried einzustellen. (7. Januar
2003)
• Basler Kantonsarzt Bruno Bucheli in Costa Rica tödlich verunglückt
BASEL. - Der Basler Kantonsarzt Bruno Bucheli
(43) ist am Neujahrstag in Costa Rica tödlich verunglückt.
Dies bestätigte das Basler Gesundheitsamt gegenüber
TeleBasel. Laut Abteilungsleiterin Regine Dubler sei
die Todesursache noch nicht bekannt. Nach Informationen von
OnlineReports hatte sich Bucheli ferienhalber im
zentralamerikanischen Land aufgehalten. Er sei beim Baden im
Meer nach einem Herzversagen ertrunken. Möglicherweise sei
er zuvor von einer Strömung erfasst worden. Die
Neubesetzung der Stelle ist derzeit noch völlig offen.
Bucheli hatte seine Stelle als Nachfolger von Hanspeter Rohr
vor zweieinhalb Jahren angetreten. (6. Januar 2003)
•
UBS baut Marketing in Basel ab: 30 Spitzenjobs weg
BASEL. - Die UBS baut in Basel ab: Die weltweite
Verantwortung für das Marketing auf Konzernstufe wird von
Basel nach London und Zürich verlagert. Dies berichtet die
SonntagsZeitung. Durch den Verlust des Schlüsselressorts
"Group Branding" gingen in Basel 30 Spitzenstellen
verloren. Grund für den Umbau des Konzernmarketings sei der
Entscheid von Chef Marcel Ospel, die grösste
Schweizer Bank auf die Marke UBS zu konzentrieren und die
Untermarken Warburg und PaineWebber fallen zu lassen. Durch
die Restrukturierung des Konzernmarketings - bestimmte
Funktionen im Marketing seien doppelt oder dreifach besetzt
- gehen total rund 50 Stellen verloren. Dafür werde London
laut SonntagsZeitung "stark an Einfluss gewinnen":
Dort werde eine Marketingexpertin von UBS Warburg den neu
geschaffenen Posten eines globalen Werbeleiters übernehmen
und zentrale Werbeentscheide fällen. Die Position hat umso
mehr Bedeutung als die UBS künftig nur noch mit einer
Werbeagentur weltweit ("Publicis") zusammen
arbeiten wolle. Die UBS hat ihren Sitz in Basel und Zürich.
(5. Januar 2003)
•
Nach Freispruch im "Sex-Prozess": Samuel Wehrli
kandidiert für den Landrat
LIESTAL. - Der Prattler CVP-Politiker und Einwohnerrat Samuel Wehrli
kandidiert auf der Liste der CVP für die Landratswahlen vom
kommenden März. Wehrli war überregional bekannt geworden
durch einen spektakulären Prozess, in dem er den Vorwurf
mehrfacher sexueller
Übergriffe auf seine damals sechsjährige Tochter verantworten
musste. Wehrli wurde vergangenen Mai vom Baselbieter
Strafgericht in erster Instanz freigesprochen.
Gegen das Urteil haben sowohl Staatsanwaltschaft wie die
Mutter der Tochter sowie die Opferanwältin appelliert.
Gegenüber OnlineReports erklärte Samuel Wehrli, er freue
sich auf einen "spannenden Wahlkampf". Ziel sei
es, das durch den Bisherigen Uwe Klein
gehaltene CVP-Mandat im Wahlkreis Pratteln zu halten. Für
sich selbst ist Wehrli zuversichtlich: Trotz achtwöchiger
Untersuchungshaft im Frühjahr 2000 habe er die Wiederwahl
als Prattler Einwohnerrat gut geschafft. "Nicht
beurteilen" kann der Kandidat seine Chancen im
bevorstehenden Landrats-Wahlkampf, insbesondere einen
allfälligen Einfluss des Strafverfahrens. Er habe während
seiner "äusserst schwierigen Lebensphase immer den
offenen und ehrlichen Weg gewählt", meinte Wehrli
weiter. "Diesen werde ich auch weiterhin
beschreiten." (4. Januar 2003)
•
7'000 Unterschriften: BL-Hauseigentümer mit
Verfassungsinitiative
LIESTAL. - Steuerliche Gleichbehandlung und
Verbesserungen für Wohneigentümer wie für Mieter,
Entlastungen für Neuerwerber von Wohneigentum und ältere
Wohneigentümer, Förderung des gemeinnützigen Wohnungsbaus
sowie Anreize zur Bildung von Bauspar-Rücklagen: Diese
Forderungen enthält die Verfassungsinitiative "für
eine zukunftsgerichtete Wohneigentumsförderung", die
– nach nur einwöchiger Sammelfrist – mit 7'000
Unterschriften zustande gekommen ist und am 23. Dezember der
Landeskanzlei in Liestal übergeben wurde. Hinter dieser
Initiative steht das "Komitee für eine
zukunftsgerichtete Wohneigentumsförderung", in dem der
Baselbieter Hauseigentümerverband unter Nationalrat Hans Rudolf Gysin
eine massgebliche Rolle spielt. Diese Kreise hatten
erfolgreich die Steuerrevisions-Vorlage bekämpft, die am
24. November mit 72 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt worden
war. Mit seiner Initiative will das Komitee laut eigenen
Aussagen "Nägel mit Köpfen" machen und die im
Abstimmungskampf erhobene Forderung "Retour zur
Korrektur" jetzt selbst aktiv umsetzen. Faktisch ist
das Volksbegehren nichts anderes als ein aus der Optik der
Initianten geschickter Schachzug, die rechtlich geforderte
fiskalische Gleichstellung von Hauseigentümern und Mietern
mit der Förderung von Wohneigentum und Wohnungsbau
einzuhandeln. (27. Dezember 2002).
•
Basler Stadt-Casino soll von Grund auf erneuert werden
BASEL. - Das Basler Stadt-Casino soll von Grund auf
renoviert und erneuert werden. Diesen Grundsatz-Beschluss
fasste nach Informationen von TeleBasel die Kulturdelegation
des Regierungsrates. Hauptbedarf besteht am grossen
Festsaal, der bezüglich Tramlärmisolation wie
klimatechnisch auf den neusten Stand gebracht werden soll.
Auch die Zugangs- und Garderobebereiche sollen den heutigen
Bedürfnissen angepasst werden. Laut Michael Koechlin,
dem Leiter des Ressorts Kultur im Basler
Erziehungsdepartement, sind für das "neue Basler
Stadt-Casino" 40 Millionen Franken in der
Investitionsplanung 2004 bis 2008 vorgesehen. Allerdings
gelte die Rahmenbedingung, dass auch die Casino-Gesellschaft
als Trägerin "ausreichend Drittmittel
akquirieren" müsse. Koechlin zur potenziellen
Investorengruppe: "Das könnten auch Ladies oder
Gentlemen sein." Die Regierung trifft sich Ende Januar
mit der Gesellschaft, um erste Fragen des Projekts und des
Architektivwettbewerbs zu besprechen. Kommendes Jahr soll
der Regierungsentscheid gefällt werden, bevor das
zweistellige Millionengeschäft in den Grossen Rat kommt.
Unter Denkmalschutz steht nur der grosse Konzertsaal, nicht
aber die übrigen Fazilitäten und die Fassade. (23.
Dezember 2002)
•
Immer wieder Funkstille beim Basler
"Regionaljournal": Mysteriös
BASEL. - Mysteriöse Probleme beim "Regionaljournal" Basel
von Schweizer Radio DRS: Immer mal wieder fällt eine
Sendung aus, so heute Montagmorgen die Hauptsendung um
"7 vor 7". Anschliessend folgt im sprachregional
verbreiteten "Morgenjournal" der Hinweis des
Nachrichtensprechers: Das "Regionaljournal" Basel
habe wegen technischen Problemen erneut nicht ausgestrahlt
werden können. Auch auf der "Regi"-Website sind
die Ausfälle seit Tagen wiederholt dokumentiert: "Die
Sendung ist leider wegen technischen Problemen bei Swisscom
ausgefallen." Für die Sendungen "7 vor 7"
und "8 vor 8" von heute Montagmorgen sind
"keine Schlagzeilen vorhanden". Was steckt
dahinter? Gibt es keinen Not-Sendeplan? Weshalb ist das
Problem nicht innert kürzester Frist lösbar? Wie ist das
Echo unter den "Regi"-Publikum?
Regionaljournal-Leiter Jürg Stöckli war
für eine Stellungnahme ferienhalber nicht erreichbar.
Radio-DRS-Sprecherin Ursula Kottmann erfuhr erst
durch die Anfrage von OnlineReports von den anhaltenden
Sendungs-Ausfällen. Laut PR-Assistent Roger Müller
sei der Ersatz einer Netzwerkkomponente durch die Swisscom
Grund für den Ausfall von insgesamt vier Sendungen
innerhalb von sieben Tagen. Die Probleme seien
"momentan noch nicht behoben". Gestört hat sich
laut Müller kaum jemand an den Sendungspannen:
"Reaktionen aus dem Publikum gab es meines Wissens
nicht." (23. Dezember 2002)
•
Chemiedeponien: WWF und Greenpeace fordern Auflösung der
Projektorganisation
MUTTENZ. - Die Umweltschutzorganisationen WWF
und Greenpeace fordern die Auflösung der
Projektorganisation zur Untersuchung der drei umstrittenen
Chemiemülldeponien in Muttenz. Grund: Ein ungenügendes
Untersuchungsprogramm und ineffiziente Strukturen.
Insbesondere werfen die Umweltorganisationen der
Organisation unter Projektleiter Andres Klein vor,
sie sei von der Basler chemischen Industrie
"dominiert" und "überfordert". An ihrer
Stelle soll eine "unabhängige, effiziente und damit
kostengünstige Organisationsstruktur aufgebaut
werden". Das schlanke Expertengremium soll "die
von den drei Chemiemülldeponien in Muttenz ausgehende
Gefahr für die benachbarte Trinkwasserversorgung Hard
möglichst schnell beseitigen". Klar sei, dass
Novartis, Syngenta und Ciba SC als Problemverursacher ihre
finanzielle Verantwortung wahrnehmen müssten. Sorgen damit
nicht die Umweltorganisationen selbst für eine weitere
Verzögerung? Jacqueline Halder, Präsidentin des WWF
Region Basel zu OnlineReports: "Dieser Vorwurf wird uns
nun wahrscheinlich gemacht. Aber ein kleineres effizientes
Gremium kann unabhängiger arbeiten." Die
Projektorganisation, in der die Chemieindustrie vertreten
ist, kann aber auch einfach weiter arbeiten: Die
Umweltorganisationen gehören dem Gremium nicht an. (20.
Dezember 2002)
•
Basler Gefängnis-Partnerschaft: Gemeinsame Jugendhaft im
"Waaghof"
BASEL/LIESTAL.
- Die beiden Basel verstärken ihre Zusammenarbeit im
Bereich des Strafvollzugs: Ab 6. Januar 2003 führen die
beiden Halbkantone eine gemeinsame sozialpädagogsch
betreute Jugendhaft-Abteilung im Basler
Untersuchungsgefängnis "Waaghof". Dies gaben die
beiden Polizeidirektoren Jürg Schild und Andreas Koellreuter
(Bildmitte) am Freitag in Basel bekannt. Bereits hat
Baselland im Basler Ausschaffungsgefängnis
"Bässlergut" ein festes Kontingent von 18
Plätzen reserviert - rund ein Viertel des bestehenden
Platzangebots. - Mit der neuen Jugendabteilung erfüllen die
beiden Basel die künftig verschärften Anforderungen des
Jugendstrafrechts. Drei von den sieben vorgesehenen Plätzen
sollen Baselbieter Junghäftlingen im Alter zwischen 15 und
18 Jahren zur Verfügung stehen - unter anderem auch für
Disziplinar-Arreste der Arbeitserziehungsanstalt Arxhof. Die
Aufenthaltsdauer liegt zwischen zwei Tagen und drei Monaten,
durchschnittlich jedoch zwischen fünf und zehn Tagen. (20.
Dezember 2002)
•
FCB-Star Murat Yakin baut Villa am Reinacher Rebberg
REINACH
BL. - Die Baselbieter Agglomerationsgemeinde Reinach erhält
prominenten Zuzug: Murat Yakin, in Münchenstein BL
wohnender Kapitän des FC Basel, baut sich laut
Informationen von OnlineReports eine Villa am Rebberg. Das
grosszügige Flachdachhaus auf einer der letzten
verfügbaren Parzellen mit prächtiger Aussicht über das
Birstal deutet darauf hin, dass der FCB-Abwehrchef in seiner
Heimatregion Basel bleiben und mit seiner Freundin
möglicherweise eine Familie gründen will. Schon in wenigen
Monaten dürfte die Villa in nobelster Umgebung - von
Kennern als "nicht alltäglich" und
"originell" beschrieben - bezugsbereit sein. Das
geräumige Domizil ist in nur gut zehn Minuten vom
"Joggeli" erreichbar. Gemeindepräsidentin Eva Rüetschi
bestätigte den Yakin-Zuzug gegenüber OnlineReports und
zeigte sich erfreut. "Es ist wie eine lustige Blume in
einem farbigen Strauss. Vor allem für Teenager ist das
schon ein Ereignis." Dass das "Kaff" Reinach,
wie es sich selbst definiert, auch mit einem Steuerzuwachs
rechnen darf, ist für die Gemeindemutter weniger wichtig:
"Natürlich freut man sich, aber der eine kommt und der
andere geht." Um so mehr hofft Eva Rüetschi, dass das
Fussballer-Idol in der Gemeinde "in Erscheinung
tritt" - wer weiss, vielleicht einmal beim Elternabend
in der Reinacher Schule. Dann bliebe Murat Yakin dem FCB
wenigstens noch einige Jahre erhalten. Die
Gemeindeverwaltung in Reinach wusste offiziell nichts. Es
sei kein Baugesuch auf den Namen "Yakin"
eingereicht worden. Denkbar, dass der Top-Fussballer keinen
Rummel um sein privates Domizil wünscht. (18. Dezember
2002)
•
"Swiss"-Chef André Dosé Unternehmer des Jahres
ZÜRICH/BASEL. - Der Club Zürcher
Wirtschaftsjournalisten hat André Dosé
zum Unternehmer des Jahres 2002 gewählt. Der
"Swiss"-Chef habe es "mit Bravour verstanden
ein von inneren und äusseren Turbulenzen
durchgeschütteltes Luftschiff einigermassen ruhig zu
steuern" schreibt die Jury. Dosé folgt damit dem
letztjährigen Gewinner Jens Alder, CEO von Swisscom.
Wie der Club Zürcher Wirtschaftsjournalisten mitteilt,
gehört Dosé zu den am intensivsten beobachteten
Wirtschaftsführern des Landes. Was Dosé nach Meinung der
Journalisten auszeichnet: "Seine offene Sprache, ebenso
wie sein Realitätssinn kommen in der Öffentlichkeit gut
an. Das hat ihm nun zur Auszeichnung als "Unternehmer
des Jahres verholfen". Der Geehrte freut sich über
diese Auszeichnung: "Sie ist der Lohn für die doch
sehr grosse Anstrengung, welche der Aufbau von 'Swiss' allen
Mitarbeitenden und mir selber abverlangt hat." Ausruhen
auf den Lorbeeren gebe es jedoch nicht, erklärt Dosé, 2003
sei für sein Unternehmen wieder ein sehr anspruchsvolles
Jahr, in dem es gelte, "die Fluggesellschaft an den
Erfolg heranzuführen". (17. Dezember 2002)
• Brasilianerin mit 8,8 Kilogramm Kokain am EuroAirport verhaftet
BASEL. - Die Grenzpolizei hat am Sonntagmorgen
eine 29jährige Brasilianerin verhaftet, die 8,8 Kilogramm
Kokain in die Schweiz einführen wollte. Diese Information
von OnlineReports bestätigte Markus Melzl, der
Sprecher der Basler Staatsanwaltschaft. Es handelt sich
dabei um den grössten aufgedeckten Fall von
Kokain-Schmuggel am EuroAirport. Die Frau war von Sao Paulo
nach Zürich und von Zürich nach Basel geflogen. Bei der
Kontrolle ihrer Reisetasche fanden die Grenzbehörden zwei
Pakete Kokain mit einem Marktwert von rund einer halben
Million Franken. Laut Melzl wird die Frau heute Montag durch
das Basler Rauschgiftdezernat erstmals einvernommen. Dabei
soll unter anderem herausgefunden werden, für wen die Droge
bestimmt war. (16. Dezember 2002)
•
"Strecken-Optimierung": So baut "Swiss"
in Basel ab
BASEL. - Die Fluggesellschaft Swiss gab am Freitag ihre
Streckenabbau-Pläne bekannt:
• Die Destinationen Göteborg und Alicante
werden ab Basel künftig nicht mehr angeflogen. Die
Verbindungen Basel-Kopenhagen werden auf zwei Flüge
täglich reduziert (bisher drei). Die Strecke Zürich-Tunis
wird gestrichen. In Zürich werden zusätzliche Flüge nach
Athen (neu täglich drei Verbindungen) und Nizza (täglich
vier) angeboten. Ab Genf werden zwei zusätzliche Flüge
nach Paris CDG und ein zusätzlicher Flug nach Berlin
Tempelhof (bisher zwei) angeboten. Für die Destination
Porto ab Genf und Zürich wird mit Portugalia über eine
Partnerschaft verhandelt. Der Flug Lugano-Bern-Paris (bisher
zweimal täglich) wird gestrichen, falls sich nicht noch bis
zum 30. März 2003 eine Lösung mit neuen Partnern ergibt.
• Ab Lugano wird Basel nur noch einmal
bedient (bisher drei Verbindungen). Die wichtige
Tagesrandverbindung bleibt bestehen. Die Verbindung Lugano -
Bern wird gestrichen, dafür die Frequenz Lugano - Zürich
von fünf auf sechs Flüge erhöht, um der Tessiner und
norditalienischen Bevölkerung eine noch bessere Anbindung
an das Netzwerk der Swiss im Europa- und
Interkontinentalverkehr zu ermöglichen.
• Die Verbindung Basel-Bern wird auf dreimal
täglich (bisher viermal) reduziert. Bern bleibt damit für
den Europaverkehr via Basel angeschlossen. Für die bessere
Anbindung der Region Bern an das Drehkreuz Zürich sucht die
Swiss mit den SBB geeignete Lösungen.
• Die Strecke Zürich - Tel Aviv wird künftig mit einem
Airbus A321 (Nachtflug) und einer Boeing MD-11 (Tagesflug)
bedient. Somit kann die Rentabilität der Strecke erhöht
und durch Planungsoptimierung die Flotte um eine Boeing
MD-11 reduziert werden. (13. Dezember 2002)
•
Kiffender Sissacher Schüler: Nach Amok-Drohungen abgeführt
SISSACH. - An der Sekundarschule "Tannenbrunn"
in hat letzten Donnerstag ein kiffender Schüler (14) in der
Pause an seine Schulumgebung gerichtete Amok-Drohungen
ausgestossen. Dies bestätigte Rektor Dieter Kaufmann
gegenüber OnlineReports. Der Schüler wurde später durch
die alarmierte Polizei aus der Schule abgeführt und in eine
Basler Therapiestation eingewiesen. - Auslöser war ein
Zwischenfall während der Schulstunde: Nachdem er an seinem
Handy herumgespielt hatte und es ihm darauf hin durch die
Lehrerin abgenommen worden war, soll er in der
anschliessenden Pause ausgerastet sein. "Man muss sich
nicht wundern, wenn ich einmal Amok laufe", soll er vor
zahlreichen Schülern und vier Lehrern ausgerufen haben. Die
Rache-Drohungen des Schülers seien laut Rektor Kaufmann
"durch die Schulleitung sehr ernst genommen
worden". Deshalb sei gegen ihn Anzeige erstattet
worden. Am Freitag sei der Schüler dann ebenfalls durch die
Polizei in der Schule abgeführt, einvernommen und ins
Basler Aufnahmeheim eingewiesen worden. Laut dem Rektor
handelt es sich beim Progymnasiasten um einen bekennenden
"starken Kiffer". Laut Beobachtungen der Lehrer
habe beim Schüler, der aus einem "absolut intakten
gutbürgerlichen Milieu" stamme, manchmal die
"Wahrnehmung hat nicht mehr gestimmt", er habe
"auf gewisse Sachen sehr komisch reagiert". Ob er
zum Zeitpunkt des Ausrastens bekifft gewesen sei, könne er
nicht mit Sicherheit sagen. Laut Rektor Kaufmann will die
Sissacher Sekundarschule das - auf dem Schulareal ohnehin
verbotene - Kiffen jetzt "vermehrt thematisieren"
und die "Prävention verstärken". In der Basler
Aufnahmestation soll den Schüler nun die therapeutische
Hilfe gegeben werden, "die wir ihm nicht geben
konnten", so Kaufmann: "Wir sind absolut bereit,
den Schüler wieder aufzunehmen, wenn wir von den
entsprechenden Stellen das Okay erhalten."
Potenzielle Gewaltbereitschaft ist nicht neu an der
Sissacher Sekundarschule: Schon vor einigen Monaten waren
aus Basel prügelbereite Jugendliche auf dem Pausenhof
angerückt, um mit einem Schüler "abzurechnen".
Dieser Fall ist zwischenzeitlich "erledigt", wie
Rektor Kaufmann gegenüber OnlineReports ausführte. (12.
Dezember 2002)
Kommentar und Reaktionen
Ähnlicher Fall in Basel-Stadt
•
Schon wieder Katze angezündet: Nach Binningen jetzt in
Pratteln
PRATTELN. - Ein grausiges Beispiel von Tierquälerei aus Binningen
machte jetzt erneut Schule: Schon wieder wurde eine Katze
angezündet - diesmal in Pratteln. Am Dienstagmorgen
entdeckte ein Anwohner an der Muttenzerstrasse in einem
Abfallcontainer eine etwa zehn Monate alte Katze. Das Tier
wies starke Brandverletzungen an beiden Ohren auf, zudem war
das Fell angesengt. Die unbekannte Täterschaft hatte das
Tier laut einer Polizeimeldung "offenbar mit einem
Strick am Haltegriff des Containers angebunden".
Trotzdem habe sich die Katze losbeissen können. Durch
Anwohner wurde das Büsi zum Tierarzt gebracht. Laut
Polizeiangaben wird die Katze die Quälerei überleben. Es
wurde Anzeige gegen Unbekannt erstattet. - Ein ähnlicher
grausamer Vorfall, den die Katze nicht überlebte, ereignete
sich vor einigen Wochen in Basel. Die beiden Täter konnten
dingfest gemacht werden. Sachdienliche Angaben zum Prattler
Fall: Telefon 061 926 35 35. Von privater Seite wurden für
Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, 2'000
Franken Belohnung ausgesetzt. (12. Dezember 2002)
•
Bankrott des Informatik-Dienstleisters Systor
BASEL/ZÜRICH. - Der Informatik-Dienstleister
Systor ist insolvent: Der Verwaltungsrat der Systor AG mit
Sitz in Zürich teilte am Montagmorgen mit, dass mit dem
Shareholder UBS Capital und dem deutschen Bankenkonsortium
keine Lösung für die Finanzierung des Unternehmens
gefunden werden konnte. Das Bezirksgericht Zürich hat den
Antrag der Systor AG auf provisorische Nachlasstundung
gutgeheissen und einen Sachwalter bestimmt. Von diesen
Massnahmen nicht betroffen ist die Systor Business Services
AG. Die Geschäftsaktivitäten des IT-Dienstleister Systor
werden in der provisorischen Nachlasstundung weitergeführt.
Das Management wird im Rahmen des zweimonatigen Moratoriums
laut Firmenangaben "alles daran setzen, um gemeinsam
mit dem Sachwalter eine Lösung für einen unternehmerischen
Fortbestand zu finden". Das IT-Unternehmen hatte in den
letzten zwei Jahren heimlich mehrere hundert Mitarbeitende
abgebaut. Offensichtlich hatte Insolvenz von Systor
Deutschland massive Rückkoppelungen auf die Schweiz. (9.
Dezember 2002)
•
Grösste Ford-Garage der Region Basel in finanziellen
Schwierigkeiten
ALLSCHWIL.
- Die Paradies-Garage Vogt AG in Allschwil, die grösste
Ford-Vertretung der Region Basel, scheint in finanziellen
Schwierigkeiten zu stecken. Seit Donnerstagnachmittag hängt
- ohne weitere Angaben - ein Schild "Geschlossen"
an der Firmentüre. Bei Telefonanrufen läuft auch untertags
ein Tonband, das banal auf die bereits laufenden
Öffnungszeiten hinweist. Kunden werden weder aufgeklärt
noch an eine alternative Adresse verwiesen. "Die Garage
ist im Moment zu", hiess es am Schweizer Ford-Hauptsitz
in Zürich, der "leider" auch keine weiteren
Angaben machen konnte. Ein führender Mitarbeiter
bestätigte Zahlungsausstände - auch gegen Ford,
dementierte aber Informationen von OnlineReports, wonach die
Firma zahlungsunfähig sei: "Ab Montag sind die
Werkstatt sowie der Verkauf wieder normal geöffnet."
Sämtliche Mitarbeitenden hätten die Novemberlöhne
erhalten, auch die Sozialleistungen seien korrekt
abgerechnet worden. Um die Firma jedoch "mit Erfolg in
die Zukunft führen zu können, mussten Gespräche
eingeleitet und Massnahmen ergriffen werden. Eine Folge
davon war, allen Mitarbeitern bis Ende Woche frei zu
geben". Offensichtlich wird aber doch bereits über
eine Auffanggesellschaft diskutiert. Die Garage beschäftigt
19 Angestellte in Werkstatt und Laden. Ob die Überlebensbemühungen
von Erfolg gekrönt sein werden, ist völlig offen.
Firmenpräsident ist Bernhard Vogt. (Foto Jürg-Peter
Lienhard, 6. Dezember 2002)
•
Obtree: Erstmals schwarze Zahlen, Verkauf steht bevor
BASEL.
- Gute Nachricht aus dem Hause Obtree: Nach einer Radikalkur
schrieb die Basler Softwarefirma im Monat November erstmals
in ihrer Geschichte schwarze Zahlen. Dies bestätigte
Verwaltungsratspräsident Rolf Brugger
gegenüber OnlineReports. Dies sei "keinerlei
Bilanzierungsakrobatik", sondern "das reale
Ergebnis von Kostendämpfungsmassnahmen, das Abstossen der
Tochtergesellschaften, Personalabbau und die Bereinigung der
Pendenzen". Obtree beschäftigt heute noch 90
Mitarbeitende. Brugger wollte sich nicht darauf festlegen,
dass der Break-even nun jeden kommenden Monat erreicht
werde, aber "der Trend ist gebrochen".
Seit
Firmengründung waren von privater Seite über 100 Millionen
Franken kumulierte Verluste finanziert worden. Auf dieses
Jahresende hin hatte CEO Frank Boller den Break-even
prognostiziert. Derzeit verfüge Obtree über "das
beste Produkt, das beste Management und den besten
Verkaufserfolg seit Bestehen" warb Brugger in eigener
Sache. - Laut Informationen von OnlineReports steht auch der
Verkauf Obtree kurz bevor. Schon kommende Woche könnte der
Deal besiegelt werden. Brugger wollte dazu keinerlei
Stellung nehmen ("No comment"). Schon Anfang
September hatte OnlineReports über Verkaufsbemühungen
berichtet und darin drei Namen als potenzielle Käufer
genannt: Ixos, SAP und Open Text. Eine dieser drei
Unternehmen dürfte wahrscheinlich das Rennen machen. (6.
Dezember 2002)
•
Dugginger Gemeindepräsident Vögtlin tritt vorzeitig
zurück
DUGGINGEN
BL. - Der umstrittene Dugginger Gemeindepräsident Reinhard
Vögtlin (Bild) tritt per Ende Jahr zurück. Dies berichtete
das Basler "Regionaljournal" am Freitag. Als
Nachfolger Vögtlins ist der bisherige Vizepräsident Richard Köhli
im Gespräch. Ursprünglich hatte Vögtlin auf Ende der
Amtsperiode kommenden Sommer zurücktreten wollen. Vögtlin
war von der kommunalen Finanzverwalterin
Ursula Gygax wegen vermuteter Manipulation
des Lohnausweises über seine Bezüge als Gemeindepräsident
angezeigt worden. Kürzlich war die Rechnungsführerin durch
die Gemeinde auf Ende Mai kommenden Jahres entlassen und per
sofort freigestellt
worden. Als Grund seines vorzeitigen Rücktritts nannte
Vögtlin die "ganz einseitige Pressekampagne"
gegen ihn. Als Angeschuldigter habe er sich nicht wehren
können. Dies habe auf seine Gesundheit geschlagen und auch
die Arbeit im Gemeinderat erschwert. Zumindest OnlineReports
hat mehrmals zu Vögtlin den Kontakt gesucht, doch wimmelte
er entschlossen ab, obschon er auch als Angeschuldigter ohne
weiteres Gelegenheit zur Darstellung seines Standpunkts
gehabt hätte. Laut dem Radiosender räumte er summarisch
ein, dass "man das auch anders hätte verbuchen
können", doch sei dies keinerlei Eingeständnis:
"Ich bin voll von meiner Unschuld überzeugt." (6.
Dezember 2002)
•
Neue Bundesrätin Micheline Calmy-Rey am Samstag im
Baselbiet
BERN/LIESTAL. - Die frisch gewählte
Bundesrätin Micheline Calmy-Rey ist bereits
kommenden Samstag im Baselbiet zu Besuch: Anlässlich der
Delegiertenversammlung der SP Schweiz in Liestal
wird Calmy-Rey von der Schweizer Parteibasis offiziell
begrüsst. Vorgesehen sind ein Referat der Neugekürten
sowie die Möglichkeit, Fragen an sie zu richten. Micheline
Calmy-Rey war am Mittwochmorgen von der Vereinigten
Bundesversammlung zum 106. Mitglied des Bundesrates gewählt
worden. Die Genfer Finanzdirektorin setzte sich im fünften
Wahlgang mit 131 von 199 gültigen Stimmen durch. Die zweite
offizielle Kandidatin, die Freiburger Regierungsrätin Ruth Lüthi,
erhielt 68 Stimmen. SVP-Sprengkandidat Toni Bertoluzzi
erreichte im vierten Wahlgang 59 Stimmen und schied damit
aus. (4. Dezember 2002)
•
Protest-Wahl in Duggingen: Es hagelte leere und ungültige
Wahlzettel
DUGGINGEN. - Die Wahl der Geschäfts- und
Rechnungsprüfungskommission der durch die Lohnausweis-Affäre
des angeschuldigten Gemeindepräsidenten Reinhard Vögtlin
erschütterten Laufentaler Gemeinde Duggingen geriet zur
Protest-Kür: Die drei Gewählten erzielten nur gerade einen
Bruchteil der abgegebenen Stimmen. Die Wahl war nötig
geworden, nachdem die drei amtierenden Rechnungs- und
Geschäftsprüfer - darunter auch der Sohn des
Gemeindepräsidenten - den Rücktritt
erklärt hatten. Zwar gelang es am 24. November, eine neue
Kommission zu wählen, doch wirklich freuen dürften sich
die gewählten Prüfer kaum: 380 Stimmrechtsausweise waren
abgegeben worden; eingelegt worden waren jedoch nur 175
Wahlzettel, davon waren 110 leer und 41 ungültig, so dass
schliesslich noch 24 gültige Wahlzettel blieben. Gewählt
wurden der Elektroingenieur Christian Aegerter (20
Stimmen), der Service-Techniker Fritz Bolliger (19
Stimmen) und der Treuhänder
Erich Thommen mit ganzen 3 Stimmen, wie dem Wahlprotokoll
entnommen werden kann. (2. Dezember 2002)
ECHO
|
"Ich kann mir gut
vorstellen ..."
Ich kann mir gut vorstellen,
dass, wenn nötig,
Gemeindepräsident Reinhard
Vögtlin als Patriarch auch
diese Sache (Geschäfts- und
Rechnungsprüfungskommission)
gerne in die Hände nehmen
würde.
Bruno Heuberger
Oberwil BL
|
•
FCB-Primitivlinge gefährden den Ruf der Fans
BASEL. - Peinliches Bild während des
Meisterschafts-Spitzenspiels FC Basel gegen die Grasshoppers
am Sonntagsnachmittag: Nachdem die Zürcher mit 0:2 in
Führung gegangen waren, hagelte es Gegenstände, die auf
das Spielfeld flogen. GC-Goalie Fabrice Borer wurde
von einer Wasserflasche am Kopf getroffen, auch
Linienrichter Francesco Buragina traf ein nicht
näher identifizierter Gegenstand am Kopf. Um ein Haar
hätte Schiedsrichter Urs Meier das Spiel
abgebrochen. Dem FC Basel droht nun eine saftige Busse oder
gar eine Platzsperre. Der spielerisch äusserst attraktive
Match ging mit einer 1:2-Niederlage des FCB aus. Die wenigen
primitiven Fans brachten Schande über die ganze Fangemeinde
und einen Club, der sich das Ansehen der Fussball-Nation
errungen hat. Es ist zu hoffen, dass die Täter
identifiziert und durch ein Stadionverbot lernen, dass
Fairplay auch auf den Zuschauerrängen gilt. (2. Dezember
2002)
•
Bahn-Tunnel unter Basler City: Untersuchung beschlossen
BASEL. - Ein Bahn-Tunnel zwischen Bahnhof SBB
und Badischem Bahnhof unter der Basler Innenstadt hindurch?
Basel-Stadt, das Baselbiet und die SBB wollen die
Zweckmässigkeit dieses "Herzstücks“ der
Regio-S-Bahn prüfen. Die Untersuchung soll aufzeigen,
inwieweit diese Verbindung die Regio-S-Bahn aufwerten und
damit zur Standortgunst der trinationalen Agglomeration
beitragen kann. Ende 2003 sollen die entsprechenden
Entscheidgrundlagen vorliegen. Die Studien bilden eine
wichtige Vorbereitung für den Entwurf eines
Agglomerationsprogramms, das Ende kommenden Jahres dem Bund
zur Mitfinanzierung unterbreitet werden soll. Das politische
Leitorgan der Studie steht unter Vorsitz des Basler
Volkswirtschaftsdirektors Ralph Lewin. Dem Gremium
gehören zudem die beiden Regierungsrätinnen Barbara Schneider
(Baudirektorin, BS) und Elsbeth Schneider-Kenel
(Baudirektorin BL) sowie SBB-Vertreter Hans-Jürg Spillmann
an. Das so genannte "Herzstück" würde es
ermöglichen, mehr Äste der Regio-S-Bahn als heute zu
grenzüberschreitenden Durchmesserlinien zu verknüpfen. So
könnte die S-Bahn die Region enger mit der Stadt Basel
verbinden und die Mobilität innerhalb der trinationalen
Agglomeration erleichtern. Die Innenstadt von Basel könnte
mit einer bis zwei Stationen besser von der weitern Region
aus direkt erschlossen werden. Beim "Herzstück"
würde es sich nach Angaben der Regierung "um ein
Generationenwerk des öffentlichen Verkehrs handeln, wie
dies der Bau der Nordtangente für den privaten Verkehr
ist". (29. November 2002)
•
25 Jahre Lobbyarbeit für fairen Tourismus
BASEL.
- Mit einem rauschenden Fest und zahlreichen Sympathisanten
feierte die tourismuskritische Nichtregierungsorganisation
Arbeitskreis Tourismus & Entwicklung (AKTE) am
Donnerstagabend im Basler "Unternehmen Mitte"
ihren 25. Geburtstag. Der von der Publizistin Regula Renschler
initiierte und vom Soziologieprofessor Ueli Mäder
(Bild links) aufgebaute Arbeitskreis - er umfasst fast zwei
Dutzend Hilfswerke, entwicklungspolitische Organisationen,
kirchliche Stellen und aufgeschlossene Reiseveranstalter -
leistet unablässige Lobbyarbeit für den fairen Umgang mit
Mensch und Natur im Tourismus, der heute weltweit als
wichtigster Wirtschaftszweig gilt und in seiner
Hemmungslosigkeit vielfach verheerende Wirkung hat. Mäder
und die langjährige Geschäftsleiterin Christine Plüss
(Bild rechts) erklärten, die kritische, aufklärerische und
vernetzende Arbeit durch ihre Organisation sei
"weiterhin dringend notwendig". Renschler freute
sich, dass die vom ungezügelten Tourismus losgetretenen
Probleme heute im Bewusstsein vieler Reisender und
Reiseorganisatoren haftet und auch zu Verhaltensänderungen
geführt habe. Sorgen verursachten allerdings die stets
knappen Finanzen der Organisation. Mark Schmid,
Entwicklungsexperte und Präsident der in Basel ansässigen
AKTE, erklärte, die Organisation habe vor allem deshalb
überlebt, weil sie stets "Mut und Engagement zu einer
kritischen Auseinandersetzung mit der Reisebranche
zeigte". (29. November 2002)
•
EuroAirport: Nord-Erweiterung des Terminals eingeweiht
BASEL. - Unter dem Vorsitz von Bundesrat Moritz Leuenberger
und des französischen Staatssekretärs Dominique Bussereau
wurde am Donnerstag die Norderweiterung des
EuroAirport-Terminalgebäudes eingeweiht. Damit konnte ein
weiterer grosser Schritt des Ausbauprogrammes der
Terminalinfrastruktur abgeschlossen werden. Das Terminal
Nord mit seiner 18 Meter hohen verglasten Check-in-Halle und
seinen grosszügigen Einrichtungen für die Abfertigung der
Passagiere befindet sich im französischen Sektor. Von den
Vorfahrten und vom Parkhaus gelangt man ebenerdig oder über
Rolltreppen direkt auf die Ankunfts- oder Abflugebene. Für
das Check-in stehen 20 Schalter zur Verfügung, zwei davon
für behinderte Passagiere. Für die Sicherheitskontrolle
wurden vier Filter eingerichtet und für die Ausreise in den
internationalen Bereich des Y-Fingerdocks drei Schalter.
Gleich dahinter liegt ein Wartesaal mit einer Kapazität von
400 Personen und zwei Gates, eines davon mit einer für
Grossraumflugzeuge geeigneten Fluggastbrücke. Eine Ebene
höher befindet sich eine 600 Quadratmeter grosse
Besucherterrasse sowie eine direkte Verbindung ins
bestehende Restaurant. Die verschiedenen Ebenen sind mit
Treppen, Rolltreppen und Aufzügen verbunden. Auf der
gegenüberliegenden Seite befinden sich drei Stockwerke mit
Büros für Fluggesellschaften und für die
Flughafendirektion. Im Bereich des Wartesaales hat es zwei
Boutiquen mit Lebensmitteln und Geschenkartikeln, auf der
Ankunftsebene einen Minimarket und Kleingastronomie. Die
Kosten belaufen sich auf 100 Millionen Franken. Der
Gesamtausbau der Terminalinfrastruktur (Fingerdock,
Norderweiterung und Süderweiterung inkl. Vorfahrten und
Parkhäuser) wird mit 345 Millionen Franken veranschlagt.
Jetzt hoffen die Verantwortlichen nur, dass der Wartesaal
dereinst auch gefüllt werden kann. (28. November 2002)
•
Weiterer Schlag für EuroAirport: Flugschule Basel entlässt
fünf Fluglehrer
BASEL. - Stiller Abbau der Fluggesellschaft
"Swiss" auf dem EuroAirport: Fünf Fluglehrer der
Flugschule Basel AG müssen entlassen werden. Gleichzeitig
kommt es auch zu einer Stilllegung von fünf
Ausbildungsflugzeugen. Dies berichtet am Donnerstag der
unabhängige Internet-Servie "eapnews". Die
Flugschule Basel bildet im Auftrag der Swiss-Tochterfirma Swiss Aviation Training Ltd.
- einem Joint-Venture mit der amerikanischen General
Electric - Flugpersonal aus. Grund für den Abbau: Die Piloten
werden neuerdings nicht mehr in Basel, sondern in Grenchen
und in Florida trainiert. Laut "eapnews" wird die
praktische Instrumentenflugausbildung ab 1. Januar kommenden
Jahres der Firma Flight Safety Academy in Vero Beach/Florida
übertragen, die praktische Sichtflugausbildung übernimmt
zur Hälfte die Flugschule Grenchen. Bei den stillzulegenden
Maschinen handelt es sich um drei Flugzeuge des Typs Piper
Turbo Arrow und zwei Flugzeuge des Typs Piper Warrior. (28.
November 2002)
•
Ärzte zu Aids-Medikamenten: "Roche bricht
Versprechen"
BASEL. - Der Basler Pharmakonzern Roche verkaufe
seine Aids-Medikamente in armen Ländern trotz eines
gegenteiligen Versprechens immer noch zu kaum
erschwinglichen Preisen, kritisieren die
Ärzteorganisationen Médecins Sans Frontières (MSF) und
Medicus Mundi Schweiz (MMS) in einer Pressemeldung. Vor
über zwei Jahren habe das Roche Preisreduktionen für
Aids-Medikamente versprochen. Diese Reduktionen sollten in
ärmeren Länder eingeführt werden. "Immer noch aber
kostet ihr wichtigstes Medikament Nelfinavir (Viracept) in
Guatemala und der Ukraine mehr als in der Schweiz. Ausserdem
ist der tiefste Preis, den Roche für dieses Aids-Medikament
angibt, immer noch mehr als fünf Mal höher als die Preise
entsprechender Medikamente von Konkurrenzfirmen",
kritisieren die Ärzteorganisationen. In einem offenen Brief
hat sich nun Médecins Sans Frontières an Roche gewendet.
Darin fordert MSF das Pharmaunternehmen auf, den Preis von
Nelfinavir "drastisch zu senken - und somit seinen
Beitrag zum Kampf gegen Aids zu leisten". (27. November
2002)
•
Fast wär's ein Traum geworden: Manchester United schlägt
Basel 1:3 (1:0)
BASEL.
- Unglaublicher FCB: Schon in der ersten Minute im ersten
Heimspiel der Uefa Champions League vom Dienstagabend im
Basler St. Jakobspark schoss Christian Gimenez das
erste Tor gegen die englische Top-Mannschaft Manchester
United (Bild: der FCB-Jubel vor der Manchester-Ecke): Der
französische Nationaltorhüter Fabien Bartez war
machtlos. Angefeuert von einer unglaublich aufgeputschten
Fan-Gemeinde, die alles gab, was sie zu bieten hatte, zeigte
sich der FC Basel erneut als homogene Mannschaft. Dem
englischen Team gelang es bis zur Pause nicht, den Ausgleich
zu erzielen, obschon es mehrere ausgezeichnete Chancen
hatte. Nicht immer überzeugend war die Leistung des
russischen Schiedsrichters Valentin Ivanov. Als zu
Beginn der zweiten Halbzeit Hakan Yakin in aussichtsreicher
Torschussposition im gegnerischen Strafraum gefällt wurde,
blieb die Pfeife des Unparteiischen stumm - im Gegensatz zum
lautstarken Protest der Basler Fans. In der 61. und in der
63. Minute war es mit der Basler Glückseligkeit vorbei, als
der oberflinke Ruud van Nistelrooy zweimal aus
kurzer Distanz vor dem Tor Pascal Zuberbühler
überlistete. In der 69. Spielminute schoss Ole Gunnar Solskjaer
nach einem clever freigespielten Sprintlauf zum 3:1 ein. -
In der ersten Halbzeit hatte Basel seinen Gegnern klar
Paroli geboten, in der zweiten Hälfte fiel die
Durchschlagskraft der Rotblauen jedoch ab, während die
Stars von Manchester bei besserer physischer Verfassung ihre
taktischen Schachzüge, gepaart mit Hochklasse-Fusswerk,
auszuspielen vermochten. Bei der Heimkehr standen die Fans
etwas dumpf in den Tramzügen, doch ein Trost herrschte: Die
Genugtuung, einem hochstehenden Spiel mit einer englischen
Spitzenmannschaft beigewohnt zu haben, die so schnell nicht
wieder im "Joggeli" zu sehen sein wird.
• Die Basler Kantonspolizei begleitete das Spiel
mit einem Grossaufgebot. Unterstützt wurde sie von einem
starken Kontingent der Stadtpolizei Bern und den
Kantonspolizeien Solothurn und Aargau sowie der
Kantonspolizei Basel-Landschaft. Einheimische Fans wie auch
jene der Gastmannschaft bereiteten der Polizei kaum Probleme
und verhielten sich mehrheitlich trotz eines "teils
gewaltigen Bierkonsums" (so die Polizei) sehr gesittet
und friedlich. Es kam auch nach dem Match in der Innenstadt
zu keinerlei besonderen Vorkommnissen.
• Vor dem Spiel setzte die Polizei vier als hiesige
Hooligans bekannte Personen für die Dauer des Matchs fest.
Zudem wurde gegen neun Strassenhändler mit unverzollter
Ware wegen Verstosses gegen das Hausiergesetz vorgegangen.
Weiter ging der Polizei ein Einbrecher ins Netz, der vor
einigen Wochen bei einem Einbruch in Riehen unter anderem
Tickets für das gestrige Spiel entwendet hatte. Drei der
gestohlenen Tickets verkaufte er an ihm unbekannte Personen;
auf den vierten Platz setzte er sich selber und gab damit
ein Beispiel dafür, dass das geflügelte Wort
"Dümmer, als die Polizei erlaubt!" durchaus
zutreffend sein kann. (26. November 2002)
•
Nachtclub-Besitzer Peter Senn schoss in den Boden
BASEL. - Am Dienstagmorgen 4.30 Uhr kam es vor dem Nachtclub
"Red Palace" (vormals "Club 14") an der
Basler Steinentorstrasse zu einer massiven
Auseinandersetzung, in deren Verlauf der Geschäftsführer
von der Schusswaffe Gebrauch machte. Vier offensichtlich
unter Alkohol stehende, britische Staatsangehörige - drei
Männer und eine Frau, die zum FCB-Match gegen Liverpool
angereist waren - wollten den Nachtclub betreten, was ihnen
vom Personal verweigert wurde. In der Folge kam es vorerst
zu einem verbalen Streit, welcher dann aber kurz darauf in
eine tätliche Auseinandersetzung ausartete. Bei der
anschliessenden Rangelei wurde auch eine aus Messingblech
gefertigte Rabattenabschrankung herausgerissen und als
Schlagwerkzeug eingesetzt. Im Zuge dieses massiven Streites
gab der Geschäftsführer Peter
Senn ein paar Schüsse aus seiner Faustfeuerwaffe in den Boden
ab. Die vier Engländer und der Türsteher wurden mit
leichteren Verletzungen in die Notfallstation des
Kantonsspitals eingeliefert, wo sie sich ambulant behandeln
lassen mussten, wobei sich die Opfer ihre Verletzungen nicht
nur durch die Schussabgabe, sondern auch bei der Schlägerei
zugezogen hatten. Die Umstände dieser massiven
Auseinandersetzung sind noch sehr unklar. Die vier
Engländer und die beiden Angehörigen des Nachtclubs wurden
vorläufig festgenommen. "Jetzt bleiben vier Tickets
ungenutzt", sagte Staatsanwalts-Sprecher Markus Melzl
zu OnlineReports. Ein spontaner Verkauf an Interessenten sei
nicht möglich. Weshalb Senn schoss, ist noch offen.
Tatsache ist, dass vor einiger Zeit in seinem Nachtclub
("Club 14") eine Angestellte erschossen und er
selbst angeschossen wurde. (26. November 2002)
•
Ringier-Anwalt: "Wehrli-Bild im Internet war frei
verfügbar"
ZÜRICH/BASEL. - Ob die Zeitung "Blick" berechtigt war,
das Bild des
Baselbieter CVP-Politikers
Samuel Wehrli und seiner Tochter ohne Einwilligung ab
OnlineReports zu kopieren und auf seiner Titelseite zu
veröffentlichen, wurde am Dienstag vor dem Zürcher
Bezirksgericht verhandelt. Wehrli war durch seine Ex-Frau
beschuldigt worden, seine Tochter sexuell missbraucht zu
haben, wurde aber in erster Instanz freigesprochen.
OnlineReports hatte wegen Verletzung des Gesetzes über den
unlauteren Wettbewerb (UWG) gegen den Ringier-Verlag geklagt
und eine Entschädiguing von mindestens 2'000 Franken
geltend gemacht. Der "Blick"-Mitarbeiter hatte
sich im August 2001 bei OnlineReports nach den
Urheberrechten des Wehrli-Bilds erkundigt ("dieses Bild
hätten wir natürlich gern"), worauf er von
OnlineReports-Editor
Peter Knechtli an Samuel Wehrli verwiesen wurde.
"Blick" verzichtete indes nicht nur darauf, bei
Wehrli die Zustimmung zur Publikation einzuholen, sondern
publizierte das mit "zVg" ("zur Verfügung
gestellt") gekennzeichnete Foto ab OnlineReports, ohne
durch die Verantwortlichen von OnlineReports dazu
autorisiert worden zu sein, auf der Titelseite. In einem
Schreiben hatte Wehrli klar zum Ausdruck gebracht, dass er
dem Boulevard-Blatt "mit Sicherheit" keine
Erlaubnis zur Veröffentlichung des Bilds gegeben hätte.
Mit diesem Vorgehen habe "Blick" gegen das UWG
verstossen, erklärte OnlineReports-Anwältin
Regula Bähler in ihrem Plädoyer vor Gericht. Der grösste
Schweizer Verlag habe einen kleinen Mitbewerber
"ausgebeutet", der mit grossem Aufwand ein
Vertrauensverhältnis zu Wehrli habe herstellen müssen,
bevor er die Fotografie zur exklusiven Nutzungung auf
OnlineReports erhalten habe. Gleichzeitig habe
"Blick" sein Publikum mit dem falschen Eindruck
getäuscht, er habe das Bild vom angeschuldigten Politiker
selbst erhalten oder es sogar selbst geschossen.
Ringier-Anwalt
Matthias Schwaibold plädierte rhetorisch ansprechend und
metaphernhaft farbig, wenn auch nicht ohne polemische
Zwischentöne. Durch die Verwendung des Quellennachweises
"zVg" sei das Bild "zur Verfügung", so
seine eigenwillige Auslegung des Begriffs, der nichts
anderes bedeutet, als dass er OnlineReports "zur
Verfügung gestellt" wurde - und nicht
"Blick". Wer ein Bild mit diesem Vermerk ins
Internet stelle, "der gibt dieses Bild jedem Dritten
zur Verwendung frei", so Schwaibolds
Beschaffungs-Logik. Ihn schien nicht zu kümmern, dass der Schweizer Presserat,
der eine Beschwerde von OnlineReports vollumfänglich
guthiess und die Bildbeschaffung als unlauter bezeichnete,
in seinem Entscheid folgendes festhielt: "Selbst wenn
die abgebildete Person ursprünglich ihre Einwilligung zur
Veröffentlichung eines Fotos erteilt hat, kann daraus nicht
abgeleitet werden, dass diese Einwilligung auch für eine
prominentere Publikation in einem viel auflagestärkeren
Medium gilt." Einzelrichterin Esther Vögeli
wird das Urteil den Parteien schriftlich zustellen. (26.
November 2002)
•
Baselbieter Steuerreform abgeschmettert: Eine nahezu
überflüssige Abstimmung
LIESTAL. - Der Baselbieter FDP-Nationalrat und
Präsident der kantonalen Hauseigentümer, Hans Rudolf Gysin,
kann einen weiteren Kantersieg in seine Erfolgs-Chronik
eintragen: Mit einer Mehrheit von 72 Prozent der Stimmen hat
das Baselbieter Volk eine von Regierung und Landrat
befürwortete Steuerreform abgeschmettert. Dies auf ein
Referendum des Hauseigentümerverbandes hin, das mit 17'000
Unterschriften versehen war. Die Hauseigentümer wehrten
sich gegen die Erhöhung der Eigenmietwerte um 12 Prozent
und die Möglichkeit der Regierung zu einer weiteren
Erhöhung um 10 Prozent ab 2005. Mit dem vernichtenden
Volksentscheid bleibt die gesetzlich unhaltbare
Ungleichbehandlung der Hauseigentümer gegenüber den
Mietern bestehen. Gysin kündigte am Sonntag an, innerhalb
von vier Wochen einen entsprechenden "konstruktiven
Vorschlag" zu unterbreiten.
• Das überparteiliche Komitee "Ja zur
Steuergesetzrevision" sprach in einer ersten
Stellungnahme von einem "Scherbenhaufen". Nachdem
mit der Volksabstimmung auf gesetzgeberischem Weg keine
Änderung habe erfolgen können, "werden es die
Gerichte tun müssen". Diese Beurteilung "dürfte
weit über den ausgehandelten Kompromiss hinausgehen und den
Abstimmungserfolg des Hauseigentümerverbands zum
Pyrrhussieg machen".
• Die FDP Baselland nahm "mit Freude" zur
Kenntnis, dass der Ausgang des Abstimmungssonntages
"den gefassten Parolen der FDP Baselland entsprochen
hat". Allerdings ist zu sagen, dass mehrere
FDP-Landräte, darunter auch Regierungsratskandidatin Sabine
Pegoraro, im Landrat die später von Gysin bekämpfte
Vorlage unterstützt hatten.
• Für die Baselbieter CVP kommt das Ergebnis kommt
"nicht überraschend". Die
"Gemischtwarenpackung aus Mietkostenabzug,
Eigenmietwerterhöhung, Selbstbehalt bei
Krankheits-/Unfall-/IV-Kosten und Geldspenden sowie neuem
Kinderabzug" habe zu breite Angriffsflächen geboten.
Es sei jedoch "zu hoffen, dass wir uns mit dem Nein
nicht einen Bärendienst erweisen, der uns teurer zu stehen
kommt".
• Das "Überparteiliche Komitee gegen die Baselbieter
Steuererhöhungsvorlage" zeigte sich am Mittwoch über
das Abstimmungsresultat hoch erfreut. Es hege jedoch
"keinerlei Triumphgefühle", geben sich die Sieger
bescheiden. "Im Gegenteil. Nach der unerwartet hohen
Ablehnung hat sich das Komitee zum Ziel gesetzt, zügig eine
Korrektur der Steuergesetzvorlage vom 7. Juni
vorzuschlagen."
KOMMENTAR:
Die Enttäuschung des Ja-Komitees ist verständlich. Das
Volk der Mieter stimmte hausbesitzerfreundlich. Dennoch ist
nicht zu verkennen, dass in diesem Abstimmungkampf, der
eigentlich keiner war, die Befürworter der Revision kaum
präsent waren. Gekämpft haben weder die Fraktionen noch
Finanzdirektor Adrian Ballmer und die Mieter, gekämpft
haben nur die Hauseigentümer. Wer nur halbherzig oder gar
lustlos in eine Auseinandersetzung gegen Gysin zieht, hat
keine Chance: Der Baselbieter Gewerbe-Boss hat einmal mehr
erfolgreich seine Propaganda-Kanonen aufgefahren und einen
seiner zahlreichen Siege eingefahren. Doch jetzt muss er
einen Vorschlag auf den Tisch legen, der den Pulverdampf des
Referendums rechtfertigt und den rechtlichen Ansprüchen
genügt. (24./27. November 2002)
•
Baselland: Mit 70 Kilometern Glasfaserkabel in die Zukunft
LIESTAL. - Das Baselbiet ist auf der Auffahrt
zur Datenautobahn: Ende November nimmt die kantonale
Verwaltung ein rund 20 Kilometer Glasfaserkabel umfassendes
Hochgeschwindigkeits-Datennetz im Kantonshauptort Liestal
nach halbjähriger Bauzeit in Betrieb. Geplant und gebaut
wird das Netz mit "kantonseigenem" Knowhow von den
beiden Unternehmen Novonet AG in Muttenz sowie von der
EBLCom, einem Joint Venture von Novonet, Elektra Baselland
und der R. Geissmann AG. Dieses Liestaler Stadtnetz ist nur
der erste Teil einer geplanten flächendeckenden
Glasfaser-Verkabelung des Kantons: Vor allem im
Unterbaselbiet bauen die beiden Unternehmen zusammen mit der
EBM Netz AG - einer Tochtergesellschaft der Elektra Birseck
Münchenstein - bereits den zweiten Teil des kantonalen
Kommunikationsnetzes. Es besteht aus elf Knotenstandorten
mit sechs Anschlusspunkten. Dieses Netz hat eine Länge von
nochmals 50 Kilometern, es soll Ende März 2003 in Betrieb
gehen. Laut EBLCom-Sprecher Heiner Oberer ist es das
Ziel, auch die Gemeinden an die Datenautobahn anzubinden.
Dadurch können Daten - etwa bei Wahlen und Abstimmungen -
viel schneller als heute an den Kanton übermittelt werden.
(20. November 2002)
• Dugginger
Gemeinderat stellt Finanzverwalterin fristlos frei
DUGGINGEN
BL. - Was absehbar war, ist jetzt eingetroffen: Der
Gemeinderat von Duggingen entledigte sich am Dienstag seiner
unbequemen Finanzverwalterin: Eine Delegation der
Gemeindebehörden kündigte Ursula Gygax im Rahmen
einer kurzen Unterredung auf der Gemeindeverwaltung per 31.
Mai 2003. Die Kündigung ist verbunden mit einer sofortigen
Freistellung. Während die Finanzverwalterin schon vor
Monaten ungeschminkt von "Mobbing"
sprach, begründete der Gemeinderat ihren Rauswurf mit der
durch die
Gemeindeversammlung am
15. Oktober beschlossenen Verwaltungsreform, die eine Aufstockung des Stellenvolumens von 35 auf 85 Prozent vorsieht. Die zweifache Mutter von schulpflichtigen Kindern sah sich aber ausserstande, dieses Pensum anzunehmen und bot als Maximum eine 50-Prozent-Stelle an. Dadurch war dem Gemeinderat die Möglichkeit geboten, sich auf das kommunale Dienst- und Gehaltsreglement zu berufen. Danach kann ein Arbeitsverhältnis gekündigt werden, "wenn die Anforderungen an die Arbeitsstelle nicht oder nicht mehr erfüllt werden und die Zuweisung eines andern Arbeitsbereiches nicht möglich ist". Unterschrieben ist die Kündigung von Ursula Gygax' vorgesetzter Gemeinderätin Mirjam
Fehr (Bild), Gemeinderat René Tschan, Vizegemeindepräsident
Richard Köhli sowie vom Sekretär des Gemeinderates. Der
Ton ist formell kalt gehalten: Ein Gruss fehlt ebenso wie
ein Dank für die geleisteten Dienste, die nie zu
Beanstandungen Anlass gaben. In einem Communiqué vom
Mittwoch setzte der Gemeinderat etwas andere Akzente:
Zahlreiche Lösungsvarianten, auch im Beisein von Ombudsman
Louis Kuhn, seien "trotz grossem Bemühen" nicht
zustande gekommen. Eine einvernehmliche Auflösung des
Arbeitsverhältnisses sei schliesslich "an den
finanziellen Forderungen von Frau Gygax gescheitert",
hält sich der Gemeinderat verbal schadlos. - Zum
Zerwürfnis war es gekommen, nachdem die Finanzverwalterin
gegen Gemeindepräsident
Reinhard Vögtlin Anzeige eingereicht hatte. Es besteht nach
Meinung der Untersuchungsbehörden der Verdacht, dass der
Angeschuldigte Vögtlin mit seinem Lohnausweis
nicht in der Art des feinen Mannes umgegangen war. Wie
Ursula Gygax gegenüber OnlineReports erklärte, will sie
die Kündigung anfechten - unter welchem Titel, sei noch
unklar. (19. November 2002)
Kommentar
•
Basler Fussball-Fest: FCB mit 3:3 gegen Liverpool in der
Zwischenrunde
BASEL.
- Bis ins Unerträgliche steigerte sich am Dienstagabend im
Basler St.-Jakobs-Park die Hochspannung im vorentscheidenden
Spiel zwischen dem FC Basel und dem FC Liverpool in der
Champions League, das mit 3:3 unentschieden ausging. Stand
der sichere Basler Sieg in der ersten Halbzeit mit einem
3:0-Vorsprung schon in Griffweite, mussten die Rotblauen am
Schluss froh sein, das Unentschieden über die Runde retten
zu können. - In einem an Dramatik, Kampfgeist und
überragendem Fussball kaum zu überbietenden Spiel
dominierte Basel die erste Halbzeit gegen die englischen
Stars, die gelegentlich hilflos wirkten und gar nie wirklich
ins Spiel kamen. Die Basler dagegen erwischten einen
Traum-Start: Schon nach 1 Minute und und 28 Sekunden schoss Julio Hernan Rossi
den ersten Basler Treffer. In der 22 Minute doppelte Christian Gimenez
mit einem für ihn typischen kaltblütigen Tor nach. In der
29. Minute schoss Timothée Atouba zum
freudigen Entsetzen des Publikums gar den dritten Treffer:
Das Stadion, mit 29'543 Zuschauern restlos ausverkauft,
kochte. "Sowas gibt's doch nicht!,
"unglaublich!", "voll geil!" tönte es
begeistert von den Rängen. Doch die zweite Halbzeit
gehörte den virtuosen und kämpferischen Spielern der
Beatles-Stadt. Basel sah sich zunehmend in die Defensive
gedrängt und musste innerhalb von 24 Minuten drei
Gegentreffer
durch Danny Murphy (60.), Vladimir Smicer
(63.) und Michael Owen (Hands-Penalty, 84.)
hinnehmen. Machtvoll unterstützt durch die Schlachtrufe der
FCB-Fans schafften es die Basler schliesslich mit einiger
Mühe, den Liverpooler Auswärtssieg zu verhindern und sich
für die Zwischenrunde mit den 16 besten Clubs Europas zu
qualifizieren. - Zu den befürchteten Ausschreitungen nach
Schluss des begeisternden Spiels kam es nicht, die Polizei
stand sowohl vor dem Stadion wie in der Innenstadt mit einem
beträchtlichen Aufgebot bereit. Vielmehr versammelten sich
mehrere Tausend Fans auf dem Barfüsserplatz zur
Freudenfeier (Bild). Auf den Plätzen und den in den Beizen
floss bis in die frühen Morgenstunden reichlich Bier. Waren
wir wieder mal gut!
• Die Basler Polizei spricht in ihrer Bilanz
von einem "ungetrübten Fussballfest". Bis zum
Anpfiff wurden insgesamt 43 mehrheitlich betrunkene Fans
hauptsächlich aus England vorübergehend in Gewahrsam
genommen, um mögliche Ausschreitungen schon im Ansatz zu
unterbinden. Im Stadion selbst kam es während und nach dem
Spiel zu keinerlei Zwischen-fällen. Einzig beim Eingang zum
Gästesektor B war vorübergehend eine heikle Situation
entstanden, als den drängelnden Fans die rigorosen
Eingangskontrollen zu lange dauerten und sie die zuvorderst
stehenden Personen massiv gegen die Absperrungen drückten.
• Am Mittwochmorgen gratulierte die Basler Regierung
dem FC Basel herzlich zur Qualifikation für die
Zwischenrunde der Champions League. Mannschaft, Trainer,
Vorstand, Geschäftsleitung und alle weiteren Beteiligten
hätten mit dem Vorstoss unter die allerbesten Teams von
Europa "etwas erreicht, dass nur wenige für möglich
gehalten haben". Dank dieses Erfolgs des FCB stehe
Basel "weiterhin im europäischen
Scheinwerferlicht". Dies sei "beste Werbung für
unsere Stadt, die Region und nicht zuletzt für den
Schweizer Fussball". (Fotos OnlineReports-Team, 12./13.
November 2002)
Vorschau
•
Deal perfekt: Novartis zieht in Obtree-Hautpsitz am Basler
Bahnhof ein
BASEL.
- Die Basler Softwarefirma Obtree kann tief durchatmen: Der
Pharmakonzern Novartis zieht schon bald in den grünen Trakt
des Obtree-Hauptsitzes am Basler Bahnhof ein. Diese
Information von OnlineReports bestätigte Novartis-Sprecher Felix Raeber.
Novartis habe einen Vertrag zur Nutzung der
Büroräumlichkeiten im Peter Merian Haus unterzeichnet,
sagte der Sprecher. Novartis übernimmt jedoch nich den
gesamten Obtree-Trakt, sondern nur vier Stockwerke, so dass
das Softwareunternehmen vorläufig - allerdings unter
deutlich bescheideneren räumlichen Verhältnissen - am
bisherigen Standort bleiben wird. Novartis wird dort unter
anderem Büros der Geschäftseinheit Ophtalmics einrichten.
Ophtalmics ist der ehemalige Augenheilmittelbereich von Ciba
Vision, der im Jahr 2000 in die Division Pharma über ging.
Damit und mit einem Abbau von gegen 25 Stellen verringert
sich der Fixkostenblock von Obtree erheblich. Nach
OnlineReports-Informationen zahlte die Softwarefirma bisher
einen jährlichen Mietzins von 3,6 Millionen Franken. (12.
November 2002)
Nach Vertrags-Kündigung: Basler Privatspitäler wollen das Baselbiet erobern
VON
PETER KNECHTLI
BASEL/LIESTAL. - Die Basler Privatspitäler wollen die Kündigung der Kooperationsverträge vom vergangenen Juli durch den Baselbieter Sanitätsdirektor Erich Straumann nicht einfach hinnehmen. Dem "Rauswurf" durch das Baselbiet begegneten sie am Freitag an einer Medienorientierung in Basel mit heftiger Kritik. Gleichzeitig gaben sie bekannt, Straumanns Fehdehandschuh mit einer Gegen-Strategie aufzunehmen: Im Baselbiet attraktive Kundschaft zu akquirieren.
Die Basler Privatspitäler-Vereinigung, der acht
Institutionen angehören, sprach eine so deutliche Sprache
wie wohl kaum zuvor. Der Tenor: "Regionale
Spitalplanung" sei eine reine Floskel der Politiker,
welche die "Erhaltung" der medizinischen Fakultät
oder das Universitäts-Kinderspsital im Fokus hätten, nicht
aber den Bereich der Grundversorgung, der von den
Privatspitälern in starkem
Masse
angeboten werde, kritisierte Stephan Fricker,
Direktor des Merian Iselin Spitals. Inbesondere
"Baselland schaut nur noch für sich", erklärte Pierre Brennwald
(Bild), als Verwaltungsdirektor des Clara-Spitals und
ehemaliger Direktionssekretär der Baselbieter
Volkswirtschafts- und Sanitätsdirektion mit der Materie eng
vertraut.
Woran insbesondere die drei privaten Akutspitäler nagen,
ist die überraschende Kündigung der Verträge durch den
Baselbieter Regierungsrat Erich Straumann diesen
Sommer. Einerseits war es "die Art und Weise, wie wir
in Liestal abgekanzelt wurden" (so ein Direktor am
Rande der Pressekonferenz zu OnlineReports), die die
Privatspitäler bis heute nicht verdaut haben. Anderseits
handle es sich bei der Vertragskündigung um einen
"sozialen Erdrutsch" (so Brennwald) und eine
Abkehr von der durch den damaligen Sanitätsdirektor Paul Manz
begründeten Doktrin, wonach "auch ausserkantonale
Leistungen eingekauft" werden sollen. Durch die
Vertragsauflösung erleiden die drei Akutspitäler Bethesda,
Clara und Merian Iselin einen jährlichen Einnahmenausfall
in Höhe von 4,5 Millionen Franken.
Darum gehen die Privatspitäler nun in die Offensive, die in
Erich Straumanns Halbkanton noch Bauchweh verursachen
könnte: Im Baselbiet sollen gezielt attraktive Patienten
akquiriert werden, wie Brennwald ankündigte. Gemeint sind
jene Patienten, die über eine Zusatzversicherung verfügen
und sich dadurch auch in einem Basler Privatspital behandeln
lassen können. Zudem sollen alle Hausärzte angeschrieben
und PR-Kampagnen lanciert werden. Gleichzeitig sollen neue
Angebote wie Übergewicht, Kardiologie oder Pneumatologie in
die Dienstleistungspalette aufgenommen und die
Spitzenleistungen, der Service sowie
Diagnostikmöglichkeiten ausgebaut werden. So ist das
Bethesda-Spital laut Verwaltungsdirektor Alfred Steiner
daran, eine Dialyse-Station aufzubauen. Auch andere
Privatspitäler haben entsprechende Pläne.
Dass sie im Preis-Leistungs-Verhältnis ebenso wie in der
öffentlichen Gunst mit den öffentlichen Spitälern Schritt
halten können, belegten die Privatkliniken mit einer
Umfrage durch die Firma Isopublic in beiden Basler
Halbkantonen. 500 Interviews hätten ergeben, dass private
und öffentliche Spitäler etwa in gleichem Mass bevorzugt
würden, resümierte PR-Berater Hans Rudolf Bachmann.
Hingegen seien im Baselbiet 70 Prozent und in Basel-Stadt
gar 76 Prozent der Befragten der Meinung, die
Leistungsverträge müssten weiter geführt werden. Von der
Vertragsauflösung sind im Baselbiet potenziell 27'000
allgemein versicherte Menschen ohne Zusatzversicherung
betroffen. Nur für die Riehemseitener Psychiatrieklinik
Sonnhalde scheint die Partnerschafts-Sonne - noch: Mit ihr
hat Baselland eben den Vertrag um zwei Jahre verlängert.
Damit zeige sich, wandte Fricker ein, dass Baselland bloss
"Rosinenpickerei" betreibe. (8. November 2002)
Hinauf zu Übersicht
Zurück zur Hauptseite |