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Frühere News



Aktualitäten vom 26. April 2000 bis 2. Oktober 2000


Mindestens 200x20 Arme reckten sich um 1'000x20 Franken

Heute Montag ist in Basel der Pressekampf voll entbrannt: Das lange angekündigte Pendler-Magazin "20 Minuten" feierte einige Wochen nach Konkurrent "Metropol" Premiere. Auf dem Barfüsserplatz regnete es aus Ballonen unter Beihilfe von Promis aus Showbiz und Sport 1'000 20-Franken-Noten in die gierige Menge. "Es war so menschlich, dass meine Kamera vor Schreck praktisch nur unscharfe Bilder schoss", kommentierte die bedrängte OnlineReports-Fotografin Steph Berger ihr Trubel-Erlebnis. Rolf Bollmann, Verlagschef von "20 Minunten", zeigte sich vom Medien-Ereignis angetan. Mit "1'000 wollen in den Grossen Rat" und "Für Vergessliche gibts nun ein virtuelles Fundbüro" präsentierte sich der von einem Team um Niggi Freundlieb gestaltete Basler Teil. (2.10.2000)




Oberwiler
Storch "Fürio" starb an Hochspannungsleitung

An einer Hochspannungsleitung in der Nähe der nordspanischen Stadt Lerida ist "Fürio", der Storch aus der in Oberwil BL beheimateten Kolonie, zu Tode gekommen. Laut Angaben des Informationsdienstes www.sosstorch.ch erweist sich die Gegend um Lerida "als ein gefährliches Pflaster für ziehende Störche aus Westeuropa". Durch jenes Gebiet ziehe sich eine Doppelreihe von Hochspannungsleitungen mitten durch ihr Rastgebiet. Immer wieder komme es vor, dass dabei Störche in die heimtückische Falle fliegen. Der Tod von "Fürio" konnte festgestellt werden, weil das Tier mit einem Sender ausgetattet war, der es einer Gruppe von Wissenschaftern erlaubte, seinen genauen Standort zu jedem Zeitpunkt ausfindig zu machen. (2.10.2000)




Beiss-Hunde: Basler Regierung will Bewilligungspflicht

Potenziell gefährlich Hunde dürfen im Kanton Basel-Stadt künftig nur noch mit einer speziellen Bewilligung des Veterinäramtes gehalten und angeschafft werden. Dies will die Basler Regierung auf Antrag von Sanitätsdirektor Carlo Conti in einer Änderung des Hundegesetzes bewirken. Die neue Bewilligungspflicht soll für alle Hundehalterinnen und Hundehalter gelten, die bereits einen potenziell gefährlichen Hund besitzen, sowie für jene, die sich einen solchen Hund anschaffen wollen. Für die Bewilligung ist der Nachweis genügender Kenntnisse in der Hundehaltung zu erbringen. Zudem darf die Hundehalterin oder der Hundehalter nicht wegen Gewaltdelikten vorbestraft sein. Weiter ist ein Herkunftsnachweis des Hundes zu erbringen, "um sicherzustellen, dass das Tier aus einer Zucht stammt, die den kynologischen und im Tierschutzgesetz festgelegten Anforderungen genügt". Der Hund wird mit einem Mikrochip gekennzeichnet, dank dem Halter- oder Standortwechsel jederzeit feststellbar sind. Werden bei einem Hund Verhaltensauffälligkeiten festgestellt, kann ihn das Veterinäramt auf Kosten des Hundehalters oder der Hundehalterin unter Beobachtung stellen und allenfalls notwendige Massnahmen anordnen. Unter anderem ist vorgesehen, eine Liste der potenziell als gefährlich geltenden Hunderassen und Hundetypen herauszugeben. Im Kanton Basel-Stadt sind rund 100 eigentliche Kampfhunde und rund 200 Hunde gemeldet, die einer aggressiven Rasse zugerechnet werden. Die Anzahl der potenziell gefährlichen Hunde in Basel entspricht derzeit 3,9 Prozent der gesamten Hundepopulation. Basel-Stadt ist bekannt dafür, von Hunden ausgehende Belästigungen reglementarisch zu bekämpfen. Das Hundegesetz verlangt von den Haltern beisielsweise, Hundedreck eigenhändig von den Gehsteigen zu entfernen. Das Gesetz greift: Die Strassen wurden seither merklich sauberer. (29.9.2000)




Bernhard
Bürgi: Von der Kunsthalle Zürich ins Basler Kunstmuseum

Der promovierte Kunsthistoriker Bernhard Bürgi (47), Leiter der Kunsthalle Zürich, wird ab 1. August 2001 neuer Direktor des Basler Kunstmuseums und somit Nachfolger von Katharina Schmidt. Dies verkündete die Basler Regierungsrätin Veronica Schaller am Donnerstag an einer Pressekonferenz. Damit setzte sich Schaller in der Regierung nach monatelangem Gezerre gegen den Dreiervorschlag der Findungskommission durch: Deren Favoritin war Theodora Vischer, die Leiterin des Basler Museums für Gegenwartskunst und Schwester von Finanzdirektor Ueli Vischer. Mitglied der Findungskommission war die Kunsthistorikerin und Mäzenin Maja Oeri, die das Gebäude der Nationalbank kaufte und es dem benachbarten Kunstmuseum zu Ausbauzwecken schenkte. In seiner Tätigkeit als Kurator der Kunsthalle Zürich auf dem Löwenbräu-Areal zeigte der auf Gegenwartskunst bezogene gebürtige Ostschweizer Bürgi - Sohn des früheren St. Galler FDP-Ständerats Paul Bürgi - weltumspannende Akteure, die kurz vor dem internationalen Duchbruch stehen. Laut Selbsteinschätzung entstand der "Verein Kunsthalle Zürich" im Jahr 1985 "als autonomer Gegenpol zum traditionellen Kunstgebaren". Bürgi stand schon im Bewerbungsverfahren um die Nachfolge des Zürcher Kunsthaus-Direktors Felix Baumann in der Schlussrunde - mit ein Grund, weshalb er in Basel nicht unter den offiziellen Vorschlägen figurierte. Peter Böckli, Präsident der Kunstkommission, erklärte, jetzt müsse der Grabenkampf der letzten Monate beendet und zusammen mit dem neuen Direktor gemeinsam die Zukunft angegangen werden. Mit Theodora Vischer, der Kandidatin des kulturell stark mitbestimmenden "Basler Daig", gibt es allerdings keine gemeinsame Zukunft am bisherigen Ort mehr: Nach ihrer Nicht-Wahl kündigte sie am Donnerstagnachmittag enttäuscht an, ihre Führungsposition am Museum für Gegenwartskunst zu verlassen. (28.9.2000)


ECHO
Zur Wahl des neuen Basler Kunstmuseums-Direktors

Eine hochkarätige Findungskommission im Bereich Museumsbelange suchte gewissenhaft nach einer geeigneten Nachfolge für den Direktionsposten des Kunstmuseums Basel. Nach über einjähriger fundierter Arbeit werden der Regierung drei Vorschläge in einer klaren Rangfolge unterbreitet. Einstimmig empfehlen sie zur Wahl Frau Theodora Vischer. Das Erziehungsdepartement ignoriert die Vorschläge der fachlich kompetenten Findungskommission, wählt im Alleingang selbst eine Person, die von der Regierung gewählt wird, und desavouiert so die Arbeit der Kommission. Für dieses Vorgehen der Regierung habe ich absolut kein Verständnis.

Leo E. Hollinger
Basel

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Sex-Fall Wehrli: BL-Regierung stellt sich hinter Ermittler

Im Sex-Fall um den Prattler CVP-Politiker Samuel Wehrli stellt sich die Baselbieter Regierung hinter die Strafverfolgungsbehörden: Aufgrund der vorliegenden Akten hätten "keine offensichtlichen Ungereimtheiten oder Anzeichen einer mangelnden Objektivität der Verfahrensleiterin festgestellt" können, heisst es in der Antwort eine Interpellation von CVP-Landrat Uwe Klein. "Im Gegenteil, das Verfahren wurde sowohl fachlich kompetent wie auch speditiv geführt. Es bestand zu keinem Zeitpunkt Anlass, die Verfahrensleitung auszuwechseln." Auf zahlreiche Fragen Kleins geht die Regierung aufgrund der Gewaltentrennung und des Persönlichkeitsschutzes nicht ein. Wehrli, der Schändung seiner heute zehnjährigenTochter beschuldigt, zeigt sich "empört" über die Antwort der Regierung: Was ihm "seit Beginn der Strafuntersuchung am 7. Januar 2000 persönlich angetan wurde, ist Rufmord, verbunden mit ernstester Bedrohung meiner psychischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Existenz". Im bisherigen Verfahren sei es zu zahlreichen Ungereimtheiten gekommen. Von fachlicher Kompetenz der Verfahrensleiterin könne keine Rede sein. (27.9.2000)




Schwule und lesbische Lehrkräfte soll sich frei outen können

Die Basler Regierung soll lesbische und schwule Lehrkräfte unterstützen, die sich offen zu ihren sexuellen Neigungen bekennen. Dies fordert Grossrätin Lieve Bosmans von der "Frauenliste Basel" (frab) in einem parlamentarischen Vorstoss im Hinblick auf den 11. Oktober als dem internationalen Coming-out-Tag. Grund: Viele schwule und lesbische Lehrkräfte sind aus Angst vor dem Verlust ihrer Stelle oder vor negativen Reaktionen aus Schüler- und Elternkreisen nicht zum öffentlichen Bekenntnis bereit. Viele gleichgeschlechtliche Beziehungen seien heute noch wegen "fehlende gesellschaftlicher Anerkennung von Angst und Heimlichkeit geprägt". Lieve Bosmans fragt die Regierung an, ob sie bereit sei , der Öffentlichkeit zu vermitteln, dass Homo- und Bisexualität "ganz normal sind" und keinen Grund zur Diskriminierung darstellen dürften. Auch soll die Regierung garantieren, dass sich outende lesbische, schwule und bisexuelle Lehrkräfte von staatlicher Seite keinerlei Benachteiligungen erfahren. Im Gegenteil: Bekennende Lehrkräfte, die unter negativen Reaktionen leiden, sollten durch die Exekutive unterstützt werden. (26.9.2000)




Ex-BaZ-Boss
Peter Sigrist wird Präsident der Zürcher gdz-Druckerei

Der ehemalige Generaldirketor der Basler Mediengruppe, Peter Sigrist, wird Verwaltungsratspräsident der Zürcher Druckerei "gdz AG für grafische Erzeugnisse" (früher "Genossenschaftsdruckerei Zürich"). Dies gibt das Unternehmen, das unter anderem einen Teil der "Herald Tribune" druckt, mit einem Umsatz von 35 Millionen Franken und 170 Beschäftigten am Freitag in einem Communiqué bekannt. Damit kehrt Sigrist an die Spitze jenes - eher links orientierten - Unternehmens zurück, das er in seinen jüngeren Jahren von 1963 - 1977 schon einmal operativ leitete. Sigrist wird Nachfolger des verstorbenen Willy Kellenberger. Die "gdz" gibt gleichzeitig bekannt, dass sie mit der Südostschweiz Print AG unter Hanspeter Lebrument, der "Basler Druck+Verlag AG" sowie deren Tochterfirma "Schwarzenburger Druck+Verlag AG" eine "Zusammenarbeit und einen Erfahrungsaustausch mit Nutzung der Synergien und des gegenseitigen Know-how" eingeht. "Es ist keine Fusion, sondern eine Zusammenarbeit unter Freunden", sagte Sigrist zu OnlineReports. Unter anderem gehe es darum, möglichst gute Einkaufsbedingungen zu schaffen und sich technisch zu ergänzen. Neben Sigrist wird auch Lebrument sowie der Badener Marketing-Spezialist Anton Wagner im Verwaltungsrat der "gdz" Einsitz nehmen. Als Verwaltungsrat der Südostschweiz Print AG ist Sigrist mit Lebrument schon lange gut vertraut - und umgekehrt. Sigrist war im August 1999 im Krach aus der "Basler Mediengruppe" ausgeschieden und hatte anschliessend die Kirschgartendruckerei übernommen. (22.9.2000)




Basler Liberale ziehen positive Legislatur-Bilanz

Eine positive Bilanz der vergangenen vier Jahre zogen am Dienstag die Basler Liberalen. Parteipräsident Ruedi Vonder Mühll erwähnte dabei unter anderem zahlreiche partnerschaftliche Vereinbarungen und die Schaffung von Institutionen, bei denen die Liberalen "als treibende Kraft in vorderster Linie tätig" gewesen seien. Die staatlichen Dienstleistungsbetriebe brauchten in Zukunft aber "mehr unternehmerische Bewegungsfreiheit". Respektabel ist die Liste der Interpellationen und Anzüge, die liberale Abgeordnete in der laufenden Legislatur zum gesamten Themenspektrum eingereicht haben. Fraktionspräsidentin Lucie Trevisan erinnerte daran, dass auf Initiative der Liberalen eine Grossrats-Sondersitzung zum Thema "Schulreform" einberufen worden sei. Ein Systemwechsel, so Trevisan, sei zwar nicht zumutbar, aber die nötigen Korrekturen müssten jetzt "unverzüglich" an die Hand genommen werden. Ziel der liberalen Politik sei es allgemein, "durch seriöse Arbeit zu tragfähigen Lösungen beizutragen", hiess es an einer Medienkonferenz. Zwar gehöre es nicht zu den Gepflogenheiten der Partei, "ständig die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu suchen". Wer aber das politische Geschehen verfolge, könne "sehr wohl den Erfolg der politischen Arbeit der Liberalen feststellen". (19.9.2000)




Keine Einigung im Boxen-Streit: Elsbeth Schneider bleibt hart

Im Krach um die Standplätze für die neuen Gratis-Pendlerzeitungen blieb die Baselbieter Baudirektorin Elsbeth Schneider hart: "Keinen Millimeter" sei sie in einem Gespräch mit der Spitze der Basler Mediengruppe (BMG) vom Entscheid der Baselland Transport AG (BLT) abgewichen, die 120 Haltestellen als Standort für Zeitungsboxen exklusiv an "20 Minuten" zu vergeben. Das heikle Gespräch fand am Mittwochnachmittag auf Vermittlung und im Beisein von BMG-Vizepräsident Fritz Schuhmacher im Büro von BMG-Präsident Matthias Hagemann statt. Elsbeth Schneider dagegen war allein in der Höhle des Löwen angetreten. Laut ihrer Auskunft war Hagemann nicht auf ihre zweifache Forderung eingetreten, sich für die massiven Druckversuche von Finanzchef Peter Wyss zu entschuldigen. Wyss hatte mit dem Einsatz der publizistischen Hausmacht ("Schützenfest") gedroht für den Fall, dass Schneider als BLT-Präsidentin nicht dafür sorge, dass auch der von der BMG herausgegebene "Baslerstab" in den BLT-Haltestellen Unterschlupf finde. Der BLT-Verwaltungsrat vergab die Haltestellen einstimmig an "20 Minuten", weil dieses Unternehmen eine finanziell und ökologisch "mit Abstand" bessere Offerte einreichte als der "Baslerstab". Drei Juristen hätten ihr die Rechtmässigkeit der Vergabe bestätigt, sagte Schneider gegenüber OnlineReports. Gemäss ihren Angaben verlief das gut einstündige Gespräch in guter Atmosphäre. BMG-Präsident Hagemann kündigte an, die Vergabe von Standplätzen im Verband "Schweizer Presse" (Zeitungsverleger) anhängig zu machen und rechtliche Abklärungen zu treffen. Gleichzeitig werde Nationalrat Hans Rudolf Gysin - er ist Verwaltungsrat der BMG-Tochter Birkhäuser - auf politischer Ebene Abklärungen treffen. (13.9.2000)
VORGESCHICHTE




Geplatzt: Kein Gespräch zwischen Elsbeth Schneider und Gysin

Im Streit um die Vergabe der 120 BLT-Haltestellen an die Pendlerzeitung "20 Minuten" ist das auf Mittwochnachmittag angesetzte Vermittlungsgespräch zwischen dem Baselbieter Nationalrat und Gewerbedirektor Hans Rudolf Gysin und der Baselbieter Baudirektorin Elsbeth Schneider geplatzt. Diese Information bestätigte Gysin gegenüber OnlineReports. Gysin hatte erfahren, dass Elsbeth Schneider direkte Gespräche mit der "Basler Mediengruppe" (BMG) einzuleiten gedenke, worauf er sein Angebot als Mediator zurückzog. Statt dessen fand das Treffen zwischen Schneider und BMG-Präsident Matthias Hagemann am Mittwochnachmittag statt. Wie Gysin gegenüber OnlineReports erklärte, sei damit seine Rolle als Vermittler beendet: "Jetzt bin ich der knallharte Politiker und Gewerbedirektor, der die Interessen von Anbieter vertritt, die gegebenenfalls von Exklusivverträgen betroffen sein könnten." Gysin will im Hinblick auf die nächste Session "Abklärungen treffen". Nach seiner Meinung "kann es nicht angehen, dass ein eidgenössisch konzessioniertes Transport-Unternehmen Exklusivverträge eingeht". Auch wenn für die Vergabe der Standplätze für Zeitungsboxen keine Submission nötig wäre, hätte sie "nach ganz bestimmten fairen Regeln ablaufen müssen". (13.9.2000)
VORGESCHICHTE




Theater-Festival: Brutale Tier-Szenen schockten Publikum

Aufregung um brutale Tierszenen im Theaterstück "Zooedipus", das im Rahmen des Basler Theater-Festivals in der Reithalle der Kaserne aufgeführt wurde. "Ein Huhn wurde zuerst über die Bühne gehetzt, dann eingefangen, dann wurde ihm das Genick gebrochen, der Kopf abgeschnitten und das Blut schliesslich auf der Bühne in einen Eimer geleert", schilderte ein Besucher die Szene einer argentinischen Theatergruppe und alarmierte den Tierschutz beider Basel. Deren Geschäftsführerin Iris Fankhauser informierte Kantonstierarzt Peter Gurdan. Abklärungen der Polizei und von Walter Zeller, dem Cheftierarzt im Veterinäramt, haben ergeben, dass sich der Vorfall tatsächlich auf die beschriebene Art abgespielt hat. Allerdings sei nur für die Hetz-Szene ein lebendiges Huhn verwendet worden, für die Tötungs-Szene dagegen ein totes ungerupftes Huhn als Attrappe, wie Zeller gegenüber OnlineReports erklärte. Es habe somit keine "Vivisektion auf der Theaterbühne" stattgefunden, wie Augenzeugen zu sehen glaubten. Wer allerdings lebendige Tiere auf Theaterbühnen einsetzt, braucht eine amtliche Bewilligung. Über ein solches Papier verfügte Festival-Leiter Christoph Stratenwerth nicht, wie er gegenüber OnlineReports bestätigte: "Ich habe das nicht gewusst." Die letzte der drei Aufführungen am Dienstagabend sei dann "tierkonform" gestaltet worden. Zudem sei das Publikum schriftlich aufmerksam gemacht worden, dass auf der Bühne keine lebendigen Tiere misshandelt würden. Das Publikum habe das Stück mit starkem Applaus quittiert. Folgen hat die Scheintötung für Theatermacher Stratenwerth nicht: Mit seiner Intervention, so Amtsveterinär Zeller, habe er nicht ein Verbot erlassen, sondern "vernünftige Bedingungen" schaffen wollen. (6.9.2000)




Unfallgefahr: Gelterkinder Lehrer verbieten Kickboards

Die Lehrer der Primar- und Realschule Gelterkinden haben ein Kickboard-Verbot auf dem Schulweg erlassen. Grund sind "unerwartet viele gefährliche Situationen mit Kickboard fahrenden Schulkindern". In einem Fall - so die Lehrer in einem Brief an die Eltern - sei ein Kind "nur mit viel Glück" einem Verkehrsunfall entgangen. Die meisten Trottinetts seien zwar mit Bremsen ausgerüstet, doch seien diese auf den abschüssigen Schulwegen nicht immer genügend leistungsfähig. Darum beschloss die Lehrerschaft einstimmig, "Kickboards auf dem Schulweg und während der Pausen- und Unterrichtszeit auf dem Schulareal zu verbieten". Auf den Gelterkinder Schulwegen verkehren über 1'000 Kinder und Jugendliche, wodurch es in Stosszeiten regelmässig zu Massierungen komme, die das Dilemma der Kickboarder verschärfen: Auf der Strasse behinderten sie den Verkehr und gefährdeten sich selbst, auf dem Trottoir die zahlreichen Fussgänger, schreiben die Lehrer weiter. (5.9.2000)




Kantonsspital: Millionen-Ausstände "sind aufgeholt"

Die durch OnlineReports öffentlich aufgedeckten Rechnungs-Ausstände des Basler Kantonsspitals in Höhe von 37 Millionen Franken in der Fakturierung des Jahres 1999 sind laut Sanitätsdirektor Carlo Conti "aufgeholt". Nach der Veröffentlichung der Rückstände hatte Conti am 28. Juni eine Task Force eingesetzt mit dem Ziel, die Pendenzen bis Ende August aufzuarbeiten. Dieses Ziel sei jetzt "mit Ausnahme der üblichen wenigen Restanzen" und der Beteiligung der Software-Firma SAP sowie des Einführungspartners Mummert+Partner erreicht worden, schrieb Conti am Montag in einem Commuiniqué. Allerdings: OnlineReports kennt einen Patienten, der letzten September im Basler Kantonsspital weilte und noch immer keine Rechnung besitzt. (28.8.2000)




Grossbrand in der Buchbinderei Grollimund in Reinach BL

Millionenschaden ist bei einem Grossbrand in der Buchbinderei Grollimund AG in Reinach BL in der Nacht auf Sonntag entstanden. Gegen 200 Rettungskräfte, darunter 130 Feuerwehrleute, standen im Einsatz. Während den Löscharbeiten wurden vier Feuerwehrleute leicht verletzt. Zwei wurden wegen Rauchvergiftungen, zwei weitere wegen Bänderverletzungen zur genauen Abklärung in Spitalpflege verbracht. Die Brandursache ist noch unklar. Für Mensch und Umwelt bestand trotz enormer Rauch- und Geruchsbildung keine ernsthafte Gefahr. Am Samstagabend, 23.16 Uhr, ging auf der Alarmzentrale der Polizei Basel-Landschaft via automatischen Brandmelder die erste Meldung über den Brand in der Buchbinderei Grollimund AG an der Industriestrasse (Aumatt-Quartier) ein. Kurze Zeit später waren rund 130 Feuerwehrleute aus Reinach, Muttenz, Arlesheim und Münchenstein mit unzähligen Fahrzeugen vor Ort. Die Feuerwehren wurden unterstützt von Einsatzkräften der Polizei (30 Personen), Messtrupps der Chemischen Industrie (Clariant, Novartis, Roche), der Sanität (3 Fahrzeuge, 6 Personen), des C-Piketts der Bau- und Umweltschutzdirektion des Kantons Basel-Landschaft sowie des Notfunkercorps beider Basel. Der an einer Rampe an der Ostseite des Gebäudes festgestellte Brandherd war relativ schnell unter Kontrolle, ehe das Feuer auf den südlichen Teil der Buchbinderei übergriff. Dort schlugen innert Sekunden haushohe Flammen aus dem Dach, verbunden mit einer enormen Rauchbildung und starken Geruchsimmissionen. In der Folge wurde die Bevölkerung im umliegenden Wohnquartier aus Sicherheitsgründen angewiesen, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Weil Teile des betroffenen Gebäudes einstürzten, waren vorübergehend explosionsartige Geräusche zu vernehmen. Benachbarte Firmen (Morath AG, Grosspeter AG) kamen ebenfalls zu Schaden. Dank dem Einsatz der Feuerwehrkräfte bekam man die Situation gegen 00.40 Uhr unter Kontrolle und konnte erst noch ein möglicherweise fatales Übergreifen auf weitere direkt angrenzende Firmen verhindert werden. Die weiteren Lösch- und ersten Aufräumarbeiten dauerten die ganze Nacht an. Das Gebiet war für den Durchgangsverkehr für mehrere Stunden gesperrt. Die Brandursache ist derzeit noch Gegenstand von Abklärungen, Brandstiftung kann nicht ausgeschlossen werden. (27.8.2000)




Problem-Deponie Bonfol: Chemie informiert jetzt per Internet

Die Basler Chemische Industrie (BCI) will ihre Information gegenüber der Öffentlichkeit verstärken. Dies teilte die BCI am Donnerstag mit. Auf ihrer neuen Homepage können interessierte Bürgerinnen und Bürger auf deutsch und französisch alles Wissenswerte über die BCI selbst, ihre Aktivitäten sowie die geplante Sanierung der umstrittenen Sondermülldeponie im jurassischen Bonfol erfahren. Sie können dort auch Fragen stellen und in Dialog mit der Unternehmensgruppe treten. Überdies wird Ende August ein Newsletter alle Haushalte im Bezirk Porrentruy sowie der französischen Nachbargemeinden Pfetterhouse und Courtelevant mit den aktuellsten Informationen zur Sanierung der Deponie Bonfol versorgen. (24.8.2000)
HINTERGRUND




Fall Wehrli: Auch Bundesgericht weist Beschwerde ab

Als "unbegründet" hat das Bundesgericht eine staatsrechtliche Beschwerde des Prattler CVP-Politikers Samuel Wehrli abgelehnt. Die Beschwerde richtete sich gegen Entscheide des Statthalteramtes Liestal sowie des Baselbieter Verfahrensgerichts. Sowohl die Anordnung einer psychiatrischen Begutachtung wie die Belassung der Verfahrensleitung bei der Ermittlungsbeamtin Patrizia Krug, so hatte Wehrli gerügt, verstiessen gegen sein Recht auf ein faires Verfahren und gegen die Unschuldsvermutung. Laut Bundesgericht wurde die Begutachtung "keineswegs grundlos verfügt. Vielmehr sei zwischen den ihm vorgeworfenen Taten und seiner Biographie ein Widerspruch erkennbar, den das Gutachten klären soll. Überdies mag das Bundesgericht in der Verfahrensleiterin keine Voreingenommenheit erkennen. Wehrli, Mitglied der CVP-Parteileitung, was vom 7. Januar bis 1. März in Untersuchungshaft. Vorgeworfen werden ihm sexuelle Handlungen, Vergewaltigung und Schändung gegenüber seiner heute elfjährigen Tochter. Wehrli bestreitet die Vorwürfe. (22.8.2000)
HINTERGRUND




Roche: Mit Meier-Rücktritt geht eine ganze Ära zu Ende

Historische Rochade bei Roche: Henri B. Meier (64) tritt auf Ende 2000 als Finanzchef der Roche zurück, bleibt aber weiterhin Mitglied des Verwaltungsrates. Neuer Roche-Finanzchef wird Anton Affentranger (43), zur Zeit CEO der Lombard Odier Gruppe in Genf. Neuer Pharmachef von Roche wird zum selben Zeitpunkt William M. Burns (53), der in dieser Funktion Franz B. Humer ablöst. Humer wird sich auf seine Aufgabe als CEO der Roche-Gruppe und - ab Generalversammlung 2001 - als Nachfolger von Präsident Fritz Gerber konzentrieren. Neues Konzernleitungsmitglied wird auch Richard Laube, der für das weltweite OTC-Geschäft von Roche verantwortlich ist. Finanzchef Meier hat in den vergangenen 15 Jahren "in ganz besonderem Mass die erfolgreiche Entwicklung von Roche geprägt und wesentlich zum Erfolg des Unternehmens beigetragen" (so das Roche-Communiqué). Nachfolger Affentranger, Ökonom und schweizerisch-argentinischer Doppelbürger, begann seine berufliche Laufbahn 1981 bei der damaligen Schweizerischen Bankgesellschaft. Ab 1996 gehörte er deren Generaldirektion an. 1998 wechselte er zur Privatbankengruppe Lombard Odier & Cie. in Genf, die er heute als CEO leitet, und deren Teilhaber er auch künftig bleiben wird. (17.8.2000)




Basler Jung-Bürgerliche machen online Dampf

Mit einer schnörkellosen Homepage macht sich die Liste "Junges Basel" für die Grossratswahlen vom 22. Oktober fit. Die Website (Motto: "Jetzt beginnt die Surf-Saison") ist nach eigenen Angaben "die erste Internet-Seite zu den Grossratswahlen überhaupt". Auf der Liste Junges Basel kandidieren 70 Mitglieder der Jungen Christdemokraten Basel-Stadt (JCBS), der Jungfreisinnigen Basel-Stadt (JFBS) und der Jungliberalen Basel (JLB) sowie bürgerlich denkende Parteilose und Jugendparlamentarier für "Junges Basel". Sowohl mit seiner Kandidatur wie mit seiner Website will der juvenile Zusammenschluss überparteiliches sachbezogenes Denken fördern. "Für Hahnenkämpfe" im selben politischen Lager dagegen sei "wenig Verständnis" vorhanden. Auf ihrer programmatischen Internet-Plattform melden sich die Jungen zwischen 18 und 31 Jahren mit Meinungen und Forderungen zu Stadtentwicklung, Bildung, Kultur und Verkehr zu Wort - unter anderem mit der Forderung nach möglichst rascher Privatisierung der BVB. (16.8.2000)




Das Jubiläums-"Weltpanorama" aus Wegenstetten

Was auf der Welt Wichtiges geschieht, wird täglich im Fricktaler Dorf Wegenstetten ausgewählt, gesammelt, bebildert, kommentiert und in einem qualitativ bestechenden Jahrbuch publiziert. Das "Weltpanorama" gelte als die "umfassendste universale Jahres-Chronik zum Zeitgeschehen in deutscher Sprache", sagte Martin Keigel (44) am Dienstag zur druckfrischen Ausgabe 1999. Der Frenkendörfer Publizist ist der Herausgeber und Leiter der Faunus Verlags, der die jüngste Edition erstmals komplett digital herstellte. Im 384 Seiten starken "Weltpanorama 1999" mit Fotos, Grafiken, Tagesindex und den von namhaften Medienleuten mit anregenden Kommentaren angereicherten Sparten Politik, Wirtschaft, Soziales, Wissenschaft, Technik, Natur, Umwelt und Kultur sind auch wichtige Internet-Verbindungen angefügt. Da Martin Keigel vor unkonventionellen Ansichten keine Angst hat, hebt sich auch dieses umfassende 30. Jahrbuch (Preise je nach Ausführung: 68 und 129 Franken) wohltuend von anderen der Branche ab. (16.8.2000)




Frost verzichtet: Regie-Problem um bürgerliches Fünfer-Ticket

Tragische Entwicklung des Basler Regierungsrats-Wahlkampfes: Die FDP-Kandidatin Andrea Frost-Hirschi (40) hat am Montagabend überraschend den Verzicht auf ihre Bewerbung bekannt gegeben, noch bevor der Wahlkampf richtig begonnen hat. Für ihren Entscheid machte die erste Regierungsrats-Kandidatin der Basler FDP "gesundheitliche Gründe" geltend. Die Parteileitung, der die Kandidatin auch angehört, zeigte sich von diesem Schritt "bestürzt" und "vollkommen überrascht". Grossrätin Frost-Hirschi war zusammen mit dem amtierenden Polizeidirektor Jörg Schild als "erfrischende Frauen-Kandidatur" nominiert und in ein bürgerliches Fünfer-Ticket aufgenommen worden. FDP-Geschäftsführer Max Pusterla ("die Mitteilung traf uns wie ein Blitz aus heiterem Himmel") hatte Frau Frost noch am Dienstag letzter Woche an einer Sitzung getroffen. "Da machte sie mir einen normalen Eindruck." Doch schon am Donnerstag war sie an ihrem Arbeitsplatz als Personalchefin des Claraspitals krank geschrieben. Pusterla räumte ein, dass - nach Stefan Cornaz - der zweite Verzicht schmerzlich sei für die Partei. Falls nicht noch ein Wunder geschieht, wird Schild somit als einziger Freisinniger kandidieren und die Wahl-Allianz von FDP, CVP und Liberalen auf einen Vierer-Anspruch reduziert, obwohl das Quintett schon in Inseraten aufgetreten ist und die Internet-URL "5er-ticket.ch" reserviert war. Laut Parteipräsident Urs Schweizer ("Wir sind im Moment Zielscheibe von Schicksalsschlägen") wurde Andrea Frost mit einer medizinisch "negativen Diagnose" konfrontiert: "Es ist keine Frage, dass es sich um etwas Ernsthaftes geht. Ich habe Andrea noch nie so niedergeschlagen erlebt wie am Montag." Dass es sich um Krebs handelt, konnte Schweizer nicht bestätigen. Es sei "sicher auch ein Thema, ob sie aus dem Grossen Rat ausscheidet". Ausserhalb der Allianz plant im bürgerlichen Lager die Basler SVP mit Thomas Bucheli den Alleingang, die Schweizer Demokraten steigen mit Präsident Markus Borner ins Rennen. (15.8.2000)




Basler Kantonsspital muss vier Betten schliessen

Ungewöhnliche Massnahme im Basler Kantonsspital: Wegen akutem Personalmangel muss die Erstklass-Abteilung der Chirurgie vier Betten schliessen. Sprecherin Corina Gick bestätigte Informationen von OnlineReports und sprach von einer "Ausnahmesituation". Grund der Bettenschliessung seien zwei krankheitsbedingte Ausfälle sowie eine Mutterschaft. Ueberdies beanspruche ein Patient, der nicht in der Intensivstation habe aufgenommen werden können, die ganze Arbeitskapazität einer Krankenschwester. Die Betten, so Sprecherin Gick weiter, hätten nicht weiter belegt werden können, weil der Markt für Temporärkräfte "sehr eng" sei. Gleichzeitig sei die Belegung der Chirurgie im ersten Halbjahr mit 87 Prozent überdurchschnittlich hoch. (8.8. 2000)




"Regio-aktuell" porträtiert OnlineReports.ch

OnlineReports stösst auch in den Medien auf anhaltendes Interesse: Das Magazin "Regio aktuell" porträtiert den ersten verlagsunabhängigen Internet Informationsdienst der Nordwestschweiz in seiner eben erscheinenden Ausgabe. "Regio-aktuell"-Chef Meinrad Ballmer und Reto Neyerlin zeichnen für den Beitrag verantwortlich. Meinrad Ballmer kann der Faszination gegenüber dem Online-Angebot nicht widerstehen. Es stelle einen wünschenswerten Beitrag zur Medienvielfalt dar. (4.8.2000)
AUSSCHNITTE




Der grüne Lukas Ott will Liestaler Stadtrat werden

Die Freie Grüne Liste (FGL) hat nach dem angekündigten Rücktritt von Daniel Seiler (SVP) den Präsidenten der Einwohnerratsfraktion und ehemaligen Landrat Lukas Ott (34) für die Ersatzwahl in den Liestaler Stadtrat vom 24. September 2000 nominiert. Mit der Kandidatur dieser "erfahrenen und bestens qualifizierten Persönlichkeit" (so die offizielle Mitteilung) möchte die FGL ihren Anspruch auf einen Sitz in der Liestaler Exekutive untermauern und ein politisches Gegengewicht zum radikalen Sparkurs von Stadtrat und Einwohnerrat setzen. Die Kandidatur des Soziologen Lukas Ott wird laut Communiqué "voraussichtlich vom gesamten links-grünen Lager getragen und dürfte auch in der politischen Mitte und in bürgerlichen Kreisen Resonanz finden". Für die SVP steigt mit guten Chancen Martin Brack ins Rennen, die Schweizer Demokraten treten mit der früheren Einwohnerrätin Daniela Wirz an. (25.7.2000)




Baselbieter Gewerbedirektor Gysin fängt Feuer für Internet

Nicht weniger als 50 Millionen Franken wollen Swisscom, UBS, Valora, Mobilar und der Schweizerische Gewerbeverband in das KMU-Portal "plenaxx.com" investieren und ab Herbst kleineren Unternehmen die Nutzung des Internet erleichtern. Beim vorgängigen Pilotversuch mit dem Kantonalzürcher Gewerbeverband hat auch der FDP-Nationalrat und Gewerbeverbands-Direktor Hans Rudolf Gysin die Nase weit vorn. Der Chef der Baselbieter KMU-Wirtschaftskammer hat für den Cyberspace plötzlich Feuer gefangen. Das war nicht immer so: Als hartnäckiger Internet-Skeptiker, der lange eine eigene Verbands-Homepage für entbehrlich hielt, musste Gysin noch vor zwei Jahren allein schon beim Abschicken eines E-Mails um fachlichen Rat nachsuchen. (17.7.2000)




Sex-Vorwürfe: Wehrli hält Baselbieter Justiz auf Trab

Der Prattler SVP-Politiker Samuel Wehrli, abgeschuldigt der wiederholten Schändung seiner heute 10jährigen Tochter hält die Baselbieter Justiz weiter auf Trab: Am Freitag reichte er beim Verfahrensgericht eine neue Aufsichtsbeschwerde gegen das Statthalteramt Liestal ein. Wehrli macht darin Mängel bei der Auswahl von als Zeugen befragte Nachbarn geltend. Ueberdies dürfe der Angeschuldigte an jeder Zeugeneinvernahme dabei sein, auch müsse dem Angeschuldigten mitgeteilt werden, dass Zeugeneinvernahmen stattfinden. Wehrli in seiner Beschwwerde: "Weder ich noch mein Anwalt, Herr Dr. N. Roulet, wurden in irgend welcher Form über die oben erwähnte Zeugeneinvernahme informiert, noch waren wir während der Zeugeneinvernahme anwesend." (14.7.2000)




Randeggers Novartis Services: Aufgeteilt und ausgelagert

Der Basler Pharmakonzern Novartis teilt seine Infrastruktur-Dienstleistungen ("Novartis Services") auf und lagert sie aus. Laut einem Communiqué vom Donnerstagmorgen wird der Bereich Infrastruktur Werke Basel an zwei noch nicht definitiv bestimmte Partnerfirmen übertragen. Für die Uebernahme der Energieversorgung und der Abfallentsorgung stehen Elyo und Vivendi, für das Gebäude-Management und die technischen Dienste ABB und Johnson Controls zur Diskussion. Für die Sondermüllverbrennung, so Novartis, könne auch eine "separate Ausgliederung" in Betracht gezogen werden. Weitere Dienste wie Patente und Markenschutz, Einkauf, Rechnungswesen und Controlling, Informationstechnologie und Telekommunikation und Personaldienste sollen aufgeteilt und in Novartis oder Syngenta integriert werden. Bei Novartis bleiben Telefonzentralen, Ereignisdienst, Nachbarschaftsbeziehungen, Werkplanung, Gesundheit, Sicherheit und Umwelt. Obschon noch wesentliche Teile des Projekts unentschieden sind, soll die Auslagerung bis Ende Jahr abgeschlossen sein. Laut Konzernleitungsmitglied und Chef Novartis Schweiz Hans Kindler haben sich die Firmen verpflichtet, die heutigen Anstellungsbedingungen der Uebertretenden "gleichwertig weiterzuführen". Bis Mitte September sollen die Vertragsverhandlungen abgeschlossen sein. Novartis rechnet für die 1'250 Betroffenen nicht mit einem Personalabbau. Mit der Aufsplitterung von Novartis Services verliert aber FDP-Nationalrat Johannes Randegger seinen bisherigen Job: Der bisherige Leiter Novartis Services Schweiz übernimmt laut Mitteilung nicht näher bezeichnete "neue Führungsaufgaben" innerhalb von Novartis Schweiz". Die Auslageurng der Novartis-Dienste ist eine Folge des Spin-offs des Agro-Bereichs, der unter dem Markennamen "Syngenta" weitergeführt wird. (29. Juni 2000)




Rotes Kreuz: Aids rottet in Afrika ganze Dörfer aus


13 Millionen Menschen sterben jährlich an Aids, Malaria, Durchfall und Atemwegerkrankungen, meldet die in Genf ansässige Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften im jährlich publizierten Bericht über Weltkatastrophen. Diese Todesfälle seien "wesentlich mehr" als jene, welche die weit spektakuläreren Naturkatastrophen forderten, vergleicht der "World disaster report 2000". Besonders dramatisch sei die Lage in Afrika, wo 23 Millionen der weltweit 33 Millionen HIV-infiszierten Menschen lebten. Die "stille Katastrophe" würde ganze Dörfer ausrotten. Auch der Zustand des öffentlichen Gesundheitswesens in Osteuropa habe sich verschlechtert. Vielerorts auf der Welt würden immer weniger Mittel für den Gesundheitssektor aufgewendet. Eine von der Weltbank in 53 Ländern durchgeführte Erhebung kommt zum Schluss, dass infolge der Massnahmen zur Strukturanpassung die Gesundheitsausgaben pro Einwohner um durchschnittlich 15 Prozent gekürzt wurden. Mehr denn je müsse der Prävention und Basisgesundheit besondere Beachtung geschenkt werden, schreibt das Rote Kreuz. (28. Juni 2000)




Franz Bloch neuer Statthalter des Bezirks Arlesheim

Franz Bloch
heisst der neue Statthalter des Bezirks Arlesheim. Diesen Entscheid traf die Wahlbehörde - Gerichtsinstanzen und die Baselbieter Regierung - am Dienstag. Der Nachfolger von Andreas Keller tritt sein Amt kommenden Herbst an. Franz Bloch ist Sozialdemokrat und Mitglied des Landrates sowie des Gemeinderates Aesch. Beruflich ist er derzeit als wissenschaftlicher Adjunkt im Bundesamt für Justiz tätig. (27. Juni 2000)




Massaker wegen Landrechten: Indianer bitten um Hilfe

Constantino Lopes
, indianischer Sprecher der Vereinigung der Oberhäupter der 114 Tikuna-Gemeinden im brasilianischen Amazonas an der Grenze zu Peru, bat am 23. Juni in Basel die Schweizer Öffentlichkeit um Unterstützung für die rund 30'000 Tikuna-Indianer. Anlass ist ein Prozess gegen 12 weisse Siedler in Manaus, die am 28. März 1988 zusammen mit 13 weiteren und noch flüchtigen Kumpanen kurzerhand 14 indianische Kinder, Frauen und Männer erschossen und zahlreiche verwundeten. Das Motiv zum Massaker: Ärger über die Regierungspolitik, die den Indianern Landrechte zugestand. Lopes, der verwundet wurde, ist heute Hauptzeuge. Der Tikuna wurde von Amnesty International (AI), Gruppe Aarau, in die Schweiz sowie von der Indianer-Unterstützungsorganisation Incomindios und dem Comite Mapuche nach Basel eingeladen. Nur der internationale Druck könne sicherstellen, dass sich die Haltung gegenüber den diskriminierten Ureinwohnern ändere und der laufende Prozess gerecht geführt werde, sagte Constantino Lopes zu OnlineReports. Noch heute würde pro Jahr mindestens ein Tikuna von weissen Siedlern erschossen. (23.6.2000)




Strafuntersuchung im Fall Wehrli jetzt Thema im Landrat



Der Fall Wehrli wird politisch: CVP-Landrat Uwe Klein reichte am Donnerstag eine Interpellation ein, die nicht weniger als 22 Fragen zu den Umständen der Inhaftierung des Prattler CVP-Politikers Samuel Wehrli beschäftigt. Das Mitglied der kantonalen Parteileitung war Anfang Jahr während rund acht Wochen in Untersuchungshaft gesetzt worden unter dem Vorwurf, er habe seine heute zehnjährige Tochter während Jahren sexuell ausgebeutet und teilweise auch vergewaltigt. So fragt Klein, weshalb der Angeschuldigte Wehrli durch das Statthalteramt Liestal "erst nach zwei Wochen Untersuchungshaft konkret mit den ihm zur Last gelegten Anschuldigungen konfrontiert" wurde. Auch will er wissen, ob Wehrli durch die Untersuchungsleiterin Patrizia Krug "vor der Zellentür" aufgefordert wurde, die ihm zur Last gelegeten Delikte zuzugeben. Weitere Stichworte sind die mögliche Kollusionsgefahr zwischen Mutter und Kind sowie zahlreiche Fragen zur Verfahrensleitung und zur Arbeit des Verfahrensgerichts. Von Sorgfalt, so Landrat Klein, könne "schon bald keine Rede mehr sein", da bisher vom Statthalteramt "nur belastendes und keinesfalls entlastendes Material ermittelt" worden sei. Der Parlamentarier ist sich, wie er selbst schreibt, bewusst, dass er von der Regierung wegen des hängigen Verfahrens und der Gewaltentrennung nicht allzu viel an Neuigkeiten erwarten darf. (22.6.2000)




Amnesty International kritisiert Schweizer "Grausamkeit"


Gewalttätige Schweizer: Auf über drei Seiten berichtet der eben erschienene Jahresbericht 2000 von Amnesty International (AI) mit konkreten Beispielen über üble Praktiken der Schweizer Polizei. So sollen 1999 "mehrere" ausländische Staatsangehörige vor und bei ihrer Ausschaffung "grausamen und gefährlichen Zwangsmassnahmen" ausgesetzt gewesen sein. In einem Fall führten sie zum Tod. In Polizeigewahrsam seien Misshandlungen möglich, da elementare Rechte der Verhafteten wie die sofortige Benachrichtigung von Angehörigen und Anwalt zuweilen verweigert würden. Kritik auch am neuen Flüchtlingsgesetz, das Ausschaffungen in Länder erlaube, die schwere Menschenrechtsverletzungen zulassen. Anerkennung hingegen für den "ersten Prozess seiner Art vor einem ausländischen Gericht" gegen den ruandischen Beamten Fulgence Niyonteze in Lausanne. Das Verdikt: lebenslänglich wegen Anstiftung zum Mord und Begehung von Kriegsverbrechen. (21.6.2000)




FDP bringt Andrea Frost-Hirschi mit Jörg Schild

Die Basler Freisinnigen kandidieren erstmals in ihrer Geschichte mit einer Frau für die Regierung: Die 40jährige Juristin und Grossrätin Andrea Frost-Hirschi wurde vom Parteitag zusammen mit dem amtierenden Polizeidirektor Jörg Schild zur offiziellen Kandidatin nominiert. Sie soll den zweiten FDP-Sitz in der siebenköpfigen Basler Exekutive zurückgewinnen, der durch den Rücktritt von Erziehungsdirektor Stefan Cornaz an die CVP verloren ging (Carlo Conti). Die SP tritt mit den drei Bisherigen Barbara Schneider, Veronica Schaller und Ralph Lewin an, die Grünen mit Grossrat Jürg Stöcklin und die Frauenliste mit Verfassungsrätin Monika Bernasconi. Bei Basta steht der Entscheid noch aus. (20. Juni 2000)




Hoppla: Der amtlich gefeierte Lachs im Rhein war eine Forelle


"Ein Lachs!", jubelten Fischer, Fischereiaufseher und Bundes-Fischereibeamte, als am 11. Juni letzten Jahres ein 41,5 Zentimeter Pfundskerl in der Fischtreppe des Kraftwerks Birsfelden stecken blieb. Der edle Speisefisch hatte nach Jahrzehnten der Absenz wieder den Weg zurück nach Basel gefunden. Doch jetzt berichtet der K-Tip, der berühmte Lachs seine eine "hundskommune Rhein-Forelle". Zu diesem Schluss kam laut dem Bericht Erich Staub, Chef Sektion Fischerei im Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (Buwal). Dass sich das "Wunder" (so damals die Basler Zeitung) als ein alltäglicher Forellen-Fang entpuppte, ergab sich aus genetischen Analysen und Schuppen-Untersuchungen. Denn Lachse und Forellen, so Staub, "unterscheiden sich eindeutig nur in der Dicke des Schwanzstiels und der Länge der Unterkiefer". So darf weiterhin auf das Basler Lachs-Wunder gewartet werden. (20.6.2000)




Zeugen belasten Graziella Klages: "Kein Sex in der Zelle"

Wenig vorteilhaft für das angebliche Vergewaltigungsopfer Graziella Klages begann am Donnerstagmorgen vor dem Basler Strafgericht der Prozess wegen falscher Anschuldigung, falscher Zeugenaussage und Freiheitsberaubung gegenüber einem Baselbieter Polizisten. Klages hatte behauptet, im November 1998 vom Polizeibeamten in einer Gefängniszelle in Hölstein BL etwa viermal vergewaltigt worden zu sein. Der Polizist, der Klages auf einen V-Einsatz gegen das Umfeld ihres Bruders Raffaele und der Basler Justiz vorbereitete, bestritt die Behauptungen immer vehement, die Anschuldigungen konnten ihm nicht nachgewiesen werden, das Verfahren wurde eingestellt. Am ersten von zwei Prozesstagen traten Zeugen auf, die die Glaubwürdigkeit der Klages stark in Zweifel zogen. Klages selbst hatte in einem RTL-Fernseh-Interview die Vergewaltigung widerrufen, von freiwilligem Sex gesprochen und den "Knackarsch" des Polizisten gelobt. Vor Gericht erklärte sie, bei dieser Aussage "bekifft" und unter Druck und materiellen Versprechen von RTL gestanden zu haben. Zeugin Silvia Affolter, die Autorin des Beitrags, die das gesamte Filmmaterial dem Gericht übergab, widersprach dem entschieden: Es sei Klages bloss ein Spesengeld von 300 Franken ausgehändigt worden - Affolter legte OnlineReports die Quittung vor -, grössere Beträge und gar die Ermöglichung einer Ausreise aus der Schweiz seien nie zur Diskussion gestanden. Auch habe Graziella Klages ihre Aussagen vor laufender Kamera locker und ohne Vorgabe vorgetragen. Affolter verwies zudem auf das pikante Detail, dass neben dem Bett in der Hölsteiner Gefängniszelle ein Alarmknopf angebracht war, der offensichtlich nicht betätigt worden war. Ein weiterer Zeuge und früherer Klages-Kollege sagte in die gleiche Richtung aus: Die Angeklagte habe ihm persönlich erklärt, es habe in der Zelle "keinen Sex" gegeben, es tue ihr jetzt leid, die Karriere des Polizisten ruiniert zu haben. Graziella Klages hatte mit ihren Anschuldigungen unter bombastischer Beihilfe des damaligen "Blick"-Journalisten Beat Alder die sogenannte "Basler Justizaffäre" ausgelöst. (15.6.2000)




Erfolg für Eymann: Nationalrat überweist Tropenholz-Motion

Endlich: Der Nationalrat hat unerwartet am Donnerstag kurz vor 10 Uhr die Motion des liberalen Basler Nationalrats und potenziellen Regierungsrats-Kandidaten Christoph Eymann zur Deklarationspflicht für Holz nach Art und Herkunft behandelt und mit 72 zu 57 Stimmen überwiesen. Folgt auch der Ständerat dem Beispiel, muss der Bundesrat ein entsprechendes Gesetz erarbeiten, das den Konsumierenden die Holzerkennung und den Verzicht auf Tropenholz erleichtert. Seit 1993 gab es hierzu immer wieder Vorstösse, die beiden letzten 1997 und 1999 (Eymann). "Das war aber höchste Zeit", kommentiert John Künzli, Sekretär des Bruno Manser Fonds den immer wieder aufgeschobenen Entscheid erleichtert. (15.5.2000)




Tropenholz: "Jumbo"kann sich Spende "nicht leisten"


Um die Anerkennung seiner Bereitschaft, in den "Jumbo"-Märkten Gartenmöbel aus Tropenholz aus dem Sortiment zu nehmen, sieht sich Generaldirektor Claude Lewin geprellt. Regenwald-Schützer Bruno Manser hatte von der "Jumbo"-Spitze als Wiedergutmachung verlangt, "mit dem Gewinn aus dem Verkauf des Programms 'Camping 99', der Ramin-Leisten und anderer Produkte aus Raubbau-Holz" ein Projekt für die Bevölkerung in Sarawak/Malaysia zu finanzieren - beispielsweise eine mobile Zahnarztklink. Lewin gelobte zwar Besserung in Sachen Tropenholz, doch werde sich "Jumbo" vom Bruno-Manser-Fonds nicht "erpressen" lassen: Eine Wiedergutmachung könne sich das Unternehmen nicht leisten - "finanziell" natürlich. (12.6.2000)
MANSER-BIOGRAFIE




Trend zu Frauen-Kandidatur: FDP-Widerstand gegen Eymann

Das Seilziehen um die bürgerliche Basler Regierungskandidatur ist in vollem Gang: Nachdem Novartis-Kadermann und FDP-Nationalrat Johannes Randegger kaum zur Verfügung steht, rückt eine Frau wie die junge Grossrätin und Juristin Andrea Frost-Hirschi für einen zweiten FDP-Regierungsitz in den Vordergrund. Parteipräsident Urs Schweizer bestätigte gegenüber OnlineReports den Trend zu einer Frauen-Kandidatur: "Die Bürgerlichen sollten mutig-frisch mit jungen Leuten kommen." Gegen eine Kandidatur des liberalen Nationalrats Christoph Eymann, der zu einer Bewerbung bereit wäre, bestehen laut Schweizer in der FDP "erhebliche Vorbehalte". Ambitionen werden deshalb der genehmeren früheren liberalen Parteipräsidentin Christine Wirz-von Planta nachgesagt. Nicht ausgeschlossen ist, dass Eymann unabhängig von den FDP-Präferenzen im Doppel-Pack mit dem erneut kandidierenden Finanzdirektor Ueli Vischer antritt. Entsprechende Bestrebungen sollen laut OnlineReports-Informationen sondiert werden. (9.6.2000)



 


NOVARTIS SIGNETE
bei den Porten an der Lichtstrasse und Hüningerstrasse am Basler Hauptsitz

Dass das Internet für Novartis unentbehrlich ist, wissen wir von Konzernchef Daniel Vasella. Bekannt ist uns auch, dass E-Commerce intern zum Mega-Verkaufsthema avanciert ist. Dass Novartis aber gleich drauf und dran ist, zum rein virtuellen Unternehmen zu mutieren, blieb uns verborgen, bis wir auf die verräterischen Firmen-Logos stiessen. (7.6.2000)







Aus Institut für Immunologie wird Zentrum für Genom-Forschung

Der Basler Pharmakonzern Roche krempelt seine Forschungsaktivitäten um, um den Bereich Genetik/Genomik zu stärken: Das 1968 gegründete Basler Institut für Immunologie (BII) wird in ein Zentrum für medizinische Genomforschung umgewandelt und als weitgehend unabhängiges Forschungszentrum an die globale Forschung unter Leitung von Jonathan Knowles angegliedert. Dies gab Roche am Montag bekannt. Mit diesem Entscheid löst der Verwaltungsrat das Institut für Immunologie auf. Von der neuen Ausrichtung des Instituts erwartet Roche einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Forschungsergebnisse im Bereich Genetik und Genomik in neue Diagnoseverfahren und innovative Therapien. "Im Hinblick darauf, dass die Immunologie weiterhin eine wichtige Rolle in der Medizin spielt", will Roche einen Lehrstuhl für Immunologie an der Universität Basel stiften. Forschungsschwerpunkt des neuen Zentrums für medizinische Genomforschung wird die Aufklärung der wichtigsten molekularen Krankheitsbilder des Menschen sein. Als Leiter von Roche Genetics, Europa, wird Prof. Klaus Lindpaintner den Übergangsprozess führen. Die Verträge aller Mitarbeitenden am BII werden von Roche übernommen. Roche stellt laut einem Communiqué "sicher, dass die laufenden befristeten Forschungsprojekte wie geplant zum Abschluss gebracht werden können". Allen Beschäftigten mit unbefristeten Verträgen werden individuelle Lösungen innerhalb des neuen Zentrums oder der Roche angeboten, beziehungsweise wird Unterstützung für andere Lösungen ihrer Wahl zugesichert. Nach Meinung des "Basler Appells gegen Gentechnologie" fügt sich der Roche-Entscheid in die bisherige Politik des Konzerns und seiner Konkurrenten ein, "wenig lukrative Grundlagenforschung an die Universitäten zu delegieren und sich auf zukunftsträchtige Gebiete zu konzentrieren, die sich relativ rasch auszahlen". Der Basler Appell, bezweifelt laut Sprecher Markus Laube allerdings, "ob die wachsende Konzentration auf Genomforschung nicht eine Einbahnstrasse ist". Denn längst nicht alle Krankheiten liessen sich auf die Gene zurückführen und möglicherweise so auch therapieren. Vielmehr ist der Basler Appell überzeugt, dass Gesundheit umfassender betrachtet werden muss. (5. Juni 2000)




Greenpeace-Aktion: Chemie-Müll auch in Hagenthal-le-Bas

Greenpeace-Aktion gegen die Chemische Industrie von Basel bei Schönenbuch BL an der Grenze zur französischen Gemeinde Hagenthal-le-Bas, wo zwischen 1957 und 1961 "mindestens 3'000 Tonnen giftige Industrieabfälle" verbuddelt worden seien. Die rund 20 Aktivisten forderten am 2. Juni eine "sofortige und nachhaltige Sanierung" auch dieser Deponie. Die "gedankenlose Entsorgungspolitik" der Basler Chemie bilde zunehmend ein "unermessliches Gefahrenpotential für das Trinkwasser". (2.6.2000)



Eine parlamentarische Kommission gibt erstmals in der Geschichte des Nationalstaates Türkei systematische Folterungen durch Polizei und Militär zu.

WERNER VAN GENT
Balkan-Korrespondent
von Schweizer Radio DRS, in einer Reportage

Sah sich hier Swatch-Chef Nicolas Hayek aufgrund eines Missverständnisses genötigt, sich von den Aeusserungen seiner eigenen Pressestelle zu distanzieren? Oder hat sich nicht viel eher in der "Weltwoche"-Uhrenbeilage ein Missverständnis bezüglich journalistischer Berufs-Ethik ergeben? Wäre das Phantom-Interview nämlich - wie üblich - Hayek zur Autorisierung vorgelegt worden, wäre dieses als "Missverständnis" deklarierte Kalkül noch vor der Publikation aufgeflogen.


 

REPORTS ECHO
Zum Folter-Geständnis der türkischen Parlaments-Kommission

"Es gibt auch näher liegende Beispiele"
Warum wird die Geschichtsschreibung immer erst dann wahr, wenn der Staat es will? Näher liegende Beispiele: Ausschaffung von Juden, Konten von Juden, oder die berühmt-berüchtigten Fichen, es gäbe noch andere, und das nicht in der Türkei! Das Prinzip bleibt immer gleich. Und wird so bleiben. (30.5.2000)

Bruno Heuberger
Oberwil






Foto OnlineReports

"1999 zitierte ein Mitglied der Basler Regierung den TeleBasel-Geschäftsführer samt fehlbarem Redaktor nach zwei harschen Interventionen ins Amt. Grund: TeleBasel hatte ein Regierungsmitglied öffentlich rauchend gefilmt und die Sequenz auch noch gezeigt."

WILLY SURBECK
Chefredaktor von TeleBasel
in einer Kolumne der "ProgrammZeitung"

Naiaberau! Wir fragen uns an dieser Stelle nicht, was das entsprechende Regierungsmitglied hinein gezogen, sondern um wen es sich bei diesem Mitglied gehandelt hat. Als gemütlicher Pfeifenpaffer bekannt ist Polizeidirektor Jörg Schild. Ihm muten wir eine diplomatische Kanonade wegen eines Tabak-Wölkchens nicht zu. Ralph Lewin, Barbara Schneider, Ueli Vischer, Hans Martin Tschudi und Stefan Cornaz sind, so unterstellen wir einmal, nikotinisch rein, mindestens, was die Regel betrifft, ohne jeden Einzelfall verbindlich recherchiert zu haben. Bleibt noch Veronica Schaller. Nicht ganz ausgeschlossen, dass ihr die öffentliche Zurschaustellung ihrer Raucherinnen-Gewohnheit als damalige Gesundheitsdirektorin derart in den falschen Hals geriet, dass sie entschlossen am heiligen Gut der Medienfreiheit zu rütteln begann - ganz entgegen dem légèren Bild, das der "Gauloises"-Typ gemeinhin verkörpert. (31.5.2000)

PS zum Surbeck-Foto: Die Redaktion von OnlineReports verbürgt sich dafür, dass sich Wasser im Glas befand.

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REPORTS ECHO
Zu Schaller und Rauch um TeleBasel-Filmsequenz

"Alarm im Holsteiner Hof"
Ueli Vischer ist übrigens bekennender Zigarrenraucher ("Davidoffs" bevorzugt), auch Carlo Conti (anstelle von Stefan Cornaz, Nichtraucher) raucht in aller Öffentlichkeit. Von V. Schaller ist bekannt, dass sie Zigaretten pafft und dass deswegen einmal im Holsteiner Hof die Alarmanlage abging. (2.6.2000)

Urs Hobi
Riehen
bekennender Zigarillos-Raucher






Basler Sozialpädagogen betreuen russische Gefängnis-Reform

Die Höhere Fachschule für Soziale Arbeit beider Basel hilft mit, das Gefängniswesen in Russland zu reformieren. Wie Rektor Franz Hochstrasser gegenüber OnlineReports erklärte, geht es konkret darum, in drei Gefängnissen in der näheren Umgebung von Moskau die bis vor kurzem nicht bekannte Sozialarbeit einzuführen. Die Basler Fachschule erarbeitete dabei ein Berufsprofil für Sozialarbeit im Strafvollzug. Ueberdies war die Fachschule an der Einführung des Praktikumswesens am Institute of Law and Economy in Ryazan beteiligt. Die einschneidenden Reformen hinter den berüchtigten russischen Gefängnismauern hängen mit Auflagen zusammen, die Russland mit seinem Beitritt in den Europarat eingegangen war. So gehe es darum, die Gefangenen künftig "auch im Gefängnis als Bürger zu respektieren". Vom 4. bis 8. Juni informiert sich eine 13köpfige russische Delegation über den Strafvollzug in der Schweiz. Dabei werden verschiedene Gefängnisse besucht. Projektleiter schweizerischerseits ist Hans-Jürg Bühlmann, Leiter der Abteilung Gefängniswesen im Basler Polizei- und Militärdepartement. Zudem wirken die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit sowie das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement mit. (29.5.2000)



Festgehalten...

AUGENBLICKE IM LEBEN DER BASLER FOTO-JOURNALISTIN STEPH BERGER


Foto und Text Steph Berger

... und dabei gefühlt

Freitag. Rheinschiffahrtsdirektion meldet: Heizöl fliesst aus einem Schiff in den Rhein, 10'000 Liter, Unfall beim Umpumpen. Es wäre ein Abend zum spazieren gehen, so schön. Vor genau einem Jahr habe ich den ersten Lachs aus dem Rhein bei Basel fotografiert. Ich hoffe, er war am Freitag Nachmittag nicht da. (26.5.2000)






Finanzprobleme: Liestal will Kanton Baselland besteuern

Auf unorthodoxe Art will die Gemeinde Liestal ihre Finanzsorgen lindern: Das kantonale Steuergesetz soll so geändert werden, dass Gemeinden auf Liegenschaften des Kantons eine Grundstückssteuer erheben dürfen. Die verlangen FDP-Landrat Dieter Schenk und die Landräte des Wahlkreises Liestal in einer Motion. Im Kantonshauptort beanspruche der Kanton über 65 Hektaren Bauland - ein Fünftel der gesamten Baugebietesfläche. Stünden darauf Gewerbe-, Industrie- oder Dienstleistungsbetriebe, fielen der Stadt Ertrags- und Kapitalsteuern zu, begründen die Parlamentarier ihren Vorstoss. Ueber seine Chancen darf gerätselt werden. (26.5.2000)




Reform im Baselbiet: Rütteln am Tabu Gemeinde-Feuerwehr

Das Baselbieter Feuerwehrwesen soll einschneidend reorganisiert werden. So sieht es ein Konzept vor, das in den vergangenen zwei Jahren im Auftrag des Regierungsrates von der Projektgruppe "Unità" unter Federführung der Basellandschaftlichen Gebäudeversicherung (BGV) erarbeitet wurde. Danach sollen die Gemeinde-Feuerwehren zu 22 Feuerwehr-Verbünden zusammengefasst werden. Das Grobkonzept sieht im Kern eine dreistufige Gliederung des Feuerwehrwesens im Baselbiet vor: Verbundfeuerwehren, Verbundfeuerwehren mit Stützpunktfunktionen und Spezialisten. Laut BGV-Direktor Bernhard Fröhlich kann damit "bei gleichzeitiger Steigerung der Leistungsfähigkeit langfristig eine deutliche Kostensenkung erreicht werden." Die Projektgruppe kam zum Schluss, dass eine grosse Zahl von Feuerwehrleuten nicht automatisch ein hohes Mass an Sicherheit bedeutet. Im Gegenteil: Entscheidend für die Leistungsfähigkeit ist unter anderem die praktische Erfahrung, die sich nur in realen Einsätzen gewinnen lässt. Laut Fröhlich soll das Konzept den Gemeinden nicht aufgezwungen, sondern mit ihnen zusammen im Detail umgesetzt werden. (25.5.2000)

REPORTS ECHO
Zu: "Reform im Baselbiet: Rütteln am Tabu Gemeinde-Feuerwehr"

"Auch Kanton hat Handlungsbedarf"
Insgesamt unterstütze ich die Vorschläge, stehe aber aus verschiedenen Gründen der Verbundslösung Birsfelden-Muttenz-Pratteln kritisch gegenüber. Die Detailausarbeitung wird darüber Klarheit verschaffen. Positiv finde ich weiter, dass das Projekt Unità gleichzeitig analoge Vorschläge für Zivilschutzverbünde beinhaltet.

Ob in den Gemeinden oder im Kanton: Die Reform im Feuerwehr- und Zivilschutzwesen ist reif für die Frage und auch reif für die Antwort. Sie darf aber nicht nur einseitig in den Gemeinden erfolgen. Auch der Kanton Baselland hat aus meiner Optik konkreten Handlungsbedarf.

Dafür sprechen insbesondere zwei Gründe. Immer noch beschäftigen sich verschiedene Direktionen und Ämter sowie eine Versicherungsanstalt mit dem Feuerwehr- und Zivilschutzwesen. Eine einzige und kompetente Anlaufstelle für alle Teile der Bevölkerung, der Wirtschaft und der Dienstleistenden existiert nicht. So zum Beispiel ist der Zivilschutz der Justiz-, Polizei und Militärdirektion unterstellt und organisiert sich im Amt für Bevölkerungsschutz, welches auch für die Autobahnfeuerwehren zuständig ist, zumindest was die Auszahlung der Bundesgelder angeht. Die Feuerwehr ist innerhalb der Finanz- und Kirchendirektion integriert und organisiert sich ausgehend von der Basellandschaftlichen Gebäudeversicherung, und das Sicherheitsinspektorat und die Schadenwehren gehören der Bau- und Umweltschutzdirektion an.

Mit den Vorgaben des Bundes im Rahmen der Armee- und Zivilschutzreform und dem Projekt Unità sind wir auf einem guten Weg in die richtige Richtung. Die Gemeinden sind überaus gefordert und werden in Zukunft im Interesse aller Beteiligten gegenseitig entlastet, aber auch gefördert. Einzelne Gemeinden haben bereits gehandelt und in der jüngsten Vergangenheit Kompetenzzentren für die Öffentliche Sicherheit geschaffen.

Auch die Gemeinde Pratteln hat die Polizei, Feuerwehr, Militär, Zivilschutz und den Gemeindeführungsstab innerhalb einer Abteilung zusammengefasst, auch als kompetenter Ansprechpartner für die Bevölkerung und Wirtschaft nach innen und aussen. Nächstes Ziel ist, den Gemeindeführungsstab als das Sicherheitsorgan der Gemeinde einzusetzen, welches alle Bereiche der Öffentlichen Sicherheit strategisch, finanziell, personell und politisch behandelt und für die Entscheidfindung des Gemeinderates und Einwohnerrates vorbereitet. Zudem hat eine Arbeitsgruppe ein Konzept für eine enge Zusammenarbeit bis zu einem Zusammenschluss zwischen der Ortsfeuerwehr und den Betriebsfeuerwehren erarbeitet, welches im Rahmen der Vernehmlassung auf ein positives Echo gestossen ist.

Ich denke speziell vor dem Hintergrund der Reformen, welche mitunter mit einem nicht unerheblichen Personalabbau in der Feuerwehr und im Zivilschutz verbunden sind, ist es von grosser Wichtigkeit, dass die Kompetenzen noch deutlicher koordiniert und zusammengefasst, auf die Kernaufgaben fokusiert und noch effizienter professionalisiert werden. Auf dem bisher erfolgreichen Wirken lässt sich dies gut aufbauen. Es wäre jetzt schön und wünschenswert, wenn auch der Kanton die einzelnen Sicherheitsbereiche im Interesse der Bevölkerung und der Wirtschaft und nicht zuletzt der Dienstleistenden, innerhalb einer Direktion zusammenfasstund zum Beispiel im Amt für Bevölkerungsschutz als Kompetenzzentrum für Katastrophenvorsorge- und Hilfe sowie Feuer- und Schadenwehren organisiert. Dies würde den Reformen nochmals einen zusätzlichen, motivierenden und dynamischen Impuls verleihen. (30.5.2000).

Rolf Wehrli
Gemeinderat, Pratteln

(Rolf Wehrli ist seit 1992 FDP-Gemeinderat in Pratteln und zusätndig für das Departement Öffentliche Sicherheit. Dazu gehört die Feuerwehr, der Zivilschutz, die Polizei und das Militärwesen sowie die Regiebetriebe Wasser und Kanalisation. Weiter ist er seit 1992 kantonaler Zivilschutzinstruktor im Nebenamt, Fachgebiet Nachrichtendienst und bin Mitglied der Arbeitsgruppe Unità.)





Festgehalten...

AUGENBLICKE IM LEBEN DER BASLER FOTO-JOURNALISTIN STEPH BERGER


Foto und Text Steph Berger

... und dabei gefühlt

Eröffnung der Ausstellung der "Scientology-Kirche" im Stadt-Casino Basel, Hans-Huber Saal: In der Mitte hält der Lörracher Steuerberater Dr. Rudolf Flösser die Ansprache, Jürg Stettler (links), Scientology Chef Schweiz, und Kurt Wicky (rechts), ältestes Mitglied. Die Rede zu den BesucherInnen (allesamt Anhänger) ist kurz, prägnant, schon fast militärisch. Ganz so wie sie da stehen, die Männer in den dunklen Anzügen. "Men in black" schiesst es mir durch den Kopf. Der Herr, der mich ständig begleitet, das Gesicht nur mit einem Lächeln geschmückt, ist mein Schatten an diesem Anlass. (24.5.2000)






Schwarzfahren wird teurer: Kein Billet kostet 60 Franken

Schwarzfahren in der Region Basel wird teurer: Auf Fahrplanwechsel am 28. Mai wird die Busse in den Fahrzeugen des Tarifverbundes Nordwestschweiz von 50 auf 60 Fanken erhöht. Dies berichtet "Radio Edelweiss" unter Berufung auf Andreas Büttiker, dem Direktor der Baselland Transport AG. Damit gleicht sich die Busse an das Niveau der SBB an. Unverändert dagegen bleibt die Gebühr von fünf Franken für Passagiere, die ihr Billet versehentlich nicht mit dabei haben. (24.5.2000)




Psychiatrische Poliklinik Basel: Jetzt geht auch Peter Keel

Die Psychiatrische Poliklinik unter der neuen Chefärztin Anita Riecher-Rössler kommt nicht zur Ruhe: Wie OnlineReports erfuhr, hat auch der Leitende Arzt Peter Keel per Ende September die Kündigung eingereicht. Damit verliert die Psychiatrische Poliklinik nach Professor Udo Rauchfleisch, dem damaligen Leiter der Psychologischen Abteilung, und dem Leitenden Arzt Hans Rudolf Wacker, die letzten September eine Gemeinschaftspraxis eröffneten, eine weitere langjährige Stütze. Laut Peter Keel (51), der während fast zwanzig Jahren in der Poliklinik arbeitete und die Zweigstelle Claragraben aufbaute, war der Führungsstil der Chefin der Hauptgrund für sein Aussscheiden. "Das Pflichtenheft wuchs, es gab immer mehr Sitzungen und eine riesige Belastung, die nicht erkannt wurde." Aus anderer Quelle erfuhr OnlineReports, dass auch der Sozialdienst seit dem Wechsel an der Klinik-Spitze von zahlreichen Abgängen gebeutelt und personell fast vollständig ausgewechselt worden sei. Während Rauchfleischs Stelle durch Rolf-Dieter Stieglitz wieder besetzt ist, ist Wackers Posten seit über einem halben Jahr vakant. ntime Kenner der Klinik kritisieren die Führungsschwäche der neuen Chefärztin und sprechen gar von einem "Chaos", das nicht dazu angetan sei, qualifizierte Nachfolger für die prominenten Abgänge anzulocken. Die damalige Sanitätsdirektorin Veronica Schaller hatte der Chefin bei Bekanntwerden der ersten Abgänge vor einem Jahr einen externen Berater zur Seite gestellt, um sie bei der "Verbesserung der Führungs- und Betriebskultur" zu unterstützen. Peter Keel wird ab 1. Oktober zu je fünfzig Prozent in der Planungsstelle der Studienreform Medizin und als Berater für Fragen um chronischen Rückenschmerz tätig sein.
(23.5.2000)
VORGESCHICHTE


REPORTS ECHO
Zu "Psychiatrische Poliklinik:
Jetzt geht auch Peter Keel"


"Tendenziöse Desinformation"
In Ihrem Artikel über die Psychiatrische Poliklinik Basel scheint mir eine sehr tendenziöse Berichterstattung vorzuliegen. Ich kenne Peter Keel persönlich und weiss, dass er auch grossen Belastungen gewachsen ist. Das Motiv seiner Kündigung so darzustellen als habe er zunehmenden Belastungen nicht standgehalten, muss korrigiert werden. Genauso unsinnig ist es, eine Führungskrise der Leiterin daraus hochzustilisieren. Die neue Aufgabe von Peter Keel in der Planungsstelle der Studienreform ist vielmehr eine ehrenvolle universitäre Aufgabe, der sich Peter Keel schon seit längerem engagiert widmete, allerdings mit weniger Stellenprozent. Sein Wechsel ist kein Versagen unter zunehmender Belastung sondern ein Karriereschritt. Seit wann wird man denn für Karriereschritte getadelt? Man mag das bedauern, aber es ist überall an Universitätskliniken so, dass erfahrene und bewährte Mitarbeiter neue Positionen suchen und Karriereschritte machen. Dafür kommen neue Mitarbeiter nach. Auch hier ist bezeichnend, dass in Ihrem Artikel nicht erwähnt wird, dass es gelungen ist, in der Nachfolge von Udo Rauchfleisch einen international renommierten und in der Wissenschaftsszene viel umworbenen Psychologen anzustellen. Aber die positiven Seiten von Veränderungen darzustellen war wohl nicht die Intension Ihres Berichtes. Tendenziöse Darstellungen sind Desinformation und haben nichts mit kritischer Sichtweise zu tun. Dafür sollte sich OnlineReports zu schade sein (25.5.2000).

Hans-Joachim Haug
Küsnacht ZH

Nachsatz der Redaktion: In unserem Beitrag wird in keiner Weise behauptet, Peter Keel sei den grossen Belastungen nicht gewachsen gewesen.






Das Geheimnis der beschlagnahmten Liestaler Banntagsflinte

Immer im Mai kracht's in Liestal, wenn die Mannen des Garnisonsstädtchens früh morgens zum Banntag mit Flieder, Tulpe und Welschgras auf dem Hut aufbrechen, in vier "Rotten" die Gemeindegrenzen abmarschieren und mit ihren Böllerschüssen Präsenz markieren. Mit einem Gewehr, in dem zwecks Erzeugung eines Zweifach-Knalls zusätzlich ein mit Schwarzpulver gefülltes Röhrchen in den Lauf gesteckt wurde, kam es letztes Jahr zu einem Unfall: Ein Mädchen am Bein verletzt, Flinte beschlagnahmt, Strafanzeige. Nun sorgte sich die "Basellandschaftliche Zeitung" (BZ) von Verleger Mathis Lüdin dieser Tage gleich vierspaltig darüber, dass sich die Flinte noch immer in amtlicher Gewahrsam befindet - weniger aber darüber, dass das Strafverfahren gegen den Böller-Mann kaum vom Fleck kommt. Nun denn: Der Unglücksschütze ist Sohn des BZ-Verlegers. Ihn aber auch die besorgte "Basellandschaftliche Zeitung" können wir beruhigen. Den "OnlineReports" weiss: Die inkriminierte Flinte wird noch vor dem diesjährigen Liestaler Banntag vom 29. Mai dem rechtmässigen Besitzer zurück gegeben, auf dass er auch dieses Jahr nicht auf seine geliebten Böllerschüsse verzichten muss. (21.5.2000)




Professor Felix Harder verlässt Kantonsspital Ende 2001

Professor Felix Harder (62) verlässt das Basler Kantonsspital per Ende kommenden Jahres noch vor Erreichen des regulären Pensionsalters. Diese Information von ONLINE REPORTS bestätigten sowohl eine Sprecherin des Kantonsspitals wie Harder selbst. Der ebenso international renommierte wie bei Patienten und Personal geschätzte Chirurg könnte laut eigenen Angaben vertraglich bis ins Alter von siebzig Jahren im Kantonsspital bleiben. In welcher Form er weiter ärztlich tätig sein wird, will er nicht verraten: "Ich habe bisher keinem Schwanz gesagt, was ich machen werde." Diese Information sei auch nicht von öffentlichem Interesse. Aus gut informierten Quellen verlautet, der Arzt gedenke sich jedenfalls noch nicht aufs Altenteil zu legen. Harder zählt zu den fachlichen Stützen des Kantonsspitals. Seit 1983 leitet er das Departement Chirurgie. (17.5.2000)




Panchen Lama: Der jüngste Polit-Gefangene der Welt

Genau fünf Jahre sind es her, als am 17. Mai 1995 der sechsjährige Panchen Lama zusammen mit seinen Eltern von chinesischen Sicherheitskräften aus Tibet verschleppt wurde. Drei Tage zuvor war der Bub Gedhun Choekyi Nyima vom Dalai Lama als zweitwichtigster religiöser Führer der tibetischen Buddhisten anerkannt worden. Das atheistische China reagierte mit der Entführung und erklärte seinerseits den Buben einer kommunistischen Familie zum 11. Panchen. Obwohl sich die Uno, zahlreiche Regierungen und PolitikerInnen für die Freilassung des wahren Panchen Lama einsetzten, zeigte sich China ungerührt. Unterdessen laufen Gerüchte, wonach der heute elfjährige Knabe nicht mehr lebe. Um Klarheit zu erhalten oder die Freiheit des "jüngsten Politgefangenen der Welt" zu erreichen, ruft jetzt die "Gesellschaft für bedrohte Völker" zu einem Boykott auf: Niemand solle mehr Kinderspielzeuge "Made in China" kaufen. (17.5.2000)


REPORTS ECHO
Zur anhaltenden Arrestierung von Panchen Lama durch China

"Panchen Lama sofort frei lassen"
Die chinesische Regierung darf unter keinen Umständen in die Welthandels-Organisation zugelassen werden, solange solch krasse Missstände bezüglich Menschenrechte geduldet oder sogar angeordnet werden. Ausserdem ist die Geburtenkontrolle auf dem Land streng zu beobachten, ebenso die Vernachlässigung der Frauenrechte im Alltag. Die chinesische Regierung hat den Jungen Panchen Lama sofort frei zu lassen und ihm eine Erziehung und Ausbildung seinem Alter und Rang entsprechend zu garantieren. Ich schliesse mich dem Boykott an und leite diesen Aufruf weiter.

Steph Berger
Freie Pressefotografin
Basel






Erpresser frei gelassen: Justiz attackiert Haftrichter Albrecht

Ungewöhnlich scharf greift die Basler Staatsanwaltschaft unter Thomas Hug den Haftrichter und Strafgerichtspräsidenten Peter Albrecht in einem Communiqué öffentlich an. Grund ist die am Montag von Albrecht angeordnete Freilassung eines Jugoslawen, der vergangenen Freitag in einer Basler Telefonzelle verhaftet worden war, nachdem er mehrfach einen Luzerner Geschäftsmann über 10'000 Franken erpresst hatte. Obschon das Umfeld des klar identifizierten, aber nicht geständigen "Delinquenten" (so die Staatsanwaltschaft) noch nicht abgeklärt war und wahrscheinlich Mittäter im Spiel gewesen seien, sei er durch Albrecht aus der U-Haft entlassen worden, schreibt Sprecher Markus Melzl zum Fall, der dem Vernehmen nach von Staatsanwalt Beat Voser geleitet wird. Für Haftrichter Albrecht sei die Kollusionsgefahr "nicht ersichtlich" gewesen, obschon hinlänglich bekannt sei, dass vor allem Gewalttäter aus dem osteuropäischen Raum mögliche Zeugen und Tatbeteiligte einschüchtern und alles unternehmen, um einer Verurteilung zu entgehen". Das Communiqué der Staatsanwaltschaft gipfelt in der Feststellung, "dass der erwähnte Haftrichter einmal mehr die Freiheitsrechte eines Delinquenten ohne gesetzliche Notwendigkeit über die offensichtlichen Interessen der Allgemeinheit gestellt hat". Gegenüber ONLINE REPORTS erklärte der weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannte Professor Peter Albrecht, schon der von der Staatsanwaltschaft benutzte Begriff "Delinquent" sei "etwas verräterisch": An die Unschuldsvermutung, die er relativ streng begreife, habe sich auch die Staatsanwaltschaft zu halten. "Seltsam und rechtsstaatlich problematisch" sei ihr Versuch, "via Oeffentlichkeitsarbeit Druck auf die Haftrichter-Praxis auszuüben". Dies sei nicht sein erster Konfliktfall, doch sei die Staatsanwaltschaft auf seine wiederholt geäusserte Gesprächsbereitschaft bisher nie eingetreten. Insofern sei der jetzige Vorwurf für ihn "nicht überraschend" gekommen. Scharf reagierte auch der Basler SP-Grossrat Peter Aebersold: In einer Interpellation wirft der Strafrechtler der Staatsanwaltschaft Amtgeheimnis-Verletzung und eine Verletzung der Loyalitätspflicht vor. DerAngriff auf Albrecht werfe "schon wieder ein schiefes Licht auf die Basler Staatsanwaltschaft". (16./22.5.2000)


REPORTS ECHO
Oeffentliche Haftrichter-Schelte durch Basler Staatsanwaltschaft

"Haft als selbstzerstörerisches Mittel"
Die Staatsanwaltschaft vergisst, wo sie im Rechtsstaat steht. Sie ist Partei wie der Angeklagte. Der Richter entscheidet. So einfach ist das. Bisher haben zu viele Haftrichter ihr Amt als reine Systemvollstrecker verstanden und der Staatsanwaltschaft gedient und die Grundrechte des Angeschuldigten verletzt. Die Haft ist das zerstörerischste Mittel des Staates - ausser Folter und Todesstrafe. Mit Haft kann man selbst Beamte weichkochen, schon nach wenigen Tagen. Davon wissen die Betroffenen ein Liedlein zu singen! Haftbefreiung ist nicht Straffreiheit, übrigens!

Peter Zihlmann
Rechtsanwalt
Basel

 

"Absolut deplatziert"
Über den konkreten Fall kann ich mich mangels Aktenkenntnis natürlich nicht äussern. Das Verhalten des Ersten Staatsanwalts Hug scheint mir aber äusserst problematisch. Prof. Albrecht ist ein weit über die Kantonsgrenzen bekannter und geschätzter Strafgerichtspräsident, der sich seinen Entscheid sicher nicht einfach gemacht hat. Vor allem ist er aber ein vom Volk in dieses Amt gewählter Gerichtspräsident und ich halte es für absolut deplatziert, wenn ihn die Staatsanwaltschaft nun via Medien angreift.

Patrick Wagner
Rechtsanwalt
Stein/AG und Rheinfelden

 

"Problematisch und latent rassistisch"
Unabhängig vom konkreten Fall halte ich die öffentliche Attacke der Staatsanwaltschaft gegen den Haftrichter Albrecht für rechtsstaatlich problematisch und unangebracht. In einem Haftprüfungsverfahren ist die Staatsanwaltschaft wie der Beschuldgte lediglich Partei. Die Zeiten, in denen sie die Haft gleich selbst anordnen konnte, sind zum Glück vorbei. Ganz offensichtlich bekundet die Staatsanwaltschaft grösste Mühe mit diesem EMRK-konformen Verfahren, in welchem eine unabhängige Instanz die Haft überprüft, welche sich von den Strafverfolgungsbehörden nicht instrumentalisieren lässt. Übrigens: In diesem Verfahrensstadium kann sicher nicht von einem "Delinquenten" gesprochen werden; insofern ist bereits die Wortwahl der Staatsanwaltschaft entlarvend. Problematisch ist auch die Begründung im konkreten Fall, wonach ganz generell "Gewalttäter aus dem osteuropäischen Raum mögliche Zeugen und Tatbeteiligte einschüchtern" würden. Wer seinen Antrag nach Anordnung von Untersuchungshaft mit einem Pauschalurteil gegen eine bestimmte Volksgruppe begründet, handelt latent rassistisch. Natürlich ist eine solche Begründung auch rechtlich untauglich, weshalb ich den Entscheid von Herrn Albrecht gut nachvollziehen kann.

Urs Knecht
Jurist, Einwohnerrat FGL
Liestal

 

"Dem Ansehen der Justiz abträglich"
Jetzt scheint es bald an der Zeit, die Querelen innerhalb der Gerichtsorganisation zu bereinigen. Von dort wurden doch schon mal (oder waren es mehrere Male?) unrühmliche und wohl auch sehr persönliche interne Differenzen in den öffentlichen Raum getragen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das dem Funktionieren der Justiz oder ihrem (unerlässlichen) Ansehen förderlich ist.

Thomas Notter
Rechtsanwalt
Bern


KOMMENTAR




Big Star legt im ersten Quartal kräftig zu: Reingewinn +27 %

Der in die Schlagzeilen geratene Jean-Konzern Big Star mit Sitz in Allschwil BL ist gut ins neue Jahr gestartet. Laut den Zahlen des ersten Quartals erzielte Big Star unter CEO Werner Schnorf bei einem Umsatz von 47,1 Mio. Franken (+2%) ein operatives Ergebnis von 5 Mio. Franken (+17%) und einen Reingewinn von 4,3 Mio. Franken (+27%). Im Geschäftsbereich Big Star legte der Umsatz im ersten Quartal um 4,3 % zu, in den Schlüsselmärkten stiegen die Verkäufe um 5,6 % und das operative Ergebnis dieses strategisch wichtigsten Geschäftsbereichs verbesserte sich weiter. Wie Big Star am Sonntag mitteilte, veranlassten Qualitätsprobleme bei einem Lieferanten das Unternehmen zu einem bewussten Teil-Auslieferstopp im Januar, ohne den der Umsatzanstieg noch kräftiger ausgefallen wäre. "Besonders erfreulich" sei die Bestätigung der Trendwende in der Schweiz, die um 25 Prozent zulegte. Deutschland, die Niederlande und Belgien wachsen weiterhin zweistellig. In Frankreich erholt sich die Ertragslage trotz noch immer rückläufiger Umsätze aufgrund des verbesserten Produkte-Mixes weiter. Firmengründer Laurin Fäh versucht derzeit mit einem Angebot von 450 Franken, das Unternehmen unter seine Kontrolle zu bringen. (14. Mai 2000)
INTERVIEW WERNER SCHNORF
INTERVIEW LAURIN FÄH
MEINUNG BIG STAR




Fall Wehrli: Verfahrensgericht lehnt weitere Beschwerde ab

Das Baselbieter Verfahrensgericht hat eine Beschwerde von Willi Wehrli vollumfänglich abgewiesen. Der Vater des Prattler CVP-Politikers Samuel Wehrli, der der Vergewaltigung seiner heute 10jährigen Tochter beschuldigt wird, hatte verschiedene Verfahrensfehler gerügt, unter anderem die ungenügende Würdigung des gynäkologischen Gutachtens, das den Angechuldigten nach dessen Auffassung klar entlaste. Auch habe die Verfahrensleiterin in suggestiver Art versucht, den Angechuldigten zu einem Geständnis zu drängen. Das Verfahrensgericht unter Regina Schaub betont, dass das gynäkologische Gutachten für Wehrli "keineswegs völlig entlastend" sei. Auch sei das Verfahren korrekt, umfassend und speditiv durchgeführt worden. Vergleiche mit Volksgerichtshöfen, wie sie Willi Wehrli den Strafverfolgungsbehörden vorwarf, wies das Gericht als "absolut inakzeptabel" zurück. Auf die Geständnis-Motivation durch die Verfahrensleiterin, von führenden Mitarbeiterinnen des Liestaler Statthalteramtes bestritten, geht das Gericht nicht im Detail ein. Der Angeschuldigte Wehrli aber verfügt über eine von ihm formulierte und von Gefangenenbetreuer A.S. unterzeichnete Aktennotiz, in der die Verfahrensleiterin vor der Gefängniszelle gesagt haben soll, "ich solle doch zugeben, dass ich die mir zur Last gelegten Tagen wohl begangen habe". (10. Mai 2000).


REPORTS ECHO
Fall Wehrli: Entscheid des Baselbieter Verfahrensgerichts

"Mein grundsätzliches Vertrauen in unsere Justiz habe ich nicht verloren. Ich habe aber mein Vertrauen zu verschiedenen Vertreterinnen und Vertreter des Statthalteramts Liestal und des Baselbieter Verfahrensgerichts verloren. Als Zwillingsbruder kenne ich die Hintergründe zum Sachverhalt und weiss auch genau, warum er sich für Gerechtigkeit und Wahrheit einsetzt. Ich bin erschüttert und frage mich zutiefst bezüglich Kompetenzen und Methoden, welche der Verfahrensleiterin vom Stathalteramt Liestal und ihrem Vorgesetzten, für die von ihnen geleiteten Untersuchungen zur Verfügung stehen und dürfen. Sind diese Kompetenzen und Methoden in kontrollier- und nachvollziehbaren sowie verbindlichen Details umschrieben? Wenn ich die einzelnen Schritte, die Details und die Art und Weise des Vorgehens der Untersuchungen näher betrachte, ist es für mich als Mensch und Staatsbürger inakzeptabel, dass immer noch mit Überzeugung von einem korrekten Untersuchungsverfahren gesprochen wird. Konkrete Hinweise dafür liefern nicht nur die Untersuchungen gegen meinen Zwillingsbruder. Auch die in der "Basler Zeitung" vom 10. Mai 2000 zu Tage getretenen Einzelheiten zu einem anderen Sachverhalt lassen mehr als Zweifel aufkommen."

Rolf Wehrli
Pratteln




Hintergründe zum Wappen des Baselbiets: Der "Siebedupf"

Dass der Baselbieter Stab nach rechts schaut und auf der Wölbung seines Knaufs sieben Höcker trägt, ist allgemein bekannt. Dass Baselland aber "der einzige Kanton in der Schweiz ist, der in einem Reglement genau festhält, wie sein Wappen aussehen muss" (so der Baselbieter Historiker Dominik Wunderlin) dürfte weniger bekannt sein. Ebenso, dass das amtlich bis auf zwei Kommastellen vermessene Emblem vom verstorbenen Liestaler Künstler Otto Plattner entworfen wurde, und dass das Rot des stilisierten Bischofsstabs normiert ist ("Pantone Warm Red C"). Ein gediegen gestaltetes und reichhaltig illustriertes Büchlein, von der Basellandschaftlichen Gebäudeversicherung aus Anlass des Jahrtausendwechsels herausgegeben, zeigt realistische und sagenhafte Aspekte um Entstehung und Veränderung des "Siebedupf" auf unterhaltsame und anschauliche Art auf. Der Text stammt von Urs Häusel und Jeannette Brêchet, für Illustration und Gestaltung zeichnen Peter Gartmann und Susanne Minder Gartmann verantwortlich. Als Inspirator wirkte Staatsarchivar Matthias Manz. (10. Mai 2000)




60 neue Sender auf Basler Kabelnetz: Stiftungsrat sagt Ja

Die Platznot auf dem Basler Kabelnetz, die in letzter Zeit immer wieder zu politischem Gezänk geführt hat, geht zu Ende: Der Stiftungsrat Kabelnetz Basel beschloss am Donnerstag einstimmig, die digitale Programm-Palette "Swissfun" aufzuschalten. Die von Cablecom angebotene Plattform bietet 35 neue Fernseh- und 30 neue Radioprogramme. Der Empfang der digitalen Programme erfordert allerdings eine Set-Top-Box, die von den Kunden gekauft oder gemietet werden muss. Der Preis dieser Box in Basel ist noch offen. Der offizielle "Swissfun"-Prospekt nennt einen "empfohlenen Verkaufspreis" von 595 Franken, was als relativ hoch gilt. Laut Balcab-Direktor und Stiftungsrats-Mitglied Urs Gröflin soll die digitale Zusatzpalette "wenn möglich noch dieses Jahr" aktiv geschaltet werden. Der Entscheid des Stiftungsrates hat grundsätzlichen Charakter: Er bedeutet die Einführung eines Zwei-Klassen-Angebots. Am Tarif jener Kunden, die vom digitalem Angebot keinen Gebrauch machen wollen, ändert sich nichts. (4. Mai 2000)




PLAKAT MESSE BASEL PROTEST

Foto Richard Avedon

Protestwelle gegen diesjähriges Muba-Plakat: Ihre Meinung?
In offensichtlich konzertierten Aktionen wurden in den letzten Tagen die diesjährigen Muba-Plakate (Bild) in der Region Basel überklebt, übermalt oder überschrieben. Das Plakat zeigt eine nackte Schwangere, neben ihr der Slogan: "Besuchen Sie die Mutter aller Messen". Welches ist Ihre Meinung? Mailen Sie uns Ihre kurze und prägnante Ansicht über das derzeit zu sehende Plakat, das für die Muba wirbt.

Publikums-Meinungen:
Die Mutter aller Schlachten, war das nicht Saddam?! Also ist das hier die Leihmutter, bitteschön, nur auf den Knopf drücken, hier können Sie ein Osterei platzieren, gegen Bezahlung, natürlich, nicht Muster ohne Wert! Aber bloss nicht mit den Zielscheiben verwechseln.

Jürg Bachmann
Basel

Ich finde es schon traurig, dass es in unserer modernen und demokratischen Gesellschaft nicht mehr möglich ist, seine Meinung ohne kriminelle Handlungen zu vertreten. In der Überzeugung, dass es sich hier nur um eine kleine Minderheit handelt, die versucht, unsere Freiheit an allen Ecken zu gängeln, ist es schlussendlich doch traurig, dass diese Intoleranz so ein grosses Echo hervorruft. Was wäre denn, wenn jeder seine Meinung nur noch durch Sachbeschädigungen, Zerstörungen, Blockaden und Schikanen kundtun würde, eine Gesellschaft, die an ihrer grenzenlosen Toleranz zugrunde gehen würde oder sich ebenfalls mit Gewalt verteidigen müsste? Als Resümee bleibt doch nur, an diese Mitmenschen zu appellieren, den Bogen nicht zu überspannen, ansonsten könnte in Zukunft unsere Meinung noch mehr durch die Exekutive gesteuert werden.

Franco Lützelschwab
Basel

 


Plakat-Protest in Basel und am Liestaler Bahnhof (Fotos OnlineReports)...


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und im Gundeldinger Quartier (Leser-Foto)
(27. April 2000)

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Graziella Klages klagt gegen Ex-U-Richter Meyer und Polizisten

Die sogenannte Justiz-Affäre nimmt ihren bizarren Lauf: Graziella Klages, die mit ihren kruden Behauptungen die sogenannte "Basler Justiz-Affäre" ausgelöst hatte ("Blick": "Die Lügnerin"), begibt sich in die Offensive. Nach Informationen von ONLINE REPORTS hat sie am Donnerstag beim Statthalteramt Waldenburg Strafanzeige wegen Freiheitsberaubung ("zu lange in der Gefängniszelle") gegen den ehemaligen Untersuchungsrichter Beat Meyer und gegen den Polizisten S. eingereicht. Dies bestätigte Barbara Umiker, Sprecherin der Baselbieter Justiz- und Polizeidiretion, auf Anfrage. Den Polizisten hatte Graziella Klages der mehrfachen Vergewaltigung in einer Zelle in Hölstein beschuldigt, was sich als nicht beweisbar herausstellte. Ex-Untersuchungsrichter Meyer hatte Graziella Klages als V-Frau eingesetzt in der Hoffnung, Informationen über allfällige Lecks in der Basler Staatsanwaltschaft zu erhalten. Graziella Klages ist allerdings auch selbst noch Objekt der Justiz: Sie ist durch die Basler Staatsanwaltschaft der falschen Anschludigung beschuldigt worden. (27. April 2000)




Messe Basel: Marketing-Chef Markus Reck geht

Markus Reck, seit letztem Herbst Chef für Marketing und Kommunikation der Messe Basel, hat die Kündigung eingereicht. Dies bestätigte Reck gegenüber ONLINE REPORTS. Seinen Job - die spartenübergreifende Organisation und die Unterstellung der einzelnen Messe-Kommunikations-Verantwortlichen - werde es ab 1. Mai nicht mehr geben. Reck (37), zuvor Marketingchef der Schweizerischen Depeschenagentur (sda), betonte, die Struktur habe sich zwar in der Praxis nicht bewährt, er scheide aber nicht im Streit aus dem Unternehmen. Seine Kündigung erfolge im Rahmen einer ganz normanen Restrukturierung. Eine neue Stelle habe er noch nicht in Aussicht, er gehe jetz erst mal auf Reisen. Jürg Böhni, der Vorsitzende der Geschäftsleitung, erklärte, er lasse Reck "nur ungern ziehen". (26. April 2000)


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