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Ständeratswahlen Basel-Stadt, 19. Oktober 2003
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Es kandidieren (von links nach rechts): Angelika Zanolari (SVP), Markus Borner (SD), Anita Fetz (SP), Urs Schweizer (FDP), Christine Wirz-von Planta (Liberale), Markus Lehmann (CVP)

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Frühere Debatte


Hallo Frau Zanolari, gibt es einen Grund, dass Sie sich als Bürgerin von Brusio (GR) nicht in Basel haben einbürgern lassen? Sie könnten sich in den Bürgergemeinderat wählen lassen und in der geeigneten Kommission selbst die Einbürgerungswilligen begutachten.

Philippe Macherel, Basel

>
ANGELIKA ZANOLARI: Lieber Herr Macherel, es gibt kein
"Ich wollte Basel den Rücken kehren."
en Grund. Ich habe mir noch nie so richtig Gedanken darüber gemacht. Bevor ich aktiv in die Politik einstieg, spielte ich auch mit dem Gedanken, Basel den Rücken zu kehren. Kurz gesagt: Abwandern oder einmischen. Aber besten Dank für den Tipp. Auch dort braucht es generell mehr SVP.

Sehr geehrte Frau Wirz, anders als Ihr Vorgänger Christoph Eymann lehnen Sie die Umweltvorlagen im Nationalrat recht konsequent ab. Welchen Stellenwert hat die Ökologie - und nicht zuletzt auch ihr KMU-Aspekt - in Ihrer politischen Strategie?
>
CHRISTINE WIRZ-VON PLANTA: Mein Einsatz für die Umwelt:
- Massnahmen zur Einhaltung der Luftreinhalteverordnung: für die Verbilligung des Diesel gestimmt im Nationalrat - und schon vor etwa zehn Jahren auf kantonaler Ebene in einem Vorstoss den Einsatz von Partikelfilter verlangt.
- Die Deklaration des Energieverbrauches von elektrische
"Wie ich mich für die Umwelt einsetzte."
n Geräten wurde von mir auf kantonaler Ebene im Jahre 1987! bereits gefordert.
- Finanzielle Anreize für Gebäudeisolationen schaffen (keine Lenkungsabgabe).
- Förderung von Alternativenergien: im Elektrizitätsmarktgesetz, für das ich mich breit eingesetzt habe, waren entsprechende Massnahmen vorgesehen.
- Die Annahme des Elektrizitätsmarktgesetzes hätte niedrigere Strompreise zur Folge gehabt (u.a. zu Gunsten der KMU).
Leider wird selten gesagt, dass unsere Wirtschaft grosse Anstrengungen (auch im Eigeninteresse) für die Verringerung von Schadstoffemissionen unternommen hat! Ja, ich habe mich eingesetzt für ein Kernenergiegesetz, welches äusserst strenge Kontrollmechanismen enthält. Solange der Strombedarf bei weitem nicht durch alternative Energien gedeckt werden kann, bin gegen den Ausstieg aus der Kernenergie, aber nicht gegen vertretbare Massnahmen zur Förderung der Alternativenergien.

Herr Lehmann, wie sehen Sie die Position ihrer beiden Bundesräte nach dem 19. Oktober, wo Sie ja zweifelsohne nur die viertstärkste Partei sein werden? Wie stehen Sie zu den Vorschlägen von Bundesrat Deiss, die Kinder früher einzuschulen, damit Sie früher arbeiten gehen können?

Jöel A. Thüring, Basel

>
MARKUS LEHMANN: Sehr geehrter Herr Thüring, Ihre Frage ist interessant, nur sollten Sie wissen, dass die CVP schon länger "nur" die viertstärkste Partei ist in Bern.
"In der Bundesversammlung knapp hinter der SVP."
Zählt man allerdings die Mandate beider Kammern zusammen, so stellen Sie fest, dass die CVP nur ein Mandat weniger hat als die SVP. Ich glaube, dass es bei der Bundesratswahl vom kommenden Dezember keine Verschiebungen geben wird. Solange die SVP nur "halbe Bundesräte" hat und sie sich weiterhin als Oppositionspartei sieht, gibt es keine grossen Veränderungen in Bundesbern. Der Vorschlag von Bundesrat Deiss zielt nicht auf früheres Arbeiten ab, sondern früheres (spielerisches) Lernen. Einschulen mit sechs Jahren (und früher) ist etwas, das in anderen europäischen Ländern funktioniert und ebenfalls in der Westschweiz und dem Tessin schon praktiziert wird.

>
CHRISTINE WIRZ-VON PLANTA: Sehr geehrter Herr Sekretär der SVP J. Thüring: Im Januar 1995 habe ich einen Anzug betreffend "Einschulung im Alter von 6 Jahren" im Grossen Rat eingereicht. Sind Kinder in der Schweiz dümmer als beispielweise Kinder in England, wo die Einschulung bereits mit 5 Jahren erfolgt? Wir können unsere Kinder nicht später aus der Schulpflicht entlassen, als dies die umliegenden Länder tun; damit schaden wir den Berufschancen unserer Jugendlichen. Zudem hätte die Einschulung mit 6 Jahren den Vorteil gehabt, dass der Kindergarteneintritt ebenfalls früher erfolgt wäre, was wiederum die ganze Kinderbetreuungssituation entlastet hätte. Leider hat damals die Regierung eine abschlägige Antwort erteilt. Seither sind acht Jahre verflossen und ich hoffe, dass sich die Einstellung gegenüber meinem Vorschlag ins Positive gedreht hat.

Sehr geehrter Herr Borner, auf Ihrem Plakat sind Sie als "Maurer" mit dem Aufbau von/des ... beschäftigt. Was wollen Sie eigentlich aufbauen?

Rudolf Keller, Frenkendorf

>
MARKUS BORNER: Sehr geehrter Herr Keller, das Errichten des Kalksandstein-Mauerwerkes symbolisiert meines Erachtens den tatkräftigen und konstr
"Ich bin gelernter Maurer".
uktiven Einsatz zugunsten des Kantons Basel-Stadt. Jene, welche in diesem Bild eine negative Aussage erkennen wollen, sollten sich zu ihrem eigenen Vorteil in eine psychologische Beratung begeben, damit sie nicht ein Leben lang leiden müssen. PS: Das Mauern ist übrigens keine Schauspielerei - übte ich dieses Handwerk vor vielen Jahren doch mal als gelernter Berufsmann auch aus!

Zwar teile ich noch immer die offensichtlich feststehende Meinung, dass Anita Fetz die Ständeratswahl gewinnen wird. Aber ich meine, dass Frau Wirz im Verlaufe der Kampagnenzeit von allen bürgerlichen Kandidaten am meisten an Statur zugelegt hat. Sie kommt auf den Wahlplakaten sehr souverän und selbstbewusst herüber. Ihr Wahlplakat zeigt eine Person, der man zutraut, das Amt einer Ständerätin auszufüllen. Ich traue ihr das ebenso aufgrund ihrer Statements zu – auch ihr kürzlicher Auftritt im Fernsehen war sehr professionell. Der einzige Makel ist ihre Partei, die gesamtschweizerisch ein Nonvaleur ist.

Manfred Messmer, Basel

> ANGELIKA ZANOLARI: Liebe Christine, es nützt wenig, wenn Kinder früher eingeschult werden, solange die von euch unterstützte Basler Schulreform nicht zurückbuchstabiert wird. Die Jugend von heute ist in der Tat nicht dümmer oder gescheiter als es diejenige vor dreissig Jahren war. Hingegen ist die Mittelschule seit der Schulreform eklatant schlechter geworden. Schuld daran ist das Bekenntnis nach der sozialistischen Eintopfschule, in der angeblich alle ihre Talente entfalten könnten. Demnächst werden die LDP und FDP die Möglichkeit haben, sich im Grossen Rat zu unserer Schulinitiative zu bekennen. Wie stehst Du selber zur SVP-Schulinitiative? Wirst Du diese befürworten oder ablehnen?

> CHRISTINE WIRZ-VON PLANTA: Liebe Angelika, die Liberalen haben seinerzeit die Schulreform mit aller Kraft bekämpft; bereits in der Schulreformkommission des Grossen Rates waren ein Mitglied der damaligen Progressiven Organisationen Basel (POB) und ich gegen die Einführung der Orientierungsstufe. Allerdings aus diametra
"Unser Erziehungsminister kennt die Schwächen des Schulsystems".
l verschiedenen Gründen; während ich für die Einführung eines fünften Primarschuljahres und für eine bessere Durchlässigkeit zwischen den verschiedenen Schulstufen einstand, plädierte das POB-Mitglied für eine noch weitergehende Einheitsschule. Das Volk hat entschieden und Volksentscheide sind zu respektieren! Aufgrund der Erfahrungen müssen noch weitere Verbesserungen am jetzigen System eingeführt werden, zum Teil ist dies schon geschehen (Erhöhung Unterrichtslektionendach), und wird noch geschehen (zwei Züge der Weiterbildungsschule WBS). Unser Vorsteher des Erziehungsdepartementes kennt die Schwachstellen und ist mit Erfolg daran, diese aufzufangen. Ich befürworte diesen Weg!

> MARKUS BORNER: Sehr geehrte Frau Fetz, der "SonntagsBlick" bat die Parlamentarier/innen aller Parteien in Bern um Offenlegung ihres persönlichen Autofahr-Sündenregisters. Viele Politiker/innen lieben die Öffentlichkeit, aber hier... über 80 Prozent verweigerten die Aussage - offensichtlich auch Frau Fetz. Hildegard Fässler, SP-Fraktionschefin verweigerte die Angaben namens ihrer Fraktion!! Die Grün
"Sind Sie ein Rheinknie-Lombardi?"
en ebenso! Ansonsten ist man/frau links doch eher für Transparenz! Schützen sich die Genossinnen und Genossen nun gegenseitig? Haben Sie, Frau Fetz, beim Autofahren schon mal eine Busse eingefangen? Oder lassen Sie sich immer mittels ÖV chauffieren? Frau Wirz ist hier ehrlich von Anbeginn weg und steht zu ihrem früheren Ausrutscher wegen zu schnellen Fahrens im Strassenverkehr, was ja ausnahmsweise mal vorkommen kann, wie der Schreibende übrigens schon selbst erfahren hat.

> ANITA FETZ: Herr Borner, wir machen nicht jeden Gag der Boulevardpresse mit. Die Umfrage verharmloste das Rasen in angetrunkenem Zustand nach dem Motto "Jeder
"Zu lange in der Blauen Zone."
hat doch schon mal eine Busse wegen Falschparkierens erhalten". Ich kann Sie aber beruhigen. Da ich in der Stadt mit dem Velo und sonst mit dem Zug unterwegs bin, habe ich wenig Gelegenheit, zu schnell zu fahren. Aber eine Busse wegen zu langem Parkieren in der Blauen Zone habe ich auch schon eingefangen.

Für alle OnlineReports- und Nicht-SoBli-Leser: Um letzte Zweifel auszuräumen, fragen wir doch fairerweise und im Bewusstsein, selbst kein Engel der Hauptstrasse zu sein, alle hier teilnehmenden Kandidatinnen und Kandidaten: Sind sie ein Rheinknie-Lombardi? Wo holten Sie die häufigsten und saftigsten Auto-Bussen?

>
CHRISTINE WIRZ-VON PLANTA: Ja, ich bin schon in Radarfallen geraten, aber mit sehr geringfügigen Überschreitungen. Ja, ich habe schon Parkplatzbussen
"Sehr geringfügige Tempo-
Überschreitungen."
erhalten und einmal habe ich das Auto schlicht "vergessen" am Bahnhofplatz (Parkingmeter) und bin mit dem Tram nach Hause gefahren! Ich habe keine Busse wegen Alkohol am Steuer vorzuweisen und bin bisher, zum Glück, unfallfrei gefahren. Die Auskunftsverweigerung der SP-Fraktion kann ich nicht nachvollziehen, obwohl ich die Umfrage des "Sonntags-Blick" auch nicht das "Gelbe vom Ei" finde.Viel mehr beschäftigt mich das Parkplatzproblem für Handwerker; auch Restaurants, Arztpraxen etc. geraten wegen zu geringem Parkplatzangebot ins Hintertreffen.

> MARKUS BORNER: An alle Autofahrer/innen und Interessierte, eines ist sicher: Alkoholisiert bin ich noch nie am Steuer gesessen; denn dies wäre
"Noch nie alkoholisiert am Steuer."
verantwortungslos! Demgegenüber habe ich in meinem langen Autofahrerleben einige kleinere Bussen wegen Falsch- oder Zulange-Parkierens eingefangen (es gibt in der Stadt zuwenig Parkplätze!). Wegen Überschreitens der "100"-er-Limite wurde ich vor vielen Jahren auf der Autobahn bei Pratteln aus heiterem Himmel geblitzt. Mein Portemonnaie wurde in der Folge um die 120 Franken erleichtert. Einige Monate später gleich nochmals dasselbe! Jetzt bin ich "geheilt". Falls die Baselbieter dieses Bussengeld bekommen, hat's deren Finanzdirektor sicher gefreut. Mich weniger!

> ANGELIKA ZANOLARI: Ich war ein Engel mit einem "B" davor, so pflegte meine Mutter immer zu sagen. In den letzten 25 Jahren hatte ich einige Parkbussen. Erst kürzlich habe
"Nur einige Bussen."
ich eine saftige Busse kassiert. Einmal bin ich zu schnell gefahren (5 km/h zuviel). Dies zur Unterstützung der leeren Staatskassen. Nur frage ich mich wirklich, was das Ganze soll. Anstatt politische Inhalte zu diskutieren, werden Aktionen gestartet, welche nur darauf abzielen, Menschen zu verunglimpfen. Politiker ohne Lebenserfahrung sind schlechte Politiker, weil sie Gesetze machen und über Sachen debattieren, von denen Sie keine Ahnung haben. Wer fehlerfrei durchs Leben geht, hat nicht gelebt. Wer nichts dabei lernt, ist selber Schuld. Das Leben prägt und aus Fehlern wird man zum reifen, erfahrenen Menschen. Falls noch jemand wissen will, wie lange ich als Kind in die Hosen gemacht habe, dann kann er sich gerne bei mir melden.

> MARKUS LEHMANN: Weder mit happigen Bussen, noch Verzeigung oder gar Ausweisentzug kann ich dienen. Hingegen habe ich den "Staatsseggel" gelegentlich mit etwas "Parkgeld" unterstützt!

>
URS SCHWEIZER: Ich habe wenig für Verständnis für das Verhalten des Tessiner Ständerats, der von sich selbst behauptet hat, ein gestörtes Verhältnis zu Motoren zu haben.
"Wenig Verständnis für Herrn Lombardi."
Von 1972-1985 habe ich Autorennsport betrieben und seit 1988 bin ich Sportpräsident sowie seit einigen Monaten Präsident des ACS Basel. Ich fahre über 30 Jahren unfallfrei und nehme mit meinen Oldtimern regelmässig an Veteranen-Rallyes und Geschicklichkeitsprüfungen teil. Obwohl ich praktisch täglich mit dem Auto unterwegs bin, befinden sich in meinem "motorisierten Rucksack" nur einige Parkbussen und Bussen infolge geringfügiger Geschwindigkeitsübertretungen. Wer trinkt, fährt nicht - und wer fährt, trinkt nicht, ist für mich keine leere Floskel und allen Motorisierten zur Nachahmung empfohlen!
Bei der Frage "Alkohol am Steuer" bin ich absolut puristisch und plädiere für 0 Promille am Steuer. Durchaus aber zum Schmunzeln ist mein nachstehendes Bekenntnis gedacht: Vor vielen Jahren habe ich mit viel Herzblut und Zeitaufwand als Mitglied des SP-Quartiervereins Gundeldingen-Bruderholz Unterschriften gesammelt für Tempo 30 in der Gundeldingerstrasse. Und etwa zwei Wochen später wurde ich - na, wo denn wohl? - in der Gundeldingerstrasse mit Tempo 62 km/h (statt der erlaubten 50 km/h) geblitzt. Das hat nicht nur der Staatskasse, sondern auch mir gut getan: Ich klopfe seither auch bei mir ganz persönlich "politische Statements" ab auf die Bereitschaft, ihnen auch genau so nachzuleben. P.S. Seit mehr als acht Jahren lebe ich glücklich autofrei - geht prima und braucht nur ein bisschen mehr vorausschauende Zeit-Organisation...

Gisela Traub, Basel

Bis anhin habe ich die Wortgefechte der "Ständerats-Arena" als recht grossen Unterhaltungswert "genossen", aber wenn sich jetzt die Kandidatinnen und Kandidaten
"Hört auf mit diesem Blödsinn!"
zu ihren Verkehrssünden "outen" müssen, dann hört für mich der Spass blitzartig auf. Ich kann absolut auf amerikanische Polit-Pharisäer-Verhältnisse verzichten. Irgendwo heisst es in der Bibel: "Wer von Euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein" - das müsste auch für Polit-Diskussionen im Stile der Arena gelten, es könnte nämlich durchaus sein, dass plötzlich das Sprichwort gilt: "Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen um sich werfen", was heissen soll, dass jemand ohne Verkehrssünden unverhofft in ganz anderen Themen zur Buss-Prozession ansetzen muss. Also: Hört bitte mit diesem Blödsinn auf.

Edi Borer, Basel

Fazit immerhin: In Basel herrscht keine Lombardei!

Frau Zanolari, Sie sind also tatsächlich der Meinung, dass bei sozialen Anliegen unisono gespart und gestrichen werden muss, nur weil auch Ausländer diese Leistungen in Anspruch nehmen. Dadurch werden zum grösseren Teil aber Schweizer bestraft, die auf solche Bedürfnisse dringend angewiesen sind. Und das finde ich asozial und einer "Volkspartei" unwürdig, Sie schütten das Kinde mit dem Bad aus. Es gibt schlauere Ideen, um eventuelle Missbräuche in den Griff zu bekommen.

Bruno Heuberger, Oberwil

> ANGELIKA ZANOLARI: Her Heuberger, in linker Manier unterstellen Sie mir, dass ich gegen Sozialleistungen bin, angeblich wegen der Ausländer, die diese beanspruchen könnten. Das ist Ihre Sicht der Dinge. Bis vor vier Jahren wurde Basel-Stadt durch die Linke dominiert. Das Resultat: Basel ist eine sogenannte Tripel-A-Stadt geworden. Immer mehr Leute langen
"Wenig Verständnis für Herrn Lombardi."
in den öffentlichen Geldtopf und immer weniger Leute legen etwas hinein. Gute Steuerzahler und "Gebührenmüde" kehren Basel den Rücken. Die linken Umverteiler leben bestens vom Versprechen, materielle Ungleichheiten zu beseitigen. Zitat Mörgeli: "Sie werden nicht ruhen, bis alle als Abhängige am grossen System der Umverteilung angeschlossen sind. Formuliert wurde diese Vision der Staatsbetreuung von der Wiege bis zum Sarg von Frau Dreifuss so: Unterstützung muss von allen an alle gehen". Was damit erreicht, wurde ist kein Geheimnis mehr. Die Sozialausgaben können nur noch durch ständige Neuverschuldung auf Kosten der kommenden Generation gedeckt werden. Wenn wir soziale Sicherheit wollen, dann müssen die bestehenden Sozialwerke gesichert, der Missbrauch bekämpft und auf neue (Mutterschaftsversicherung) verzichtet werden.

> CHRISTINE WIRZ-VON PLANTA: Liebe Angelika Zanolari. Nein, die Mutterschaftsversicherung ist keine neue Sozialversicherung. Frauen und Männer zahlen paritätisch in die bestehende Kasse der Erwerbsersatzordnung (EO) ein; übrigens
"Mutterschaftsversicherung ist keine neue Sozialversicherung."
eine Kasse, die gut "bei Kasse" ist! Warum sollen nur junge Männer (und wenige Frauen), die Militärdienst leisten, von den Einzahlungen profitieren? Haben das Gewerbe und die Industrie nicht ein Interesse daran, dass junge, erwerbstätige Mütter 14 Wochen bei ihren Neugeborenen bleiben - und anschliessend wieder in das Erwerbsleben zurückkehren? Der Vorschlag von Nationalrat Pierre Triponez ist in einem vertretbaren Rahmen gehalten und enthält keine zu weit gehenden Forderungen. Alle Nationalrätinnen, auch jene der SVP, haben zugestimmt. Und wenn das Argument fällt, dass auch Männer Beiträge zahlen, die nicht Militärdienst leisten, so kann ich nur entgegnen, dass auch nicht alle erwerbstätige Frauen, die Beiträge leisten, Mutter werden! Die Gelder aus dem EO-Fonds für die Sanierung der hoch verschuldeten Invalidenversicherung (IV) einzusetzen, unterstütze ich nicht. Die Umsetzung der 4. IV-Revision wird hoffentlich mithelfen, endlich die offensichtlich vorhandenen Missbräuche zu bekämpfen. Die IV sollte vermehrt Beiträge zur Integration ins Erwerbsleben - Hilfe zur Selbsthilfe - leisten!

> ANGELIKA ZANOLARI: Liebe Christine, wetten, dass die EO-Kasse in kürzester Zeit geplündert ist und es eine Erhöhung der Lohnprozente zur Finanzierung dieser Mutterschaftsversicherung braucht. Tatsache ist: Es handelt sich um eine neue Sozialversicherung, finanziert durch den einzigen Geldtopf (EO), der noch nicht geplündert wurde.

Sehr geehrte Frau Wirz, Sie haben als Politikerin nahezu alle politischen Ämter der Legislative bekleidet, die es in unserem Kanton zu vergeben gibt, jetzt kandidieren
"Sollten Sie nicht aus dem Grossen Rat zurücktreten?"
Sie sowohl (wieder) für den Nationalrat als auch für den Ständerat, gleichzeitig sind Sie aber immer noch Mitglied des Grossen Rates. Fänden Sie es nicht weiser, angesichts der dämlichen 5-Prozent-Sperrklausel in Basel, die den Einzug junger Kandidaten auf junge Liste (wie etwa die Liste "Junges Basel") verunmöglichen, aus dem Grossen Rat zurückzutreten, um sich einerseits "aufs Kerngeschäft" zu konzentrieren und andererseits den jungen Politikern eine Chance zu geben?

Emmanuel Ullmann, Basel

> CHRISTINE WIRZ-VON PLANTA: Sehr geehrter Herr Ullmann. Bei meinem Antritt im Nationalrat bin ich sofort aus dem Bürgerrat und aus dem Verfassungsrat ausgetreten. Die Verbindung Nationalrat/Grosser Rat wirkt sich auf die politische Arbeit sehr positiv aus. Je nach Verlauf der bevorstehenden eidgenössischen Wahlen denke ich über einen Rücktritt aus dem Grossen Rat nach. Ihnen viel Erfolg auf Ihrer politischen Laufbahn!

"Bern braucht mehr Basel" heisst es in der SP-Wahlzeitung. Vier der bisher sieben Basler Bundesversammlungsmitglieder gehören der SP an. Sollen künftig gar vier der noch verbleibenden sechs Basler Sitze sozialdemokratisch besetzt sein? Statt Sitzhütern und Besitzstandwahrern sind nun Persönlichkeiten gefragt mit politischem Erfolgsausweis. "Bern braucht mehr Basel" – darum gehört Markus Lehmann nach Bern.

André Weissen, Riehen

Sehr geehrter Herr Lehmann, die Bürgerlichen haben, zu Recht wie ich meine, den Kernsatz "Mehr Freiheit, weniger Staat" auf ihre Fahnen geschrieben. Warum aber wenden sie sich dann bei der Cannabis-Legalisierung davon ab, entmündigen den Bürger und halsen dem Staat unnötige Kosten bei der Strafverfolgung auf? Aber bitte: Argumentieren Sie nicht mit Jugendschutz. Gerade der mehr oder weniger rechtsfreie Zustand ist dafür verantwortlich, dass auf den Pausenhöfen hemmungslos gekifft wird.

Markus Streich, Basel

> MARKUS LEHMANN: Sehr geehrter Herr Streich, Sie schreiben: "Warum aber wenden sie sich dann bei der Cannabis-Legalisierung davon ab?" Jetzt frage ich mich, ob Sie mit
"Ich hätte nicht gegen die Liberalisierung gestimmt."
"sie" mich meinen oder die CVP? Sollten Sie mich meinen, davon gehe ich eigentlich in dieser "Arena " aus, so kann ich Ihnen versichern, dass ich nicht gegen die Legalisierung gestimmt hätte im Nationalrat. Der Ständerat hat übrigens früher dafür gestimmt, bekommt jetzt das Geschäft zurück und ich würde auch dort wiederum für straffreies Kiffen plädieren. Bekanntlich führen Verbote immer in die falsche Richtung. Aufklärung und Prävention sind die besseren Mittel. Offensichtlich haben Sie meine Stellungnahme in der BaZ (Ständeratsportrait vom 13.9.03) nicht gelesen. Sie können über meine Homapage (www.lehmann-markus.ch) genaueres erfahren. Sie werden feststellen, dass der CVP-Schweiz ein aufgeschlossener Vertreter aus Basel gut tun würde!

Interessant ist nun, wie sich Anita Fetz positioniert (die ich übrigens persönlich sehr schätze). Ihre Kampagne ist top, die Frau verspricht Action. Wobei ich denke, dass
"Das 'Lets'Fetz'-Plakat sieht nach Modewerbung aus."
das „Let’s Fetz-Plakat“ für die Füchse war, weil es im Werbeumfeld nicht nach Wahlen, sondern nach Modehaus aussah. Für den Nationalrat mag eine solche Positionierung angehen – aber im zweiten Wahlgang würde sie mit dieser Eigendarstellung auf einem schmalen Grad wandeln. Das Profil einer Ständerätin ist ein anderes als dasjenige einer Nationalrätin. Die Gefahr besteht, dass sie in die Klamauk-Ecke gedrängt wird. Sollte die LDP ihren Sitz halten – ich sehe eher, dass derjenige von Remo Gysin zu wackeln beginnt –, dann könnte es im zweiten Wahlgang ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Wirz und Fetz geben. In Basel hätte man die Wahl zwischen zwei diametral auseinander liegenden Positionen und Persönlichkeiten. Und das ist ja in der heutigen Parteienlandschaft fast schon aussergewöhnlich. Eine solche Ausmarchung könnte für Frau Fetz recht eng werden.

Manfred Messmer, Basel

Anders als Herr Messmer glaube ich nicht, dass eine Ausmarchung Wirz/Fetz im zweiten Wahlgang eng würde: Frau Wirz kann wohl kaum mit vielen Stimmen links der Mitte rechnen, während Frau Fetz sicher auch bürgerliche Stimmen erhalten wird. Im übrigen: 1999 erhielt Christoph Eymann 14'113, Frau Wirz als Zweitplatzierte noch 5'681 Stimmen. Insgesamt erhielt die LDP 35'349, die CVP 28'432 Stimmen. Lässt man die Stimmen von Eymann weg und zählt man dafür die Durchschnittsstimmenzahl der übrigen fünf Bewerberinnen und Bewerber dazu, so ergäben sich noch 25'484 Stimmen. Damit hätte die CVP und nicht die LDP das Mandat gewonnen. Hier kann es eng werden!

Urs Engler, Riehen

Wir stimmen mit Herrn Messmer überein, dass werbetaktisch oder "werbal" (FDP-Slogan) zwischen National- und Ständeratskandidatin ein Unterschied besteht. Hingegen hat uns die "Let's Fetz"-Kampagne nicht an Modewerbung erinnert. Vielmehr hat sie sich deutlich abgehoben vom Durchschnitt, und Assoziationen an Dynamik und Beweglichkeit ausgelöst. Was meinen Sie, liebe Leserinnen und Leser?
>
ANGELIKA ZANOLARI: Die Verpackung ist das Eine und in der Regel einmal geöffnet bereits defekt, der Inhalt das Andere. Tatsache ist, dass Frau Fetz, auch wenn sie sich in
"Ich höre schon das Jammern der Bürgerlichen."
den letzten Monaten zum Teil bürgerlich gab und mit der SVP im Nationalrat stimmte, ganz am linken Rand politisiert. Tatsache ist auch, dass Frau Wirz immer wieder zur Slalomfahrerin wird und wenig Inhalte vorzuweisen hat. So erlebt in der TV-"Arena" vom vergangenen Freitag. Konzepte zur Lösung der Probleme fehlen bei den Mitteparteien. Ich höre jetzt schon das Gejammer der Bürgerlichen, welche Fetz oder Wirz wählen. Es sollte endlich begriffen werden, dass nicht die Verpackung wichtig ist, sondern der Inhalt. Die Frage lautet: Bürgerlicher oder linker Ständerat? Rechts oder links?

Frau Zanolari hat Recht: bei diesen Wahlen geht es tatsächlich um eine prinzipielle Weichenstellung. Entweder nach rechts, wirtschaftsfreundlich und dynamisch, oder
"Fetz-Wirz wäre am spannendsten."
nach links, staatsintervenierend und Kapital umverteilend. Deshalb ist es im Prinzip egal, welche Person in den Nationalrat gewählt wird. Was zählt, ist die eidgenössische Linie der jeweiligen Partei. Bei aller Sympathie für die wirklich gute Wahlwerbung der CVP – vor diesem Hintergrund macht es in Basel schlicht keinen Sinn, diese Partei zu wählen. Bei den Ständeratswahlen hingegen sind Persönlichkeiten gefragt. Für dieses Amt halte ich Frau Zanolari aufgrund ihrer recht komplexen Persönlichkeit für nicht geeignet. Ich meine, die Rechts-links-Ausmarchung im zweiten Wahlgang wäre am spannendsten zwischen Fetz-Wirz. Das wäre eine echte Wahl, stünden doch zwei völlig unterschiedliche politische Konzepte zur Auswahl.

Manfred Messmer, Basel

Ja, es wird interessant werden, Herr Messmer, aber nicht so, wie Sie denken: Die bürgerliche Proliferation erreicht nichts, ausser Frau Fetz in den zweiten Wahlgang zu zwingen. Aber vermutlich gegen Frau Zanolari. Das wird dann eine Auseinandersetzung, die gerade den Bürgerlichen in diesem Kanton ziemlich peinlich sein dürfte. Dies vor versammelten Medien der Eidgenossenschaft und nach Bekanntwerden eines möglichen weiteren Rechtsrutsches. Wer Anita Fetz, vielleicht mit etwas Herzklopfen, schon im ersten Wahlgang wählt, kann das verhindern. (Erinnern Sie sich? Die Linken Frankreichs mussten am Schluss auch Chirac wählen, um der Welt zu zeigen, wie wenig Le Pen in Frankreich erreichen kann.)

Arthur Bliss, Basel

Liebe Frau Wirz-von Planta, in der Zeitung "20 Minuten" vom Freitag, 10. Oktober, haben Sie gesagt, Sie würden sich für eine Entkriminalisierung des Cannabiskonsums
"Cannabisraucher werden schon heute nicht mehr kriminalisiert als ..."
einsetzen. Darf ich Sie darauf aufmerksam machen, dass schon heute Cannabisraucher nicht mehr kriminalisiert werden als Autofahrer, die für Falschparkieren eine Busse erhalten. Es gibt auch nach geltendem Betäubungsmittelgesetz keinen Eintrag ins Strafregister, wie das Bundesrat Couchepin behauptet hat. Das zeigt, dass Nationalräte, Ständeräte und auch der Bundesrat massiv fehlinformiert wurden. Von wem wohl?

Alexandra Nogawa, Basel

> CHRISTINE WIRZ-VON PLANTA:

Frau Fetz, mit dem Rücken zu Basel gewandt, symbolisieren Sie in "20 Minuten", dass Ihnen Basel im Grunde egal ist. Auch Sie wollen den Cannabis-Konsum entkriminalisieren,
"Hallo Drogenhändler, stimmt für mich!"
obwohl er nicht kriminalisiert ist. Dann wollen Sie eine "Kontrolle" des Handels – das heisst: freie Bahn für die Mafia. Ich habe selbst gehört, wie Sie "Drogenhändlern" im "Unternehmen Mitte" zugerufen haben: "Ich bin für Euch, stimmt für mich". Handkehrum behaupten Sie, Sie wären für den Jugendschutz – nachdem genau diese Drogenhändler, denen Sie Ihre Unterstützung zugesagt haben, an allen Schulwegen ihre Geschäfte eröffnet haben. Eine solche Ständerätin können wir für Basel nicht gebrauchen.

Alexandra Nogawa, Basel

Wie haben sich denn ausgerechnet Sie als senkrechte Bürgerin an eine Versammlung von Drogenhändlern verirrt, Frau Nogawa? Oder waren das etwa die Wirte und die
"Die Stumpen-, Hupen- und Vollgas-Partei SVP."
Kioskfrauen, die sich versammelt haben, um über Absatzstrategien für Alkohol und Tabak zu palavern? Ich glaube, die Stumpen-, Humpen- und Vollgas-Partei SVP sollte sich in der Drogendiskussion nicht zu fest aus dem Fenster lehnen. Arbeiten Sie lieber mit an einem Gesetz, welches den Handel ordnet und ans Licht bringt, die Hanf-Produktion unserer Landwirtschaft und einen Teil der Gewinne dem Staat überlässt. Dann bezahlen wir die ohnehin nötige Prävention aus dieser Kasse, sparen Landwirtschaftssubventionen und senken andere Steuern. Voll SVP-mässig.

Urs Eberhardt, Basel

> ANITA FETZ: Frau Nogawa wissen Sie wie wir im Nationalrat jene ca. 100 NationalrätInnen nennen, die sich vor zwei Wochen geweigert haben, der Entkriminalisierung
"Fraktion der vereinigten Schnapsdrosseln."
von Hanf zuzustimmen wie der Ständerat? Die "Fraktion der vereinigten Schnapsdrosseln". Am gleichen Tag das Absinth-Verbot aufheben und die Hanf-Liberalisierung verbieten - soviel Doppelmoral hab ich schon lange nicht mehr erlebt. Übrigens gehören alle 3 bürgerlichen Basler Nationalräte auch zu dieser Nein-Sager-Fraktion. Deshalb kann es sich bei der Antwort von Frau Wirz nur um einen Druckfehler handeln. Zum Inhalt hat Urs Eberhardt das Wesentliche gesagt. Apropos: Bei der von Ihnen genannten Veranstaltung handelte es sich um den von der Regierung mitgetragenen Drogenstammtisch. Anwesend waren Vertreter der Polizei, des Gesundheitsamtes und der Jugendanwaltschaft sowie etwa 200 Jugendliche. Drogenhändler habe ich keine gesehen und gesagt habe ich etwas anderes. Aber es ist ja bekannt, dass Sie es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen.

>
CHRISTINE WIRZ-VON PLANTA: Liebe Anita Fetz. Sehr gerne bin ich bereit, in einem vernünftigen Rahmen über die Revision des Betäubungsmittelgesetzes zu
"Schnapsdrosseln lassen wir uns nicht betiteln."
diskutieren. Auch darüber, ob es taktisch besser gewesen wäre, die Behandlung der Gesetzesrevision noch in der letzten Session vorzunehmen, nachdem die Behandlung über das Entlastungsprogramm beinahe zu einer Sondersession geführt hat aufgrund mangelnder Präsenz gewisser Kreise, die das Geschäft lieber in die Wintersession hinausgezögert hätten. Aber ich bin nicht bereit, Kolleginnen und Kollegen aus dem eidgenössischen Parlament, gleich welcher Partei, als "Schnapsdrosseln" und dergleichen betiteln zu lassen. Das ist ein Niveau, auf das sich weder eine Nationalrätin, geschweige denn eine Ständeratskandidatin, begeben darf. Ich bitte darum, sachlich zu bleiben, was "guten" Humor nicht ausschliesst.

> ANITA FETZ: Liebe Christine Wirz. Sei nicht so empfindlich! Über Humor lässt sich bekanntlich trefflich streiten ebenso wie über Geschmack. Und sachlich ist zum Thema Hanf schlicht und einfach schon alles gesagt worden. Wie das ominöse Niveau einer National- und Ständerätin auszusehen hat, bestimmt zum Glück weder die Liberale Partei noch du. Der Spruch von den "Schnapsdrosseln" kam übrigens von einem humorvollen CVP-Vertreter, mit dem ich nach der Abstimmung noch ein Bier trinken war. Da der Nationalrat intern wie eine grosse Schulklasse funktioniert, hat der Spruch sofort die Runde gemacht. Fast alle haben sich köstlich amüsiert. Aber eben: Über Humor lässt sich...

Liebe Frau Fetz, die Aufhebung des Absinth-Verbots steht in der Tat sehr quer in der Landschaft. Das ist aber auch der einzige Punkt, welchem zuzustimmen ist. Ich war an jenem "Hanf-Stammtisch" im November 2002 auch zugegen und kann deshalb die Zitate von Frau Nogawa bestätigen. Dass Sie sich nicht mehr an Ihre Aussagen erinnern (wollen), mag daran liegen, dass Sie sich etwas gar weit aus dem Fenster gelehnt haben. Dank gebührt der von Ihnen "Fraktion der Schnapsdrosseln" genannten Mehrheit des Nationalrates, also auch unseren drei bisherigen Bürgerlichen. Es geht bei der Revision des Betäubungsmittelgesetzes nämlich nicht "nur" um Hanf, sondern auch um die gesetzliche Zementierung des 4-Säulen-Konzepts und der heroingestützten Behandlung (sic!), welche bisher lediglich auf Verordnungen des Bundesrates basieren. Warum verschweigen Sie dies? Und eine Perversion sondergleichen ist die geplante "Lenkungsabgabe" auf Produktion und Vertrieb von Drogenhanf, um mit diesen Geldern Prävention zu betreiben. Das wird vor allem die Mafia freuen, welche die Preise der steuerlich belasteten offiziellen Verkaufsstellen mühelos wird unterbieten können und regen Zulauf erhalten wird. Fazit: Im Ständerat braucht Basel keine "Alle Macht den Drogen"-Befürworterin, sondern eine konsequent bürgerliche Vertretung mit Verstand und einer klaren Linie. Markus Borner von den SD erfüllt als Einziger diese Voraussetzungen.

Abdul R. Furrer, Basel

> MARKUS BORNER: Aber aber, Frau Fetz, fürchten Sie sich denn vor einem zweiten Wahlgang (siehe Wahlinserat "Ersparen wir diesem Kanton einen zweiten Wahlgang")?. Man/frau bezeichnet Sie darin als "einzige mehrheitsfähige Kandidatin". Dies zu entscheiden, ist doch noch immer das Privileg des Souveräns und keiner Werbeagentur (aus dem Unternehmen Fetz, siehe "unabhängige" Komiteeadresse!). Ob Sie nun wollen oder nicht, das Ergebnis des ersten Wahlganges erfordert mit allergrösster Wahrscheinlichkeit einen zweiten Wahlgang - so ist's halt in unserer Demokratie. Vielleicht wird aber Ihr Hilferuf vom Souverän erhört! Mit welcher Kandidatin oder welchem Kandidaten möchten S i e denn im zweiten Wahlgang - wenn's dann halt sein muss - durch's Fegefeuer gehen?

> ANITA FETZ: Herr Borner, warum soll ausgerechnet ich mich vor einem zweiten Wahlgang fürchten? Erstens mach ich gerne Wahlkampf und zweitens sehen mich alle
"Ich habe alle Varianten schon vorbereitet."
Medien und Wahlbeobachter als Favoritin. Ausserdem dürfen Sie staunen: Ich habe mich von Anfang an auf einen zweiten Wahlgang eingestellt und übrigens auch alles, in allen Varianten gegen wen auch immer, schon vorbereitet. Aber das tatsächlich "unabhängige Komitee" hat in den letzten Wochen zunehmend gedrängt, auf die zwar minime, aber dennoch vorhandene Chance am ersten Wahlsonntag zu setzen. Es sind die grundsätzlich bürgerlich eingestellen Menschen im Co-Präsdidium meines Komitees, denen ein "Finale" gegen Frau Zanolari ein Gräuel wäre. Ich selbst bin sehr gespannt, wie sich die liberalen bürgerlichen Kreise bei einem allfälligen Finish Fetz-Zanolari entscheiden werden!

Lieber Herr Borner, Sie rechnen wohl mit dem grössten Erdbeben seit 1356, damit Sie eine Chance auf den Ständeratssitz haben. Natürlich ist es Ihr gutes Recht,
"Können solche Leute Verantwortung übernehmen?"
sich demokratisch bestätigen zu lassen, wie wenig Leute Ihre Ansichten teilen. Bei den drei Bürgerlichen ist es eigentlich nicht anders. (Die ebenbürtige Kandidatur zu Frau Fetz fehlt, ob man das nun begrüsst oder bedauert, es ist so.) Man muss sich fragen, ob solche Leute in Fragen der Staatsfinanzen Verantwortung übernehmen können, wenn sie bereits die eigenen Parteimittel derart aus dem Fenster schmeissen. Und dann: Vielleicht sagt uns Herr Drechsler von der Staatskanzlei, falls er mitliest, was der zweite Wahlgang uns Steuerzahler kosten wird."

Arthur Bliss, Basel

Sehr geehrter Herr Bliss, Ihre Frage hat - nach dem vergangenen Wahl-Wochenende - an unmittelbarer Aktualität verloren, behält ihre Bedeutung aber für andere Urnengänge. Demokratie ist nicht billig zu haben; aber
"Ein Wahlgang kostet pro Stimmbürger Fr. 1.40."
wohl billiger als alle anderen Staatsformen. Wahlen und Abstimmungen kosten Steuergelder. Der Gesetzgeber, also letztlich das Stimmvolk - und damit dieser Teil der Steuerzahlenden -, will das so. Dies allein ist massgebend. Die Verwaltung hat dafür zu sorgen, dass Wahlen möglichst kostengünstig und einfach sind. Pro Stimmbürgerin bzw. Stimmbürger kostet ein Wahlgang mit etwa sechs Kandidatinnen und Kandidaten (ohne gleichzeitige Nationalratswahlen) etwa Fr. 1.40. Der zweite Wahlgang hätte eher etwas weniger gekostet. Dabei gehen wir von einer Stimmbeteiligung um 50 Prozent und brieflich Stimmenden von gut 90 Prozent aus. Dies ist nicht teuer und ich denke, unsere direkte Demokratie sollte uns das auch wert sein. In der Regel wird ja ein zweiter Wahlgang nicht mutwillig, d.h. mit schlechten Wahlchancen erzwungen. Die Stimmenden wären da wohl auch nicht gnädig.

Felix Drechsler, Informationsbeauftragter und Vizestaatsschreiber, Basel

> MARKUS BORNER: Sehr geehrter Herr Bliss, sind Sie im Innersten Ihrer Seele gar ein Verfechter totalitärer Staatssysteme? Glauben Sie wirklich an den Unsinn, den Sie veröffentlicht haben? Ich bin in Basel der Ständeratskandidat, welcher mit Abstand den finanziell moderatesten Wahlkampf geführt hat. Sie hätten sich eher die Fragen stellen müssen, wer denn die aufwändigen Wahlkampfkampagnen der bürgerlichen und linken Kandidatinnen und Kandidaten zum grössten Teil bezahlt und weshalb die Mehrheit der Stimmberechtigten prinzipiell nicht mehr an Wahlen teilnimmt? Überdies wird eine Demokratie nie die kostengünstigste Staatsform sein; sie ist aber bestimmt die Gerechteste!

Frau Nogawa! Was muss ich lesen? Ein Treffen von Drogenhändlern soll im Restaurant "Mitte" stattgefunden haben? Und die Polizei schaut zu? Sie haben sich selbst in grosse Gefahr begeben! Nun sollten sie unbedingt an die Regierung interpellieren, um zu fragen, ob sie solchen Treffen von Mafia-Clans und Geldwäschern in aller Öffentlichkeit weiterhin tatenlos zuzuschauen gedenkt. In der Einleitung zu dieser Interpellation könnten sie auch noch schreiben, wie sie die während dreissig Jahren erfolglose reine Repressionspolitik zu einem Erfolgsmodell machen wollen.

Daniel Goepfert, Basel

Lieber Daniel Goepfert, über den etwas seltsamen "Humor" der Frau Fetz lässt sich zur Not noch streiten. Über Ihre ziemlich niveaulosen Kommentare jedoch kaum, dazu ist das
"Die Industrie der Sozial- und Gassenarbeiter."
Thema zu ernst. Ein Drogenhändler bleibt ein Drogenhändler, ob er nun Gras, Heroin, Koks, Ecstasy oder sonst eine illegale Substanz vertickt. Dass an jenem Anlass in der "Mitte" öffentlich und unbehelligt gedealt wurde, ist nun mal Fakt. Die von Ihnen als zum Scheitern verurteilte Repression wäre entschieden erfolgreicher, wenn den Gesetzen nachgelebt würde und wenn Polizei und Justiz nicht wegen jedem Häfechäs von links attackiert würde. Dass SP und Gewerkschaften die totale Freigabe aller Suchtmittel befürworten, erstaunt indes nicht weiter, sind sie doch gleichzeitig Vertreter der dank den Drogen krisensicheren und ständig wachsenden Industrie der "Sozial- und Gassen-Arbeiter". Und die würden in einer drogenfreien Gesellschaft extrem arbeitslos. Das können Sie und Ihre Genossinnen und Genossen natürlich nicht verantworten. Wahrlich ein Dilemma, in dem Sie da stecken.

Abdul R. Furrer, Basel

Was soll das? Ich will hier die Statements von den Ständeratskandidatinnen und -kandidaten nachlesen können. Die Meinungen von Furrer, Nogawa, Goepfert sind an diesem Ort wirklich unangebracht.

Markus Streich, Basel

Meinungen sind in einem offenen Forum prinzipiell immer angebracht. Dass sich eine solche Debatte - zugegeben, Herr Streich: vorübergehend - auch auf einem Nebenschauplatz abspielen kann, ist völlig normal und für unseren Geschmack erfrischend.
>
ANGELIKA ZANOLARI: Liebe Anita, interessant, Dein Kommentar! Ausgerechnet den Bürgerlichen in Deinem Komitee ist es ein Gräuel, wenn der Finish Fetz-Zanolari
"Warum machen die sog. Bürgerlichen bei Dir mit?"
heissen würde. Ich frage mich allen Ernstes, wieso diese sogenannten Bürgerlichen ihre eigenen Kandidaten kompromittieren und in Deinem Komitee mitmachen. Sie haben damit ihre eigenen kandidierenden Parteikollegen geschwächt. Sie jammern reichlich spät über den Gräuel "Fetz-Zanolari".

Frage an Frau Zanolari. Als Ständerat vertritt man ja nur bedingt die Parteimeinungen. Gerade in einem Halbkanton wie Basel-Stadt muss eine Ständerätin die ganze Bevölkerung vertreten. Ich bezweifle, ob Sie dazu in der Lage sind, weil sie ja doch sehr polemisch, eben SVP-like politisieren. Würden Sie als gewählte Ständerätin staatsfraulicher werden?

Xaver Pfister, Basel

> ANGELIKA ZANOLARI: Herr Pfister, ja glauben Sie allen Ernstes, dass der Ständerat keine Parteipolitik macht. Es gibt nun einfach einmal Grundsatzfragen, die mit Ja
"Auch der Ständerat macht Parteipolitik."
oder Nein beantwortet werden - beispielsweise EU-Beitritt, EU-Osterweiterung, zentralistisches oder freiheitliches Staatsverständnis, Erbschaftssteuer, neue Sozialversicherungen, Beschwerderecht bei Einbürgerungen; die Liste könnte beliebig erweitert werden. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass bei all diesen Fragen Frau Fetz SP-like politisiert und Herr Lehmann wie Frau Wirz ebenfalls die meisten dieser Grundsatzfragen im Chor mit der SP bejahen würden. Mit SVP-like hat das nichts zu tun. Das Programm, wenn man denn eines hat, kann nicht angepasst werden. Der Kommunikationsstil durchaus. Die Frage, die sich der Stimmbürger stellen muss heisst: bürgerlich oder links, und nicht staatsfraulich oder polemisch wie Sie das nennen.

> CHRISTINE WIRZ-VON PLANTA: Liebe Angelika Zanolari (Sonntag, 19. Okt., 10.30 Uhr), eine SP-Nationalrätin wirft mir vor, immer mit der SVP zu stimmen (BaZ, letzte
"Prüfe mein Verhalten, bevor Du mich klassierst."
Woche). Du behauptest, ich würde in gründsätzlichen Fragen mit der SP übereinstimmen. So einfach lasse ich mich nicht klassieren. Differenziert und gradlinig politisieren ist meine Devise. Beispiel? Ich bin wirtschaftsfreundlich. Dazu gehören Unterstützung der Bildung und und optimale Bedingungen für den Wirtschaftsstandort. In diesem Sinne habe ich im Gegensatz zur SVP für höhere Bildungsausgaben und für sämtliche Vorlagen im Bereich Bildung, Lehre und Forschung gestimmt (Christine Wirz: 100% Zustimmung, Anita Fetz: 78% Zustimmung, Jean Dunant: 44% Zustimmung). In Bezug auf Vorlagen im Bereich "Sparen und Steuern senken" sind Anita Fetz und ich diametral verschieden: Hat Anita Fetz in diesem für unseren Wirtschaftsstandort wichtigen Bereich sämtliche Vorlagen abgelehnt, so habe ich 83% der Vorlagen angenommen. Ich bitte Dich, die Abstimmungslisten zu überprüfen, bevor Du mich klassierst. Wer hat nun - Deiner Meinung nach - konsequent gestimmt?

--- Ende der Debatte. Danke allen für's Mitmachen und auf Wiederlesen. ---

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