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Fotos © zvg

"Gescheite und bereichernde Ergänzung": Danzas-CEO Peter Wagner


Der Basler Wunschkandidat für den neuen Crossair-Verwaltungsrat

Danzas-Konzernchef Peter Wagner passt massgeschneidert in das Aufsichtsgremium der neuen Schweizer Airline

VON PETER KNECHTLI

Nach der Ausbootung der Region Basel im Verwaltungsrat der neuen Crossair zeichnet sich immer stärker eine Wunschkandidatur ab: Danzas-Konzernchef Peter Wagner (55) passt perfekt in das Aufsichtsorgan der neuen nationalen Airline. Er erfüllt sowohl die professionellen Voraussetzungen wie auch die lautstark erhobene Forderung nach einer starken Stimme aus der Region Basel.

Der Protest aus der Region Basel kam mit geballter Wucht, als der Steuerungsausschuss um Banker Rainer W. Gut eine Liste von Verwaltungsräten präsentierte, auf denen weder Crossair-Gründer Moritz Suter noch ein anderer Vertreter aus der Flughafenregion Basel figurierte. Der Tenor des Echos war klar: Die Nicht-Berücksichtigung der Region könne nicht hingenommen werden. Bereits verknüpften einzelne politische Parteien den Basler Kantonsbeitrag von 26 Millionen Franken an die Bedingung, dass die Nordwestschweiz im Verwaltungsrat der neuen Schweizer Airline vertreten sei.

Regierung will sich zu Kandidaten nicht äussern

Am vergangenen Wochenende liess der liberale Basler Finanzminister Ueli Vischer keinen Zweifel daran, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen sei. "Auf jeden Fall" - kündigte er gegenüber OnlineReports an - werde der neue Verwaltungsrat eine "Anreicherung" mit einer Persönlichkeit aus der Nordwestschweiz erfahren: "Das wird in den nächsten Tagen ohne Zweifel so weit kommen."

Von OnlineReports am Mittwochabend befragt, ob er fündig geworden sei, zeigte sich Vischer zurückhaltend: "Zu Kandidaten und Personen möchte ich mich nicht äussern." Laut Informationen von OnlineReports hält sich
Der Name Peter Wagner verspricht eine hervorragende Qualifikation.“
hartnäckig ein Name, der eine hervorragende Kandidatur verspricht: Peter Wagner, CEO des Logistikkonzerns Danzas, der zur Deutschen Post gehört, seinen Sitz in Basel hat und 43'000 Angestellte beschäftigt. Wagner, ein gebürtiger Aargauer mit Wohnsitz im Baselbiet bedient nicht nur die regionalpolitischen Ansprüch am Juranordfuss vortrefflich. Er verfügt vor allem über ein immenses Know-how in Logistik und Betriebswirtschaft sowie über einen globalen Fokus und Erfahrungsschatz. Wagner dürfte aber gerade deshalb kein lokaler Interessenvertreter sein wollen, sondern den Interessen an der gedeihlichen Entwicklung einer nationalen Airline absolute Priorität einräumen.

Seit 1977 ist der gelernte Kaufmann und Controller in der Speditionsbrache tätig, wovon vier Jahre in den USA und drei Jahre in Deutschland. Seit 1989 ist er bei Danzas in Basel tätig, zuerst als Mitglied der Konzernleitung, seit 1996 als CEO. Nach Übernahme des Basler Traditionsunternehmens durch die Deutsche Post im Jahr 1999 wurde Wagner Mitglied des Vorstandes der Deutschen Post AG und ist dort zuständig für den Bereich Logistik.

Wagner wollte Pilot werden

Das Wirtschaftsmagazin "Bilanz" verglich Peter Wagner mit seiner ruhigen und effizienten Art vor einiger Zeit noch mit SAirGroup-Chef Philippe Bruggisser. Aus heutiger Sicht wäre dem beizufügen, dass Wagner aus seinem schwerfälligen Speditionskoloss mit Gewinnen in einstelliger Millionenhöhe innerhalb weniger Jahre in unauffälliger Art einen dynamisch wachsenden Logistik-Riesen machte, der heute fast 13 Milliarden Franken umsetzt und über 150 Millionen Franken Gewinn erzielt. Immer wieder aber wurde die aufmerksame Art, wie Wagner seinen Konzern baut und führt, als Beispiel genannt, an dem sich die SAirGroup orientieren sollte. Sein Bubentraum, Pilot zu werden, hat sich bei Peter Wagner
Es geht um eine sinnvolle, gescheite und bereichernde Ergänzung, sagt Ueli Vischer.“
zwar nicht erfüllt, doch ist er heute als Flugmarathon-Reisender dauernd rund um den Erdball unterwegs.

So war Wagner wegen Auslandaufenthalts nicht kurzfristig für eine Stellungnahme darüber erreichbar, ob und allenfalls unter welchen Umständen er als Kandidat zur Verfügung steht. Dagegen bestätigte Danzas-Sprecher Patrick Kaiser gegenüber OnlineReports, dass Peter Wagner durch den Steuerungsausschuss angefragt wurde: "Es laufen Gespräche, entschieden ist noch nichts."

Wie der Kontakt des Steuerungsausschusses zum Danzas-Konzernchef zustande kam, ist noch nicht restlos klar. Finanzminister Vischer mochte sich auch dazu nicht äussern. Die Regierung sei mit Bundesrat Kaspar Villiger, Peter Siegenthaler, dem Chef der eidgenössischen Finanzverwaltung, und dem Steuerungsausschuss in dauerndem Kontakt. Ohne auf eine bestimmte Person Bezug nehmen zu wollen, sagte Vischer, es sei "am besten, wenn der Steuerungsausschuss den Basler Vorschlag in sein Paket miteinbezieht" und der ausserordentlichen Generalversammlung vom 6. Dezember damit ein in sich massgeschneidertes Ticket präsentieren könne. Es gehe, Vischer, um eine "sinnvolle, gescheite und bereichernde Ergänzung im Einvernehmen mit jenen, die an der Generalversammlung stimmen - inklusive die Banken". Gut denkbar, dass hochrangige Vertreter der Banken zu Peter Wagner den ersten Kontakt geknüpft hatten.

Will Moritz Suter überhaupt in den neuen Verwaltungsrat?

Gemäss Recherchen nimmt die Regierung bei der Suche nach dem Basler Wunschkandidat eine Koordinationsfunktion wahr, wobei auch die Exekutive die Wahl Wagners sehr begrüssen dürfte. Offen bleibt, welche Rolle Moritz Suter innerhalb der künftigen Airline spielen will: Zwar formierte sich dieser Tage ein Komitee "pro Moritz Suter", um dem kaltgestellten Crossair-Gründer nochmals Support zu verleihen. Es bleibt aber fraglich, ob der Flugunternehmer dem neuen Verwaltungsrat als blosses Mitglied angehören möchte, das innerhalb des Swissair-Personals auf erhebliche Reserven stösst. Nahe liegender könnte die Variante sein, dass Suter dem neuen Verwaltungsrat - auch aus weiteren Gründen - gar nicht angehören will und dafür als Ikone in die Geschichte der Schweizer Luftfahrt eingeht.

Vorgeschichte
Neue Entwicklung
Wagner verlässt Danzas


NEUE-CROSSAIR KOMMENTAR
Hintergrundbericht

Foto OnlineReports

Moritz Suter sollte seinen Verzicht selbst bestimmen

In wenigen Wochen wird es in der Basler St. Jakobshalle zu einer historischen Versammlung kommen: Die Crossair-Aktionäre legen den Grundstein für eine neue Schweizer Airline.

Nebst zahlreichen weiteren Fragen wird die neue Zusammensetzung des Crossair-Verwaltungsrates zu den wichtigsten Traktanden gehören. Im Zentrum steht die emotionsgeladene Frage: Wird Crossair-Gründer Moritz Suter - in welcher Funktion auch immer - diesem neuen Gremium noch angehören?

Dass die Stimmen noch zahlreich sind, die sich eine Crossair ohne Suter nicht vorstellen können und Supporter-Komitees gründen, ist verständlich: Der Basler hat in Steig- und Sinkflügen ein Unternehmen auf die Beine gestellt, das seinesgleichen sucht. Er hat sich grossen Verdienste um die Schweizer Zivilluftfahrt erworben.

Ein Neuanfang wie der nicht risikofreie Aufbau einer Airline ist aber immer auch Anlass zu grundlegenden Zäsuren. Emotionsfrei muss im Blickwinkel eines landesweiten Interesses die bestmögliche Lösung gefunden werden. Wäre allein das Votum der übrigen Aktionäre entscheidend, dann dürfte Moritz Suter mit einer Welle der Solidarität zählen und mit einer Wahl rechnen. Wenn die Banken mit ihrer 70prozentigen Stimmenpotenz vom Wahlrecht Gebrauch machen werden - und darauf deutet heute einiges hin - dann werden sie wahrscheinlich einen Verwaltungsrat wählen, in dem Moritz Suter nicht mehr die führende Kraft sein wird.

Für Moritz Suter ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, den wilden Spekulationen über seine künftige Rolle selbst ein Ende zu setzen: Mit einer unmissverständlichen Erklärung, für ein Verwaltungsratsmandat nicht zur Verfügung zu stehen.

Denn noch ist nicht klar, wohin die Reise des neuen Unternehmens geht. Bliebe Moritz Suter in massgeblicher Funktion im Unternehmen, könnte er schon bald für Entscheide und Entwicklungen geradestehen müssen, die keineswegs seinem Konzept entsprechen: Er verlöre auf einen Schlag den Nimbus des grossen Schweizer Luftfahrtpioniers. Wenn sich Moritz Suter aber nach nahezu einem Vierteljahrhundert von "seiner" Firma trennt und die Verantwortung für die "Neue Crossair", die ohnenin nicht mehr seine Crossair sein wird, einem neuen Team überlässt, kann er erhobenen Hauptes seinen Hut nehmen und auf dem Höhepunkt seiner Karriere als überragender Unternehmer in die Geschichte einzugehen.

Peter Knechtli

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ECHO
"Dosé wird bei nächster Gelegenheit abserviert"

Nun hat also der Totentanz der Krustazeen um die Crossair begonnen. Ich bin entrüstet, dass der Steuerzahler und Bürger diese Landes Diadochenkämpfe der macht- und geldgierigen Manager-Klasse ungefragt mitfinanziert resp. mitfinanzieren muss. Das Duo Suter und Dosé wäre vermutlich der beste Garant für den erfolgreichen und gesicherten Weiterbestand der Crossair als Regionalflugflinie mit einer europäischen Zukunft gewesen. Was die Schweiz braucht, ist ein effizienter Zubringer zu den internationalen Langstrecken-Drehscheiben. So, wie ich die künftige Entwicklung aber beurteile, wird CEO Dosé bei nächster Gelegenheit elegant abserviert werden, ein zweites Grounding und das Abschreiben von Milliarden von Steuergeldern wird wohl unvermeidbar.

Hans Rudolf Fischer
Seltisberg BL

 

Ballade von der wundersamen Erfindung
neuer Crossair-Namen

Von Kinsey-MacCooperhouseWater
hat jüngst referiert' ein Berater
da kürzlich in Bern
vor den Damen und Herrn
von dem steering-comittee 'New Crossair'.
laut Geheimprotokoll erklärt' gross er:

"Ich plane zuerst mal vom Top her
die neue helvetische Flop-air
da muss die Elisabeth Kopp her!
und als Numero zwei
nehm ich Werner K. Rey
und dänn überschnörri p'Frau Spörry

für Zürich muss sodann die Bloch-air
unter Leitung von Ursula Koch her
zwischen Bundeshus und Bärengraben
fliegt die Bernair drauf ufen und aben
und für Basel die Rainer E. Gut-air
unter Leitung von Herrn Moritz Sutär

für's Tessin bau den Hub Centovalli
ich neu für den Franco Cavalli
und das für die ligair ravioli
von Bignasca und Flavio Maspoli
und als capo dei tutt' aeroporti
g'säch dort i gern Mario Corti.

für Bern-Appenzell
da gründe ich schnell
eine voralpinische Zwergair
betrieben mit dem Helikoptär
pilotiert von Moritz Leunbergair
als Transport-Route-Airienne-Metzlair "

aus dem Dimintutiv dieser T.R.A.M.
die grosse Erleuchtung dann kam:
von nahe gesehn "gnüegti do nämli
für mängi Verbindig au s' Trämli " ...
"un-das chiemti am ändau no billigair"
beschtätigt zum schluss Kaspair Villigair.

So lange man vorher verzagte
so plötzlich es überall tagte
wie waren so ratlos doch alle
bis klar wurde in diesem Falle:
"die waren versichert" wo ratet nur
und Villiger kichert "in Winterhur".

Als später in festlichem Rahmen
für die New Air man suchte den Namen
und die Gut'sche Versicherung blechte
und keiner am Rainer sich rächte
bliebs mit "Swissair" und "Crossair" beim alten
nur blieben die beiden gespalten.

Hansjakob Tobler
Therwil BL

16. November 2001

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