Der Deal mit Danzas: Schweizer Post "überrascht" Unerwartetes Uebernahmeangebot der Deutschen Post an Schweizer Logistik-Multi VON PETER KNECHTLI Nach der Allgroup ist möglicherweise schon bald der Schweizer Logistikkonzern Danzas in Deutscher Hand: Die Deutsche Post unterbreitet den Aktionären der Danzas-Gruppe ein Kaufangebot "für alle sich im Publikum befindlichen Aktien". Kaufpreis: 1,5 Milliarden Franken. Danzas, ein Konzern mit weltweit 16'000 Mitarbeitern und sieben Milliarden Franken Umsatz, soll "als eigenständiges Unternehmen Logistik-Eckpeiler der Deutschen Post werden und die Marktposition ausbauen", heisst es in einem Communiqué vom Donnerstagmorgen. Die Käuferin bietet den Aktionären 590 Franken pro Aktie. "Doch, wir sind überrascht", sagte Post-Sprecherin Elisabeth Weyermann. Nach Angaben der Sprecherin haben keine Uebernahmegespräch mit der Schweizer Post stattgefunden. Weyermann aber betonte, dass der Danzas-Kauf für die Schweizer Post "zu teuer" gewesen wäre: "Wir können durchaus Allianzen eingehen, aber derart riesige Firmen einkaufen, das können wir nicht." Der Schweizer Post-Chef Reto Braun liess ausrichten, auch er sei vom Deal überrascht worden. Es sei aber "gut, dass sich in der Industrie etwas bewegt". Auch die Schweizer Post halte Ausschau nach potentiellen Partnern und schaue sich um nach Allianzen. Die Post habe das Geld nicht, aber man könne grössere Uebernahmen nicht grundsätzlich aussliessen, wenn der Bund damit einverstanden wäre. Eine Viertelmillion Mitarbeitende Die Deutsche Post ist das grösste europäische Post- und Logistikunternehmen mit 250'000 Mitarbeitern und einem Umsatz von fast 23 Milliarden Franken. Das Management-Team der Danzas soll unverändert übernommen werden. Peter Wagner soll CEO bleiben. Dagegen wird Klaus Zumwinkel, CEO der Deutschen Post, neuer Danzas-Verwaltugnsratpräsident. Der bisherige Amtsinhaber Hanspeter Brändli wird Vizepräsident, der heutige Vizepräsident Georg Stucky wird gewöhnliches Mitglied des Verwaltungsrates. DANZAS HINTERGRUND PORTRAIT DANZAS-PRAESIDENT HANSPETER BRAENDLI 10. Dezember 1998 |
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