Home Seite drucken Seite als Link verschicken Kommentar zu dieser Seite an OnlineReports senden
Suchen: go!
 
Tipp für Stories | Hier werben | Story übernehmen

Frühere News



Aktualitäten von 30. Januar bis 16. Juni 2001


Migros weiter unter Beschuss: "Keine Bewilligung für Nachtarbeit"

"Weit gravierender als bisher angenommen" sei der Verstoss der Migros Basel gegen das Arbeitsgesetz, behaupten die Gewerkschaften GBI-unia. Seit 1. Januar dieses Jahres lasse die Migros ihre Angestellten in der Verteilzentrale in Münchenstein BL ohne Bewilligung Nachtarbeit leisten. Die alte Bewilligung des KIGA Baselland sei per 31. Dezember 2000 abgelaufen, ohne dass die Migros beim zuständigen Eidgenössischen Arbeitsinspektorat einen Antrag auf eine neue Bewilligung gestellt habe. Angeblich, so die Gewerkschaften in einem Communiqué, sei das Einholen einer neuen Arbeitsbewilligung "unters Eis geraten". Allerdings sei der Migros nicht entgangen, die Lohnzuschläge für Nachtarbeit mit Verweis auf das neue Arbeitsgesetz per 1. Januar 2001 um fünf Prozent zu kürzen. Noch am Mittwoch liess die Migros verlauten, sie verfüge über alle benötigten Bewilligungen. Der Umstand, dass die alte Bewilligung Ende 2000 abgelaufen ist, habe zur Folge, dass die Migros seit 1. Januar 2001 verpflichtet sei, "die Bestimmungen des neuen Arbeitsgesetzes vollumfänglich einzuhalten". Das neue Arbeitsgesetz schreibe klar fest, dass bei dauernder Nachtarbeit die Arbeitenden höchstens in fünf von sieben oder in sechs von neun aufeinander folgenden Nächten eingesetzt werden dürfen. Die von der Migros praktizierte 6-Nächte-Woche sei "somit illegal". Für dauernde Nachtarbeit bedürfe es "zusätzlich des schriftlichen Einverständnisses der betroffenen ArbeitnehmerInnen, welches ebenfalls nicht vorliegt". Die Gewerkschaften fordern das KIGA Baselland auf, das gesamte Migros-Verteilzentrum "sofort einer intensiven Kontrolle zu unterziehen". An Migros richten die Gewerkschaften die Forderung, "schnellstens mit uns Verhandlungen aufzunehmen, um eine rasche Verbesserung der Situation der betroffenen Arbeitnehmer zu erreichen". (16.6.2001)




Riesendefizit der Kulturwerkstatt Kaserne: Mitglieder verlangen Sonderprüfung

Das Defizit von 450'000 Franken der Basler Kulturwerkstatt Kaserne hat an der Basis Konsternation ausgelöst: m Hinblick auf die Generalversammlung vom 20. Juni verlangen die drei Mitglieder Peter Itin, Steff Rohrbach und Klaus Jensen, dass die Jahresrechnung 2000 nicht genehmigt und dem Vorstand die Entlastung verweigert wird, "bis den Mitgliedern eine Untersuchung der kantonalen Finanzkontrolle oder der unabhängigen Revisionsstelle vorgelegt wird". Zudem soll der Vorstand einen Halbjahresabschluss per 30. Juni dieses Jahres erstellen und der nächsten ausserordentlichen Mitgliederversammlung vorlegen. Ausserdem sei von einer unabhängigen juristischen Person zu prüfen, "ob der in den Statuten enthaltene Haftungssausschluss für Mitglieder über die Mitgliederbeiträge hinaus ausreichend ist". In einem Brief an Vereinspräsident Philipp Cueni stellen die drei Vereinsmitglieder fest, dass "die Décharge-Erteilung nicht ordentlich traktandiert" worden sei. Es stelle sich somit die formale Frage, "ob die nicht ordentlich traktandierten Geschäfte überhaupt behandelt werden können". (15.6.2001)




Kritik an Andreas Maier: Basler Mieter-Anwalt will Wohnhäuser schleifen

In der Auseinandersetzung um die Zukunft der Basler Wohnhäuser an der Elsässerstrasse 5 bis 11 ist der Basler Mieter-Anwalt Andreas Maier ins Schussfeld der Mieter geraten. Laut einem Bericht von TeleBasel hatte Maier als Anwalt des Vereins "Eisvogel" gewirkt mit dem Ziel, den Abbruch des preisgünstigen Wohnraums durch die Migros zu vereiteln und die Häuser im St. Johanns-Quartier statt dessen zusammen mit der Stiftung Habitat - Zweck: Schaffung von günstigem Wohnraum - und den bisherigen Mieterinnen und Mietern zu erwerben. Auch amtet Maier als Berater des Basler Mieterverbands sowie als Mietervertreter an der Basler Mieterschlichtungsstelle. Jetzt hat Maier die Front gewechselt. Nachdem die Migros als damalige Hauseigentümerin ihr Abbruchprojekt aufgegeben hatte, kaufte die Stiftung Habitat "hinter dem Rücken der Mieter" (so Mieter Heinrich Weber zu TeleBasel) die Häuserreihe, um sie abzureissen und einen Neubau zu erstellen. Leiter dieses Immobilienprojekts ("P Vierfünffünf") ist Habitat-Stiftungsrat Andreas Maier. Die Mieter sind über diesen Schachzug empört und erwägen eine Besetzung. Die Stiftung Habitat war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Auch Anwalt Andreas Maier war ferienabwesend und für eine Darlegung seiner Sicht nicht zu kontaktieren. Aus Kreisen des Projekts "P Vierfünffünf" verlautete, es treffe nicht zu, dass die Mieter über den Kauf der Liegenschaften durch die Stiftung "Habitat" nicht informiert worden sei. Vielmehr sei es den Mietern nicht gelungen, die Häuser mit Partnern zusammen zu erwerben, was zu "vielen Kränkungen" geführt habe. "Die Lage mitten im St. Johann-Quartier und die bewegte Vorgeschichte sind günstige Rahmenbedingungen für ein Vorhaben, das den Kriterien Sozialverträglichkeit, Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit entsprechen soll", heisst es in einem Habitat-Projektbeschrieb. (14.6.2001)




Rasche Einigung: Autobus AG Liestal mit Gesamtarbeitsvertrag

Die Autobus AG Liestal (AAGL) erweist sich als speditive Arbeitgeberin: Anfang Jahr forderten Personal und die Gewerkschaft VPOD die Aufnahme von Verhandlungen über einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) - fünf Monate später war das Regelwerk bereits besiegelt. Wie die AAGL mitteilt, hat der Verwaltungsrat den Kollektivvertrag am Montag gebilligt. Nachdem ihm auch das Personal mit grosser Mehrheit zugestimmt hat, kann er auf Anfang Januar 2002 in Kraft treten, wie die AAGL in einem Communiqué mitteilt. Der Vertrag bringt eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Ab 2002 wird die wöchentliche Arbeitszeit um eine Stunde auf 41 Stunden reduziert und in Form einer zusätzlichen Ferienwoche angeboten. Überdies werde in zwei Schritten ein neues, transparentes Lohnsystem eingeführt, "das dem Personal eine klare Lohnperspektive vermittelt". Ebenso werden die Sozialleistungen und die Aufteilung der Versicherungsprämien neu geregelt. (13.6.2001)
Urs Haeners sofortiger Rücktritt am 24. Oktober 2001




Finanzdebakel um Kantonsspital Liestal: SP in der Offensive

Die SP-Fraktion des Baselbieter Landrates will das Finanz- und Kontrolldebakel um die Sanierung des Kantonsspitals Liestal nicht folgenlos hinnehmen. Von der Beratung des brisanten Geschäfts in der Bau- und Planungskommission erwartet sie "klare Ergebnisse". Gleichzeitig erwägt die SP laut einem Communiqué, dem Landrat zu beantragen, die Geschäftsprüfungskommission mit den Befugnissen einer Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) auszustatten. Die SP befürchtet nicht nur, dass sich die Sanierung des Kantonsspitals in Liestal zu einem "Fass ohne Boden" entwickle. Jetzt müssten auch die Verantwortlichkeiten "klar festgestellt" werden. Die erneute Kostenüberschreitung sei "gravierend". Die Regierung verlangt vom Baselbieter Parlament einen Zusatzkredit von 14 Millionen sowie einen Verpflichtungskredit von vier Millionen Franken für zusätzliche Anpassungen. Schon bei den ersten Zusatzkrediten habe die SP im November 1998 "den Finger auf den wunden Punkt" gelegt. Entsprechende Vorschläge zur Abklärungen der Verantwortlichkeiten seien jedoch abgelehnt worden, nachdem Baudirektorin Elsbeth Schneider beteuert hatte, sie habe "die Finanzen nun Griff". In der zweiten Zusatzkredit-Vorlage weist die Regierungsrätin die Schuld am Debakel mehreren beteiligten und mitterweile suspendierten Firmen zu, ohne zumindest einen Teil der Verantwortung zu übernehmen, obschon die Gesamtprojektleitung bei Hansruedi Simmler, Chefbeamter des Baselbieter Hochbauamtes, liegt. Regierungsrätin Elsbeth Schneider macht geltend, der Wurm sei schon im Projekt gewesen, als die Regierungsräte Edi Belser (SP) und Werner Spitteler (SVP) die Fäden noch in der Hand gehabt hätten. Gegenüber OnlineReports erklärte der Baselbieter SP-Präsident Eric Nussbaumer, seine Partei werde wahrscheinlich nach den Sommerferien über die genauen Forderungen befinden. (12.6.2001)




Streik des Wetterdienstes im Euro-Airport

Piloten, die derzeit den Euro-Airport Basel Mulhouse Freiburg anfliegen, können sich nicht im Flughafen nach dem Wetter erkundigen: "Met Office on strike", heisst es ab Band in den Informationen des Flugfunks, "Visibility unknown" - Wetterbüro streikt, Sichtverhältnisse unbekannt. Andreas Hatt, Pressesprecher des Euro-Airports, von OnlineReports auf die Arbeitsniederlegung der Meteorologen aufmerksam gemacht, bestätigte nach Rückfrage den Streik des Wetterbüros. Es handle sich dabei aber nicht um einen einzelnen Streikfall. Vielmehr hätten die Angestellten von Météo France in ganz Frankreich ihre Arbeit niedergelegt. Und dieser Bereich gehöre nicht zum Flughafen, sondern sei Teil der französischen Zivilluftfahrtbehörde. Eine Gefährdung des Flugbetriebs in der Region Basel durch den Streik schloss Hatt aus. "Es gibt keine Probleme. Die Piloten erkundigen sich jetzt einfach in Zürich nach dem Basler Wetter." (11.6.2001)




Peter Malama: Der neue Basler Gewerbedirektor

Jetzt ist der Nachfolger von Christoph Eymann bekannt: Der neue Basler Gewerbedirektor heisst Peter Malama (41). Nachdem der Verbandsvorstand am Donnerstagmorgen den künftigen Exekutivchef auf Antrag der Findungskommission formell gewählt hatte, informierte die Verbandsspitze die Medien. Der freisinnige Ökonom, Oberstleutnant im Generalstab und Militärrichter wohnt in Allschwil . Er war Leiter Finanzen und Adminsitation des Liestaler Bekleidungsunternehmens Hanro. Derzeit ist Malama als Leiter Finanzen und Dienste Mitglied der Geschäftsleitung des Modeunternehmens Spengler in Münchenstein. In früheren Jahren war er Leiter Finanzen und Verwaltung eines Baselbieter Gewerbebetriebs im Bereich Innenausbau, Ladenbau und Schreinerei (Assmann Ladenbau AG, heute SDP AG in Allschwil). Seine Karriere startete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Schweizerischen Bankiervereinigung. Am 1. Dezember wird Malama sein Direktorium antreten. Malama, Basler Bürger und Mitglied der "Hausgenossen"-Zunft, wohnt in Allschwil, ist verheiratet und Vater von zwei kleinen Kindern. Sportlich betätigte er sich als Flugakrobat, neuerdings als Marathonläufer. Ob er ein politisches Mandat anstreben will wie Christoph Eymann, liess er am Donnerstag offen. Falls ihn der Vorstand mit der Weiterführung des von Eymann verfochtenen ökologischen Konzepts beauftrage, werde er dies tun. Malamas Jahressalär liegt gemäss Informationen von OnlineReports um 230'000 Franken. Präsident Werner Schmid wollte die Salärangabe nicht kommentieren. Peter Malama ist bisher weder innerhalb der beiden Basler Geerbeverbände noch in der lokalen oder kantonalen Politik in Erscheinung getreten. Sein Name gilt als eher unbekannt. (31.5.2001)




Allschwiler Gissler Druck schluckt Basler Ganzmann AG

Die Allschwiler Digitaldruckerei Gissler AG schluckt die traditionsreiche Basler Druckerei Ganzmann AG. Ab 2. August wird der Standort an der Ramsteinerstrasse aufgelöst und an die Bettenstrasse nach Allschwil verlegt. Der "Name Druckerei Ganzmann AG" verschwindet. Die Aktiengesellschaft bleibt zum Zweck der Liegenschaftsverwaltung noch bestehen, wie Inhaber Dieter Ganzmann gegenüber OnlineReports erklärte. Dieter Ganzmann und Jörg Bucher bleiben als Gissler-Angestellte Ansprechpartner für die bisherige Ganzmann-Kundschaft. Mit dieser Lösung könne die seine Nachfolge gesichert werden, begründet der bisherige Geschäftsinhaber den Verkaufsentscheid. Wirtschaftliche Probleme dürften diesen Schritt beschleunigt haben. (31.5.2001)




"Unterschiedliche Führungsstile": Asetra-Präsident Varga geht

Aenderung an der Spitze des Münchensteiner IT-Anbieters Asetra group AG: In einem Communiqué kündigt Thomas Varga seinen Rückzug als Verwaltungsratspräsident an. Schon diesen Januar hatte Varga die Geschäftsleitung an Jürg Brönnimann übergeben. Geplant sei ein "allmählicher Ablösungsprozess". Einstweilen habe er dem Unternehmen seine volle Unterstützung zugesagt, heisst es weiter. Allerdings wird aus der Verlautbarung klar, dass die Chemie zwischen Varga und Brönnimann nicht stimmte: "Wir beide vertreten in unseren Führungsstilen unterschiedliche Auffassungen", lässt sich Brönnimann zitieren. Dies berge "auf die Dauer Konfliktpotenzial, dessen man sich bewusst sein müsse". Varga hatte das IT-Unternehmen vor sechs Jahren gegründet und sein rasches Wachstum vorangetrieben. (25.5.2001)




Verweigerte Einbürgerung in Nenzlingen: Negativ-Entscheid aufgehoben

Der SP-Landrat und Gemeindepräsident von Nenzlingen BL, Heinz Aebi kann vor dem Baselbieter Regierungsrat einen Teilerfolg verbuchen: Die Exekutive hiess hat an ihrer heutigen Sitzung die Beschwerde des Ehepaars Heinz und Annemarie Aebi-Guthauser und ihrer Töchter teilweise gut. Die Beschwerde richtete sich gegen die Bürgergemeindeversammlung von Nenzlingen. Diese hatte das Einbürgerungsgesuch der Familie Aebi abgelehnt. Der Regierungsrat kommt in seinem Entscheid zum Schluss, "den Entscheid der Bürgergemeindeversammlung Nenzlingen aus verfahrensrechtlichen Gründen aufzuheben". Der Grund liegt im fehlenden Antrag des Bürgerrates, womit er "wesentliche Verfahrensvorschriften verletzt" habe. Befugt zur Erteilung des Gemeindebürgerrechtes ist die Bürgergemeinde. Deshalb weist der Regierungsrat die Angelegenheit an den Bürgerrat Nenzlingen zurück. Dieser muss der Bürgergemeindeversammlung das Gesuch der Beschwerdeführenden mit einem Antrag auf Annahme oder Ablehnung sowie auf Festsetzung der Gebühr zur Entscheidung unterbreiten. Die Bürgergemeindeversammlung werde bei ihrer Beratung und Beschlussfassung "die grundsätzlichen Erwägungen betreffend Begründungspflicht aber auch das Rechtsgleichheitsgebot und das Willkürverbot zu beachten haben". Nicht durchgedrungen ist Aebi mit seinem Antrag, der Regierungsrat solle die Einbürgerung selbst direkt vornehmen. Ein aufsichtsrechtliches Einschreiten erübrige sich aufgrund dieses Ausgangs, der Regierungsrat leiste deshalb der aufsichtsrechtlichen Anzeige der Beschwerdeführenden keine Folge. (22.5.2001)
VORGESCHICHTE




Adler-Tunnel geschlossen: Schnellzüge wieder wie einst

OnlineReports-Leser wundern sich: Der SBB-Adlertunnel zwischen Liestal und Muttenz ist geschlossen. Die Intercity- und Regio-Schnellzüge verkehren seit einigen Tagen wieder auf der alten Stammstrecke über Frenkendorf und Pratteln nach Basel und umgekehrt, die seit einigen Monaten dem Güter- und Regionalverkehr vorbehalten ist. Grund der Tunnel-Sperrung sind laut SBB-Sprecher Ruedi Estermann "ganz normale kleine Arbeiten". Zum einen handle es sich um Garantiearbeiten. Zum andern müsse, was bei der Inbetriebnahme einer Neubaustrecke normal sei, das Trassee neu aufgeschottert werden. Der Adertunnel sei seit 4. Mai jeweils von Montag bis Freitag geschlossen, an Wochenenden (das vergangene ausgenommen) sei der Tunnel jeweils vorübergehend geöffnet worden. Die Arbeiten sollen am 8. Juni abgeschlossen sein, so dass die Tunnelstrecke ab Fahrplanwechsel wieder regulär befahren werden kann. (21.5.2001)




Überraschende Wahl: Staehelin wird neuer Handelskammer-Präsident

Überraschender Entscheid des Vorstandes der Handelskammer beider Basel: Der Wirtschaftsanwalt und frühere liberale Grossratspräsident Thomas Staehelin wurde am Dienstag zum neuen Präsidenten gewählt. Staehelin wird Nachfolger von Robert A. Jeker, der das Amt nach vierjähriger Tätigkeit abgibt. In einem Communiqué schreibt die Handelskammer, Staehelin bringe mit seiner parlamentarischen Erfahrung die nötigen politischen Kenntnisse in sein Amt ein. Die Wahl Staehelins kommt einer grossen Überraschung gleich: Die dreiköpfige Findungskommission hatte einstimmig Fritz Schuhmacher vorgeschlagen. Auch der Vorstandsausschuss empfahl Schuhmacher zum neuen Präsidenten. Fritz Schuhmacher ist Verwaltungsrats-Delegierter der Internationalen Treuhand AG sowie Vizepräsident der Publigroupe sowie der Basler Mediengruppe. Der Wahlausgang war allerdings sehr knapp: Staehelin errang 12 Stimmen, 11 Stimmen entfielen auf Schuhmacher. Wie zu erfahren war, hatte der Ausschuss den Vorstand im Voraus nicht über den Stand der Dinge und über eine in Aussicht stehende Kampfwahl informiert. (15.5.2001)
HINTERGRUND
INTERVIEW MIT THOMAS STAEHELIN




Baudirektorin Elsbeth Schneider baute Unfall auf H18-Auffahrt

Es ist Dienstag, 15. Mai, frühmorgens um 5.55 Uhr. Die Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektorin Elsbeth Schneider aus Reinach fährt wie immer zur Arbeit nach Liestal. Nach Dorfende spurt sie ein, um links in die H18 einzufahren. Die Ampel ist noch nicht in Betrieb, sie blinkt neutral. Dem Wagen vor ihr gelingt das Abbiegemanöver noch einwandfrei, Elsbeth Schneider ("Die Sicht war sehr gut") schafft die Durchfahrt nicht. Sie kreuzt die Fahrbahn eines Wagens, der ihr von Dornach her entgegen fährt. Es kommt zum Crash. Elsbeth Schneider zu OnlineReports: "Er hat Blechschaden. Ich habe Blechschaden." Verletzt wird niemand. Frau Schneider avisiert, ohne ihren politischen Titel zu nennen ("Ich habe mich mit 'Schneider' gemeldet"), die Polizei, die mit Blaulicht eintrifft. Ihr Wagen wird in die Garage zur Reparatur gefahren. Der "alte Honda" (Schneider) des Mitbetroffenen dürfte Totalschaden erlitten haben. "Ich fuhr mit höchstens 10 bis 20 Stundenkilometern", schildert die Regierungsrätin ihre Fahrgeschwindigkeit unmittelbar vor dem Zusammenprall. Wer ist Schuld? Muss sie oder er mit einer Verzeigung rechnen? "Das muss man noch abklären. Zur Stunde ist nicht klar, wer Schuld ist." Eventuell sei ihr der Betroffene zu schnell entgegen gefahren. Sie wolle sich diesbezüglich "ganz korrekt" verhalten. "Ich hatte Pech und bin Gott dankbar, dass weder ihm noch mir etwas passiert ist." Es sei ihr nach dreissig Jahren unfallfreier Fahrt bewusst geworden, "dass es nicht selbstverständlich ist, dass man abends wieder gesund nach Hause kommt". Doch dann fuhr Elsbeth Schneider zur Arbeit nach Liestal - per Ersatzwagen in die Regierungssitzung. (15.5.2001)




DSP fordert: Wiedereinführung von Noten an Basler Schulen

Wie der Kanton Waadt soll auch Basel-Stadt an der Primarschule und an der Orientierungsschule wieder Noten einführen. Dies fordert die baselstädtische DSP. Grund: Die Abschaffung der Noten, im Rahmen der Schulreform vollzogen, habe das Ziel verfehlt, eine differenziertere Leistungsbeurteilung als durch Zahlen zu ermöglichen. Statt elf Bewertungsmöglichkeiten in Form von Noten stünden nur drei Bewertungen - "deutlich erreicht", "erreicht" und "nicht erreicht" - zur Verfügung. Die traditionelle Notenbeurteilung in der Schullaufbahn erfolge zu spät. Zudem sei das Elterngespräch "klarer, einfacher und transparenter zu führen, wenn Noten die Basis für die Leistungsbeurteilung sind". Die DSP fordert deshalb "die Wiedereinführung von Noten während der ganzen Schulzeit". (15.5.2001)




Liestaler Regionalbus: Sonntagsbetrieb zum Jubiläum

Der Regionalbus Liestal, ein Pionierbetrieb des öffentlichen Verkehrs im Baselbiet, führt den Sonntagsbetrieb ein. Dies erklärte Urs Haener, Direktor der Autobus AG Liestal (AAGL) gegenüber OnlineReports. Die neue Dienstleistung wird ab Fahrplanwechsel am 6. Juni wirksam. Der Regionalbus Liestal, dem auch die Gemeinden Frenkendorf, Füllinsdorf und Lausen angeschlossen sind und der von der AAGL betrieben wird, feierte am Samstag zum 25jährigen Bestehen und um Beisein der Buskommission einen "Tag der offenen Werkstatt". Im ersten Betriebsjahr transportierte der Regionalbus Liestal 800'000 Passagiere, 25 Jahre später sind es jährlich 2,2 Millionen Fahrgäste und eine Fahrleistung von 432'000 Kilometern. Der Einführung des Regionalbusses war Mitte der siebziger Jahre eine heftige Kontroverse vorausgegangen, bis schliesslich alle vier Gemeinden zustimmten. Direktor Haener hat aus der AAGL ein blühendes Unternehmen mit 66 Angestellten entwickelt. Der Regionalbus Liestal wird mit einer Kostendeckung von 72,5 Prozent betrieben. (12.5.2001)




Roche-Finanzchef nach nur vier Monaten gefeuert

Roche kommt nicht zur Ruhe: Finanzchef Anton Affentranger, erst seit vier Monaten Nachfolger von Henri B. Meier und Mitglied der Roche-Konzernleitung, muss den Hut nehmen. Dies gab Roche am Dienstagabend in einem dürren Communiqué bekannt. Ein Tag zuvor war bekannt geworden, dass Roche-Grossaktionär Martin Ebner sein Inhaberaktien-Paket von 20 Prozent kurzfristig an Lokalkonkurrent Novartis verkauft hat. Laut Roche-Mitteilung scheidet Affentranger "per Ende Mai unter ordentlicher Kündigung aus dem Unternehmen aus". Roche bedankt sich "für seine wertvollen Dienste, seine fachliche Kompetenz und Professionalität". Interimistisch übernehmen Bernd Wolff (Treasury, Taxes & Insurances, Business Development, Company Financing, Logistics) und Erwin Schneider (Accounting & Controlling, Finance Basel) die Leitung von Corporate Finance. Laut Konzernchef Franz Humer soll die Chemie mit Affentranger nicht gestimmt haben. Denkbar wäre auch ein Krach darüber, dass Affentranger den Verkauf des Ebner-Pakets an Novartis nicht verhindert hat. Ein Zusammenhang des Rausschmisses mit der Novartis-Beteiligung wird offiziell dementiert. (9.5.2001)




BL: Maya Graf wird neue grüne Nationalrätin

Die 39jährige Sozialarbeiterin und Landrätin Maya Graf aus Sissach wird neue grüne Baselbieter Nationalrätin. Sie tritt die Nachfolge der Ärztin Ruth Gonseth an, die Ende Mai nach zehnjähriger Tätigkeit aus dem Parlament zurücktritt. Die Biologin und bekannte Gentechnologie-Kritikerin Florianne Koechlin aus Münchenstein war erste Nachrückende auf der "Freien Grünen Liste" (FGL), doch verzichtete sie auf das Mandat. Maya Graf als nächste Nachrückende tritt aus dem Landrat zurück, dem sie seit sechs Jahren angehört. Ihr Nachfolger im Baselbieter Kantonsparlament ist Isaac Reber. In der grünen Fraktion übernimmt Maya Graf Ruth Gonseths Sitz in der Wissenschafts-, Bildungs- und Kulturkommission. (9.5.2001)




Basler Gewerbeverband will pragmatischen Alleingang


Der Basler Gewerbeverband will sich weder mit der Handelskammer beider Basel noch mit der Wirtschaftskammer Baselland zusammen schliessen. Diesen Beschluss fasste der Vorstand nach einer Klausurtagung einstimmig. Die Frage einer strategischen Neuausrichtung war aufgekommen, nachdem sich die Handelskammern der beiden Halbkantone zusammen geschlossen hatten und nachdem auch die Wirtschaftskammer Baselland eine engere Kooperation mit den Gewerbeverbänden der Kantone Aargau und Solothurn gesucht hatte. Wie der Basler Gewerbeverbandspräsident Werner Schmid an einer Pressekonferenz ausführte, habe die spezifische Interessenlage der Mitglieder zu diesem Entscheid geführt. Bei einem Zusammengehen mit der Handelskammer wäre "der Konflikt mit Liestal vorprogrammiert". Auch wäre es einem KMU-Vertreter aus Kleinbasel nicht zuzumuten, in Liestal um Rat nachzusuchen. Anderseits sei auch "nicht vorstellbar, dass ein Gewerbler aus dem Oberbaselbiet seine Dienstleistungen in Basel sucht". Solange der "Kantönligeist" nicht überwunden sei, mache eine Fusion von Verbänden nicht Sinn, sagte Gewerbeverbands-Vizepräsident René Schmidlin gegenüber OnlineReports. Bei Realisierung eines Kantons Nordwestschweiz sei er "der Erste, der auch für einen nordwestschweizerischen Gewerbeverband wäre". Angestrebt werde deshalb eine projektbezogene Zusammenarbeit mit Partnerverbänden, beispielsweise die gemeinsame Trägerschaft der "Berufsschau", wie sie die Wirtschaftskammer Baselland in Pratteln erfolgreich aufzog. An der Pressekonferenz berichtete Vizedirektor Philipp Spichty vom Internet-Portal für KMU, dessen Dienstleistungen den Mitgliedern kommenden Herbst zu günstigen Konditionen zur Verfügung stehen sollen. Geplant ist zudem die Einführung einer "Sympathie-Mitgliedschaft" für Unselbstständigerwerbende mit einem Jahresbeitrag um hundert Franken. Am 31. Mai soll schliesslich der neue Verbandsdirektor und Nachfolger von Christoph Eymann vorgestellt werden. Laut Schmid ist die Wahl bereits getroffen, doch seien die Verträge noch nicht rechtsgültig unterzeichnet. (8.5.2001)




Baselbieter Grüne: Ruth Gonseth tritt aus Nationalrat zurück


Die grüne Baselbieter Nationalrätin Ruth Gonseth tritt zurück. Dies ist der Einladung der "Freien Grünen Liste" (FGL) zu einer Medienkonferenz auf kommenden Dienstagnachmittag zu entnehmen, die am Samstagabend verschickt wurde. Die Baselbieter Grünen sind seit 1991 mit Ruth Gonseth im Nationalrat vertreten. In dieser Funktion tat sich die Liestaler Politikerin am stärksten in ihrem Einsatz für die Genschutz-Initiative hervor. Im Einladungsschreiben heisst es, innerhalb der FGL hätten sich "Veränderungen ergeben, die sich unmittelbar auf den Nationalratssitz der FGL auswirken". Dies kann nur bedeuten, dass Gonseth zurücktritt und einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin Platz macht. Erste Nachrückende wäre die die Gentech-Kritikerin Florianne Koechlin. doch ist fraglich, ob sie das Mandat annehmen würde. Zweite Nachrückende ist die Sissacher Landrätin Maja Graf. Denkbar aber ist, dass der frühere Landrat Lukas Ott antritt. Ott behauptete sich in jüngerer Zeit bei den Stadtrats-Ersatzwahlen in Liestal gegen einen SVP-Kandidaten. Einfach wird der Sitz bei den nächsten Nationalratswahlen nicht zu verteidigen sein. (5.5.2001)




Falsche Geleise auf BLT-Trambrücke: Panne behoben

Die Panne um die falsch verlegten Geleise auf der BLT-Trambrücke beim Basler Bahnhof ist behoben: Wie Andreas Büttiker, Direktor der Baselland Transport AG (BLT) gegenüber OnlineReports erklärte, hat der Lieferant die falschen Geleise "zu unserer vollen Zufriedenheit" ausgewechselt. Mitte Mai sollen die Schienen mit einer grossen Grampmaschine noch "genau gerichtet" werden, so dass sie durchgehend "Combino"-taugliche Abstände aufweisen. Der Lieferant, so Büttiker weiter, habe "seine Verpflichtungen damit erfüllt". Der Ersatz der insgesamt 3,2 Laufkilometer Geleise erfolgte vollumfänglich als Garantieleistung und kostete die Bestellerin BLT keinen Rappen. Anfang April hatte OnlineReports publik gemacht, dass auf der neuen Trambrücke beim Basler Bahnhof falsche Geleise montiert worden waren. Der Fahrplan zur Eröffnung der Trambrücke zu Beginn der Sommerferien am 30. Juni wird durch die Panne nicht tangiert. (1.5.2001)
VORGESCHICHTE




Wenn Hunde Geschäftliches verrichten: Höhere Bussen, strengere Paragrafen

"Der störende und unhygienische Hundekot" auf öffentlichem Grund scheint nach Wahrnehmung der Basler Regierung "allgemein zuzunehmen". Da offensichtlich die der Hundehaltenden allgemein erlahme, sei "eine Überprüfung des Bussensystems für fehlbare Hundehalter sowie der gesetzlichen Grundlage nötig". Dies schreibt die Basler Exekutive auf einen parlamentarische Anfrage hin. Grossrat Niggi Schaub hatte sich über den Hundekot an der Kleinbasler Rheinpromenade gestossen. Wie die Regierung jetzt schreibt, nimmt die Menge der Hundekeigel in den Roby-Dog-Kästen ab. Darum sei anzunehmen, dass die Frauchen und Herrchen "immer häufiger die Hundehaufen in den Rabatten liegen lassen und damit ihre gesetzliche Pflicht vernachlässigen". Zudem stellten die Mitarbeitenden der Reinigungsdienste eine "häufigere Missachtung der Hundevorschriften" fest - sei es bezüglich Leinenzwang oder oder Hundeverbot. Laut kantonalem Hundegesetz dürfen Staatsangestellte der zuständigen Dienste Gesetzesverstösse zur Anzeige bringen. Da Interventionen aber häufig mit bösen Beschimpfungen und persönlichen Beleidigungen verbunden seien, komme es jährlich zu nicht mehr als 40 bis 50 Verzeigungen. Nötig sei eine vermehrte Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung der Bevölkerung, heisst es in der Regierungsantwort weiter. Vorschläge, die im Rahmen des "Aktionsprogramms Stadtentwicklung" gemacht worden seien, würden derzeit in einer Arbeitsgruppe behandelt. (30.4.2001)




"Nutzlos": Basler SP fordert Abschaffung des "Obligatorischen"

Die Basler SP will der ausserdienstlichen Schiesspflicht an den Kragen: Das "Obligatorische" soll abgeschafft werden. In einem Anzug lädt die sozialdemokatische Fraktion des Grossen Rates die Regierung ein, "beim Bund eine Standesintiative einzureichen, die verlangt, dass die Pflicht der jährlichen ausserdienstlichen Schiessübungen (Art. 63 Militärgesetz) abgeschafft wird". Parteipräsident Beat Jans begründet die Forderung mit finanziellen und grundsätzlichen Erwägungen. So sei der von den Kantonen zu tragende Unterhalt der Schiessplätze gemessen am Nutzen der Schiesspflicht heute nicht mehr zu rechtfertigen. Beispielsweise koste die Sanierung des Schiessplatzes Allschwiler Weiher den Kanton Basel-Stadt über sechs Millionen Franken. Zudem belasteten die giftigen Blei-Emissionen und die Lärmbelästigungen zahlreiche Naherholungs- und Wohngebiete. Falls er es für wichtig erachte, könnte der Bund Schützenvereine unterstützen. Jans aber wörtlich: "Er muss deshalb nicht jedes Jahr mehrere tausend erwachsene Männer zu nutzlosen Schiessübungen aufbieten und alle Kantone dazu verpflichten, Millionen von Franken dafür auszugeben." (26.4.2001)




Parkier-Chaos um St. Jakob: Petition an Basler Regierungen


Anrainer des neuen Fussballstadions St Jakobspark wehren sich jetzt mit einer Petition gegen das Parkierchaos. Die "seit Jahren unbefriedigende und ungelöste Parkplatzproblematik im St. Jakob-Areal" habe sich an den ersten Heimspielen des FC Basel erneut bestätigt. Mit einer soeben lancierten Petition werden die Regierungsräte von Baselland und Basel-Stadt aufgefordert, "endlich die Problematik ernst zu nehmen und Massnahmen dagegen einzuleiten". Die ersten Heimspiele des FC Basel hätten bestätigt, dass das Parkplatzproblem im St. Jakob nicht gelöst sei, nachdem das Reit-Areal "Schänzli" zum Parkplatz umfunktioniert und Wegfahrtrouten durch Wohnquartiere und Grün 80 gewählt worden seien. Da genüge es nicht, dass Bussen verteilt werden und der MParc im Dreispitz seine Parkplätze zur Verfügung stellt, heisst es in einem Communiqué des vom freisinnigen Münchensteiner Patrice J. Baumann präsidierten Komitees. Zudem könnte sich die Situation beim allfälligen Bau einer Eishalle noch verschärfen. Originalton des Komitees: "So darf es nicht weitergehen! Ein Chaos in den Wohnquartieren, wie es nach dem Match gegen Lugano geherrscht hat, darf sich nicht mehr wiederholen." Als Alternative schlägt das Komitee Lösungen wie Park & Ride vor. (25.4.2001)




Coop-Wachstum dank Oeko-Strategie

Der neustrukturierte Detailhandelskonzern Coop hat im letzten Jahr seinen Umsatz um 4,3 Prozent auf 12,2 Milliarden Franken gesteigert. Während der betriebliche Cash-flow und das Betriebsergebnis stagnierten, weist das Jahresergebnis einen Verlust von 200 Millionen Franken aus. Laut Coop-Konzernchef Hansueli Loosli sind zwei Gründe für dieses Resultat ausschlaggebend: Die Wertberichtigung von 200 Millionen Franken im Zusammenhang mit faulen Krediten im Immobilienbereich, die beim Verkauf der Coop-Bank an die Basler Kantonalbank auftauchten, sowie einmalige Rückstellungen von 364 Millionen Franken für die Neustrukturierung der Coop-Gruppe unter dem Titel "CoopForte". Massgeblich zum Coop-Erfolg trägt die Oeko-Strategie mit den vier Marken Naturaplan, Naturaline, Oecoplan und Cooperacion/Max Havelaar bei. Schon im Jahr 2003 soll die Milliarden-Umsatzgrenze erreicht sein. bis 2010 sollen es zwei Milliarden sein. Zudem hat Coop eine "weitgehend schmerzfreie" Kastrationsmethode für Schweine entwickelt. Ende August führt Coop zudem eine neue Form des Versandhandels ein. - News aus dem personellen Bereich: Coop führt ab 1. Juni mit Anton Felder, 53, bisher stellvertretender Konzernchef, neu einen vollamtlichen Verwaltungsratspräsidenten ein. Neue Stellvertreter von Chef Hansueli Loosli wird Logistik-Direktor Hans Winiger. (24.4.2001)




"Keine Wirkung": Novartis stellt Entwicklung des Krebspräparats "Amdray" ein


Der Basler Pharmakonzern Novartis erleidet einen Rückschlag in seiner Produkte-Pipeline: Die Entwicklung des Ovarialkrebsmittels "Amdray" soll laut einer Firmenmitteilung nicht weiter verfolgt werden. Das Präparat habe in einer Studie "keine signifikante Wirkung im Vergleich zu den Kontrollen" gezeigt. Noch vor wenigen Jahren nannte Novartis "Amdray" als ein Produkt mit Blockbuster-Potenzial und einer Umsatzerwartung von mehr als einer Milliarde Franken. Analysten gingen auch unter Bezugnahme auf "Amdray" von "starkem Umsatz- und Gewinnwachstum" ab 2001 aus. Wie aus den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen des ersten Quartal hervorgeht, konnte Novartis den Umsatz jedoch auch ohne "Amdray" um 11 Prozent markant erhöhen. Pharma wuchs gar um beachtliche 13 Prozent. Die Börse reagierte allerdings ungnädig mit einem Einbruch um über 2,5 Prozent. (19.4.2001)




Erneut Pfusch im Gleisbau: Falscher Beton muss ersetzt werden

Schon wieder Pfusch im Basler Gleisbau: In der Nacht auf letzten Samstag wurde die BVB-Gleiserneuerung Bogen Riehenstrasse/Riehenring, Fahrtrichtung Wettsteinplatz-Messeplatz, vorgenommen. Dabei wurde laut einem Communiqué des Basler Baudepartementes Beton verwendet, der "nicht den hohen Qualitätsanforderungen für den Gleisunterbau entsprach". Deshalb müsse der Beton auf einer Länge von rund dreissig Metern ersetzt werden. Die Arbeiten erfolgen in der Woche nach Ostern und dauern maximal drei Tage. Der Beton werde während den bereits geplanten Nachtschichten eingebracht. Die entstehenden Kosten gehen gemäss Mitteilung "vollumfänglich zu Lasten des Bauunternehmers". Es handle sich um einen "Garantiefall ohne jegliche Kostenfolge für den Kanton". - Vergangenes Wochenende brachte OnlineReports schon aus, dass auf der BLT-Trambrücke zwischen Grosspeter und Basler Bahnhof falsche Schienen verlegt worden waren. (12.4.2001




Myriam Mathys: Neue-Medien-Chefin der Basler Mediengruppe geht


Myriam Mathys, Leiterin des Bereichs "Neue Medien" und Mitglied der Konzernleitung, verlässt die Basler Mediengruppe (BMG). Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilt, erfolgt der Austritt "aus privaten Gründen" und im Verlaufe der Sommermonate. Die Kaderfrau wolle in Deutschland "eine neue berufliche Herausforderung annehmen", heisst es weiter. An ihrer Stelle wird Peter Urs Naef, der Leiter des Verlagsbereichs Zürich ("Bilanz", "Weltwoche") die Neuen Medien samt der Informatik übernehmen und damit die Auf- und Ausbauaktivitäten gewährleisten. BMG-Direktorin Myriam Mathys war vor allem auf ein grösseres Interesse der Öffentlichkeit gestossen, weil sie die erste - und bisher einzige - Frau war, die vor gut einem Jahr in die BMG-Konzernleitung berufen wurde. (10.4.2001)




Biedermann-Nachfolge: Christof Haudenschild neuer Basler Spitaldirektor a.i.


Die Nachfolge des zurückgetretenen Basler Spitaldirektors Daniel Biedermann wird durch Sanitätsdirektor Carlo Conti vorerst durch eine Interimslösung geregelt: Christof Haudenschild (41), Geschäftsführer von "H+", dem Dachverband der Schweizer Spitäler, übernimmt die Leitung des Kantonsspitals Basel-Stadt am 1. Juni. Haudenschild steht allerdings nur höchstens acht Monate, bis spätestens 31. Januar 2002, zur Verfügung. Laut Conti könne das Kantonsspital vor allem von dessen Kennnissen in den Bereichen Tarifwesen und Qualitätsmanagement profitieren. Haudenschild ist promovierter Ökonom HSG. Daniel Biedermann wird neuer Direktor des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) in Bern. (9.4.2001)




Krach bei "Gastro Baselland": Wirtepräsident muss zurücktreten

Streit mit seinem Vorstand und mit dem Verwalter-Ehepaar des Wirteausbildungszentrum in Liestal ist der Grund für den Rücktritt von Hans-Dieter Wacker, dem Präsidenten der "Gastro Baselland". Gegenüber der Sissacher "Volksstimme" erklärte Wacker, er sei durch den Vorstand unter "ungewöhnlichen Druck" gesetzt worden. Hintergrund des Drucks waren Spannungen, die sich innert Jahresfrist zwischen Wacker und dem Ehepaar Bruno und Renate Gruber, den Verwaltern des Liestaler Wirteausbildungszentrum, aufgebaut hatten. Der neue Präsident, dies der Grund der Differenzen, habe im Zentrum deutlich mehr Einfluss genommen als sein Vorgänger Adrian de Jong. Wegen Wacker, so die "Volksstimme" weiter, habe im Februar schon Finanzchef Peter Seiler demissioniert, worauf das Verwalter-Ehepaar auf Ende August gekündigt habe. Schliesslich hätten vier weitere Vorstandsmitglieder mit der Kündigung gedroht, falls Wacker bleibe. Nachdem der Präsident schliesslich das Handtuch warf, soll der Verband interimistisch während höchstens zwei Jahren von Urs Stingelin geführt werden, der den Baselbieter Wirteverband früher schon während zehn Jahren geführt hatte. Unter den neuen Verhältnissen dürfte das Verwalter-Ehepaar Gruber die Kündigung zurückziehen. (6.4.2001)




Akad darf Bildungszentrum eröffnen: Verbots-Antrag der NSH abgelehnt

Schlappe für die Neue Sprach- und Handelsschule (NSH): Das Basler Zivilgericht hat am Dienstag ihren Antrag abgelehnt, der Konkurrenzschule Akad zu verbieten, kommenden Sommer in Basel ein Bildungszentrum zu eröffnen. Dies bestätigte Akad-Anwalt David Jenny gegenüber OnlineReports. Die NSH hatte vor Gericht den Standpunkt vertreten, die Akad verstosse gegen einen Vertrag, der am 29. Dezember 1998 beim Verkauf der Huber Widemann Schule (HWS) durch die Minerva an die drei Investoren André Gerber, Stratos Martinis und Roland Voëlin abgeschlossen worden sei. Darin verpflichten sich "die Verkäuferin und deren derzeitige Aktionäre bzw. von diesen direkt oder indirekt beherrschten Beteiligungen", während fünf Jahren "keine direkt die Tätigkeit der Gesellschaft konkurrenzierenden Ausbildungsgänge anzubieten". Da dieser Vertrag allerdings bloss von den damaligen Minvera-Aktionären Roland Glaser und Dieter Bachthaler - und nicht auch von der Akad, die 25 Prozent an Minerva hält - unterzeichnet wurde, sei er für die Akad nicht verpflichtend, fand das Zivilgericht und lehnte den Verbots-Antrag ab. Hintergrund des Basler Privatschul-Streits, der nunmehr eine beachtlich unmarktwirtschaftliche Konkurrenzverhinderung offenbart, sind die zu Jahresbeginn aufgetretenen massiven personellen Mutationen in Verwaltungsrat und Leitung der HWS, in deren Folge ihre drei Besitzer die Schule an die NSH verkauften. Dabei scheint die Neue Sprach- und Handelsschule von der Ankündigung der Akad, kommenden Sommer in Basel ein neues Bildungszentrum zu eröffnen, das teilweise gleiche Bildungsbereiche wie die NSH anbietet, überrascht worden zu sein. (4.4.2001)




Druck in der Suchthilfe: Vier Abgänge an der Basler Drogenfront

Markante personelle Änderungen an der Basler Drogenfront: Gabi Mächler, die Geschäftsführerin der "Suchthilfe Region Basel" (SRB) hat per Ende August gekündigt, wie sie Informationen von OnlineReports bestätigt. Im Verlaufe des Jahres wird auch Walter Meury, der Leiter der beiden Gassenzimmer an der Spitalstrasse und am Riehenring, nach zehnjähriger Tätigkeit seine Stelle verlassen. Für ihn, so erklärte Gabi Mächler zeichne sich schon heute eine Nachfolge ab. Aufgrund knapper Finanzen als Folge der neuen Subventionsregelung wurde Elfie Walter und Daniela Dietrich, den bisherigen Einzelverantwortlichen der beiden Gassenzimmer, gekündigt; sie haben ihre Stelle bereits verlassen. "Der Suchtbereich ist politisch und finanziell stark unter Druck", meint Gabi Mächler und begründet damit auch ihren Wunsch, die Geschäftsleitung des Vereins abzugeben. Eine andere Stelle habe sie derzeit noch nicht in Aussicht. (31.3.2001)




Ämtchensammler: Basler Bürgerratsschreiber macht Sorge

Der freisinnige Basler Bürgerratsschreiber Rudolf Grüninger stösst wegen seiner Ämterkumulation sauer auf. In einer Interpellation greift Susanne Goepfert, SP-Fraktionspräsidentin des Bürgergemeinderates, die erhebliche ausserberufliche Tätigkeit Grüningers kritisch auf. So habe ihre Fraktion "mit Besorgnis" zu Kenntnis genommen, dass Grüninger im Verfassungsrat und im Grossen Rat sowie in einer Vielzahl von Kommissionen, Stiftungen und Verwaltungsräten Einsitz habe.
Im Grossen Rat
• Büro des Grossen Rates
• Wahlprüfungskommission
• Bildungs- und Kulturkommission
Im Verfassungsrat
• Kommission Gemeinden und regionale Zusammenarbeit
Sonstige Gremien
• BVB als Mitglied des Verwaltungsrates
• AG Botanischer Garten als Verwaltungsratsmitglied
• Genossenschaft Migros Basel als Mitglied im Genossenschaftsrat
• Stiftung Walter Fuchs als Präsident des Stiftungsrates
• Vorsorgestiftung Theatergenossenschaft Basel als Präsident des Stiftungsrates
• Hardwasser AG als Mitglied des Verwaltungsrates
• Stiftung Kabelnetz Basel als Mitglied des Verwaltungsrates
• Ehrengesellschaft zum Rebhaus als Präsident des Ausschusses
Dieser enorme Arbeitsaufwand, der bei einer seriösen Mitarbeit in all diesen Gremien anfalle, sei "sicherlich nur schwer mit der verantwortungsvollen Ausführung des Amtes als Bürgerratsschreibers in Einklang zu bringen", heisst es im Vorstoss. Darum fragt die SP-Fraktion, ob Grüninger die ihm übertragenen Aufgaben als Bürgerratsschreiber genügend erfüllen könne, inwiefern der Bürgerrat ein solches Engagement als sinnvoll für die Interessen der Bürgergemeinde erachte und wie diese Ämter mit dem Pensum des Bürgerratsschreibers vereinbar seien. Weiter stellt die SP Fragen zu Abmachungen über Stellenprozente und Lohnhöhe sowie über allfällige Interessenskonflikte. Aus der SP-Sekretariat verlautete aus Anfrage von OnlineReports, es gehe der Fraktion mit dem Vorstoss nicht um die Person des Bürgerratsschreibers, sondern "explizit um seine Funktion". (30.3.2001)




"Terminator-Techniken": EvB kritisert Syngenta

Der Basler Agromulti Syngenta AG pröble weiterhin an den umstrittenen "Terminator"- und "Traitor"-Techniken herum, kritisierte François Meienberg von der Erklärung von Bern (EvB) am Dienstagabend im Basler Missionshaus. "Wir fordern Syngenta auf, keine Pflanzen mit der Terminator-Technologie zu entwickeln und so lange auf Feldversuche mit Traitor-Technologien zu verzichten, bis deren Auswirkungen wissenschaftlich untersucht sind", forderte der EvB-Sekretär in seinem Vortrag "Widerstand gegen Biopiraterie". Bereits AstraZeneca und Novartis hätten vor der Fusion zur Syngenta AG mit der Entwicklung von "Terminator"-Pflanzen heftige Proteste ausgelöst. Die Pflanzen sind gentechnisch auf die Produktion steriler Samen programmiert, so dass derart in Abhängigkeit gebrachten Bauern alljährlich wieder neues Saatgut kaufen müssen. Bei der weiterentwickelten Traitor-Technologie werden die Pflanzen gentechnisch so manipuliert, dass sie wichtige Eigenschaften wie beispielsweise die Resistenz gegen Krankheiten erst entwickeln können, wenn ihnen ein chemisches Mittel gegeben wird. Der Aufschrei in der Weltöffentlichkeit habe die Konzerne öffentlich erklären lassen, die Terminator-Patente nicht kommerziell zu verwerten. Recherchen hätten jetzt aber gezeigt, dass in diesem Bereich weitergeforscht werde: "Wir haben elf neue Patente entdeckt, die AstraZeneca und Novartis gehören und mit denen sich Basis-Eigenschaften von wichtigen Nahrungspflanzen genetisch abändern lassen - die Forschung geht weiter", sagte Meienberg. Es sei nun an den Aktionären, dafür zu sorgen, dass sich Syngenta ethisch sauber verhalte. Der Konzern werde ohnehin "von allen Grossunternehmen der Welt den grössten Anteil an Terminator- und Traitor-Patenten besitzen". (27.03.2001)




Greenpeace-Gründer David McTaggart bei Autounfall gestorben

Der 68jährige David McTaggart, Gründer von Greenpeace International, ist am Freitag bei einer Auto-Frontalkollision auf einer Landstrasse bei Perugia im italienischen Umbrien ums Leben gekommen. Laut Polizeiangaben war McTaggart allein unterwegs. Ausser ihm starb beim Unfall auch der Fahrer des anderen Wagens. Dessen Frau wurde verletzt. Der Kanadier McTaggart schmiss mit fünfzehn die Schule, war Goldsucher, Bauarbeiter und hatte mit einundzwanzig eine eigene Baufirma. Mit 30 Jahren verwandelte er als Vizepräsident der Bear Development Corp unberührte Berghänge in Skipisten. Nach einer Pleite in den sechziger Jahren kreuzte er mit seiner Yacht "Vega" in der Südsee herum, bis ihn zwei kanadische Quäker der kleinen Organisation "Greenpeace" anheuerten, um in das französische Atomwaffentestgebiet beim Mururoa-Atoll in der Südsee zu gelangen, wo sie monatelang die oberirdischen Atomwaffentests verhinderten. Ein Jahr später wurde McTaggart bei der Verhinderung der Zündung einer Wasserstoffbombe von einem französischen Rollkommando spitalreif geschlagen. Die brutalen Bilder gingen um die Welt, machten "McT" weltbekannt und liessen die Franzosen ihre oberirdischen Atomtests stoppen. Darauf vereinigte Organisationstalent McTaggart versprengte Idealisten und formte Greenpeace mit weiteren Aktionen gegen das Abschlachten von Robbenbabies, Giftmüllverklappungen auf den Weltmeeren und die Treibnetzfischerei zu einer unbequemen, schlag- und finanzkräftigen Protest- und Umweltorganisation. (26.3.2001)




Bald ein Jahr verschollen: Berner Mahnbaum für Bruno Manser

Einen Mahnbaum will der Bruno Manser Fonds (BMF) für den in Sarawak verschollenen Urvölker- und Regenwaldschützer in Bern schnitzen und auf dem Bärenplatz aufstellen. Grund: Am 23. Mai ist es ein Jahr her, seit Bruno Manser gegenüber engsten Angehörigen sein letztes Lebenszeichen gegeben hat. Diesem Tag will der BMF mit der Errichtung eines Mahnbaums auf dem Berner Bärenplatz gedenken. Dieser Platz stand im Zentrum von Mansers 60tägigem Hungerstreik im Jahr 1993. Laut einem Brief des BMF soll der Mahnbaum von 7. bis 23 Mai im Botanischen Garten in Bern unter der Anleitung des erfahrenen Holzhandwerkers Wädel Brunner von Bekannten und politischen Gesinnungsfreunden geschnitzt und verziert werden. Vom 23. bis 27. Mai soll das Symbol, verbunden mit einer Mahnwache und der Lancierung einer Petition, auf dem Bärenplatz aufgestellt werden. Danach soll der Baum wiederum im Berner Botanischen Garten, wo im Verlaufe des Jahres die Ausstellung "Die Tagebücher des Bruno Manser" gezeigt werden, einen festen Platz erhalten. (23.3.2001)
HINTERGRUND




Bergier-Kommission: Generalsekretär Linus von Castelmur muss gehen

Eklat in Bergier-Kommission: Wenige Monate vor Schluss ihrer Arbeit ist es an der Spitze der von Professor Jean-François Bergier geleiteten Historiker-Kommission zum Zerwürfnis gekommen. Generalsekretär Linus von Castelmur (44) muss mit sofortiger Wirkung seinen Sessel räumen. Dies erfuhr OnlineReports am Dienstag aus zuverlässiger Quelle. Der zuvor bei der OSZE tätige, in Basel aufgewachsene Diplomat war seit 1997 Kadermann bei der Unabhängigen Experten-Kommission Schweiz-Zweiter Weltkrieg (UEK, "Bergier-Kommission"). Von Castelmur hatte schon im Frühjahr 1999 seinen Rücktritt erklärt, machte seinen damaligen Entscheid aber rückgängig. Dem unter Fachleuten als aristokratisch und regierungsnah geltenden Historiker von Castelmur wird Machtstreben nachgesagt. Über die Hintergründe des Konflikts war noch nichts Belegbares in Erfahrung zu bringen. Gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Bergier und von Castelmur persönlich entzweit haben. Offenbar soll Bergier damit gerechnet haben, dass sein Generalsekretär noch bis Ende dieses Jahres im Amt bleibt. Dagegen habe von Castelmur bereits per Ende August gekündigt, was zu einem veritablen Krach zwischen den beiden Historikern geführt habe. Auslöser der akuten Krise soll illoyales Verhalten von Castelmurs gewesen sein. So habe er Dokumente in der Bundesverwaltung gestreut, die gegen die Kommission gerichtet waren. "Von Castelmur ist kein Teamplayer und nur auf seine eigenen Interessen fixiert. Deshalb war er auch isoliert in der Kommission", tönt es aus seinem Umfeld. (20.3.2001)




"Justiz-Affäre": Verfahren gegen Ermittler eingestellt

Graziella Klages
, die Hauptdarstellerin der sogenannten "Basler Justizaffäre", ist erneut abgeblitzt: Die Baselbieter Staatsanwaltschaft hat am Donnerstag das Verfahren gegen den Untersuchungsrichter Beat Meyer und einen Polizisten eingestellt. Gegen die beiden Ermittler hatte Graziella Klages Ende April letzten Jahres Strafanzeige wegen Amtsmissbrauch und Freiheitsberaubung während ihrer Untersuchungshaft in einer Zelle in Hölstein BL eingereicht. Klages hatte schon früher behauptet, der Polizist habe sie in der Zelle mehrfach vergewaltigt, was sie später in Medieninterviews zurück nahm und von freiwilligem Sex berichtete. Dieses Verfahren wegen Vergewaltigung wurde durch die Baselbieter Obergericht schon im September 1999 eingestellt. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft auch die später erhobene Klage wegen Amtsmissbrauch und Freiheitsberaubung eingestellt. Es seien nun im zweiten Verfahren gegenüber dem ersten "keine neuen Erkenntnisse" aufgetaucht, begründete die erste Staatsanwältin Corinne Matzinger Rohrbach gegenüber OnlineReports den Einstellungsentscheid . Es hätten "keine hinreichenden Beweise der Tatbestände" erbracht werden können. Der Einstellungsentscheid kann innerhalb von zehn Tagen mit Antrag auf eine Neubeurteilung durch das Verfahrensgericht für Strafsachen angefochten werden. Graziella Klages war während ihrer Untersuchungshaft von Untersuchungsrichter Beat Meyer als V-Frau gegen kriminelle Machenschaften ihres Bruders Raffaele Klages und weitere Komplizen angeheuert worden. (19.3.2001)
DARSTELLER(INNEN)




Mammut-Experte Dick Mol warnt: Keine Klone!

Mammuts sollten ja nicht geklont werden, warnte der holländische Mammutforscher Dick Mol am Mittwoch in einem Vortrag vor der Vereinigung für das Naturhistorischen Museum in Basel. "Wir würden eine Tierart zurückbringen, die weltweit keine Lebensgrundlage mehr hätte", sagte Mol, wissenschaftlicher Koordinator der Ausgrabung und Sicherung des Jarkov-Mammuts in Sibirien. Der im Permafrostboden ruhende Mammutkadaver wurde 1999 mitsamt eines ihn umgebenden 21 Tonnen schweren Eisklotzes in einer sensationellen Aktion per Helikopter vom Fundort in die Stadt Khatanga geflogen. Dort liegt das Tier in einer Eishöhle und wird während den nächsten 3 Jahren von einem internationalen Wissenschaftlerteam stückweise aufgetaut. Gesichert wurden bereit die Stosszähne, Haare, Hautstücke und Knochen. Deren Analyse ergaben ein Alter von 47 Jahren. Dick Mol, der in Sibirien vom Basler Zahnarzt Daniel Meier eingeladen wurde, freute sich auch über Funde wie Insekten, Samen und Pflanzenreste um den Kadaver herum. Sie zeigten klar, dass das vor 20'380 Jahren vermutlich in einer Schlammlawine umgekommene Mammut in einer trockenen, kalten und nahrungshaltigen Steppe lebte. Da diese auch verschwunden ist, müsste sie "mitgeklont" werden, um eine der Grundvoraussetzungen für die Wiederauferstehung der Mammuts zu schaffen. (15.3.2001)




Scharfe Konkurrenz für HWS: AKAD stösst nach Basel vor

Der bisher behäbige Basler Privatschulmarkt wird massiv aufgemischt: Die in Zürich domizilierte AKAD - Nummer ein der reinen Privatschulen in der Schweiz mit einem Umsatz von 62 Millionen Franken - stösst ans Rheinknie vor. Gestaffelt vom Sommer bis Herbst soll an der Engelgasse 12 in Basel ein Bildungszentrum für die Bereiche Handel, Business, Lingua, Informatik und Medical aufbauen. Wie die AKAD-Manager Christian Zindel und Linus Thali an einer Medienkonferenz in Basel mitteilten, soll das neue Bildungsangebot zwischen 10 und 15 Lehrkräfte erfordern. Die Gebietsausweitung ist brisant: Eben erst brachte OnlineReports aus, dass die Verwaltungsratsmehrheit sowie die Direktion der Huber Widemann Schule (HWS) absprangen und auch unter Rektoren und Lehrern der Wille zum Absprung besteht. Zudem dürfte sich in den Bereich Handel und Medical ein scharfer Konkurrenzkampf entwickeln. Die AKAD-Vertreter mochten nicht ausschliessen, dass HWS-Lehrkräfte ihre bisherige Tätigkeit bei der AKAD weiterführen. Aktiv würden jedoch keine Lehrer abgeworben. Sicher aber ist, dass die beiden HWS-Direktoren Marianne Schäfer und Jürgen Schmitt bereit bei der Basler AKAD-Filiale verpflichtet wurden. Wie weit die Invalidenversicherung und die Kantone Basel-Stadt und Baselland künftig mit der AKAD zusammenarbeiten werden, liessen Thali und Zindel offen. Dies sei eine Frage, die der Markt entscheide. In den letzten Tagen wurde ruchbar, dass die drei bisherigen Aktionäre die HWS an die Neue Handelsschule (NHS) von Georg B. Weibel verkauft wurde. Offenbar war den Investoren das Bildungsgeschäft zu wenig rentabel. Laut Branchenkennern dürfte der Preis um zwei Millionen Franken liegen, womit das Aktionärs-Trio wenn nicht drauf gelegt so doch sicher keinen Profit erzielt hat. Fraglich ist auch, ob die NHS angesichts der starken Konkurrenz durch die AKAD und der künftigen Marktverhältnisse die HWS nicht überzahlt hat. Die AKAD-Vertreter liessen am Mittwoch keinen Zweifel daran, dass sie Basel nach Zürich, Luzern und Baden zu einem starken Standbein ihres Bildungskonzerns ausbauen wollen. Schon seit 1998 war er in Basel mit einem kleinen Angebot für ein Nachdiplomstudium Wirtschaft und den Fachausweis Wirtschaftsinformatik vertreten. (14.3.2001)
VORGESCHICHTE




Kritik an Basler Airport: Vor Tiefflug schon Notlandung

Der Tiefflug einer DC-10-Frachtmaschine der amerikanischen Fluggesellschaft Gemini vom 8. Februar, den OnlineReports bekannt gemacht hatte, war nicht das einzige auffällige Ereignis im Umfeld des Basler Euro-Airports: Am 22. Januar habe ein Flugzeug desselben Typs und derselben Airline kurz nach dem Start zu einer Notlandung nach Basel zurückkehren müssen. Die Besatzung habe Schwierigkeiten bekundet, die Maschine zu kontrollieren. Dies heisst es in einer Interpellation der grünen Baselbieter Landrätin Madeleine Göschke-Chiquet. Danach sei die Feuerwehr des Euro-Airports in Bereitschaft versetzt worden. Andern anfliegenden Maschinen sei gemeldet worden: "We have an emergency landing in progress". Die Bevölkerung von Allschwil sei durch den tiefen Anflug "alarmiert" worden, schreibt die Parlamentarierin, die sich auf "zuverlässige Kreise" beruft. Sie will von der Regierung wissen, weshalb die Bevölkerung über die Notlandung nicht informiert worden sei. Ebenso kritisiert sie die beschwichtigende Informationspolitik der Flughafenleitung. (10.3.2001)




Ciba Spezialitätenchemie: Der neue Chef setzt erste Signale

Der Basler Spezialchemiekonzern Ciba vermeldet für das vergangene Jahr ein "hervorragendes Ergebnis": Der Umsatz stieg auf 7,9 Milliarden Franken. Dies entspricht einer Zunahme von 9 Prozent in Schweizer Franken und 2 Prozent in lokalen Währungen. Der Betriebsgewinn erhöhte sich gar um 39 Prozent auf 876 Millionen Franken. Zum sprunghaft gestiegenen freien Cashflow von 2,16 Milliarden Franken haben vor allem der Verkauf des Performance-Polymers-Geschäfts sowie der Hexel-Mehrheitsbeteiligung beigetragen. Der neue Präsident und CEO Armin Meyer erklärte am Mittwoch, Ciba SC sei heute "gut positioniert, um eine neue Wachstumsrunde einzuläuten". Dieses Jahr wird eine weitere Steigerung von Umsatz und Gewinn erwartet. Das Umsatzwachstum soll deutlich über dem Marktwachstum der Ciba-Kundenindustrien liegen. Rasch hat Meyer auch an den Konzernstrukturen Hand angelegt: Die derzeit neun Geschäftseinheiten werden ab 1. März in fünf Segmente zusammengeführt und die Divisionsebene aufgehoben. Als Folge der Strukturvereinfachung treten Reinhard Neubeck und Jean-Luc Schwitzguébel aus der Konzernleitung aus. Schwitzguébel wird Ciba "im gegenseitigen Einvernehmen" verlassen. (21.2.2001)




Baselbieter Unternehmen: Das Jahr 2000 war erfreulich

Die Baselbieter Unternehmen sind zufrieden: Laut einer Umfrage der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) bewertet fast die Hälfte aller Firmen das Geschäftsjahr 2000 als gut, 16 Prozent gaben gar die Note "sehr gut". Nur gerade 13 Prozent meldeten einen Umsatzrückgang. Damit sind die hohen Erwartungen erfüllt worden: Im letzten Jahr hatten 95 Prozent aller befragten Unternehmen ein gleich gutes oder besseres Ergebnis erwartet. Von einem "exzellenten Geschäftsjahr" (so die BLKB in ihrer Auswertung) spricht die Uhrenindustrie: Alle befragten Unternehmen vergaben die Höchstnote "sehr gut" oder "gut". Ebenfalls vorne mit dabei ist das grafische Gewerbe (91 Prozent), die chemische Industrie (72 Prozent), Maschinen und Energie (beide 71 Prozent) und die Nahrungsmittel- und Getränkebranche mit 62 Prozent. Einen weniger günstigen Geschäftsverlauf vermeldeten die Automobilbranche (34 Prozent "Gut"- oder "Sehr gut"-Nennungen), die Textilbranche (29 Prozent) und die Papierindustrie (25 Prozent). Optimistisch blicken die Baselbieter Unternehmer auch in die Zukunft: 61 Prozent rechnen für das Jahr 2001 mit einem gleich guten Ergebnis, und ein Drittel erwartet einen besseren Geschäftsverlauf. (20.2.2001)




Elektra Baselland steigt ins Daten- und Internet-Geschäft ein

Die Elektra Baselland (EBL) mit Sitz in Liestal steigt ins Kommunikationsgeschäft ein: Über eine Mehrheitsbeteiligung an ihrer soeben gegründeten EBLCom AG will sie in ihrem Einzugsgebiet nebst Radio- und Fernsehsignalen auch Internetdienste und Datendienstleistungen anbieten. Laut einem Communiqué peilt die EBLCom Privatpersonen als Kunden ebenso an wie Firmen und öffentliche Verwaltungen im mittleren und oberen Baselbiet. Die neue Gesellschaft wird getragen von den drei Partnerfirmen EBL, Novonet AG Muttenz (ein Management-buyout der Swisscom) und IKG Communications AG Bubendorf, einem Gemeinschaftsunternehmen der R. Geissmann AG Oberdorf und der Inglobe GmbH Bubendorf. Verwaltungsratspräsident ist Adrian Mächler Leiter EBL-Geschäftseinheit Technik, Vizepräsident und Stellvertreter des Geschäftsführers ist Ernst Schaub von der IKG Communications. Als Geschäftsführer firmiert Novonet-Präsident Heiner Oberer. Mit ihrem Angebot leiste die EBLCom einen wichtigen Beitrag für einen attraktiven Wirtschaftsstandort Baselland und schaffe Arbeitsplätze in der Region, heisst es weiter. Heiner Oberer zu OnlineReports: "Wir wollen Partner der Gemeinden sein - von der losen Partnerschaft bis zur Übernahme lokaler Netze." Geplant ist für Private ein Angebot der Powerline-Technologie, die Datentransfer über das Stromnetz erlaubt. Für KMU sollen Glasfasernetze angeboten werden. Laut Oberer verfolgt die EBL-Tochter eine nachhaltige Politik: "Von einem baldigen Börsengang ist nicht die Rede." (13.2.2001)




Kritischer Landeanflug: Frachtflugzeug zum Greifen nahe

Beim Landeanflug auf den EuroAirport hat am Donnerstagabend um 18.30 Uhr ein Flugzeug "beinahe die Binningerhöhe gestreift". OnlineReports-Besucher und bekennender Flugfan Otto Blaser aus Oberwil war einer der Augenzeugen: "Ich hörte, dass sich ein Flugzeug tief näherte, riss das Fenster auf und sah die DC-10 wirklich so tief, wie es bisher noch nie kam. Es war eine brenzlige Situation." Die Distanz zum Flugzeug mochte der Augenzeuge nicht schätzen. "Wäre aber das Bruderholzspital auf der Binningerhöhe gestanden, hätte es ihm Antenne abrasiert." Laut Otto Blaser soll es sich um eine Frachtmaschine des Typs DC-10 der amerikanischen Gesellschaft Gemini gehandelt haben. Laut Nachfragen von EuroAirport-Sprecher Andreas Hatt befand sich die Frachtmaschine genau 213 Meter über Boden. "Dies ist absolut keine kritische Situation, sondern vielmehr eine optische Täuschung", beschwichtigte Hatt. Die DC-10 habe die Piste wetterbedingt von Süden im Sichtanflug anpeilen müssen. Zudem sei die DC-10 ein grosses Flugzeug, das auch in sicherem Bodenabstand noch spektakulär wirke. Wie OnlineReports erfuhr, soll die beschriebene Landung mehrere Lärmreklamationen ausgelöst haben. (9.2.2001)
Notlandung einer DC-10 von Gemini auf dem Euro-Airport




"Betrieblicher Notstand": Basler Zivilrichter total überfordert

Basler Richter schlagen Alarm: Drei von sieben Zivilgerichtspräsidenten treten auf kommenden Herbst zurück. In keinem Fall sei das Erreichen des Pensionsalters oder persönliche Motive der Rücktrittsgrund gewesen, sondern die "in den letzten Jahren unaufhaltsam gestiegene Geschäftslast". Dies heisst es in einer "Einladung der Basler Gerichte" zu einer Medienkonferenz am 15. Februar. An diesem öffentlichen Auftritt referieren Appellationsgerichtspräsident Eugen Fischer, Zivilgerichtspräsident Andreas Heierli sowie der zurücktretende Zivilgerichtspräsident Jürg Zogg. Der Flut neuer Gesetze und den stetig zunehmenden Anforderungen an die gerichtlichen Verfahren stehe ein seit Jahrzehnten zahlenmässig gleich gebliebenes Kollegium an Berufsrichtern gegenüber, begründen die Gerichtspräsidenten ihren Schritt an die Öffentlichkeit. Gleichzeitig würden die Zivilprozesse immer komplizierter und aufwändiger, was für Richter wie Rechtssuchende zu einer "zunehmend problematischeren Situation" führe, die "nach geeigneten Massnahmen zur Abhilfe" rufe. Vorschläge und Forderungen dürften am 15. Februar bekannt werden. Neben Jürg Zogg (52) treten auch die Präsidenten Guglielmo Bruni (52) sowie Peter Staehelin (63) zurück - "aus betrieblichem Notstand?", wie es in der Einladung suggestiv heisst. (7.2.2001)




"Basta" kämpft für Entlassungssteuer - Zeitpunkt ungünstig

Für die von ihr lancierte Initiative für eine Entlassungssteuer, über die am 4. März im Kanton Basel-Stadt abgestimmt wird, kämpft "Basels starke Alternative" (Basta). Danach müssen Basler Unternehmen, die trotz guter Gewinne zu Massenentlassungen greifen, auf der abgebauten Lohnsumme eine Steuer zahlen. Die Abgabe soll 25 Prozent der abgebauten Lohnsumme, aber nicht mehr als 10 Prozent des durchschnittlichen Gewinns der letzten fünf Jahre betragen. Ausgenommen von der Steuer wären Kleinbetriebe und neu gegründete Firmen sowie Unternehmen, die aus einer wirtschaftlichen Notsituation heraus Stellen abbauen müssen. Die Initiative wurde unter dem Eindruck der Fusion von Ciba und Sandoz zu Novartis lanciert, bei der in der schweiz 3'000 Stellen abgebaut wurden und die Aktienkurse gleichzeitig spunghaft in die Höhe schnellten. Die Initianten an einer Medienkonferenz: "Wenn Verwaltungsräte und Financiers mit unserer Gesellschaft Monopoly spielen, muss die Politik Spielregeln festlegen. Sonst laufen wir Gefahr, dass die Gesellschaft von der globalisierten Wirtschaft ruiniert wird."
(6.2.2001)

KOMMENTAR: Das in der Schweiz erstmalige Entlassungssteuer-Begehren hat ein gravierendes Rechtfertigungsproblem. Denn die Entlassungswellen der letzten Jahre haben sich in der Region Basel überraschenderweise in keiner Art negativ auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt. Seit Bekanntgabe der Novartis-Fusion sank die Arbeitslosenquote von damals 4,7 Prozent kontinuierlich auf heute 2,1 Prozent.




Nach Suchaktionen: "Manser ist nicht bewusst untergetaucht"

Zwei weitere Suchaktionen nach Bruno Manser in Sarawak lassen den Bruno Manser Fonds (BMF) vermuten, dass der verschollene Regenwaldschützer "nicht bewusst untertauchte" und als Kletterer am heiligen Penan-Berg Batu Lawi "mit grösster Wahrscheinlichkeit nicht verunglückte". Dieser wurde vom Schweizer Bergführer und Rettungshelfer Dario Schwoerer Helikopterflügen gründlich abgesucht. Ein weiterer (ortskundiger) Europäer folgte mit vier Nomaden den Buschmesserspuren im Magoh-Biosphären-Reservat Richtung Batu Lawi - ebenfalls ohne Ergebnis. Die Penan schliessen aber weder einen Selbstunfall noch ein Verschwinden durch Fremdeinwirkung aus. Das Urwaldreservat wird zurzeit von den Konzernen Samling, WTK, Rimbunan Hijau und der Raut Company illegal abgeholzt. Der BMF mutmasste am Mittwoch an einer Pressekonferenz in Basel, dass sich Manser allenfalls ins von Militär umzingelte Adang-Reservat durchschlug, das von der Firma des Sarawak-Umweltministers Datuk James Wong abgeholzt werde. Die Lage der letzten 300 nomadischen Penan und der 10'000 sesshaften Nomaden sei "verzweifelt", berichten die Expeditionsteilnehmer. Für den BMF ist klar, dass Manser lebt, "so lange keine Klarheit darüber besteht, was mit ihm geschah". - Bewegung in den Fall Manser kam auch auf diplomatischer Ebene. Der Schweizerische Botschafter in Malaysia wird voraussichtlich in der ersten Hälfte Februar nach Kuching reisen, um mit den zuständigen Lokalbehörden die Anstrengungen bei der Suche nach dem Vermissten zu erörtern. Laut einem Communiqué des Eidgenössischen Departements für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) informierte der Chef der Politischen Abteilung VI am 16. Januar 2001 den in der Schweiz akkreditierten malaysischen Botschafter über die wachsende Besorgnis der Schweiz. Sechs Tage später, am 22. Januar, überreichte die Schweizerische Botschaft in Kuala Lumpur dem malaysischen Aussenministerium ein weiteres Memorandum. Gleichentags sprach Bundesrat Samuel Schmid den malaysischen Armeechef Sato'Seri Mohd Hashim bin Hussein auf die Suche nach dem Schweizer Bürger an. (31.1.01)
HINTERGRUND




Christoph Eymann: Basler Gewerbedirektor verabschiedet

Der Basler Gewerbedirektor Christoph Eymann ist am Dienstagabend in der Basler Schlüsselzunft durch Gewerbeverbands-Präsident Werner Schmid offiziell verabschiedet worden. Der liberale Nationalrat Eymann wurde letzten Oktober in die Basler Regierung gewählt, wo er demnächst als Nachfolger der nicht wieder gewählten SP-Regierungsrätin Veronica Schaller das Erziehungsdepartement übernehmen wird. In seiner Rede dankte Schmid dem abtretenden Verbandsfunktionär, der seine Stelle vor 17 Jahren als Nachfolger von Edi Frei angetreten hatte. Der Basler Gewerbepräsident würdigte Eymanns Wirken nach der Leitidee "Gewerbe und Umwelt" und erwähnte insbesondere sein Engagement für die "Sun 21" und die daraus resultierenden neuen Märkte, aber auch zahlreiche weitere politische und publizistische Einsätze zugunsten des Basler Gewerbes. Christoph Eymann sass während zehn Jahren im Nationalrat. Im Sommer wird er sein Berner Mandat abgeben. Er hat den Ruf eines undogmatischen politischen Brückenbauers. (30.1.2001)
EYMANN-PORTRAIT
Hinauf zu Übersicht

Zurück zur Hauptseite


© Copyright by Peter Knechtli und den Autorinnen und Autoren.
Alle Rechte vorbehalten.
Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar
und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Design by Computerschule121