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Frühere News



Aktualitäten vom 26. Dezember 2001 bis 15. März 2002


Tierschutz-Protest gegen Froschschenkel-Prozession in Lachen SZ

LACHEN SZ. - Auch dieses Jahr feiern gläubige Katholiken in Lachen SZ mit einer Prozession das Kapellfest zu Ehren der schmerzhaften Mutter Maria im Ried mit einer fragwürdigen kulinarischen Höhepunkt: Dem zum traditionellen Froschschenkel- und Schnecken-Essen. Jetzt bittet die Schweizerische Gesellschaft für Tierschutz/ProTier Pfarrer Edgar Hasler, seine Gemeindemitglieder von dem Verzehr dieser "mehr als fragwürdigen 'Delikatesse' abzuhalten". Grund: "Frösche, die lebend in unser Land eingeführt und erst hier der 'Entbeinung' zum Opfer fallen, werden zudem häufig unter entsetzlichen Bedingungen transportiert: Gestapelt, ohne genügend Sauerstoff und umgeben von Kadavern verendeter Artgenossen." Das alles seien vermeidbare Qualen, gegen die sich mit Bestimmtheit auch die schmerzhafte Maria im Ried eingesetzt hätte, und von denen wahrscheinlich viele Gläubige ihrer Kirche gar nichts wissen", schreibt Pro-Tier-Geschäftsführerin Rita Dubois. (15.3.2002)




Nach Info-Panne um Chemie-Explosion: Polizei-Sprecher erhält Vize

LIESTAL. - Der Baselbieter Justiz- und Polizeidirektor Andreas Koellreuter zieht personelle Konsequenzen aus der Informationspanne bei der Explosion eines Reaktors im Ciba-Werk Schweizerhalle BL am 26. Juli letzten Jahres: Polizei-Sprecher Meinrad Stöcklin erhält einen vollamtlichen Stellvertreter in der Person von Daniel Buser (34). Dies bestätigte Koellreuter gegenüber OnlineReports. Der stellvertretende Mediensprecher der Polizei Baselland trat seine Stelle am 1. Februar an. - Die Kommunikations-Panne war programmiert: Als letzten Sommer ein Reaktor der Ciba Spezialitätenchemie in Schweizerhalle explodierte, registrierten die beteiligten Medienschaffenden einhellig eklatante Informationsmängel. Grund: Polizei-Sprecher Stöcklin wie Barbara Umiker, die Sprecherin der Justiz- und Polizeidirektion, waren gleichzeitig in den Ferien. Die Folge waren ein heilloses Durcheinander und sich widersprechende Informationen aus dem polizeilichen Ereignisdienst. Wie Regierungsrat Koellreuter auf Anfrage erklärte, zog er nun aus jenem Debakel den Schluss, den professionellen Informationsbereich von einer auf zwei Stellen aufzustocken. Diese Besetzung sei schon vor Jahren im Konzept "Polizei 2000" vorgesehen gewesen. "Doch ich sagte, wir starten jetzt einmal mit einem Sprecher und schauen dann weiter." Nach dem Vorfall vom letzten Juli sei für ihn die Notwendigkeit einer Doppelbesetzung nun erwiesen: "Hätten wir im Baselbiet eine grössere Katastrophe, dann wären wir zu schwach." - Nach Angaben von Meinrad Stöcklin hat sein Stellvertreter Daniel Buser eine kaufmännische Grundausbildung und war während fast vier Jahren bei Radio Raurach tätig. Vor seinem Stellenantritt in Liestal war er Chef Information der Schweizer Militärmusik in Aarau. Im Sinne einer Aufgabenteilung soll Buser Stöcklin vor allem in den Bereichen PR und Marketing entlasten. Stöcklin: "Punkto Medienarbeit bin und bleibe ich auch in Zukunft explizit die primäre Ansprechperson und somit auch Mediensprecher." Laut Koellreuter soll Buser der Öffentlichkeit in den nächsten Wochen vorgestellt werden. (13.3.2002)




480'000 Franken Jahreslohn für "Swiss"-Präsident Pieter Bouw

BASEL. - Der Verwaltungsrat der Crossair AG hat an seiner Sitzung vom Montag über seine Honorare und Entschädigungen sowie jene der Geschäftsleitung entschieden. Ausserdem verabschiedete er das Jahresergebnis 2001. Danach wird Pieter Bouw, als Präsident des Verwaltungsrates, ein jährliches Honorar von 480'000 Franken erhalten. Hinzu kommt ein leistungsabhängiger Bonus von maximal 240'000 Franken bei Erreichen aller im Businessplan festgeschriebenen Zielsetzungen. Das Honorar der restlichen 10 Mitglieder des Verwaltungsrates wurde auf den symbolischen Betrag von einem Franken pro Jahr fixiert. Ausserdem erhält jedes Mitglied 500 Aktien der Crossair. Dies entspricht – abhängig vom Aktienkurs - einem Gesamtwert von etwa 20'000 bis 25'000 Franken. Für die Teilnahme an den Sitzungen erhalten die Verwaltungsräte eine Entschädigung von je 2'000 Franken. Reise- und Übernachtungsspesen werden nach effektiv anfallendem Aufwand vergütet. (11.3.2002)




Nackte Kinder im Internet: Grüne fordern Rücktritt von Richter Silvan Ulrich

LIESTAL. - Die Grünen Baselland fordern "mit Nachdruck" den Rücktritt des Baselbieter CVP-Kantonsrichters Silvan Ulrich. Tritt der besagte Richter nicht zurück, werden die Grünen Baselland ein Amtsenthebungsverfahren beantragen, heisst es in einem Communiqué. Gefordert wird zudem eine Neuregelung des Wahlprozederes und die Schaffung von ethischen Richtlinien für alle Richterinnen und Richter. In der Landratssitzung vom 28. Februar hatte die grüne Landrätin Madeleine Göschke-Chiquet die "dubiosen Geschäftsverbindungen" von Richter Silvan Ulrich auf das politische Parkett gebracht und seinen Rücktritt gefordert. Sie reagierte damit auf einen entsprechenden Artikel in der Zeitschrift "Tele". Der besagte Richter ist als nebenamtlicher Richter am Baselbieter Verwaltungs- und Versicherungsgericht tätig und hat als Anwalt ein Mandat für eine ukrainische Firma übernommen, die im Internet Fotos von nackten Kindern anbietet. Die Verletzung der Sorgfaltspflicht sei das Mindeste, was sich Richter Silvan Ulrich aufgrund der Übernahme des besagten Mandats vorwerfen lassen muss. Dies allein genüge, um ihn als Richter zu disqualifizieren. (10.3.2002)
Richter Silvan Ulrich tritt zurück




Volksinitiative will Mobilfunk bremsen: "Antennen schaden Gesundheit"

ZÜRICH. - Mit einer eidgenössischen Volksinitiative will ein politisch und konfessionell unabhängiges Komitee ein Moratorium für Mobilfunk-Antennen durchsetzen. Details sollen an einer Pressekonferenz am 12. März bekannt werden. Eine Volksinitiative sei derzeit "die einzige Möglichkeit, den weiteren Ausbau des Antennenwaldes zu stoppen". 20'000 neue Mobilfunk-Antennen seien für drei sich überlagernde Netze der Mobilfunkfirmen und vier UMTS-Anbieter nötig. Folge: Der Elektrosmog werde "innert weniger Jahre noch sehr viel mehr Menschen als heute schädigen". Die von der Mobilfunk-Technik verwendete gepulste Strahlung stehe im konkreten Verdacht, die Gesundheit von Mensch und Umwelt zu schädigen. Sie sei noch "viel zu wenig erforscht, als dass sie bedenkenlos verbreitet werden dürfte". Eine Stossrichtung des Volksbegehrens ist, dass die Telefongesellschaften die Unbedenklichkeit von gepulster Strahlung beweisen müssen. Zudem soll die Strahlenbelastung auf dem heutigen Stand eingefroren werden, bis sich das eidgenössische Parlament "von der Unschädlichkeit überzeugt hat". Als Präsident des Initiativkomitees zeichnet Stefan Day. (7.3.2002)


ECHO

"Als Laie steht man hilflos dazwischen"

Der Mobilfunk ist nicht mehr aufzuhalten. Wenn die Initiative es aber fertig bringt, dass alle Beteiligten, ob Pro oder Contra, endlich mal an einen Tisch sitzen, was nach meiner Meinung dringend nötig ist, hat sie ihren Zweck mehr als erfüllt. Als Laie steht man doch hilflos dazwischen und ist ratlos. Um diesen Zustand endlich zu eliminieren, braucht es scheinbar diese Initiative.

Bruno Heuberger
Oberwil




Jean-Frey-Verlag jetzt definitiv an Swissfirst Bank

BASEL. - Die Basler Mediengruppe hat das Verlagsunternehmen Jean Frey laut einem Communiqué definitiv an die Swissfirst Bank AG verkauft. Nach Abschluss aller Verkaufsformalitäten wurde die Übergabe am Dienstagabend offiziell vollzogen. Damit hat die Swissfirst Bank AG gegen Überweisung der Kaufsumme das gesamte Aktienpaket des Zürcher Verlagsunternehmens mit allen Titeln und Tochtergesellschaften von der Basler Mediengruppe übernommen. Bereits vergangene Woche hatte Swissfirst mitgeteilt, dass die Übernahme der Jean Frey AG der Wettbewerbskommission weder gemeldet noch von dieser bestätigt werden müsse. Der Verkauf war am 8. Februar im Rahmen einer Medienkonferenz angekündigt worden. (6.3.2002)




Marken-Streit beendet: Abfuhr für Swissair Gruppe vor Handelsgericht

BASEL/ZÜRICH. - Das Handelsgericht des Kantons Zürich hat die Begehren der Swissair Gruppe abgelehnt, der Crossair die Bezeichnung "Swiss" und den neuen Firmennamen Swiss Air Lines Ltd. zu verbieten. Der Entscheid erfolgte, ohne dass das Gericht eine Stellungnahme der Crossair AG als nötig erachtete. Der Entscheid des Handelsgerichts, die Klage der Swissair Gruppe abzulehnen, stützt sich laut Crossair-Communiqué auf zwei voneinander unabhängige Punkte: Zum einen verneint das Gericht, dass der Swissair Gruppe ein später nicht mehr leicht wiedergutzumachender Nachteil entsteht, wenn die Crossair ab 31. März den Namen "Swiss" verwendet. Deshalb konnte das Gericht schon aus diesem Grund keine vorsorglichen Massnahmen bewilligen, wie sie die Swissair Gruppe gefordert hatte. Ausserdem ist das Gericht im Gegensatz zur Swissair Gruppe klar der Auffassung, dass keine Verwechslungsgefahr zwischen "Swiss" und Swissair besteht, weil sich die beiden klar von einander unterscheiden. Dass auch die "Swiss" auf dem Seitenleitwerk ihrer Maschinen das Schweizer Kreuz abbildet – was die Swissair Gruppe verhindern wollte – betrachtet das Gericht als selbstverständlich. (5.3.2002)




Schweiz sagt Ja zum Betritt: UNO-freundliche Basler Halbkantone

BASEL/LIESTAL. - Die beiden Basel gehören zu den UNO-freundlichsten Kantonen der Schweiz: In Basel-Stadt stimmten 64,12 Prozent für Beitritt zu den Vereinten Nationen, im Baselbiet 58.84 Prozent. Sie trugen damit bei zum Ja der ganzen Schweiz zum UNO-Betritt, das allerdings nur dank einem hauchdünnen Ständemehr zu Stande kam. Die Wirtschaftskammer Baselland, die für ein Ja plädiert hatte, nahm mit "grosser Genugtuung" vom UNO-Ergebnis Kenntnis. Die Baselbieter FDP sprach von einem "historischen Schritt in einer Politik der Öffnung" - nicht ohne Seitenhieb an die die SVP und Christoph Blocher: Eine deutliche Mehrheit des Stimmvolkes habe sich für eine pragmatische Politik ausgesprochen und "einem rückwärts gerichteten und zukunftslosen Populismus, wie sie die SVP und die AUNS vertreten, eine Abfuhr erteilt". - Einer der Initianten des UNO-Beitritts ist der Basler SP-Nationalrat Remo Gysin. (3.3.2002)




Riehen: Bürgerlicher Angriff auf Gemeinderats-Mehrheit erfolglos

RIEHEN BS. - In der Exekutive der baselstädischen Gemeinde Riehen bleibt parteipolitisch alles beim Alten: Bei einer Stimmbeteiligung von 53 Prozent wurden im zweiten Wahlgang Willi Fischer (VEW) mit 4'967 Stimmen sowie die SP-Kandidierenden Irène Fischer-Burri (4'092 Stimmen) und Niggi Tamm (4'476 Stimmen) gewählt. Nicht gewählt wurden die CVP-Kandidatin Marlies Jenni-Egger (2'770 Stimmen) sowie Walter Ziegler (SVP, 1'651 Stimmen). Damit blieb nach dem ersten Wahlgang der bürgerliche Angriff auf eine Mehrheit in der Basler Vorortsgemeinde erfolglos. (3.3.2002)




Marken-Streit um "Swiss": SAirGroup klagt Crossair auf 660 Millionen Franken ein

BASEL/ZÜRICH. - Um die neue Schweizer Airline-Marke "Swiss" ist ein heftiger Rechts-Streit entbrannt: Die SAirGroup will von der Crossair für die Bezeichnung "Swiss" druch Klage 660 Millionen Franken fordern, weil der Markenname "Swiss" und der beabsichtigte neue Firmenname "Swiss Airlines Ltd." die Rechte am Brand "Swissair" verletzten. Ende November 2001 wurde der Wert dieses Brands von drei durch Crossair AG und SAirGroup gemeinsam ernannte Experten auf 660 Millionen Franken geschätzt worden. Die Crossair, so liess die SAirGroup heute verlauten, habe "von ihrem Recht zum Erwerb der Marke 'Swissair' innert der vereinbarten Frist keinen Gebrauch gemacht und auch sonst bis heute kein ernsthaftes Interesse am Erwerb der Rechte geäussert". Die SWISS-Flugzeuge sollen den Flugzeugen der Swissair weitgehend gleichen. Beabsichtigt ist offensichtlich der möglichst umfassende Imagetransfer des wertvollen Brands "Swissair” auf die neue Luftverkehrsgesellschaft, ohne dass dafür etwas bezahlt werden soll. Die SAirGroup sei unter anderem Inhaberin der Marke "Swissair" sowie der Marke "Rhomboid mit Schweizerkreuz" und der Auffassung, dass der Marktauftritt der Crossair AG diese Marken und Firmenrechte diverser Tochtergesellschaften der SAirGroup verletze. Die SAirGroup und ihre betroffenen Tochtergesellschaften seien nun nicht bereit und wegen der durch sie zu schützenden Gläubigerinteressen nicht berechtigt, dies zu dulden. - Auf die SAirGroup-Forderung reagiert die Crossair laut einer Mitteilung von heute Freitagnachmittag "mit völligem Unverständnis". Diese Behauptung der SAirGroup sei nach Auffassung der Crossair "völlig haltlos und aus der Luft gegriffen". Die Crossair werde sich deshalb "mit allen Mitteln dagegen wehren, dass der Marktauftritt von 'Swiss' gerichtlich verboten wird". Gestern Donnerstag habe die Crossair der SAirGroup-Geshäftsleitung am brieflich mitgeteilt, "dass sie keinen Grund sieht, der SAirGroup für die Benützung der bestrittenen Bezeichnungen eine Entschädigung zu zahlen". Die Crossair stützt sich dabei auf rechtliche Abklärungen im Vorfeld der Eintragung der Marke "Swiss". Nach Auffassung der Crossair unterscheide sich "sowohl der Marktauftritt von SWISS als auch der beabsichtigte Firmenname Swiss Air Lines Ltd. klar vom Zeichen 'Swissair', so dass überhaupt keine Rechte der SAirGroup verletzt sind". Das Vorgehen der SAirGroup sorge beim Personal und bei den Kunden von "Swiss" völlig unnötigerweise für Unruhe. Sollte der Crossair dadurch Schaden entstehen, so werde sie gegen die Verantwortlichen der SAirGroup rechtliche Schritte unternehmen. Crossair-Sprecher Manfred Winkler erklärte, das Risiko einer Marken-Verletzung sei nicht vorsätzlich eingangen worden. Crossair sei professionell vorgegangen. (1.3..2002)


ECHO

"So kann sich 'Swiss' von Forderungen abgrenzen"

Ich denke, dass die Inszenierung dieses Markenstreits drehbuchmässig korrekt abläuft. Wie sonst soll sich die neue Fluggesellschaft denn von möglichen Forderungen im Zusammenhang mit dem Swissair-Debakel abgrenzen? So wird ein "hübscher" Markenstreit in die Wege geleitet, auf den "man" bei Bedarf zurückgreifen kann, und mit dem bewiesen werden kann, dass man ja ganz wer anderes als Swissair ist. Man denke nur an allfällige Forderungen beispielsweise von französischer Seite. Die einzige Gefahr könnte sein, dass das Ganze doch etwas durchsichtig ist.

Erwin Schönholzer
Basel

 

"Am Schluss zahlt der Steuerzahler"

Als Laie wird man den Eindruck nicht los, dass hier wieder mal jemand einfach Geld machen will! Am Schluss bezahlt der Steuerzahler.

Eugen Hostettler
Gelterkinden

 

"Römer"

Die spinnen, die Römer...

Christine Valentin
Basel




Roche mit weniger Gewinn: Der Aufschwung lässt auf sich warten

BASEL. - Der Basler Pharmakonzern Hoffmann-La Roche unter Franz Humer steigerte letztes Jahr zwar den Umsatz und das operative Ergebnis, aber der Konzerngewinn war rückläufig, wie das Unternehmen am Mittwoch bekannt gab. Der Gruppenumsatz erhöhte sich auf adjustierter Basis gegenüber dem Vorjahr um 8 Prozent in lokalen Währungen (6 Prozent in Franken) auf 29,2 Milliarden Franken. Dazu beigetragen haben insbesondere die Divisionen Diagnostics (+14% lokal, +10% in CHF) und Pharma (+8% lokal, +6% in CHF). Das Wachstum der verschreibungspflichtigen Medikamente lag - nach der Stagnation im ersten Quartal 2001 - mit einem 9-prozentigen lokalen Jahreswachstum nahe beim Weltmarktwachstum. Keine Freude jedoch hinterlässt der Konzerngewinn, der mit 3,7 Milliarden Franken um 57 Prozent unter dem Vorjahresergebnis liegt. Für diese massive Abnahme macht Roche "Sondereinflüsse" geltend. Sie sei vor allem auf den im Jahr 2000 aus dem Verkauf von Genentech-Aktien erzielten Gewinn im Umfang von 3,9 Milliarden Franken, auf die im Jahr 2001 dem Ergebnis belasteten Kosten des Restrukturierungsprogramms der Division Pharma in der Höhe von 777 Millionen Franken und erhöhte Rückstellungen für den Vitaminfall in der Höhe von 760 Millionen Franken zurückzuführen. Aber auch nach Ausschluss der Sonderpositionen sank der Konzerngewinn immer noch um 4 Prozent auf 4,8 Milliarden Franken ab. Einem deutlich verbesserten operativen Ergebnis (+11 Prozent auf 4,8 Milliarden Franken) steht ein niedrigerer Finanzertrag und ein höherer Steueraufwand gegenüber. Die verschreibungspflichtigen Medikamente erzielten in den USA "zweistellige Zuwachsraten", in Japan wuchsen sie mit 17 Prozent viermal schneller als der Markt. Mit diesen an sich nicht schlechten Ergebnissen bleibt Roche erneut deutlich hinter den Zuwachsraten von Novartis zurück. Die Division Vitamine und Feinchemikalien wuchs um bescheidene drei Prozent. Diese Division machte Negativ-Schlagzeilen wegen des Skandals um Preisabsprachen. Die Europäische Kommission hat Roche dafür letztes Jahr zu Bussen im Gesamtbetrag von 778 Mio. Franken verurteilt. Für Klagen in den USA hat Roche zusätzliche Rückstellungen von 760 Millionen Franken gebildet. Wie der Konzern mitteilt, werden derzeit für diese Division "strategische Alternativen ausserhalb von Roche" - konkret: der Verkauf - geprüft.- Neu in den Verwaltungsrat gewählt werden sollen die Amerikanerin DeAnne Julius, zuletzt im Monetary Policy Committee bei der Bank of England tätig, sowie der Politologe Horst Teltschik, der frühere Berater des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl. (27.2.2002)




Basler Universität wird Afrika-Zentrum

BASEL. - Afrika-Studien: So heisst der neue thematische Schwerpunkt der Universität Basel. Im letzten Herbst gegründeten "Zentrum für Afrika-Studien Basel" (ZASB) erhalten Forschende und Studierende die Gelegenheit, sich intensiv mit der Geschichte Afrikas, den afrikanischen Kulturen und Mentalitäten auseinanderzusetzen. Nach der Ausbildung sollen die Absolventen über die notwendigen Voraussetzungen für einen optimalen Einsatz als Diplomaten, Medienschaffende, Wissenschaftler und Nichtregierungs-Organisationen haben. Das ZASB bündelt auch das Wissen und die Erfahrungen von Institutionen wie die der Mission 21 (ehemals Basler Mission), des Tropeninstituts oder der Basler Afrika Bibliographien (BAB). Weiter besteht ein enger Kontakt mit Universitäten, die sich mit Afrika befassen. Geplant ist auch die Einladung von afrikanischen Studenten und Dozenten nach Basel. Zwei bekannte Afrikaspezialisten garantieren als Professoren die Qualität des Angebots: Till Förster (47), der neue Ordinarius für Ethnologie und Nachfolger von Meinhard Schuster sowie Patrick Harries, Extraordinarius für die Geschichte Afrikas. Dieser kommt aus Südafrika, seine Stelle wird von der Carl Schlettwein-Stiftung finanziert. Mit dem ZASB wird Basel, das besonders vielfältige Beziehungen zum Schwarzen Kontinent pflegt, zur zentralen Anlaufstelle für Afrikaforschende. (26.2.2002)




Urvolk in Botswana durch Minenkonzerne und Touristen bedroht

GABORONE. - Das Urvolk der San - Buschmänner - in Botswana wird durch ein Umsiedlungsprojekt der Regierung existentiell bedroht. Dies erklärt die Menschenrechtsorganisation Survival International in London in einem dieser Tage verschickten Alarmschreiben an die internationalen Medien. Betroffen sind vor allem die San-Stämme der Basarwa im 52'000 Quadratkilometer grossen Central Kalahari Game Reserve, einer Halbwüste, in der kleine Gruppen wie seit Jahrtausenden immer noch als hochspezialisierte Jäger und Sammler leben. Andere sind jedoch unterdessen teilabhängig gemacht worden. Sie lebten bis vor ein paar Wochen auch von der Hilfe des Staates, der monatlich 8'500 US-Dollars aufwarf, um die Basarwa im 1960 gegründeten Reservat zu halten. Doch nun will Botswanas Regierung die San entfernen. Dieser Sinneswandel ist unklar, doch vermuten Kenner, der Staat wolle im rohstoffreichen Reservat Diamantenminen errichten und den Tourismus fördern. Dies wird in der Hauptstadt Gabarone jedoch abgestritten. Man schätze die San und stelle ihnen ausserhalb des Parks die nötige Infrastruktur zur Verfügung. Weltweit zeigt sich aber, dass derartige Umsiedelungen für Jäger- und Sammlervölker das Ende bedeuten. Rund 140 Basarwa liessen sich umsiedeln, die anderen blieben in ihrer Heimat. Anfangs Februar montierte die Regierung die Wasserpumpe ab. San-Sprecher Xhaitshoda Keemetswe erklärte darauf gegenüber Associated Press: "So leben wir halt wieder wie früher. Denn wir dürfen nicht die Gräber unserer Vorfahren verlassen." Die Regierung ist entschlossen, alle San zum Verlassen des Reservats zu zwingen. Ein Angebot der EU, die Kosten für das Urvolk zu übernehmen, wurde abgelehnt mit der Begründung, Europas Hilfe sei ohnehin befristet. Unterdessen haben Menschenrechtsorganisationen Botswana aufgefordert, die Selbstbestimmung der San zu respektieren und die Öffentlichkeit aufgefordert, vorderhand keine Diamanten aus Botswana mehr zu kaufen. Bedroht von den Umsiedlungsaktionen sind auch die San-Stämme der Gana und Gwi. Insgesamt leben hälftig in Botswana und Namibia noch etwa 35'000 San. Die mit Klick-Lauten sprechenden Überlebensspezialisten für Wüsten werden aber überall mehr oder weniger durch die technische Zivilisation bedroht. (24.2.2002)




Tropenholz aus Raubbau soll nicht mehr in der Schweiz landen

BERN. - Die Regenwälder werden weiterhin ungehindert für die Konsumgesellschaften flachgelegt, warnen die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) und der Bruno-Manser-Fonds (BMF). Die Schweiz solle sofort aus der Internationale Tropenholz-Organisation (ITTO) austreten und ein Importmoratorium für Tropenholz aus Raubbau erlassen, wird vom Bundesrat gefordert. Die ITTO habe bei ihren Bemühungen für den Erhalt der tropischen Regenwälder kläglich versagt, erklären die beiden Organisationen in einer gemeinsamen Presseerklärung. Die ITTO wurde 1983 von Tropenholz exportierenden und importierenden Ländern gegründet mit dem verbindlichen Ziel, ab 2000 nur noch tropische Hölzer aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern zu handeln. Vergebens: "Nicht einmal ein Prozent des international gehandelten Tropenholzes entspricht heute den Richtlinien der ITTO." Und die Zerstörung der tropischen Regenwälder durch die Holzindustrie nehme sogar zu. Dem Tropenholzkonsum der Menschen in den Industrienationen fallen die letzten Waldvölker sowie unzählige Tier- und Pflanzenarten zum Opfer. "Die ITTO ist in ihren Bemühungen zum Schutz der tropischen Regenwälder gescheitert," stellen die GfbV und der BMF fest. Unerklärlicherweise würden aber von den ITTO-Mitgliedsländern der industrialisierten Welt keine handelspolitischen Massnahmen ergriffen, wie dies im Rahmen der ITTO ursprünglich vorgesehen war. "Es besteht damit die grosse Gefahr, dass es bis zu einem Umdenken in den meisten Tropenholz exportierenden Ländern keine natürlichen Regenwälder mehr geben wird, sondern nur noch Holzplantagen", warnen die Organisationen. Dennoch diene das ITTO-Ziel 2000 der Schweizer Regierung "als Vorwand, um griffige Massnahmen gegen die Zerstörung der tropischen Regenwälder (beispielsweise Importverbot für Raubbauholz, Deklarationspflicht) zu verhindern". Der Bruno-Manser-Fonds lanciert nun eine Petition an den Bundesrat. Er fordert darin zusammen mit der Gesellschaft für bedrohte Völker den Bundesrat auf, "die Mitgliedschaft bei der ITTO zu kündigen" und die dadurch eingesparten Mittel - jährlich mindestens zwei Millionen Franken - für wirksamere Massnahmen zum Schutz der Tropenwälder einzusetzen: "Zudem soll vom Bundesrat ein sofortigen Einfuhrstopp verhängt werden für sämtliches nicht aus ökologisch und sozial nachhaltiger Produktion stammende Tropenholz, insbesondere für Holz aus Sarawak/Malaysia, wo der Raubbau an den Wäldern besonders schlimm ist und die Rechte der Penan und anderer UreinwohnerInnen notorisch missachtet werden." (20.2.2002)




Frühere Basler SP-Politikerin Susanne Haller wechselt zu den Liberalen

BASEL. - Die frühere Basler SP-Grossrätin Susanne Haller hat eine neue politische Heimat gefunden: Die bis vor kurzem parteilose Politikerin wechselt zur Liberalen Partei. Dies gab die Partei heute Mittwoch bekannt. Als frisch gebackenes LDP-Mitglied nimmt sie "ab sofort als Mitglied der Liberalen Fraktion an den Sitzungen des Grossen Rates und des Verfassungsrates teil". Die frühere SP-Politikerin, die sich insbesondere mit ihrem Kampf gegen die Scientology-Sekte einen Ruf erworben hatte, war Anfang Dezember 2000 aus Protest mit sofortiger Wirkung aus der SP-Fraktion ausgetreten. (13.2.2002)




Neue UNO-Konvention: Kinder sollen keinen Krieg führen müssen

GENF. - Weltweit müssen mehr als 300'000 Kindersoldaten in über 40 Konflikten und Kriegen ihr Leben riskieren. Dem soll mit dem Inkrafttreten der UNO-Konvention über Kindersoldaten ein rasches Ende gesetzt werden. Ab sofort sollen keine Kinder unter 18 Jahren mehr in bewaffneten Konflikten eingesetzt werden dürfen. Kinder werden vor allem in Afrika, Asien und Lateinamerika mit teils unmenschlichen Druckmethoden zu willigen Kämpfern gemacht. In Genf begleitete heute Dienstag eine symbolische Aktion das Inkrafttreten der neuen UNO-Konvention. An der kurzen feierlichen Veranstaltung nahmen die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Mary Robinson, und andere Ehrengäste teil. Napoleon Adok, ein ehemaliger Kindersoldat aus dem Sudan, übergab der Hochkommissarin Briefe und Kinderzeichnungen. Die Aktion wurde von der Koalition für die Beendigung des Einsatzes von Kindersoldaten organisiert, der auch Amnesty International angehört. Das Logo der Koalition ist eine rote Stopphand, in der die Umrisse eines Kindersoldaten zu erkennen sind. Die Koalition ist ein internationales Netzwerk von Nichtregierungs-Organisationen, die sich dafür einsetzen, dass keine Kinder und Jugendliche in bewaffnete Konflikte einbezogen werden. Kein einfaches Vorhaben in einer Zeit, wo immer mehr Kriegsparteien die staatlichen Strukturen ignorieren und auch von der Genfer Konvention nichts mehr wissen wollen. (12.2.2002)




Markus Sutter wird neuer Chefredaktor des "Baslerstab"

BASEL. - Markus Sutter (45) wird neuer Chefredaktor des zur Basler Mediengruppe gehörenden "Baslerstab". Am 1. Juni löst er den Luc Bürgin ab, der die Redaktion seit ihrer Neupositionierung im Herbst 2000 unter dem Einfluss von "20 Minuten" leitet. Dies gab die Basler Mediengruppe am Donnerstagnachmittag bekannt. Markus Sutter ist Ökonom und seit 1986 Redaktor der "Basler Zeitung". Derzeit ist er stellvertretender Leiter des Ressorts Region Basel. Laut Herausgeberin Ruth Ludwig Hagemann muss er eine "grosse Lokalkompetenz haben und den Baslerstab volksnah positionieren". Dies sei schon Bürgin gelungen, der "ohne Konflikte" und auf eigenen Wunsch von der Stelle scheide: "Es war für mich ein Schlag." (7.2.2002)


ECHO

"Sutter-Wahl ist eine gute Nachricht"

Die Wahl von Markus Sutter zum neuen Chef des "Baslerstab" ist eine gute Nachricht. Er bringt politischen Sachverstand mit, der im Stab nicht immer dicht gesät war. Er wird sich auch kaum persönliche Abrechnungen ungeprüft in die Zeitung diktieren lassen. Was ich von ihm erwarte? Lebendige Berichterstattung ohne Primitivität, Engagement ohne Parteilichkeit, Politik ohne Gähnfaktor.

Daniel Goepfert
SP-Grossrat, Basel




Liestaler Spitalkosten-Streit: Regierung einigt sich mit Arcoplan

LIESTAL. - Im Streit um die Liestaler Spitalkosten-Überschreitung ist es heute Dienstag zu einer definitiven Einigung gekommen: Die Baselbieter Regierung hat den Einigungsvorschlag angenommen, auf den sich die Bau- und Umweltschutzdirektion unter Regierungsrätin Elsbeth Schneider (CVP) und die Basler Architekturfirma Arcoplan unter Geschäftsführer Ulrich Raeber am Samstag verständigt hatten. Die Schlichtungsverhandlung war vom Top-Baurechtsexperten Professor Peter Gauch von der Universität Freiburg - unterstützt durch zwei Bauexperten - geleitet worden. Danach schuldet die Arcoplan AG dem Kanton Baselland einen Betrag von 358'000 Franken. Laut einer Mitteilung der Regierung verzichten damit beide Parteien auf ihren gegenseitigen Forderungen. Mit dieser Einigung könne "ein voraussichtlich mehrjähriges, kostspieliges Schiedsgerichtsverfahren vermieden und die streitige Auseinandersetzung betreffend Architekturvertrag für das Kantonsspital Liestal erledigt werden". Gegenüber Arcoplan hatte der Kanton ursprünglich Forderungen in Höhe von sieben Millionen Franken geltend gemacht, darunter 3,7 Millionen Franken für Vertrauensschaden sowie je 1,5 Millionen Franken Honorarrückforderungen und Schadenersatz. Demgegenüber hatte Arcoplan vom Kanton 1,2 Millionen Franken gefordert.

Gegenüber OnlineReports erklärte Baudirektorin Schneider, sie sei auf den Vergleich eingestiegen, um die "Ressourcen unseres Personals zu schonen": "Wir wollen das Liestaler Spital fristgerecht der Bevölkerung übergeben." Aus dem Konflikt mit Arcoplan habe sie "einen Haufen gelernt". So müssten künftig seriöse Kostenvoranschläge vorgelegt werden. Ausserdem müssten vor Baubeginn künftig 70 Prozent der Arbeiten vergeben sein. Schliesslich werde bei Grossprojekten ein externes Kosten- und Projekt-Controlling herangezogen. Als Verliererin fühlt sie sich nicht, obschon sie nahezu auf die gesamten Forderungen verzichten musste: "Ich wollte eine Lösung und kein Urteil. Man musste hüben und drüben Haar lassen." Selbstkritisch anerkannte Regierungsrätin Schneider, dass der geforderte Betrag wegen Vertrauensschaden "politisch eher fragwürdig" sei, vor allem wenn dabei die Existenz eines KMUs in Frage gestellt werde. Mit ihren sieben Millionen sei "mit Maximalforderungen" in die Auseinandersetzung gegangen. "Dass wir heute überhaupt 358'000 Franken erhalten, zeigt, dass wir nicht ganz daneben lagen."

Arcoplan-Chef Raeber zeigte sich gegenüber OnlineReports kurz angebunden: "Wir können mit diesem Vergleich leben."

Mit der Einigung ist der Streit mit Arcoplan beigelegt. Nicht tangiert vom Vergleich ist die Arbeit der landrätlichen Geschäftsprüfungskommission, die mit PUK-Befugnissen die Verantwortlichkeiten der Kostenüberschreitung bei der Liestaler Spitalsanierung klären wird. (5.2.2002)
Hintergrund 1
Hintergrund 2
Hintergrund 3
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Billiger im Internet: Gültiger Preis laut Mitteilung vom Oktober 2001 (links), alter Preis im Angebot auf FCB-Website (rechts)

FCB-Einzeltickets-Vorverkauf begann mit Preis-Salat: Schnäppchen-Jagd im Internet

BASEL. - Preis-Panne beim FC Basel zu Beginn des Einzelticket-Verkaufs für die Finalrunde, der heute Montag begann: Wer am Montagmorgen seine Tickets über die FCB-Website erwarb, zahlte noch den alten Preis. Grund: Die FCB-Website lief immer noch auf der alten Datenbasis. - OnlineReports-Besucher Reinhard Kick (Name geändert) freute sich am Montagmorgen zu Beginn des Finalrunden-Vorverkaufs über seine Entdeckung: Bei Online-Bestellung waren die Tickets noch zum alten Preis zu haben - in der Regel fünf Franken günstiger als der tatsächlich gültige Tarif. Er nutzte die Gelegenheit und bestellte gleich acht Billets und zahlte online per Kreditkarte. Erst im Verlauf des Nachmittags wurde die Panne behoben, wie eine Überprüfung durch OnlineReports ergab. FCB-Sprecher Josef Zindel bestätigte die Preis-Panne: "Offenbar ist der Update etwas zu spät passiert." Wie viele Zuschauer vom Preis-Salat proftierten, konnte Zindel nicht sagen: "Offenbar sind es nur wenige." Jedenfalls soll den Billigzahlern das Glück nicht vermasselt werden. Wer schon per Kreditkarte bezahlt hat, braucht nicht nachzuzahlen. Zindel: "Denen rennen wir nicht hinterher. Der Aufwand wäre ja unverhältnismässig viel grösser." Am Nachmittag, kurz vor 16 Uhr, war die Panne behoben - und die Schnäppchen-Jagd vorbei. (4.2.2002)




Ovo ade: Novartis verkauft Health und Kunst-Food-Bereich

BASEL. - Novartis will den Bereich Health & Functional Food verkaufen. Dies gab das Unternehmen wenige Tage vor der Jahrespressekonferenz bekannt. Begründet wird der Verkauf des Bereichs mit einem Jahresumsatz von rund 850 Millionen Franken mit der verstärkten Ausrichtung auf das im Pharmageschäft zusammengefasste Kerngeschäft "Gesundheit". Zum verkaufsbereiten Bereich zählen die in Bern domizilierte Wander AG mit ihrem Traditionsprodukt Ovomaltine, aber auch Marken wie Isostar oder Powerplay sowie eine Reihe von Kunstnahrungsprodukten, Functional Food genannt. Konzernchef Daniel Vasella ist "überzeugt, dass sich ihr Wachstum innerhalb eines strategisch gut geeigneten Unternehmensumfeldes noch steigern lässt". Betroffen sind einige hundert Angestellte an den Standorten Bern, Neuenegg BE und Nyon. Als möglichen Verkaufspreis nennen Experten eine Grössenordnung von 1,7 Milliarden Franken. Aus der Schweiz könnte Nestlé an dem Geschäft interessiert sein. Die Verkaufsabsicht kommt nicht ganz überraschend. OnlineReports verfügte schon letzten Oktober über entsprechende Informationen, die aber nicht bestätigt, sondern abgewiegelt wurden. Wander-Sprecherin Corinne Goetschel damals: "Diese Frage ist für mich nicht aktuell." (4.2.2002)




Riehener Wahlen: Raith und SVP als Sieger

• Michael Raith als Gemeindepräsident souverän wieder gewählt
RIEHEN. - Riehen will keine Veränderung an seiner Behördenspitze: Gemeindepräsident Michael Raith (VEW) schaffte die Wiederwahl mit 4'220 Stimmen bei einem Absoluten Mehr von 3'710 Stimmen problemlos. Seine Herausfordererin Maria Iselin-Löffler kam auf 2'812 Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug 51,3 Prozent. Die Wahl in den Gemeinderat schafften die Libealen Christoph Bürgenmeier (4'076 Stimmen) und Maria Iselin-Löffler (3'876 Stimmen) sowie der Freisinnige Marcel Schweizer (3'713 Stimmen). Zum zweiten Wahlgang antreten oder das Handtuch werfen müssen Willi Fischer (VEW, 3'274 Stimmen), Niggi Tamm (SP, 3'203 Stimmen), Marlies Jenni-Egger (CVP, 3'164 Stimmen), Irène Fischer-Burri (SP, 2'622 Stimmen), Christian Heim (DSP, 1'487 Stimmen) und SVP-Kandidat Walter J. Ziegler (1'323 Stimmen). Die Wahlbeteiligung betrug 50 Prozent.

• Vier Sitze auf Anhieb: SVP Einwohnerrats-Wahlsiegerin
Die SVP ist klare Siegerin der Einwohnerratswahlen von Riehen BS: Sie gewann auf Anhieb vier Sitze, auf Kosten von Freisinnigen, VEW, DSP und SD. Damit sind die Schweizer Demokraten im Riehener Parlament nicht mehr vertreten. Die Ergebnisse im Einzelnen:
FDP 12.36% 6 Sitze (-1)
LDP 18.33% 8 Sitze
VEW 18.61% 7 Sitze (-1)
SP 18.98% 8 Sitze
CVP 7.89% 3 Sitze
Bündnis 5.44% 2 Sitze
SD 1.09% 0 Sitze (-1)
DSP 5.32% 2 Sitze (-1)
SVP 11.16% 4 Sitze (+4)
EDU 0.76% 0 Sitze
(3.2.2002)




Vergewaltigt, gefoltert: Russlands Frauen im Teufelskreis der Gewalt

LONDON. - Russlands Frauen sind einem Teufelskreis von Gewalt und Straflosigkeit ausgesetzt: In Tschetschenien werden Frauen vergewaltigt, gefoltert und getötet. Und in den Haftanstalten der ganzen Russischen Föderation sind die Frauen und Mädchen schutzlos übelsten Lebensbedingungen, Misshandlungen und Vergewaltigungen ausgesetzt. Dies berichtet Amnesty International (AI) dem UNO-Ausschuss für die Beseitigung der Diskriminierung der Frau (CEDAW). "Der russischen Regierung ist es bislang nicht gelungen, die Menschenrechte von Frauen und Mädchen zu schützen und den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen," kritisiert AI. Besonders besorgt sei man angesichts der mangelnden strafrechtlichen Verfolgung von Übergriffen auf Frauen und Mädchen. Die Menschenrechtsorganisation hat Ende Januar ihre Informationen dem Ausschuss zur Verfügung gestellt und darauf hingewiesen, dass Straflosigkeit weitere Menschenrechtsverletzungen begünstigt. In Tschetschenien-Krieg (Foto) seien Frauen einer "erschreckenden Bandbreite" von Menschenrechtsverletzungtanstalten, so die AI-Russland-Ermittlerin Mariana Katzarova, seien weibliche Gefangene in allen Teilen der Russischen Föderation der Folterform Vergewaltigung durch Angehörige der Strafverfolgungsbehörden ausgesetzt. "Die Zustände in Untersuchungsgefängnissen und Strafkolonien sind unvorstellbar und erinnern an die Stalinzeit", sagt Katzarova: "Die Einrichtungen sind überfüllt, unhygienisch und schlichtweg unmenschlich. So werden weibliche Gefangene von Wärtern häufig gefoltert und misshandelt. Wenn die russischen Behörden Straflosigkeit und Menschenrechtsverletzungen an Frauen nicht endlich energisch bekämpfen, bleibt die Mehrheit der Bevölkerung - die Frauen - weiterhin gefährdet und verwundbar." (3.2.2002)




Vor 30 Jahren wurde in Basel Erfolgsmedikament Sandimmun entdeckt

BASEL. - Es ist mit Milliardenumsätzen eines der erfolgreichsten Präparate der Pharmazie-Geschichte und am Donnerstag feierte es seinen 30. Geburtstag: Der 31. Januar 1972 war der Tag, an dem der Basler Mediziner und Sandoz-Forscher Hartmann Stähelin als Erster den entscheidenden Beleg der Entdeckung des Wirkstoffs Cyclosporin A und seiner immunsuppressiven Wirkung unterschrieb. Stähelin war damals Leiter der Zell- Pharmakologiegruppe und in den augen vieler der eigentliche Entdecker des Präparats, das die Transplantationsmedizin von grund auf revolutioniert. Doch um die Entdeckung entstand in den neunziger Jahren ein bis heute nicht klar entschiedener Streit um die Urheberschaft der Entdeckung: Während der ruhige Forscher Stähelin erst spät auf seine Verdienste pochte, hatte der extravertierte Wissenschafter und begabte Verkäufer Jean François Borel - damals erst kurze Zeit bei Sandoz - längst zahlreiche renommierte internationale Preise und Ehrungen abgeräumt. Ein Experten-Gutachten hat vergangenes Jahr immerhin deutlich festgestellt, dass Stähelins Verdienste an der Entdeckung der Cyclosporin-A-Wirkung "mindestens ebenso gross" seien wie jene Borels. Damit will sich Stähelin, mittlerweile 75-jährig, nicht zufrieden geben und weiter kämpfen. OnlineReports hat den Streit dokumentiert. (31.1.2002)
Hintergrund




Gegen Basler Schul-Krise: Eymann stellt jährlich 1,5 Millionen Franken bereit

BASEL. - Drei von zehn Lehrern im Kanton Basel-Stadt fühlen sich "stark bis sehr stark belastet". Dies geht aus einer wissenschaftlichen Untersuchung von Professor Eberhard Ulich vom Institut für Arbeitsforschung und Organisationsberatung über die Arbeitsbrdingungen der Basler Pädagogen hervor, die das Erziehungsdepartement in Auftrag gab. Der liberale Erziehungsdirektor Christoph Eymann, der die Analyseergebnisse den Lehrkräften am Mittwochnachmittag im Stadt-Casino vorstellte, will jetzt die Basler Schul-Krise durch Redution der Lasten und der Konzentration auf den Unterricht meistern: "Die Arbeitsbedingungen der Lehrerinnen und Lehrer müssen sich so gestalten, dass die Schule ihren Bildungsauftrag optimal erfüllen kann", heisst es in einem Communiqué des Ressorts Schulen. Sechs Themenbereiche hat das Erziehungsdepartement Basel-Stadt identifiziert, um die es sich "in den kommenden Monaten" verstärkt kümmern wird, "um eine Verbesserung der Situation mit den zur Verfügung stehenden Mitteln bewirken zu können": Belastungen und Beanspruchungen, Kultur und Führung, Kerngeschäft Unterricht und Zusatzaufgaben, Information und Kommunikation sowie Weiterbildung und Lehrerinnen- und Lehrerkarrieren. Für die Umsetzung von Massnahmen stehen in den kommenden Jahren jährlich 1,5 Millionen Franken zur Verfügung. - Die verstärkte Belastung der Lehrkräfte ist die Folge der Schulreform und einer zeitlich befristeten Erhöhung der Pflichtstundenzahl. - An der Umfrage beteiligten sich letzten Herbst 51 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer. Zusammenfassend, so das Communiqué, lasse sich sagen, "dass sich die Trends im subjektiven Erleben der Lehrtätigkeit über sämtliche Schultypen ähnlich gestalten". Als positiv schätzen Lehrkräfte und Schulhausleitende ihre Arbeit in Bezug auf Qualifikationsanforderungen, Verantwortung, Anforderungsvielfalt und vorhandenen Tätigkeitsspielraum ein. (30.1.2002)




OnlineReports zu Gast bei Rotariern: "Die Printmedien werden nicht verdrängt"

MUTTENZ. - OnlineReports zu Gast beim Rotary-Club Muttenz-Wartenberg: Editor Peter Knechtli führte am Dienstagabend gegen 40 Rotarier in die Welt des Online-Journalismus ein. In seinem Referat schilderte er Entstehung, Entwicklung und Perspektiven des Basler Pionierprojekts, das nach dem Worten von Organisator Dieter Völlmin "das erste Online-Medium dieser Art in der Nordwestschweiz ist". Knechtli berichtete sodann über den Paradigmawechsel, den der Online-Journalismus im ganzen Medienbetrieb auslöst: "Die Print-Medien werden nicht verdrängt, aber sie werden durch die Online-Medien bedrängt und sie müssen sich formal wie inhaltlich neu positionieren." Die lebhafte Fragerunde setzte sich engagiert und kritisch mit dem Tempo der Informationsvermittlung und der Informations-Überflutung der Gesellschaft auseinander. Und wie immer war das Interesse auch darauf gerichtet, wie sich ein Newsportal wie OnlineReports finanzieren kann. Die Antwort ist einfach: Wenn die Qualität stimmt, wird die Plattform auch als Werbeträger interessant. (30.1.2002)




Druck der Coop-Zeitung: Einbussen für Basler Mediengruppe

Einbussen beim Druck der Coop-Zeitung muss in knapp zwei Jahren die Basler Mediengruppe (BM) hinnehmen: Statt an zwei Druckereien - Basler Mediengruppe und Edipresse - wird der Druck der Coop-Zeitung in drei Sprachen ab 1. Januar 2004 an vier Druckerein vergeben: An die Basler Mediengruppe und den Zollikofer-Verlag (St. Galler Tagblatt) für die deutschsprachige Ausgabe mit 1,6 Millionen Auflage, an Ringier Adligenswil für die italienischsprache Auflage (120'000 Exemplare) sowie an Edipresse Bussigny für die welsche Auflage (450'000 Exemplare). Die neue Regelung, die diese Woche in Anwesenheit von Coop-Konzernchef Hansueli Loosli getroffen wurde, bedeutet für die Basler Mediengruppe einen Rückschritt: Statt 1,7 Millionen Exemplare wie bisher verbleiben ihr noch die vertraglich zugesicherten 1,3 Millionen Exemplare, was sich zweifelsohne auf den Umsatz niederschlägt. Die neue Lösung bedeute "kein Misstrauen gegenüber der Basler Mediengruppe", versicherte Coop-Presse-Chef Karl Vögeli gegenüber OnlineReports. Die BM bleibe "Leaddrucker" und könne angesichts der Prognosen mit einer wachsenden Druckauflage rechnen. - Bei der Coop-Zeitung handelt es sich mit einem Volumen von 50 Millionen Franken um den grössten Druckauftrag der Schweiz. Coop stellt an die Farbigkeit hohe Ansprüche, so dass nur die am besten ausgerüsteten Druckereien für diese Arbeit in Frage kommen. Laut dem Communiqué bleibt die Coop-Zeitung für den Grossverteiler "das wichtigste Kommunikationsmittel". (30.1.2002)




Irène Renz neue Leiterin der Gesundheitsförderung Baselland

Am 1. Februar übernimmt Irène Renz die Leitung der Gesundheitsförderung Baselland. Die nach dem Ausscheiden von Cornelia Conzelmann im letzten Herbst entstandene "Lücke" ist damit wieder geschlossen. Irène Renz ist 41 Jahre alt; sie ist in Basel aufgewachsen, hat nach der Matur an der Universität Basel Pharmazie studiert und 1985 mit dem Diplom abgeschlossen. Ihre ersten Berufserfahrungen sammelte sie in den Kantonsapotheken Zürich und Winterthur. Anschliessend war sie am Departement Pharmazie der ETH Zürich als Assistentin für das pharmazeutisch-analytische Praktikum sowie als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Schweizerischen Arzneimittel-Nebenwirkungs-Zentrale (SANZ) tätig; 1991 legte sie das Doktorexamen ab. Von 1991 bis 1997 stand Irène Renz als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Dienst der Interkantonalen Kontrollstelle für Heilmittel (IKS) in Bern. Seit 1998 arbeitete sie bei der Fachstelle für Aids-Fragen der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich. Zu ihren Aufgaben gehörten hier insbesondere die Beratung der Gesundheitsdirektion in Fragen rund um HIV/Aids, die Koordination der kantonalen, im Aids-Bereich tätigen Organisationen und die Beurteilung und Begleitung von Projekten. Irène Renz lebt mit ihrem Mann und den drei Kindern in Riehen. 1997 wurde sie als Kandidatin der Frauenliste Basel in den Grossen Rat gewählt; seit ihrer Wiederwahl im letzten Jahr gehört sie der Fraktion Bündnis an, die sie präsidiert. (30.1.2002)




Anders als Regierung: Basler CVP gegen Aufhebung des Schächtverbots

BASEL. - Die CVP Basel-Stadt wendet sich gegen eine Aufhebung des Schächtverbots. Dies würde, so heisst es in einem Communiqué, "klar gegen die Bestrebungen des aktuellen Tierschutzgesetzes laufen und die Bemühungen im Kampf gegen Tierquälerei unterwandern". Den Christdemokraten geht es "in erster Linie darum, die heute geltenden gesetzlichen Vorschriften des Tierschutzgesetzes anzuwenden, in der laufenden Revision auf Bundesebene aber auch andere Tötungsarten kritisch auf die ethischen Grundlagen zu überprüfen". Keinesfalls richte sich die Kritik am Wunsch der Aufhebung des Schächtverbots an religiöse Institutionen in unserem Kanton. Die CVP Basel-Stadt ist der Meinung, dass im Zusammenhang mit dem Schächtverbot bei der Revision auch andere Schwachpunkte des Tierschutzgesetzes, so die Ferkelkastration, aufgegriffen und thematisiert werden sollten. (25.1.2002)




Keine Mandatssteuer in der neuen Basler Verfassung

BASEL. - In der neuen Basler Kantonsverfassung soll die sogenannte "Mandatssteuer" nicht an die Stelle der Kirchensteuer treten. Dies beantragt die vorberatende Kommission des Basler Verfassungsrates. Die Mandatssteuer war ein innovativer Vorschlag: Jede natürliche und juristische Person soll die Möglichkeit haben, ihren sozialen Obolus nach eigener Wahl an eine der vier öffentlich-rechtlichen Kirchen - evangelischreformierte, römischkatholische, christkatholische oder die Israelitische Gemeinde Basel - zu überweisen. Darüber hinaus hätte die Mandatssteuer aber auch weiteren Institutionen zugedacht werden können. Grund für die Ablehnung durch die Kommission: Schwächung der Religionsgemeinschaften und eine finanzielle Mehrbelasung der konfessionslosen Bürgerinnen und Bürger. (25.1.2002)




UNO-Botschafter Staehelin mobilisiert die UNO-Freunde

BASEL. - An einer überparteilichen Grossveranstaltung votierte der Schweizer UNO-Botschafter Jenö Staehelin am Donnerstagabend in Basel für ein Ja zum Schweizer UNO-Beitritt. Der gebürtige Basler, seit viereinhalb Jahren Botschafter mit Beobachtungsstatus bei den Vereinten Nationen in New York, sagte gegenüber OnlineReports, er habe eine private Verpflichtung in Basel zum Anlass genommen, als Hauptredner an der Grossveranstaltung teilzunehmen: "Ich gedenke nicht als Wanderprediger durch das Land zu ziehen", sagte Staehelin, "ich fliege am Samstag nach New York zurück". - Die Mobilisierungsveranstaltung im UBS-Konferenzzentrum wurde getragen von allem im Basler Grossen Rat vertretenen Parteien - SVP und Schweizer Demokraten ausgenomen. Auf die Frage, ob es nötig sei, den UNO-freundlichen Kanton Basel-Stadt noch zu überzeugen, sagte Staehelin an einer vorgängigen Pressekonferenz: "Jede Stimme zählt. Es ist zudem eine Gelegenheit zu einem Dialog über Aussenpolitik mit dem Stimmbürger." Substanziell meinte Staehelin, ein UNO-Beitritt der Schweiz könnte dem Land Gelegenheit geben, "die Welt etwas besser, etwas sicherer und etwas gerechter zu machen". Sowohl UNO-Promoter und SP-Nationalrat Remo Gysin wie der liberale Grossratspräsident Peter A. Zahn betonten, wie offen dem Volksbegehren bei der Unterschriftensammlung auf den Basler Strassen begegnet worden sei. (24.1.2002)




Mittlere Brücke: Sanierung noch dieses Jahr / Asphalt statt Pflästerung

BASEL. - Jetzt also doch: Die Mittlere Rheinbrücke wird noch dieses Jahr saniert. Und zwar nach der Uhren- und Schmuckmesse, von Mitte April bis Ende Juli. Ausschlag für die schnellere Sanierungsvariante gab die Stadtbildkommission. Sie beschloss an ihrer Sitzung vom Dienstag, auf die zeitraubende Pflästerung des historischen Rheinübergangs zu verzichten und den Schwarzbelag vorzuziehen. Entsprechende Informationen von OnlineReports bestätigte André Frauchiger, Pressesprecher des Tiefbauamts. Eine Pflästerung hätte die Auffrischung der Brücke erst 2003 möglich gemacht. Während den Erneuerungsarbeiten beim Tramgeleise und Fahrbahnbelag werde es zu kontrollierten Beeinträchtigungen des Verkehrs kommen, verriet Frauchiger. Trams dürften dann nur noch mit maximal 30 Stundenkilometern rollen. Bis Juli gebe es auch kein Fahrverbot für Autos, doch werde nur noch eine Strassenseite befahren werden können. Den Juli hindurch aber bleibe die Brücke für den Individualverkehr gesperrt. Die bereits sanierten Trottoirs hingegen ständen den Fussgängern dauernd zur Verfügung. Und auch die Velofahrenden dürften weiterhin unbehelligt über die Mittlere Brücke radeln. (24.1.2002)




Rochade in der Lonza-Konzernleitung: Marchionne geht / Gemünd neuer CEO

BASEL. - Wechsel in der Konzernleitung des Basler Spezialitätenchemiekonzern Lonza: Firmenchef Sergio Marchionne verlässt das Unternehmen per Ende Januar und wird als Nachfolger von Antony M. Czura neuer CEO und Verwaltungsratsdelegierter der Société Générale de Surveillance (SGS) in Genf. Sein Nachfolger bei Lonza wird Markus Gemünd, derzeit in Boston stationierter Leiter des Geschäftsbereichs Biologics und seit 1988 bei Lonza tätig. Gleichzeitig wird der bisherige stellvertretende Lonza-Chef Helmut Rupp das Unternehmen verlassen. Laut Firmensprecher Walter Eschenmoser wird Rupp weiterhin auf freier Basis für Lonza tätig sein, sein technologisches Know-how aber zusammen mit einem Partner im Private-Equity-Bereich verwerten. - Die kurzfristige Ankündigung von Marchionnes Ausscheiden kommt überraschend, aber er verlässt das Unternehmen nach sehr erfolgreichen Jahren der Sanierung. Wie der Konzernchef am Mittwoch bekannt gab, stieg der Umsatz im letzten Jahr trotz weltweit schwieriger Wirtschaftslage um 10 Prozent auf 1,86 Milliarden Franken. Das gesamte Betriebsergebnis stieg gab um 17 Prozent, von 35 Millionen auf 446 Millionen Franken. Am erfolgreichsten gearbeitet haben die auf Life Science ausgerichteten Aktivitäten - so allem die Exklusivsynthese und die Biotechnologie. Dies entspricht der im vergangenen Jahr bekannt gegebenen und weitgehend umgesetzten strategischen Neupositionierung. Aus der Devestition von Geschäftsbereichen, die nicht zum Kerngeschäft gehör en - so Polymere Zwischenprodukte - werden Bruttoeinnahmen von über einer Milliarde Franken erzielt. - Sergio Marchionne verlässt Lonza also zu einem für ihn günstigen Zeitpunkt. Lonza-Präsident Martin Ebner hat sein Ausscheiden umgehend "ausserordentlich bedauert". (23.1.2002)




Basler Schauspieldirektor Stefan Bachmann geht: Keine Vertragsverlängerung

BASEL. - Der Basler Schauspieldirektor Stefan Bachmann wird seinen Vertrag nicht verlängern und das Basler Theater verlassen. Dies gab Bachmann an der Generalversammlung des Theaters am Montagabend überraschend bekannt. Schon in der SonntagsZeitung hatte Bachmann entsprechende Signale verbreitet und seine grosse Liebe zu Berlin beschworen. Zudem will er offenbar eine Kunst-Pause einlegen und "eine Zeit lang nicht mit Theater zu tun zu haben", wie er bekannte. Bachmanns Vertrag läuft im Jahr 2003 aus. Demgegenüber erklärte sich Theaterdirektor Michael Schindhelm bereit, seinen im Jahr 2004 ablaufenden Vertrag um zwei Jahre bis 2006 zu verlängern. (22.1.2002)




Feuer an Bord: Notlandung eines Crossair-Flugzeugs in Zürich

ZÜRICH/BASEL. - Ein Flugzeug der Crossair kehrte am Montag um 9.33 Uhr nach kurzem Feuer an Bord wieder nach Zürich zurück. Der Flug LX 3874 mit Zielort Luxemburg landete mit 24 Passagieren und vier Besatzungsmitgliedern sicher, die Passagiere konnten die Saab 2000 unverletzt am Standplatz normal über die Treppe verlassen. Grund des Feuers laut Crossair-Communiqué: Beim Aufwärmen von Mahlzeiten in der hinteren Bordküche kurz nach dem Start schlug eine Flamme aus dem Ofen. Sie wurde mit dem bordeigenen Löschgerät erstickt. Der Bordkommandant verlangte von der Anflugkontrolle des Zürcher Flughafens sofort die Freigabe für eine notfallmässige Landung. Diese erfolgte ohne jeden Zwischenfall. Zur Sicherheit stand die Feuerwehr routinemässig an der Piste und begleitete das Flugzeug zum Standplatz. Am Standplatz verliessen die Passagiere normal über die bordeigene Treppe das Flugzeug. Sie erreichten ihr Ziel über Frankfurt. Das schweizerische Büro für Flugunfalluntersuchung klärt die Ursache des Feuers ab. (21.1.2002)




Römisch-Katholische Kirche BS: Deutlicher Rückgang an Austritten

BASEL. - Die Zahl der Austritte aus der Römisch-Katholischen Kirche Basel-Stadt (RKK) hat im letzten Jahr deutlich abgenommen. Dies geht aus einer Medienmitteilung hervor. Betrugen in den Jahren 1999 und 2000 die Rücktritte je zwei Prozent des Mitgliederbestandes, waren es im vergangenen Katastrophen-Jahr nur noch 1,4 Prozent oder 505 Personen. Es sei das erste Mal seit der öffentlich-rechtlichen Anerkennung der RKK, dass die Austritte drei Jahre hintereinander bei zwei oder weniger Prozenten lagen, heisst es weiter. Im Spitzenverlustjahr 1978 waren 5,4 Prozent oder 3'931 Mitglieder ausgetreten, 1997 waren es noch 3 Prozent. Die RKK in Basel-Stadt zählte Anfang Jahr 35'000 Mitglieder. (18.1.2002)




Tierschutz-Vorwürfe: Verantwortliche der RCC müssen mit Bussen rechnen

ITINGEN BL. - Die Tierversuchsfirma RCC in Itingen BL muss wegen Verletzung von Vorschriften mit mehreren Bussen rechnen. Dies erklärte Caroline Rietschi, stellvertretende Sissach Statthalterin, gegenüber OnlineReports. - Gestützt auf die Anzeige des Schweizerischen Tierschutzes hatte das Statthalteramt am 30. November 2000 in den RCC-Räumlichkeiten in Itingen und Liestal eine umfassende Hausdurchsuchung durchgeführt. Die weitere Untersuchung der erhobenen Vorwürfe, wonach insbesondere Tiere misshandelt und nicht gesetzeskonform gehalten sowie unqualifiziertes Personal eingesetzt würden, habe jetzt ergeben, "dass für den Grossteil der Vorwürfe der Nachweis nicht erbracht werden konnte", heisst es in einem Communiqué. Insbesondere hätten "keine Hinweise für systematische Misshandlungen von Tieren" gefunden werden können. Festgestellt werden konnten "lediglich" (so das Communiqué) ein einzelner Vorfall, bei dem ein Tier geschlagen worden war, der mehrfache Einsatz eines ungenügend geschulten Mitarbeiters, sowie die zeitweise nicht gesetzeskonforme Gewährung des Hundeauslaufes. Bezüglich der festgestellten Widerhandlungen seien "durch den dafür zuständigen Kantonstierarzt bereits entsprechende Massnahmen angeordnet" worden. - Laut Untersuchungsrichterin Rietschi wird das Verfahren in absehbarer Zeit zum "grösseren Teil" eingestellt. Der "kleinere Teil" werde zu Strafbefehlen führen. - Bereits Anfang der neunziger Jahre wurden zwei leitende RCC-Angestellte wegen Tierquälerei zu bedingten Haftstrafen und Bussen verurteilt, in zweiter Instanz aber freigesprochen. (16.1.2002)




Heinz Aebis Einbürgerung: Nenzlingen verweigert zum zweiten Mal

NENZLINGEN. - Die Bürgergemeindeversammlung der Laufentaler Gemeinde Nenzlingen hat ihrem Gemeindepräsidenten Heinz Aebi die Einbürgerung zum zweiten Mal verweigert. Nach einem Bericht der "Basellandschaftlichen Zeitung", die sich auf Bürgergemeindepräsident Stefan Borer berief, fiel der Entscheid am Montagabend in geheimer Abstimmung mit 38 zu 8 Stimmen deutlich aus. Das Einbürgerungsgesuch der Familie Aebi musste auf Anweisung der Baselbieter Kantonsregierung erneut behandelt werden, nachdem der SP-Politiker gegen die erste Ablehnung Beschwerde eingereicht hatte. Die Exekutive hatte vergangenen Mai die erste Einbürgerungs-Verweigerung aufgehoben. Nach dem Zeitungsbericht will nun Aebi erst die Begründung für die Ablehnung abwarten und dann über sein weiteres Vorgehen entscheiden. (16.1.2002)
Vorgeschichte und Hintergrund




Gysin und Deiss warben vor 500 Zuhörenden für UNO-Beitritt

MÜNCHENSTEIN. - Für ein kräftiges Ja zum UNO-Beitritt der Schweiz warb am Dienstagabend in Münchenstein Aussenminister Joseph Deiss (Interview): Vor 500 Zuhörenden am "Tag der Wirtschaft" der Wirtschaftskammer Baselland sagte der Bundesrat, die Wirtschaft sei "längst global" und müsse deshalb auch ihre Interessen in globalen Foren vertreten. Die Aussenpolitik brauche dazu die nötigen Instrument Instrumente. Deiss am Beispiel von Afghanistan wörtlich: "Es ist nicht möglich, dass sich die Schweiz abmeldet, wenn es darum geht, gegen den Terror vorzugehen." - Der diesjährige "Tag der Wirtschaft" stand sowohl inhaltlich wie gemessen am kulturellen Rahmenprogramm ganz im Zeichen des Multikulturellen und der internationalen Öffnung. "Weltoffenheit ist eine zwingende Voraussetzung für einen hohen Bildungsstand", sagte der Basler Erziehungsdirektor Christoph Eymann, der frühere Direktor des Basler Gewerbeverbandes. Der Baselbieter Nationalrat Hans Rudolf Gysin erinnerte als Direktor der Wirtschaftskammer Baselland an die kantonsübergreifende gewerbepolitische Zusammenarbeit der Nordwestschweizer Gewerbeverbände. Ein konkretes Ergebnis sei das grenzüberschreitende Beratungsnetz für Handwerk und KMU im Dreiländereck. - Der Tag der Wirtschaft, beispielhaft organisiert, war prominent besucht: Vier von fünf Baselbieter Regierungsräten waren anwesend - einzig UNO-Beitrittsgegner Erich Straumann blieb dem Publikum vorenthalten. (15.1.2002)




Parlament will Licht in Arcoplan-Vorverurteilung bringen

LIESTAL. - Die Vorverurteilung der Basler Architekturfirma Arcoplan durch die Baselbieter Baudirektion hat ein parlamentarisches Nachspiel: Der Landrat hat am Donnerstag beschlossen, dass seine Geschäftsprüfungskommission (GPK) mit Sonder-Kompetenzen ausgestattet wird und den Fall in den kommenden Monaten detailliert durchleuchtet. Konkret geht es um die einseitige Schuldzuweisung bei der Kostenüberschreitung beim Sanierung und Umbau des Liestaler Kantonsspitals: Massgeblich an den Kostenüberschreitungen sei die Firma Arcoplan beteiligt, argumentierte die Baudirektion und fordert von Arcoplan sieben Millionen Franken. Demgegenüber fordert Arcoplan vom Kanton 1,2 Millionen Franken. Falls nicht noch eine aussergerichtliche Einigung zustande kommt, wird ein Schiedsgericht entscheiden müssen. Die GPK des Landrates soll jetzt unter anderem abklären, ob nicht der Kanton massgebliche Verantwortung an der erneuten Kostenüberschreitung trägt. In der Debatte erklärte die FDP-Sprecherin Liz Rytz, die Baudirektion sei wie eine "juristische Dampfwalze nach amerikanischem Muster" gegen Arcoplan vorgegangen. Baudirektorin Elsbeth Schneider räumte Fehler ein und erklärte, sie übernehme die "volle politische Verantwortung" für das Debakel. - Die Nachtrags- und Zusatzkredite in Höhe von 18 Millionen Franken bewilligte der Landrat, so dass am Kantonsspital Liestal kein Baustopp nötig wird. (10.1.2002)




Jürg Seiler neuer Verkaufsleiter bei Basel Tourismus: Geschäftsleitung komplett

BASEL. - Jürg Seiler (39) heisst der neue Verkaufschef von Basel Tourismus. Der gebürtige Basler und ausgebildete Betriebsökonom war in seiner letzten Funktion als Marketing- und Verkaufsleiter bei der Ticket Corner AG tätig. Mit dem Stellenwechsel des Vizedirektors Dennis Rhein und der Pensionierung von Hanspeter Ryhiner und Helga von Graevenitz wurde innerhalb der letzten zwölf Monate die gesamte Geschäftsleitung bei Basel Tourismus komplett erneuert. Im vergangenen Juli wurde mit dem Tourismusexperten und ehemaligen Silser Kurdirektor Daniel Egloff die Leitung und das Ressort Marketing neu besetzt. Jürg Seiler (Verkauf) sowie die bisherigen Kadermitarbeiter Eduard Rietmann (Finanzen) und Frédéric Pothier (Information) sind die neuen Mitglieder der Geschäftsleitung. (9.1.2002)




Online-Kinderhandel unter dem Vorwand der Adoption

LAUSANNE. - Das Internet verstärkt den Kinderhandel: Kinder werden unter dem Vorwand der Adoption den Meistbietenden verkauft. Zu diesem Schluss kommt die Kinderhilfsstiftung Terre des hommes (Tdh). Der "Kinderhandel namens Adoption" werde vor allem über amerikanische Vermittlungsstellen abgewickelt. Tdh-Mitarbeiterin Marlène Hofstetter: "Wer bereit ist, einen horrenden Preis zu bezahlen, wird sehr schnell sein Baby oder neugeborenes Adoptivkind in die Arme schliessen können. Die internationale Adoption wird je länger je mehr im Interesse der Adoptiveltern praktiziert, um deren Bedürfnisse zu befriedigen - sie dient immer weniger dem Wohl des Kindes." Der Kinderhandel sowie andere Missbräuche auf dem Gebiet der internationalen Adoption seien zwar nicht neu, doch hätten sie sich mit dem Internet "stark ausgebreitet und andere Dimensionen angenommen", erklärt Hofstetter. Zum Glück habe die Schweiz im vergangenen Juni das Haager Übereinkommen über den Schutz von Kindern bei internationalen Adoptionen ratifiziert. Dabei hätten sich "Terre des hommes und andere seriöse Stellen dafür eingesetzt, dass ihre Tätigkeit der Kontrolle des Bundes unterstellt wird". (6.1.2002)




UBS-Vizedirektor in Basel verhaftet: Verdacht auf Veruntreuung

BASEL. - Weil er 20 Millionen Franken veruntreut haben soll, wurde kurz vor Weihnachten ein Vizedirektor des Privatebanking von UBS in Basel verhaftet. Dies berichtet heute der Tages-Anzeiger. Der 35-jährige Kadermitarbeiter sei geständig. Laut der Basler Staatsanwaltschaft soll der Anlageberater "regelmässig Geldbeträge von Privatkunden abgehoben und mit diesem Geld Rechnungen für einen französischzen Kunden aus Mulhouse bezahlt haben". Der UBS-Vizedirektor habe sich selbst in keiner Weise bereichert. Vielmehr sei das Geld in den Kauf von Kunstgegenständen geflossen. Der 72-jährige französische Kunst-Investor sitzt mittlweile in Frankreich ebenfalls in Untersuchungshaft. Er behauptet, das Geld stamme aus Börsengeschäftsgewinnen. Das Verhältnis zwischen den beiden Männern sei noch unklar, sagte ein Sprecher der Basler Staatsanwaltschaft. Er vermute aber, dass die beiden unter der gleichen Decke steckten. Wo die wertvollen Kunstgegenstände - Renoir, Hodler und Giacometti - lagern, sei nicht bekannt. Noch vor wenigen Tagen habe der Franzose in einer Galerie in Gstaad fünf Bilder und vier Skulpturen namhafter Künstler reservieren lassen. - Der Schwindel war laut Tages-Anzeiger UBS-intern durch das Controlling und den Rechtsdienst aufgedeckt worden. Nach Angaben der SonntagsZeitung soll der Kadermann während mindestens vier Wochen in Untersuchungshaft bleiben. So soll verhindert werden, dass sich die beiden Festgenommenen absprechen. Der französische Privatkunde versteht laut Sonntagszeitung seine Festnahme nicht: Er habe 500'000 Franken bei der UBS angelegt und habe von seinem Betreuer die Meldung erhalten, das Geld habe sich innerhalb eines Jahres auf 20 Millionen Franken vermehrt. Die Staatsanwaltschaft prüft jetzt, ob illegaler Kunsthandel oder Geldwäscherei vorliegt. (29./30.12.2001)



Basler Mediengruppe verkauft Jean-Frey-Verlag an Ringier

BASEL/ZÜRICH. - Die Basler Mediengruppe ("Basler Zeitung") verkauft den Zürcher Jean-Frey-Verlag an das Ringier-Verlagshaus in Zürich. Damit trennt sich das Basler Medienunternehmen acht Jahre nach der Übernahme von den Zürcher Verlagsaktivitäten, um sich verstärkt auf die Region zu konzentrieren. Dies wurde heute Donnerstag in einem Communiqué bekannt gegeben. - Danach übernimmt der Ringier Verlag von der Basler Mediengruppe die Jean Frey AG mit sämtlichen Titeln ("Weltwoche", "Bilanz", "Beobachter", TV-Zeitschrift "TR7") sowie den daran angegliederten Fachmedienverlag, der eine ganze Palette von Spezialzeitschriften für Verbände, Standesorganisationen herausgibt. Die beiden Medienunternehmen sind sich grundsätzlich über diese Transaktion einig. Ein entsprechender Vorvertrag wurde bereits unterschrieben. Vor dem definitiven Entscheid müssen noch die Ergebnisse des Due Diligence sowie die Zustimmung der Wettbewerbskommission vorliegen. Laut Informationen von OnlineReports soll Ringier bereits erste kartellrechtliche Abklärungen getroffen haben. - Gemäss Mitteilung will das mit über einer Milliarde Franken Umsatz führende Schweizer Verlagshaus Ringier insbesondere die sich mitten in einer kompletten Restrukturierung befindliche "Weltwoche" in dem angekündigten neuen Zeitschriftenformat "weiterführen". Allerdings werde der für 31. Januar 2002 geplante Relaunch wegen der laufenden Vertragsverhandlungen und des bevorstehenden Besitzerwechsels "um einige Monate verschoben". Wie Matthias Hagemann, Verwaltungsratspräsident der Basler Mediengruppe, gegenüber OnlineReports erklärte, stehe er zur "Weltwoche", "so lange sie in meinen Verantwortungsbereich fällt". Noch vor einem Jahr hatte Hagemann im Interview mit OnlineReports bekräftigt, die "Weltwoche" werde "nicht verkauft". Laut seinen Angaben hatte der Verwaltungsrat der Basler Mediengruppe bereits Mitte September den Grundsatzentscheid gefällt, sich von den Zürcher Verlags-Aktivitäten zu trennen. Dies, weil angesichts stark rückläufiger Inserateeinnahmen und der kritischen konjunkturellen Perspektiven der kommerzielle Erfolg insbesondere der "Weltwoche" nicht habe gesichert werden können. Deshalb sei "die Strategie der Realität angepasst" worden. Das acht Jahre dauernde verlegerische Engagement in Zürich dürfte das Basler Familienunternehmen über hundert Millionen Franken gekostet haben. - Die Basler Mediengruppe bleibt auch nach der Trennung von der Jean Frey AG das fünftgrösste private Medienhaus der Schweiz. Im zunehmend härteren wirtschaftlichen Umfeld und angesichts der für ein traditionelles Familienunternehmen begrenzten Investitionsmitteln will sich der Konzern "künftig auf die Herausforderungen konzentrieren, die sich im angestammten regionalen Geschäft stellen". (27.12.2001)
Basler Mediengruppe schaut rheinabwärts




Gestopptes Kunstmuseums-Bauprojekt: Herzog & de Meuron beleidigt

BASEL. - Die Planungsarbeiten für den Erweiterungsbau des Basler Kunstmuseums sind laut TeleBasel definitiv gestoppt. Die Hintergründe zur Ausbootung des siegreichen Zürcher Architektenteams Gigon & Guyer indes bleiben völlig im Dunkeln. Offensichtlich geworden ist aber, dass die Basler Stararchitekten Herzog & de Meuron hoch beleidigt sind: Darüber, dass sie sich einerseits dem Wettbewerb stellen mussten, und anderseits, dass sie nicht selbstredend im ersten Rang landeten. Dies wurde am Dienstag in einem Interview von TeleBasel mit Jacques Herzog deutlich. "Wir haben überhaupt nichts dazu beigetragen - weder aktiv noch passiv", räsonnierte Herzog. Vielmehr habe Erziehungsdirektor Christoph Eymann Herzogs Partner Pierre de Meuron am Ende eines Gesprächs über ein anderes Thema "unilateral angekündigt", dass er das Projekt von Gigon & Guyer "so nicht sieht". Die Beleidigung über den Ausgang des Wettbewerbs wird auch an einer Herzog-Aussage in einem Interview mit dem Tages-Anzeiger deutlich: Sein international anerkanntes Unternehmen sei am Wettbewerb "mit Freude rausgeschmissen" worden. - Beim Projekt handelt es sich um einen im Hof geplanten Anbau an den von Maja Oeri geschenkten sogenannten "Laurenz-Bau", das frühere Nationalbank-Gebäude. Zweck ist ein Ausstellungssaal auf 600 Quadratmetern Grundfläche zu Kosten von 20 Millionen Franken. Weshalb Eymann das Zürcher Projekt stoppte, ist Gegenstand zunehmender Spekulationen: So soll er dem Wunsch von Maja Oeri nachgekommen sein, den Annex-Bau statt durch Zürcher durch die Basler Architekten ausführen zu lassen, nachdem mit Bernhard Bürgi schon ein Zürcher zum neuen Direktor des Kunstmuseums ernannt worden war, wogegen Maja Oeri gern Theodora Vischer, Schwester von Finanzdirektor Ueli Vischer - er wiederum einer der besten Freunde von Christoph Eymann - an dieser Stelle gesehen hätte. Dass hinter den Kulissen die Emotionen hoch gehen, deutete mindestens Herzogs Körpersprache im Fernsehinterview an: Einmal griff er sich mit der Handfläche an die Schädeldecke und vom fragenden Journalisten wandte er sich in eigenartig schroffer Weise ab. (26.12.2001)
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