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Frühere News



Aktualitäten vom 13. Januar bis 17. April 2000



Der heisse Messe-Flirt zwischen Basel und Zürich: Messe-Fusion?

Die Projekt-Idee einer Messe Schweiz könnte in naher Zukunft Formen annehmen: Die Verwaltungsräte der Schweizer Mustermesse AG und der Messe Zürich AG prüfen eine Zusammenarbeit der beiden Unternehmen. Am Montag fassten beide Gremien entsprechende fast gleich lautende Beschlüsse. Mit diesem Schritt sollen "zum Vorteil beider Standorte die internationale Wettbewerbsfähigkeit und die Marktposition gestärkt werden". In den nächsten Monaten werden Grundlagen und Details erarbeitet. Christian Jecker, Sprecher von Messe Basel unter GeneraldirektorJürg Böhni, erklärte gegenüber OnlineReports, die Bandbreite der Kooperationsintensität sei "relativ gross". Sie reiche "von der Projektebene bis zur gemeinsamen Rechtsstruktur". Bis im Herbst sollen die Entscheidungsgrundlagen vorliegen. (17. April 2000)




Hochstamm-Kirschbäume: WWF plant 10-Jahres-Projekt

mb. Im Baselbiet sollen in Zukunft vermehrt hochstämmige Bio-Kirschbäume blühen. In Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau und Baselbieter Biobauern plant die WWF-Sektion Region Basel ein 10-Jahres-Projekt, mit dem Bio-Kirschsorten für Hochstammbäume gefördert werden sollen. Es müssen vor allem Sorten zur Verfügung stehen, welche Hochstammkirschbäume für die Bauern wieder rentabel machen. Mit einem Pilotversuch auf fünf Betrieben soll noch diesen Herbst gestartet werden. Dies gab die mitgliederstärkste Umweltorganisation der Region an ihrer Generalversammlung in Basel am Donnerstagabend bekannt. Ein weiterer Schwerpunkt des WWF Region Basel bildet in diesem Jahr die landesweite Kampagne "Wir sind das Klima". Im Hinblick auf die Abstimmung über die eidg. Energie- und Solarinitiativen im September wird der Verein die Klimakampagne mit verschiedenen Aktionen wie der fahrenden Klima-Ausstellung in einem Bus sowie einem grossen Solar-Festival in der «Kuppel» unterstützen. Ferner will der WWF zusammen mit andern Organisationen eine kantonale Gewässerschutz-Initiative für Baselland vorbereiten. "In der täglichen Umweltarbeit haben wir festgestellt, dass ein zunehmend rauher Wind weht", stellte Präsidentin Jacqueline Halder in ihrem Jahresbericht fest. (14. April 2000)




Feindliche Uebernahme der Big Star: BL-Pensionskasse dabei

Im Kampf um die feindliche Uebernahme des Allschwiler Jeans-Herstellers Big Star durch seine Gründer mischt auch die Basellandschaftliche Pensionskasse (BLPK) mit: Die Fäh-Firma Tsufa AG vefügt über eine Kreditzusage der öffentlichen-rechtlichen Kasse mit Sitz in Liestal in Höhe von 15 Millionen Franken. Laut (BLPK)-Geschäftsleiter Werner Hertzog handelt es sich "nur um eine Finanzdienstleistung" für den Fall, dass der Uebernahme-Firma wesentlich mehr als 50 Prozent der Big-Star-Aktien angedient werden. Hertzog: "Wir sind nur der Notnagel ganz am Schluss." Das Geschäft mit Tsufa war der Pensionskasse durch den Private-Equity-Promoter Apax vermittelt worden. Die Big-Star-Führung kritisierte, "dass eine staatliche Pensionskasse Darlehen zur Finanzierung eines unfreundlichen Übernahmeangebots gewährt, das letztlich Arbeitsplätze gefährden kann". Hertzog erklärte darauf, seine Aufgabe sei es, "im Rahmen meiner Kompetenzen unternehmerisch zu handeln". Mit Fäh sei eine "marktkonforme Prämie vereinbart" worden. Die Risiken seien angesichts des Bilanzvolumens von 4,5 Milliarden Franken "minimalstens". Das Geschäft ist politisch heikel: Die Führung von Big Star hat den Baselbieter Regierungsrat und den Stiftungsrat der Pensionskasse um eine Stellungnahme gebeten. (6. April 2000)




KOMMENTAR REITERINNEN-TOD

Foto Online Reports

Military-Sport ist für Amateure zu riskant
Bei einem tragischen Reit-Unfall an einer Geländeprüfung (Military) in Eiken (Fricktal) verlor eine junge Frau um die dreissig dieser Tage ihr Leben. Die Reiterin hinterlässt zwei kleine Kinder und ihren Ehemann. Military gilt im Pferdesport als Königsdisziplin, ist aber wegen der festen Hindernisse besonders unfallträchtig. Wer an solchen Veranstaltungen als Beobachter dabei ist, dem entgeht nicht, wie brutal es an den Hindernissen kracht, wenn ein Pferd ein Hindernis touchiert. Es stellt sich die Frage, ob diese Reitdisziplin angesichts der Risiken überhaupt für Amateure geeignet ist. Für Reiterinnen und Reiter sollte die Freude im Umgang mit ihren Pferden im Vordergrund stehen, statt in der Freizeit ehrgeizige sportliche Ziele zu verfolgen. Letzlich kann dies einen selbsterzeugten Leistungsdruck schüren, für den schnell einmal überzogene Risken eingegangen werden.

Matthias Brunner

(OnlineReports-Mitarbeiter Matthias Brunner ist aktiver Reiter und Pferde-Journalist.)

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Rechnungs-Chaos im Basler Kantonsspital: Reaktionen

Die immensen Rechnungs-Rückstände im Basler Kantonsspital, die ONLINE REPORTS publik machte, führte zu verschiedenen Reaktionen auf dem politischen Parkett. So spricht die liberale Grossrätin Maria Iselin-Löffler in einem Parteiinserat von einer "Sensations-Meldung". In einer Interpellation will sie von der Regierung wissen, ob tatsächlich Faktura-Ausstände in Höhe von über 50 Millionen Franken bestünden, was Spital-Sprecher Andreas Bitterlin ONLINE REPORTS klar bestätigte. Die Politikerin stellt gar die Frage nach einer "personellen Neubesetzung der Spitaldirektion". SVP-Grossrat Kurt Bachmann geht der stark verzögerten Rechnungsstellung mit nicht weniger als 18 Fragen auf den Grund gehen. Unter anderem will er wissen, wieviel "das Nichtfunktionieren des Fakturierungsprogramms an zusätzlichen Aufwendungen gekostet" habe. (4. April 2000)




Bezirksschreiberei Waldenburg: Geld weg, Ex-Beamter verhaftet

Jahrelang wirtschaftete ein ehemaliger Mitarbeiter der Bezirksschreiberei Waldenburg in den eigenen Sack - jetzt wurde er verhaftet. Die Unregelmässigkeiten in der Amtsausübung des damaligen Mitarbeiters wurden bei einer internen Kontrolle festgestellt. Ersten Abklärungen zufolge liess sich der Mitarbeiter für seine amtlichen Verpflichtungen in bar entschädigen, ohne jedoch die fraglichen Geldbeträge korrekt abzuliefern und zu verbuchen. Die von der Bezirksschreiberei Waldenburg eingereichte Strafanzeige wurde zwischenzeitlich dem Statthalteramt Sissach zur Bearbeitung übertragen. Laut der stellvertretenden Sissacher Statthalterin Caroline Rietschi handelt es sich um einen langjähigen Mitarbeiter. Die Deliktsumme, die sich aus Veruntreuungen in über 100 einzelnen Fällen zusammensetzt, soll sich um 30'000 Franken bewegen. (3. April 2000)


Erneut entdeckt



"Herzlich willkommen am Schalter in Zermatt!"

BILDSCHIRM-SCHONER
(neue Version) am Schalter
der Zermatt-Bahn (BVZ) in Zermatt

Die Zermatt-Bahn (BVZ) unter Direktor Bruno P. Melnik zeigt sich lernfähig: Nachdem ONLINE REPORTS vor einer Woche den pikanten Bildschirmschoner am BVZ-Schalter Zermatt ("Jeder Dritte, der hier reklamiert, wird erschossen. Zwei waren schon da.") dokumentiert hatte, scheint Nachdenken über den Wild-West-Auftritt an der Kundenfront des Gastortes Wirkung gezeigt zu haben, wie die neue Version des inkriminierten Bildschirmschoners zeigt: "Herzlich willkommen am Schalter in Zermatt!" Hüeregüet! (2. April 2000)

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ECHO
Heiland!!! Sid doch ned so eerescht. Des sött doch an joke se - ond i glaub' des siat au an jeda. Grüass vo da nördlichschta Walser Sandra.

Sandra Leisner
A-6992 Hirschegg
Kleinwalsertal Tourismus






"Basilisk"-Stab-Chefin Christine Blanckarts gefeuert

Der personelle Aderlass bei "Radio Basilisk" geht weiter: Christine Blanckarts, seit drei Jahren "Stab-Chefin" im "Basler Medienhaus", ist am Mittwoch mit sofortiger Wirkung entlassen worden. Laut Informationen von ONLINE REPORTS hat sie das Pult bereits geräumt. "Basilisk"-Chef Christian Heeb teilte dem Team am Donnerstag mit, Blanckardts sei aus gesundheitlichen Gründen per Ende Juni gekündigt worden. Kenner der Personalsituation sehen auch Konflikt-Gründe. So sei Blanckarts nach mehreren Krisensitzungen diese Woche ins Chef-Büro zitiert worden. Kurze Zeit später habe sie das Haus verlassen. Ebenso seien bereits die Türschlösser zu ihrem Büro ausgewechselt worden. Unter Blanckarts Ägide verloren Redaktionsleiter Klaus Mannhart, Modererationschef Niggi Freundlieb und Silvia Fuchs (Chefin Aussenanlässe) ihren Job. Danach verliessen zahlreiche Redaktions-Mitglieder freiwillig den Sender - so Jakob Gubler, René Häfliger, Andre Auderset, Philip Meyer und Fränzi Humair. Laut gut informierten Quellen geht aber auch jetzt der personelle Aderlass weiter: Moderator Christian Zeugin wechselte per Anfang April zu Schweizer Radio DRS1. Vize-Redaktionsleiter Christoph Aebersold soll Redaktor und Reporter von DRS3 in Zürich werden. Isabelle Wilhelm wechselt in die PR-Abteilung von Calida. Schon letztes Jahr war Musikchef Alexander Kuszka fristlos entlassen worden. Gegen die Entlassung sind rechtliche Schritte seitens des Betroffenen im Gange. Seither, so Insider, soll sich die Stimmung "arg verschlechtert" haben. Enttäuschend, so Mitglieder, sei auch die Entwicklung des Trägerschaftsvereins "Basilisk Club", der "überhaupt nichts mehr" biete. Eine Insider-Quelle: "Da lobe ich mir den ehemaligen Zürcher Radiopiraten Schawinski, der ruht sich wenigstens nicht auf seinen Lorbeeren aus." Radio-Basilisk-Chef Christian Heeb wollte sich auf Anfrage von OnlineReports "zum Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" nicht äussern. Sein Sender habe jedoch bezüglich kommerziellem Erfolg wie auch Reichweite das beste Jahr hinter sich. (30. März/4. April 2000)
FRÜHERE STORY




Basler Ausländer-Manifest: Gegenpol zum latenten Hass

Für ein "friedliches Neben- und Miteinander von Menschen aus verschiedenen Kulturen" in Basel setzen sich 72 bekannte Erstunterzeichner eines vom Theologen Xaver Pfister und vom Arzt Peter Flubacher initiierten Manifests ein. Heute sei es nötig, "dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger, die Ja zu Basel sagen, sich für ein gedeihliches Zusammenleben einsetzen", heisst es in einem Inserat der überparteilichen Erstunterzeichnenden, zu denen Persönlichkeiten wie UBS-Präsident Alex Krauer, Strafgerichtspräsident Jeremy Stephenson oder die Kabarettistin Sibylle Birkenmeier zählen. Konkret soll dies durch die Unterstützung des Integrationsleitbilds der Regierung geschehen. Derartige Bemühungen dienten der Zukunft des Kantons besser "als alle Versuche, mit dem sogenannten 'Ausländerproblem' politische Werbung zu verbinden". So soll "ausländerfeindliche Rhetorik" in allen Bereichen des öffentlichen Lebens zurückgewiesen werden. (28. März 2000)




Am BVZ-Schalter in Zermatt: Blick in virtuelle Revolvermündung

Entdeckt...



"Jeder Dritte, der hier reklamiert, wird erschossen. Zwei waren schon hier."

BILDSCHIRM-SCHONER
am Schalter
der Zermatt-Bahn (BVZ)
in Zermatt

Hie obbe sin d'Sitta rüüch! Falls der in den Urlaub entsandte Reporter von ONLINE REPORTS nächstens blutüberströmt in der BVZ-Schalterhalle liegen sollte und noch die Worte stammelt "Ich habe nur meine journalistische Pflicht erfüllllllll...", dann sei dies der entscheidende investigative Hinweis: Erstens handelte es sich missverständlicherweise nur um eine gewünschte Fahrplanauskunft und zweitens war der Reporter entgegen der Annahme des BVZ-Schalterbeamten der Vierte in der Warteschlange. Falls aber aus irgendeinem Grund der Schalterbeamte selbst der unglückliche Dritte sein sollte, können wir nur sagen: Hüeregüet, diese Idee an der Zermatter Kundenfront! (25. März 2000)

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Andreas
Burckhardt wirft IWB-Kritiker Rechsteiner "Mobbing" vor

Scharfes Geschütz bringt der Basler Handelskammer-Direktor und liberale Grossrat Andreas Burckhardt in Stellung: In einem parlamentarischen Vorstoss wirft er SP-Nationalrat Rudolf Rechsteiner "Treuepflichtverletzung" und "Mobbing" vor. Rechsteiner seinerseits hatte im Februar in einem Leserbrief Eduard Schumacher, den Direktor der Industriellen Werke Basel (IWB), ins Visier genommen und ihn im Rahmen eines einseitigen Podiumsgesprächs des "unfairen, ungesetzlichen und im Effekt völlig respektlosen Verhaltens" bezichtigt. Burckhardt stört sich daran, dass Rechsteiner seine "Angriffe und Verunglimpfungen" als Mitglied der IWB-Werkkommission wiederholt öffentlich äusserte, statt sie intern vorzubringen. Burckhardt, will jetzt von der Regierung wissen, wie sie sich zu Rechsteiners "von persönlichen Ressentiments geprägten Auseinandersetzungen" stelle. Von SP-Baudirektorin Barbara Schneider hat Burckhradt eine gute Meinung: Der Präsidentin der IWB-Werkkommission attestiert er "kluge Führung". (21. März 2000)




Ballmer-Komitee sistierte Pressekonferenz

Besten Dank dem Frühlingswind: Er blies ONLINE REPORTS einen Brief der Baselbieter FDP-Politikerin Rita Kohlermann an das Co-Präsidium des "Ueberparteilichen Komitees Adrian Ballmer in den Regierungsrat" auf den Redaktionstisch. Darin heisst es, dass eine auf den 17. März vorgesehene Pressekonferenz nicht durchgeführt werde. Zum einen sei der Termin in der Fasnachtswoche suboptimal, zum andern fehlten gegenüber der Februar-Pressekonferenz "die neuen Botschaften". Komitee-Präsidentin Kohlermann erwägt in Absprache mit dem Strategie-Team, "je nach Verlauf der Wahlkampagne Anfang April kurzfristig eine Pressekonferenz anzuberaumen". (20. März 2000)



"Die grosse Mehrheit der FDP und der SVP entschied sich für die Pillenproduzenten. Diese hatten die Parlamentarier im Vorfeld der Debatte massiv bearbeitet. Und solange Parteispenden nicht offen gelegt werden, besteht auch der Verdacht, dass finanzielle Reize eine Rollen spielten."

TAGES-ANZEIGER
... über die knappe Zustimmung des Nationalrats zu Parallelimporten für Medikamente

Was der "Tagi" hier mit "finanziellen Reizen" insiuiert, heisst auf den Punkt gebracht: Die Pharma-Industrie hat Parteien bestochen - Geld bezahlt, damit ihre Abgeordneten gegen Parallelimporte stimmen. Ein äusserst gravierender Vorwurf, dessen Beleg der "Tagi" allerdings schuldig bleibt. Wenn schon der Bestechungs-Beweis nicht erbracht werden konnte, hätte sich der Kommentator zumindest auf die Behauptung beschränken können, an Angehörige gewisser Fraktionen seien vor der Debatte möglicherweise Müsterchen von milde machenden Stimmungs-Aufhellern abgegeben worden. (19. März 2000)






Ärzte: "Chemiekonzern Pfizer lässt Aids-Patienten sterben"

Die transnationale Ärzteorganisation "Médecins Sans Frontières" (MSF) machte in 18 Ländern mit einem Aufruf an den Pharmakonzern Pfizer auf einen weit verbreiteten Missstand aufmerksam: Menschen in armen Ländern sterben, weil ein Chemiemulti mit Monopolstellung seine hilfreichen Medikamente derart teuer verkauft, dass sie viele nicht mehr erwerben können. So geschehen in Südafrika, wo zahlreiche Aids-Patienten Jahre zu früh sterben, weil sie laut MSF das lebensverlängernde Pfizer-Mittel Fluconazol zur Behandlung der Kryptokokken-Meningitis nicht kaufen konnten. "Es ist für Ärzte frustrierend, Menschen an dieser Hirnhautentzündung sterben zu sehen, wenn wir wissen, dass eine effektive Behandlungsmöglichkeit existiert", zitiert die Aerzte-Organisation den Kollegen Bernard Pécoul, der am Kap der guten Hoffnung auch die Kampagne der Vereinigung "Besserer Zugang zu unentbehrlichen Medikamenten" leitet. In Südafrika koste das Medikament rund 15 mal mehr als in Thailand, wo kein Patentschutz für das Mittel bestehe, kritisiert Pécoul weiter. So müsse ein südafrikanischer Aids-Patient für seine Tagesdosis Fluconazol mit fast 18 US-Dollar (Thailand: 1.20 US-Dollar) mehr als das Doppelte des täglichen Durchschnittseinkommens aufbringen. Die Lebensqualität Aids-Kranker werde mit dem Medikament deutlich verbessert, die Lebenserwartung "um einige Jahre erhöht". Ohne Fluconazol-Behandlung sterben die Patienten in wenigen Wochen. MSF fordert deshalb den Viagra-Profiteur Pfizer auf, "den Preis des Aids-Medikaments Fluconazol für ärmere Länder drastisch zu senken." Denn: "Auch für Menschen in ärmeren Ländern müssen unentbehrliche Medikamente bezahlbar sein." (16. März 2000)




Schwerer Job: Carlo Conti wird neuer Basler Sanitätsdirektor

Der ehemalige Basler CVP-Präsident Carlo Conti (46) wird neuer Basler Regierungsrat: Im Kampf um die Nachfolge des zurückgetretenenen FDP-Erziehungsdirektors Stefan Cornaz schlug Conti am Wochenende im zweiten Wahlgang seine Kontrahentin Rita Schiavi von der links-alternativen "Basta". Conti, von Berufs stellvertretender Leiter des Rechtsdientes von Hoffmann-La Roche, wurde von FDP und Liberalen unterstützt; er erzielte 34'511 Stimmen. Die Soziologin und Erwachsenenbildnerin Rita Schiavi, vom vereinigten links-grünen Lager unterstützt, kam auf 21'652 Stimmen. Ueber die Departementsverteilung wird am 21. März entschieden. Aller Voraussicht nach wird Erziehungsdirektorin Veronica Schaller ins Erziehungsdepartement wechseln und Conti wird das Sanitätsdepartement übernehmen. Contis Job dürfte nicht einfach werden. (12. März 2000)




Lohnkonflikt: Zeba-Belegschaft in eintägigem Warnstreik

Die Waschmaschinen der teilprivatisierten Zeba (früher staatliche "Zentralwäscherei Basel") stehen heute Mittwoch still: Mit einem eintägigen Warnstreik protestiert die Belegschaft zusammen mit den Gewerkschaften VPOD und GBI gegen die Reduktion der Monatslöhne von 68 langjährigen Mitarbeitenden um 1'100 Franken. "Das Mass ist voll", heisst es auf einem Flugblatt der Gewerkschaften. Es liegen jetzt an der Geschäftsleitung, "eine weitere Eskalation des Konflikts zu verhindern". Erst wenn die ausgesprochenen Aenderungskündigungen zurückgenommen würden und die Belegschaft offen informiert werde, könnten "konstruktive Gespräche aufgenommen werden". Das Beispiel Zeba zeige, "wohin der aktuelle unsoziale Liberalisierungs- und Privatisierungswahn führt". Politische Kontrahentin der Streikenden ist SP-Sanitätsdirektorin Veronica Schaller, früher selbst VPOD-Sekretärin. Schaller zeigte sich bisher nicht gewillt, auf den Druck von unten einzugehen, obschon sie einräumte, mit einem Monatslohn von 3'000 Franken "kaum leben" zu können. Gegen 40 Demonstranten trafen sich am Mittwochnachmittag vor dem Sitz des Sanitätsdepartements ander St. Alban-Vorstadt, um ihrem Protest Nachdruck zu verleihen. Zu Gesprächen zwischen den Sozialpartnern kam es bisher nicht. GBI-Sekretär Jost Arnet: "Man geht sich tunlichst aus dem Weg." (8. März 2000)




Neue Proteste gegen grausiges Robbenbaby-Gemetzel

"Stoppt die grausame Robbenjagd!" Mit dieser Forderung an die Regierung Norwegens starteten am Dienstag Tierschutzorganisationen aus 14 Ländern eine Kampagne zum Schutz der Robben. Putzige Jungrobben werden in Norwegen unter dem Deckmantel wissenschaftlicher Forschung ihres Felles wegen mit Gewehren, Knüppeln, Spitzhacken und verbotenen Bootshaken "jährlich zu Zehntausenden regelrecht abgeschlachtet", kritisieren der Schweizer Tierschutz (STS) und die Arbeitsgruppe zum Schutz der Meeressäuger Schweiz (ASMS). Die beiden Organisationen sowie 52 dem STS angeschlossene Tierschutzgruppierungen fordern den norwegischen Botschafter in Bern, Bengt O. Johansen, in einem Brief vom 6. März auf, sich bei seiner Regierung für den Stopp der Robbenschlächterei einzusetzen. Diese sei weder nachhaltig noch gerechtfertigt. 1999 wurden in Norwegen 65'000 Robbenbabies getötet, und nun soll die Zahl sogar erhöht werden. Auch Kanada und Japan jagen die Tiere ihrer Felle wegen in Massen, was die EU 1983 bereits verurteilte. Gerechtfertigt ist einzig die traditionelle Jagd der Inuit (Eskimos) - sie überleben schon seit Jahrhunderten dank dem Fleisch, Fett und Fell der Robben. (8. März 2000)




Nehberg mit Schweizer Tanne in Brasilien gelandet

Nach 43 Tagen und 2000 atlantischen Seemeilen auf dem 350 Jahre alten Tannenstamm aus dem Emmental ist der deutsche Menschenrechtler Rüdiger Nehberg (von Mauretanien her dümpelnd) am Samstagmorgen bei der brasilianischen Küstenstadt Fortaleza gelandet. Auf dem Segel des 17 Meter langen Schwimmobjekts stand die Forderung der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV): "500 Jahre Brasilien - Schützt die Indianer - Respektiert ihre Landrechte - Erhaltet den Regenwald." Abenteurer Nehberg, der den gleichen Trip bereits einmal mit einem Floss bewältigte, wurde von Indianern und Medien erwartet. Der 64-jährige zeigte sich laut GfbV aufgeräumt: "Ich bin bestimmt zehn Kilo leichter geworden und habe einen schneeweissen Bart." Das helvetische Rundholz wird nun auf ein Langholztransporter gehievt und in die Hauptstadt Brasilia gekarrt. Dort soll es als Mahnmal für die Indianer vor dem Regierungsgebäude aufgestellt werden. Gleichzeitig will die GfbV auf einer Pressekonferenz ihren neuesten Menschenrechts-Report zur tristen Situation der Ureinwohner vorstellen. (3. März 2000)







Exklusiv-Fotos Online Reports

Burgfelderstrasse: Skandalblock "Darius" polizeilich geräumt

Mit Strassensperren, Zivilwagen und kugelsicheren Westen räumte die Polizei heute Freitagmorgen das skandalumwitterte "Darius"-Apartementhaus des gerichtsnotorischen Besitzers Peter Elsässer (Bild oben, mit Rücken zur Kamera) an der Burgfelderstrasse 25. Drei kosovo-albanische Familien sowie ein alleinstehender Schweizer und Elsässer selbst mussten das Gebäude mit Sack und Pack verlassen, derweil eine Möbelfirma mit Kran Sperriges aus den oberen Stockwerken holte. Die polizeiliche Räumung und Schliessung des Blocks war Elsässer schon 1995 erstmals angedroht worden. Letzten November wurden die Mieter von der Polizei nochmals zum Verlassen des "Darius"-Liegenschaft aufgefordert. Heute machte der Staat Ernst und schritt zur Räumung. Das Gebäude sei nicht fertiggebaut, und es fehlten z.B. Geländer, begründete Polizeisprecher Klaus Mannhart gegenüber ONLINE REPORTS die Aktion von Bau- und Polizeidepatement. Das nobel klingende "Apartementhaus" sei teils "völlig verschimmelt und verkäfert". Überall huschten Kakerlaken davon, erklärte Mannhart nach einem beherzten Augenschein in der Bau-Ruine. Diese beherbergte in der Vergangenheit schon Spielhöllen und Bordelle, auch war sie Schauplatz von Schiessereien und eines Mordes. Formal-Besitzer Peter Elsässer wurde vor zwei Jahren wegen pädophiler Umtriebe zu einer bedingten Gefängnisstrafe verurteilt. Der zuletzt meist leer stehende Bau bleibt auf unbestimmte Zeit geschlossen. Als nächstes würden die Besitzverhältnisse überprüft. Den betroffenen Familien wurden vom Kanton Notwohnungen zugewiesen. Ein betroffener Kosovo-Albaner erklärte gegenüber ONLINE-REPORTS, er habe für seine 5-Zimmer-Maisonettewohnung 2'600 Franken bezahlt und diese in eine tadellose Ordnung gebracht. Jetzt müsse er mit einer Notwohnung vorlieb nehmen, wie er sie in der Schweiz noch nie angetroffen habe. (3. März 2000)
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Doppelte Wahlkuverts: Weitere Fälle bekannt geworden

Die Panne mit den doppelt zugeschickten Unterlagen zur Regierungsrat-Ersatzwahl vom 12. März, die ONLINE REPORTS bekannt gemacht hatte, war offenbar doch kein Einzelfall. Wie die "Basler Woche" in ihrer neusten Ausgabe berichtet, hat sie Doris Muser Tschumi, die Leiterin der Abteilung Wahlen und Abstimmungen im Basler Polizeidepartment (PMD), über "weitere Fälle" informiert. Die Zeitung nennt keine konkrete Zahl. PMD-Sprecher Klaus Mannhart hatte am Mittwoch auf Anfrage erklärt, der bekannte Fall sei "der bisher einzige". (2. März 2000)
VORGESCHICHTE




Emmentaler Tannenstamm dümpelt nach Brasilien

Am Wochenende dürfte der 350 Jahre alte Tannenstamm aus dem Emmental, auf dem der Deutsche Menschenrechtsaktivist Rüdiger Nehberg (64) am 21. Januar von der Küste Mauretaniens Richtung Südamerika in See stach, trotz stürmischen Wellen an der brasilianischen Küste landen. "Meine Position ist 3° 11´ Sued und 35° 40´ West und ich treibe direkt auf Fortaleza zu", meldete Nehberg am Donnerstag frohgemut nach Europa. Der waghalsige "Seefahrer" auf dem 17-Meter-Stamm wird in der Küstenstadt Fortaleza von Delegierten indianischer Organisationen erwartet. Grund seiner Atlantiküberquerung ist der baldige "500. Geburtstag" Brasiliens. Nehberg will mit seiner Aktion - eine weitere von vielen - auf die nach wie vor bedrohliche Lage der noch rund 325.000 Ureinwohner Brasiliens aufmerksam machen. (2. März 2000)




Forderung nach Kurdisch-Unterricht in Basler Schulen

rs. Die Pflege und Wiederbelebung der kurdischen Sprache sei die wichtigste Voraussetzung für das Überleben des in vier Ländern aufgeteilten Kurdenvolks. Dieses Fazit zog am Freitag Philosoph Hans Saner bei der von 180 Personen besuchten und vom Komitee Solidarität mit Kurdistan organisierten Podiumdiskussion "Frieden in Kurdistan?" in Basel. Womöglich jagten die Kurden mit ihrem Wunsch nach einem eigenen Staat einem Gespenst nach, meinte Saner im Schweizerisch-kurdischen Kulturzentrum: "Das ist aber auch eine Chance für die Bildung einer transstaatlichen Kurdennation." Ein vereintes Kurdenvolk könnte trotz der Staatsgrenzen zum grossen Friedenselement im Mittleren Osten werden, philosophierte Saner an der vom Schriftsteller Salih Mahir Sayin, der PKK-Sprecherin Nilüfer Koç, der Asylexpertin Waltraud Weber bestrittenen und vom Journalisten Beat Stauffer geleiteten Diskussion. Als "Kulturnation" müsse das kurdische Volk aber seine Sprache pflegen - ein Anliegen, das im Saal auf grosse Zustimmung stiess. Das Anliegen wurde vom Hilfswerk "Heks" vor Jahren schon umzusetzen versucht, scheiterte aber am Widerstand türkischer Kreise und der Behörden. Anwesende Lehrkräfte versicherten, neue Anstrengungen für Kurdisch-Unterricht in Basler Schulen seien für kurdische Kinder im Gang, was die Regierungsratskandidatin Rita Schiavi lebhaft begrüsste. Zum Schluss wurde eine Resolution verabschiedet: Sie fordert die sofortige Freilassung der in der Türkei demokratisch gewählten kurdischen Bürgermeister. (27. Februar 2000)




Basler Höhlen-Ausstellung: Blick ins Innenleben der Erde

rs. Die teils riesigen Hohlräume im Innern der Erde gelten als die letzten unentdeckten Gebiete der Welt. Im Naturhistorischen Museum Basel können nun Interessierte bis zum 3. September gefahrlos das Erdinnere erkunden - in der Sonderausstellung "Die faszinierende Welt der Höhlen". Diese wurde von den Höhlenspezialisten Urs Widmer und Pali Berg konzipiert. Sie gibt Einblick in alle Sparten des Höhlenwesens, auch in Biologie und Forschung, und sie vermittelt hautnahe Erlebnismomente wie der Kriechgang in einer nachgebauten Höhle, durch die sich Mutige zwängen können. "Die Show ist sackstark", freut sich der Basler Widmer mit einem Hinweis auf die "hervorragenden Höhlenfotos". Diese können übrigens, zusammen mit Informationen zur Ausstellung, auch im virtuellen Raum bestaunt werden. (24. Februar 2000)




Alkohol-Geschäft mit Jugend: Jetzt greift Koellreuter durch

Nach den miserablen Test-Ergebnissen des vergangenen Jahres will der Baslebieter Justizdirektor Andreas Koellreuter jetzt entschlossen gegen Geschäftsinhaber vorgehen, die Alkohol an Jugendliche verkaufen. Ein Test im letzten Frühling ergab, dass 86 von 100 Verkaufsstellen an Jugendliche im Alter zwischen 13 und 15 Jahren gesetzeswidrig alkoholische Getränke verkauften. Koellreuter schritt damals nicht konkret ein, sondern wählte den Weg der Information und Aufklärung. Bei den Tests, die er jetzt auf Frühling ankündigt, gibt es kein Pardon mehr: Fehlbare werden verzeigt. Es drohen Patententzug für den Verkauf alkoholischer Getränke und Bussen bis 40'000 Franken.
REPORTS-KOMMENTAR: Gute Absicht, Wirkung fraglich, wenn der Zeitpunkt der Kontrolle im voraus öffentlich bekannt gegeben wird. (23. Februar 2000)




Schweizer Radio DRS steigt beim Basler Sender "Radio X" ein - und wieder aus

Schweizer Radio DRS steigt mit einer Beteiligung von 20 Prozent beim Basler Kontrast-Sender "Radio X AG" ein. Dies gab "Radio X" am Mittwoch bekannt. Gleichzeitig nimmt Radio DRS Einsitz in den drei- oder vierköpfigen Verwaltungsrat, der in diesen Tagen neu konstituiert wird. Zentraler Punkt des Kooperationsvertrags und grösster Nutzen für SR DRS ist laut Sprecherin Heidi Ungerer die Ausstrahlung des DRS-Jugendradios "Virus" ab 1. März von 14 bis 17 Uhr auf der "X"-Frequenz 94,5 MHz . Damit kann "Virus" - bisher nur über Kabel, Internet oder DAB verbreitet - in der Region Basel auch über UKW empfangen werden. Die neue Zusammenarbeit soll durch gegenseitige Promotion über die beiden Sender breit und nachhaltig bekannt gemacht werden. "Das gibt uns Hörer und Bekanntheitsgrad", sagte "Radio X"-Programmleiter Niggi Freundlieb zu ONLINE REPORTS. Zudem will sich der Basler Kontrast-Sender, bisher über Gebühren-Splittung und Sponsoring finanziert, künftig auf die Werbe-Finanzierung konzentrieren. Bei "Radio X" arbeiten, bedingt vor allem durch seine ausländische Sendungen, insgesamt 40 ehrenamtliche Mitarbeiter, die Zahl der bezahlten Stellen wird mit drei bis vier angegeben. Laut Radiodirektor Walter Rüegg könne dieses Modell durchaus "als Auftakt zu weiteren Kooperationen in grösseren Städten" betrachtet werden. "Radio Basilisk" sprach in den bei Bekanntwerden des "Promotionsvertrags" in den Nachrichten von einem "Handstreich", gegen den die Privatradios rechtlich vorgehen würden. - Nachdem der Sender ein ganzseitige Anzeige in der NZZ geschaltet und auch der Verband Schweizer Lokalradios gegen das Projekt interveniert hatte, gaben SR DRS und "Radio X" bekannt, sie würden, "überrascht vom heftigen Widerstand", die Kooperation "zunächst verschieben". Beide Sender seien aber überzeugt, dass ihr Vorhaben einer rechtlichen Ueberprüfung standhalte. (23. Februar/1. März 2000)




Alkohol-Geschäft mit Jugend: Jetzt greift Koellreuter durch

Nach den miserablen Test-Ergebnissen des vergangenen Jahres will der Baslebieter Justizdirektor Andreas Koellreuter jetzt entschlossen gegen Geschäftsinhaber vorgehen, die Alkohol an Jugendliche verkaufen. Ein Test im letzten Frühling ergab, dass 86 von 100 Verkaufsstellen an Jugendliche im Alter zwischen 13 und 15 Jahren gesetzeswidrig alkoholische Getränke verkauften. Koellreuter schritt damals nicht konkret ein, sondern wählte den Weg der Information und Aufklärung. Bei den Tests, die er jetzt auf Frühling ankündigt, gibt es kein Pardon mehr: Fehlbare werden verzeigt. Es drohen Patententzug für den Verkauf alkoholischer Getränke und Bussen bis 40'000 Franken.
REPORTS-KOMMENTAR: Gute Absicht, Wirkung fraglich, wenn der Zeitpunkt der Kontrolle im voraus öffentlich bekannt gegeben wird. (23. Februar 2000)




Warteck Invest plant Gross-Ueberbauung in Kleinbasel

Den Bau von 65 bis 70 Eigentumswohnungen mit einer Nettowohnfläche von 58 bis 190 Quadratmetern plant die Warteck Invest AG an der Alemannengasse in Kleinbasel. Mit der Planung beaufragt wurde das Basler Architekturbüro Burckhardt + Partner, die Gesamtkosten der Anlage belaufen sich auf 50 Millionen Franken. Das Projekt "Stadtwohnen an der Alemannengasse" steht im Zusammenhang mit dem staatlichen Impulsprogramm "5'000 Wohnungen für Basel". Die Projektverantwortlichen sind nach eigenen Angaben "vom Markterfolg des Vorhabens überzeugt". Das Baugesuch soll im April 2000 eingereicht werden, Ende 2002 soll die Ueberbauung fertig gestellt sein. Die Eigentümer der umliegenden Parzellen und der "Neutrale Quartierverein Oberes Kleinbasel" wurden am Montag informiert (22. Februar 2000)




Valorec startet Verbrennung von Novaris-Afro-Herbiziden

Grosse Spannung am Montag vor der Basler Sonderverbrennungsanlage der Valorec AG in Kleinhüningen: Um 15 Uhr öffneten vor Medienvertretern zwei Mitarbeiter auf einem (von drei) Eisenbahnwagen einen Container aus Uganda: Sichtbar wurden alte Fässer und teils durchnässte Kartons mit Plastikkanistern, die aus Sicherheitsgründen in Plastik verpackt wurden. Die Alt-Pestizide - sie sind ein Teil von insgesamt 43, 3 Tonnen in Afrika vergammelter Fluometuron-Herbizide - wurden nach der Eingangskontrolle mit Greifarm und Fliessband in den wild lodernden Hightech-Ofen geschoben, wo sie mit 1000 bis 1200 Grad Celsius verbrannten. Bis die ganze, einst von der Ciba produzierte und für die Baumwollproduktion nach Ostafrika gelieferte Giftfracht entsorgt ist, dauere es noch rund fünf Tage, erklärte Valorec-Betriebsleiter Werner Wagner. Damit wäre der erste Rücktransport von Alt-Pestiziden aus einem Entwicklungsland in die Schweiz zwecks fachgerechter Entsorgung abgeschlossen. Die Aktion wurde von der Novartis bezahlt (Transportkosten 20'000 bis 25'000 Dollar) und von der Basler Konvention und dem Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (Buwal) kräftig unterstützt. Und bereits freuen sich die Betreiber des unbefriedigend ausgelasteten Superofens auf weitere rund 100 Tonnen Alt-Pestizide aus Madagaskar. Diese sollen in etwa sechs Wochen im Basler Fegefeuer aufgehen. (21. Februar 2000)
HINTERGRUND

Die Wirtschafts-Redaktion der "Weltwoche" plane fortan "Monats-Gespräche", das erste mit Martin Ebner. Nach dem dreistündigen Interview habe dieser verlangt, dass die befragenden Journalisten nicht namentlich genannt werden, weil der eine "früher negativ über ihn berichtet" habe. Die Redaktion ging "ausnahmsweise" auf die Forderung ein und gab als Interview-Führende die "Weltwoche-
Wirtschaftsredaktion" an.

WELTWOCHE
im "Editorial" vom 17. Februar

Möglich war auch die Umkehr-Lösung gewesen: Die namentliche Nennung der beiden Journalisten und die Anonymisierung des Interviewten - beispielsweise in dieser Form: "Interviewpartner ist ein BZ-Banker, der wahlweise in Fliege oder Schirmmütze auftritt, mit Vorliebe Bratwürste verspeist, grösster UBS-Einzelaktionär ist, den Roche-Eigentümerfamilien derzeit kräftg einheizt, als Papst des Shareholder value gilt, innert weniger Jahre zum mehrfachen Milliardär geworden ist, das Aktiensparen unter die Leute bringt und weder Dominik Flammer noch Res Strehle heisst." (21. Februar 2000)






Baselbieter CVP-Landrat Lusser muss Arzt-Tarif kürzen

Der Allschwiler CVP-Landrat und Arzt Gerold Lusser muss zurückkrebsen. Regelwidrig hatte Chirurg Lusser von allgemein versicherten Patientinnen vor Operationen in Basler Privatspitälern Zusatzhonorare gefordert. In einem konkreten Fall, den das Konsumentenmagazin "Espresso" von Schweizer Radio DRS an die Öffentlichkeit gebracht hatte, verlangte Chirurg Lusser von einer Patientin zusätzliche 500 Franken für eine Kreuzbandoperation. Diesen frivolen Zusatzverdienst begründete der christdemokratische Doktor damit, dass das Kontingent von Allgemeinversicherten in den beiden Privatspitälern Merian Iselin und Bethesda erschöpft gewesen sei. Doch das Merian Iselin-Spital mochte Lussers Vorgehen nicht akzeptieren. Auch für allgemein versicherte Patientinnen und Patienten gelte der volle Tarifschutz, Zusatzrechnungen seien entsprechend klar nicht erlaubt, liess das Spital mitteilen. Zähneknirschend musse Lusser nun nachgeben: Die 500 Franken der Patientin würden nicht mehr verlangt, teilte er der "Espresso"-Redaktion im Verlaufe der Recherche mit. (20. Februar 2000)




UNO-Initiative kommt zustande: Schluss-Spurt in Basel

Die Volksinitiative über Beitritt der Schweiz zur UNO kommt zustande. Nach Angaben des Basler SP-Nationalrats und Hauptinitiators Remo Gysin sind derzeit 115'000 Unterschriften gesammelt, aber erst 80'000 beglaubigt worden. Da derzeit täglich "mehrere hundert" Signaturen eintreffen", ist Gysin optimistisch, dass bis Einreichefrist am 8. März die nötigen 100'000 gültigen Unterschriften beisammen sind. Am 7. oder 8. März soll das Begehren in Berneingereicht werden. Am Samstag versammelten sich die Basler Hauptakteure um die Nationalräte Remo Gysin (Bild l.), Johannes Randegger (Bild r.) und Christoph Eymann nochmals zum "Schluss-Streich" auf dem Marktplatz. (18. Februar 2000)




Wieder in Basel: 43 Tonnen Afro-Herbizide von Novartis

Basel als Endstation einer historischen Giftmüllreise: Der erste Rücktransport von Alt-Pestiziden aus einem Entwicklungsland in die Schweiz traf am Freitagnachmittag, 14 Uhr, per Bahn im Bahnhof SBB ein. ONLINE-REPORTS-Mitarbeiter Ruedi Suter hat die Fakten. Die 43,3 Tonnen Fluometuron-Herbizide wurden einst am Rheinknie von Ciba hergestellt und nach Uganda geliefert, wo sie - wie Tonnen von Pestiziden anderer Produzenten auch - zufolge Misswirtschaft vergammelten. Die Novartis beschloss darauf, das Gift mit Hilfe der Eidgenossenschaft in einer Goodwill-Aktion zurückzuführen und im Kleinbasler Sondermüll-Verbrennungsofen der Valorec AG zu entsorgen. Die heisse Fracht, mit Lastwagen 1200 Kilometer von der ugandischen Hauptstadt Kampala in die kenianische Hafenstadt Mombasa verfrachtet, erreichte am 10. Februar Marseille per Schiff. Dort wurden die drei Container laut Josef Lenherr, dem Geschäftsleiter der mit dem Transport beauftragten Speditionsfirma Spedag Ostafrika AG, am 15. Februar in einen Waggon mit der Destination "Bâle" verladen. Doch bereits erwartet man in Basel die nächste Ladung Alt-Pestizide. Diese stammen diesmal aber aus den Küchen verschiedener Chemiekonzerne. Sie verlassen Madagaskar - just dieses Wochenende. (17. Februar 2000)
HINTERGRUND




Novartis: Wachstum mager, Aussichten optimistischer

Der Basler Pharmakonzern Novartis steigerte seinen Umsatz im Jahr 1999 um zwei Prozent auf 32,5 Milliarden Franken. Der Reingewinn stieg um elf Prozent auf 6,65 Milliarden Franken. Vorgeschlagen wird eine Erhöhung der Dividende um zehn Prozent auf 32 Franken pro Aktie. Die Königsdivision Pharma zeigt mit einem Wachstum von vier Prozent in lokalen Währungen anhaltend wenig Dynamik. Zwar bemüht sich Novartis in seinen am Donnerstag bekannt gegebenen Zahlen, Besserung anzukündigen: Ohne die Aktivitäten des mit sieben Prozent weiterhin rückläufigen Agro-Geschäfts wäre der Konzern-Umsatz in lokalen Währungen um sechs Prozent gewachsen. Doch der Agro-Bereich fiel letztes Jahr noch vollumfänglich in den Verantwortungsbreich von Novartis; der Zusammenschluss mit dem entsprechenden Bereich von AstraZeneca zu Synenta steht erst noch bevor. Die Aktienkurse haben die Novartis-Zahlen - und vor allen die diesjährige Perspektive - mit einem deutlichen Aufwärtstrend nach Börsen-Oeffnung belohnt. (17. Februar 2000)




Personalkonflikt: Crossair-Chef Suter tritt kürzer

In den hartnäckigen Konflikt um bessere Arbeitsbedingungungen zwischen dem Crossair-Management und den Piloten kommt Bewegung: Chef Moritz Suter, der sich in den letzten Monaten verschiedene emotionale Aeusserungen über das Personal geleistet und damit Oel ins Feuer gegossen hatte, will sich laut Informationen des "Tages-Anzeigers" zurücknehmen. So wird er der Verhandlungs-Delegation, die mit den Piloten über einen neuen Gesamtarbeitsvertrag verhandelt, nicht angehören. Laut SAir-Sprecherin Beatrice Tschanz ist Suter "selbst auf diese Einsicht gekommen". Geleitet wird die Delegation auf Arbeitgeberseite von André Dosé, dem Chef Flugbetrieb. Unterstützt wird er nach "Tagi"-Angaben von weiteren Kollegen der Geschäftsleitung sowie der Medienverantwortlichen Ruth Züblin unterstützt. (16. Februar 2000)




Fall Klages: Basler Ex-Staatsanwalt Utzinger trifft "keine Schuld"

Die sogenannte "Basler Justiz-Affäre" wird definitiv zur Seifenblase: Jetzt hat die Baselbieter Überweisungsbehörde das Verfahren wegen angeblicher Lecks gegen den früheren Basler Staatsanwalt Dominik Utzinger eingestellt. Am 5. November 1998 hatte der stellvertretende Untersuchungsrichter des Kantons Basel-Landschaft, Beat Meyer, drei Mitarbeiter der Basler Staatsanwaltschaft - einen Staatsanwalt, einen Kriminalkommissar und einen Detektiv - in Untersuchungshaft gesetzt. Die drei Beamten wurden verdächtigt, den wegen Betrugs gesuchten Raffaele Klages Informationen aus laufenden Verfahren preisgegeben und dafür Kokain und Sex erhalten zu haben. Die gravierenden Vorwürfe haben sich mittlerweile in Luft aufgelöst. Laut Communiqué der Ueberweisungsbehörde habe nach eingehenden Untersuchungen nachgewiesen werden können, "dass der Staatsanwalt keine unerlaubten Informationen weitergegeben hatte". Die Vorwürfe der Verletzung des Amtsgeheimnisses, der Begünstigung, des Amtsmissbrauchs und des Sich bestechen Lassens entbehrten somit "jeglicher Grundlage". Der Staatsanwalt, so die Behörde weiter, "hat sich in keiner Weise etwas zu Schulden kommen lassen". Der damalige Klages-Kumpel B. Ae. hatte im "SonntagsBlick" behauptet, er habe dem Staatsanwalt Zugang zu dominikanischen Prostituierten verschafft. Anderseits habe Utzinger ihm geraten, sich ins Ausland abzusetzen. Ae. war tatsächlich mit Klages in Santo Domingo abgetaucht, wo sie aufgrund eines internationalen Haftbefehls festgenommen und in die Schweiz abgeschoben wurden. (15. Februar 2000)
AKTEURE
HINTERGRUND





Foto Online Reports

Fritz Schuhmacher wird Vize der Basler Mediengruppe

Matthias Hagemann, der Präsident der Basler Mediengruppe (BMG, "Basler Zeitung"/BaZ), führt in seinem Familienunternehmen eine neue Funktion ein: Auf seinen Antrag soll der Verwaltungsrat Ende März Fritz Schuhmacher, bisher gewöhnliches Mitglied, zum Vizepräsidenten dieses Gremiums ernennen. Jurist Schuhmacher, Vizepräsident der PubliGroupe, imponierte Hagemann, weil er als "intimer Kenner der Medien-Schweiz" und Mitglied zahlreicher Verwaltungsräte und Mediengremien über ein "ausgezeichnetes Network" verfügt. Der Chef der "Internationalen Treuhand", Oberst im Stab FAK 2 und Generalkonsul von Monaco kann als BMG-Vize gleich einem familiären Vize weiter gratulieren: Sein Sohn, der Jurist Christian Schuhmacher ("politisiert durch die GSoA-Abstimmung 1989"), wurde am Donnerstagabend gewählt - zum Vizepräsidenten der SP Basel-Stadt. (13. Februar 2000)





Screenshot Online Reports

Die CD-Rom, die Virtuelle zu Patrioten macht

Diese CD-Rom lässt Sie abheben und die Schweiz dreidimensional aus einer Höhe bis 10'000 Metern betrachten: Auch in qualitativer Hinsicht bietet diese Neuerscheinung eine Wahrnehmungsqualität der neuen Dimension. Aus jedem beliebigen Standort der Schweiz können Sie jeden beliebigen Ausschnitt der Topografie bis in den letzten Winkel beobachten. Sie können die Perspektive bis auf eine Höhe von 10'000 Metern in und als Relief mit Höhenstufen berechnen lassen. Daneben enthält das Werk, das "einen internationalen Standard für digitale National-Atlanten setzen will", zahlreiche hervorragend aufbereitete statistische Informationen und grafische Karten aus den Gebieten Gesellschaft, Wirtschaft, Staat und Politik sowie Internationales. Beispielsweise kann jede einzelne der über 3'000 Schweizer Gemeinden auf dem Flickenteppich der Landkarte kinderleicht angesteuert und über ihr Abstimmungs-Verhalten befragt werden. So ist in kürzester Zeit erkennbar, dass die Bevölkerung der Baselbieter Gemeinde Zunzgen zwischen 1980 und 1990 um 55 Prozent gewachsen ist. Schade, dass das Werk auf Daten der Volkszählung 1990 zurückgreift. Auch ist die sehr hilfreiche Angabe der Berggipfel in Ausnahmefällen nicht präzis verlinkt. ONLINE REPORTS empfiehlt das Gemeinschaftswerk des Instituts für Kartografie der ETH Zürich, des Bundesamtes für Statistik und des Bundesamtes für Landestopografie zum Kauf. Eine lohnende Investition, ein schönes Geschenk. Dieses system-hybride Produkt weckt in jedem Net-Freak den Patrioten. Preis: 248 Franken, Schulen Ermässigung. (10. Februar 2000)




SVP-Verzicht mit Vorwurf an Allianz-Partner

Die bürgerlichen Allianz-Partner CVP und FDP seien "unzuverlässig", kritisiert die Baselbieter SVP mit Bezug auf die erfolglose Kandidatur von Dieter Eglin für die Wahl des Liestaler Berzirksgerichts-Präsidenten. Diese beiden Parteien hätten "massgeblich" zur Nicht-Wahl Eglins beigetragen. Damit jedoch die Nachfolge des zurückgetretenen freisinnigen Regierungsrates nicht an die SP mit Urs Wüthrich falle, werde der freisinnige Kandidat Adrian Ballmer unterstützt, heisst es in einer SVP-Erklärung. (9. Februar 2000)




REGIERUNGSRATSWAHL BASEL-STADT  • 6. JANUAR 2000
1. WAHLGANG

Stimmenzahl:
21'349

Rang
1

Kommentar:
Der promovierte Jurist (46) erzielte als Kandidat der bürgerlichen Allianz (CVP, FDP, Liberale) im ersten Wahlgang mit 45 Prozent Wähleranteil ein so gutes Ergebnis, dass er als Favorit in die zweite Runde einsteigen kann - auch wenn der SVP-Kandidat nochmals antritt. Dürfte sich in der Zwischenzeit vor allem rechts profilieren, um auch Stimmen aus dem SVP-Gärtlein zu ernten.

Prognose



Carlo Conti
CVP

Rita Schiavi
Basta

Stimmenzahl
17'958

Rang
2

Kommentar
Die 45jährige Soziologin und Kandiatin der links-grünen Allianz hätte sich ein besseres Ergebnis gewünscht. Ihre Chancen sind allerdings nicht völlig dahin: Wie das Ergebnis vor vier Jahren zeigt, kann Rita Schiavi im zweiten Wahlgang tüchtig zulegen. Muss versuchen, nicht nur die politische Mitte, sondern auch die SP-Basis besser zu erreichen.

Prognose


Stimmenzahl
7'028

Rang
3

Kommentar
Der promovierte Oekonom und Gymnasiallehrer (45) zeigte peinlich schlechte Kenntnisse der Basler Lokalpolitik. Wird im zweiten Wahlgang nicht mehr antreten. Wollte mit Contis bürgerlicher Allianz Zusagen im Hinblick auf die SVP-Unterstützung bei den Gesamterneuerungs-
Wahlen im Herbst aushandeln. Doch diese will von Abmachungen nichts wissen.

Prognose



Marc Meyer
SVP

(10. Februar 2000)
Hinauf zu Uebersicht




Albanisches Paar verhaftet: Ein Kilo Heroin und Kokain

Fahndungsbeamte der Basler Kantonspolizei haben am Donnerstag eine Drogenhandelszentrale ausgehoben: In einer Wohnung am St. Gallerring beschlagnahmten sie ein Kilo Heroin, eine "beträchtliche Menge" Kokain, Bargeld in verschiedenen Währungen im Wert von 40'000 Franken sowie verschiedene Drogen-Utensilien. Ein als Wohnungsinhaber gemeldetes albanisches Paar wurde festgenommen (4. Februar 2000)




Novartis-Kommunikations-Chefin Girsberger wirft das Handtuch

Nur gerade vier gut Wochen dauerte das Gastspiel von Esther Girsberger (39) als neue Kommunikations-Chefin bei Novartis: Am Donnerstag gab das Unternehmen in vier dürren Zeilen bekannt, dass Girsberger Novartis "aus persönlichen Gründen" verlassen werde. Mit "sofortiger Wirkung" übernimmt der deutsche Oekonom und langjährige Kadermann Dieter Wissler ihre Funktion. Wissler, ein Ciba-Mann mit dreissigjähriger Firmenerfahrung, war seit der Novartis-Gründung Leiter der Ländergesellschaft Deutschland. Die Journalistin Esther Girsberger hatte ihre Stelle als "Stimme" von Novartis Anfang Jahr angetreten. In ihrem Kommunikations-Team scheint sie mit ihrer Offenheit von allem Anfang an Akzeptanz gefunden zu haben. Umso grösser scheint der Schock gewesen zu sein, als ihnen Ihre Chefin heute Morgen um zehn Uhr ihren Entscheid eröffnete. Somit stellt sich die Frage, ob allenfalls mit der kommunikative Uebereinstimmung nach oben, mit Konzernchef Daniel Vasella, nicht zum besten bestellt war. So überraschend der schnelle Handtuch-Wurf war, so wenig erstaunt er im Grundsatz. Seit ihrer Berufung stand die Frage im Zentrum des Journalisten- und Pharma-Klatschs, wie lange die ebenso engagierte wie liberale Medienschaffende diesen hochdotierten Industrie-Job wohl ausüben werde. Esther Girsberger bezeichnete ihren Eintritt in die Novartis als "Fehlentscheid", wollte den Abgang aber nicht weiter kommentieren. (3. Februar 2000)




"In einer Internet-Medienseite wirst Du als 'Konkordanz in Person' bezeichnet. Ein Ausdruck, der Dich treffend charakterisiert."

UDO M. SPORNITZ
Präsident der Baselbieter Freisinnigen
in der Verabschiedung
von René Rhinow als Ständerat
in der "Baselbieter Post" Januar 2000

In einer Internet-Medienseite? Internet? Medienseite? Das Spornitz-Zitat kommt uns irgendwie vertraut vor. Es kann sich mit an Sicherheit grenzender Bestimmtheit nur um ONLINE REPORTS gehandelt haben. (28. Januar 2000)






VanTx-Debakel hat Folgen: Beide Basel schaffen Ethik-Kommission

Der Skandal um die Menschen-Versuche der ehemaligen Allschwiler Test-Firma VanTx hat Folgen: Die beiden Basler Regierungen haben die Schaffung einer gemeinsamen Ethikkommission beschlossen und ihre Aufgaben, Zusammensetzung und Arbeitsweise in einer Vereinbarung geregelt. Die neue 21köpfige Ethikkommission beider Basel ( EKBB) wird zuständig sein für die Beurteilung aller in Basel-Stadt und Basel-Landschaft stattfindenden klinischen Versuche mit Heilmitteln sowohi an gesunden wie auch an kranken Menschen. Die Kommission unter Professor Hans Kummer, die die bisherigen separaten Ethikkommissionen ersetzt, hat ihre Arbeit in den vergangenen Tagen bereits aufgenommen. (28. Januar 2000)



FDP/SVP ECHO WAHLEN
Karl Willimann: "Mitglieder in Rage"

"SVP-Manöver nützt der SP"

Die Taktik der SVP, die Liestaler Richterwahlen politisch mit den Regierungsratswahlen zu verknüpfen, hat dem Kandidaten Eglin nicht genützt. Eher im Gegenteil: Durch die Politisierung der Richterwahl wird erst recht deutlich, wie wenig mehrheitsfähig der erklärte Blocher-Anhänger Eglin selbst im bürgerlichen Lager ist. Dem bürgerlichen Lager insgesamt hat Karl Willimanns Poltern aber geschadet. Das Säbelrasseln der SVP dürfte nämlich ausschlaggebend gewesen sein, dass die FDP-Delegierten dem "SVP-kompatibleren" Adrian Ballmer knapp den Vorzug gegenüber Sabine Pegoraro gegeben haben. Der konservative Wirtschaftsmann Ballmer ist aber der weniger aussichtsreiche Kandidat als die jüngere und liberalere Pegoraro, welche in der Auseinandersetzung mit dem männlichen SP-Kandidaten bessere Chancen gehabt hätte, in der politischen Mitte die entscheidenden Stimmen zu holen. Fazit: Das SVP-Manöver nützt eigentlich nur der SP, deren Kandidaten nun in beiden Wahlgängen über gute Karten verfügen. Die SVP hingegen riskiert um der eigenen Profilierung willen eine neuerliche Zerreissprobe im bürgerlichen Lager.

Urs Knecht
Einwohnerrat FGL
Liestal




Fünfschilling-Nachfolge: Tritt die SVP an oder nicht?

Noch ist offen, ob die Baselbieter SVP zur Regierungsratswahl vom 16. April - es geht nur um die Nachfolge des freisinnigen Finanzdirektors Hans Fünfschilling - antreten wird. Gegenüber ONLINE REPORTS sagte Parteipräsident Karl Willimann, wegen fehlender Unterstützung in den Liestaler Richterwahlen durch die bürgerlichen Allianzpartner seien "immer noch viele Parteimitglieder in Rage". Laut Willimann ist folgendes Verfahren vorgesehen:
2. Februar: Die Sektionen melden der Parteileitung die Kandidaten/innen
8. Februar: Der erweiterte Vorstand bespricht die Teilnahme an den Regierungsratswahlen aufgrund der aktuellen Lage und fasst einen Antrag zuhanden des Parteitages vom 17. Februar.
17. Februar: Der Parteitag fasst die Beschlüsse betreffend die Teilnahme an der Ersatzwahl.
Laut Willimann stünden derzeit vier Namen als mögliche Kandidaten zur Debatte: Christian Miesch, Peter Holinger, Jörg Krähenbühl und Karl Willimann daselbst.

REPORTS-KOMMENTAR: Der SVP-Aerger über mangelnde Unterstützung durch die Allianz-Partner in den Liestaler Richterwahlen ist verständlich. Doch nach unserer Einschätzung wird die SVP nicht mit einem eigenen Kandidaten antreten: Die Risiken sind zu gross. Zudem ist mit dem offiziellen FDP-Kandidaten Adrian Ballmer das konservative Element stark vertreten. Der SVP kann die Spekulation recht sein: Sie bleibt im Gespräch. (26. Januar 2000)





"Es wird der Zeitpunkt kommen, in dem Biobauern gentechnisch verändertes Saatgut fordern."

JOHANNES RANDEGGER
Basler FDP-Nationalrat
und Novartis-Kadermann,
am 21. Januar 2000
in der "Arena" von SF DRS

Vielleicht wird auch der Zeitpunkt kommen, in dem Novartis mit gentechfreiem Saatgut eine fantastische Marktlücke entdeckt und von konventionellen Gentech-Produzenten scharenweise Kunden abzieht. (22. Januar 2000)






Passaggio übernimmt Basler Erfolgsrezept von Mister Wong

Das Basler Gastronomie-Unternehmen Gastrag verbucht einen schönen Erfolg: Seine asiatischen Selfservice-Restaurant "Mister Wong" in Basel und Zürich sind so erfolgreich, dass dieses Konzept jetzt von der "Passaggio Holding" (früher: Schweizerische Speisewagen-Gesellschaft) in Linzenz übernommen und in verschiedene Schweizer "Passaggio"-Standorte integriert wird. Es handelt sich dabei um Autobahnraststätten, Shopping-Centers oder Bahnhöfe, in denen Passaggio bereits mit Betrieben präsent ist. Geplant sind flexible Lösungen - vom kleinen Take away bis zum 120plätzigen Restaurant. Laut Richard Engler, dem Vorsitzenden der Gastrag-Geschäftsleitung, behält sein Unternehmen die urbanen "Wong"-Standorte in Basel und Zürich bei, während sich Passaggio auf die stark frequentierten Verkehrswege konzentriert. Innerhalb der nächsten sechs Monate sei mit rund einem halben Dutzend Neu-Eröffnungen zu rechnen. Als Erstes wird diesen Frühling im Bahnhof Bern ein "Wong"-Take-away eröffnet. (21. Januar 2000)



Esther Girsberger: Die neue Sopranistin von Novartis

Sei Anfang Jahr ist Esther Girsberger bei Novartis weltweit für Kommunikation verantwortlich und damit nach aussen die erste Stimme des Pharmakonzerns. Die gestandene Zürcherin und frühere Journalistin (NZZ, "SonntagsZeitung", "Bund"-Inlandchefin, "Tages-Anzeiger"-Chefredaktorin) verspricht einen offenen Stil ("es wäre falsch so zu tun, als stünde bei uns alles zum Besten") und kollektiven Geist ("motivierender, verantwortungsbewusster Umgang mit Mitarbeitern hat Priorität"). An gediegenes Einarbeiten ist nicht zu denken. Am Montag war aus aktuellem Anlass der Fusion von Glaxo Welcome mit SmithKline Beecham schon der erste TV-Auftritt angesagt. So ruft ihr die "Reports"-Redaktion ein herzhaft-aktuelles "Welcome!" mit besten Wünschen entgegen, ob in ernsten oder glaxo - pardon: glatten - Stunden. Und wenn einmal guter Rat teuer ist, dann möge sie einfach den Arzt, Herrn Dr. Smith-Klein, oder den Apotheker, Herrn Beacham, fragen. (18. Januar 2000)



"Entwarnung!" Unter den Todesopfern des Flugzeugsabsturzes in Costa Rica befinden sich keine Schweizer.

MELDUNG
in den Hauptnachrichten von
Schweizer Radio DRS

Zum guten Glück hat's andere Nationalitäten erwischt. Die Toten sind - Entwarnung! - Spanier und Engländer. Das neue Unternehmens-Motto der SRG - "Idée Suisse" trägt nun auch in der Nachrichtenredaktion von Schweizer Radio DRS Früchte. (17. Januar 2000)





TODESANZEIGE
der Zürcher Flughafen-Direktion
zum Absturz der Crossair-Saab 340
auf dem Flug LX 498

Schneller als der Verstand erlaubt haben die Zürcher Flughafen-Direktion und die Flughafen-Immobilien- Gesellschaft öffentlich um den Verlust der abgestürzten Crossair-Maschine und die Flugnummer LX 498 getrauert. "Daneben!", kommentierte Beatrice Tschanz, die Kommunikationschefin der SAirGroup, den Anstands-Kollaps. Den Autoren dieser andersrum traurigen Anzeige und ihren Vorgesetzten sei dringend empfohlen, bei Beatrice Tschanz einen Intensivkurs in Sachen Pietät zu belegen. (13. Januar 2000)



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