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Aktualitäten Februar 2006
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Schon wieder Radfahrerin von Lastwagen überrollt
BASEL. - Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr wurde in Basel eine Velofahrerin von einem Lastwagen überrollt und tödlich verletzt. Der Unfall ereignete sich heute Dienstagnachmittag um etwa 16.50 Uhr beim Kreisel Luzernerring/Flughafenstrasse. Nach den bisherigen polizeilichen Erkenntnissen wurde eine Velofahrerin im Kreisel von einem von der Flughafenstrasse kommenden und nach rechts abbiegenden Lastwagen erfasst, zu Boden gerissen und überrollt. Die 45-jährige Frau erlitt dabei tödliche Verletzungen. Die Polizei sucht Zeugen: 061 699 12 12.
Dieser Unfall muss ebenso aufrütteln wie die Serie tödlicher Velounfälle, die sich innerhalb des vergangenen Jahres auf baselstädtischem Gebiet ereigneten. Schon am 30. Januar wurde eine 50-jährige Radfahrerin auf dem Weg zur Arbeit auf der Münchensteinerstrasse von einem Lastwagen zu Boden geworfen, überrollt und dabei tödlich verletzt. Wie die Unfallstatistik überdies belegt, waren vergangenes Jahr von sechs Unfallopfern auf Basler Strassen vier Radfahrende. Eine bedenkliche Entwicklung, die Fragen nach den Ursachen ebenso provoziert wie die grundlegende Frage: Wie lässt sich das Velo als ökologisches Transportmittel in einer auf Wohn- und Lebensqualität bedachten Stadt propagieren, wenn die Gefahr, damit tödlich zu verunglücken, unverhältnismässig hoch ist? (28. Februar 2006)

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Grosse Mengen Parfüm gestohlen
OBERWIL. - Bei einem Einbruch in eine Drogerie an der Hauptstrasse in Oberwil hat eine unbekannte Täterschaft in der Nacht auf heute Dienstag eine Vielzahl von Damen- und Herrenparfums und Kosmetikartikeln verschiedenster Marken sowie einen Computer und drei Flachbildschirme entwendet. Der Einbruch ereignete sich zwischen 1.30 und 7.50 Uhr. Der Wert des Diebesgutes beläuft sich auf rund 100'000 Franken. Die Polizei sucht Zeugen. (28. Februar 2006)

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Einbrecher im Keller-Versteck erwischt
BASEL. - Einen Einbrecher konnte die Basler Polizei heute Dienstagmorgen an der Florastrasse verhaften. Kurz nach 5 Uhr meldete ein Anwohner, er habe Scheibengeklirr und Lärm aus der Nachbarswohnung vernommen, von der er wusste, dass die Wohnungsinhaber zur Zeit in den Ferien weilen. Drei Polizei-Patrouillen gelang es kurze Zeit später, den Tatverdächtigen festzunehmen, der sich im Keller zu verstecken versuchte. Der Festgenommene, ein drogenabhängiger Schweizer (47), hatte eine Fensterscheibe im Parterre der Liegenschaft eingeschlagen und war in das Mietobjekt eingestiegen. Bei seiner Festnahme trug der Tatverdächtige Schmuckstücke auf sich, die er kurz zuvor gestohlen haben dürfte. Die weiteren Ermittlungen des Kriminalkommissariates sind im Gange; insbesondere wird geprüft, ob der Festgenommene für weitere, gleichgelagerte Delikte in Frage kommt. (28. Februar 2006)
Herkunft Täter >>> Erklärung |
Nationalität Opfer/Geschädigte |
Schweiz |
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Sexuelle Belästigung: Fussball-Trainer verhaftet
PRATTELN. - Der Trainer eines Prattler Damen-Fussballteams sitzt seit Anfang Jahr wegen des Verdachts auf sexuelle Belästigung in Untersuchungshaft. Dies schreibt die "Basler Zeitung" in ihrer heutigen Ausgabe. Der Mann mittleren Alters sei von zwei betroffenen Fussballerinnen angezeigt worden. Ein Vertreter der Vereinsleitung des FC Pratteln zeigte sich von den Anzeigen "völlig überrascht". Laut Albert Augustin, dem Sprecher des Statthalteramtes Liestal, war eine der betroffenen Spielerinnen jünger als 16 Jahre. Ob der Angeschuldigte geständig ist oder die Vorwürfe bestreitet, wollte der Sprecher der Untersuchungsbehörde nicht sagen. (28. Februar 2006)

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Überfall auf 80-jährigen Mann
ALLSCHWIL. - Ein 80-jähriger Mann wurde gestern Montagabend kurz vor 19 Uhr in Allschwil überfallen. Täter waren drei unbekannte, dunkel gekleidete Männer, Tatort die Lindenstrasse, auf der Höhe der Liegenschaft Nummer 33. Der Mann war auf dem Nachhauseweg, als ihm drei Männer entgegen kamen. Als diese den alten Mann passiert hatten, versetzte ihm einer der Täter einen Schlag und behändigte seine Handtasche, die zwei Stunden später in Basel aufgefunden wurde. Nach dem Überfall flüchteten die Täter in unbekannte Richtung. Der Mann blieb unverletzt am Boden liegen und wurde nach etwa zehn Minuten durch Passanten aufgegriffen, die umgehend die Polizei verständigten. Welche Beute die Täter machten, steht in der Medienmitteilung nicht. Zeugen gesucht. (28. Februar 2006)

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Bürgerliche Parteien geschlossen hinter Gass
BASEL. - Nach dem Debakel um die Nichtwahl von Saskia Frei in die Basler Regierung kann nun auch der neue Kandidat Hanspeter Gass auf breite bürgerliche Unterstützung zählen. Heute Montagabend beschloss die Mitglieder-Versammlung der Basler Liberalen einstimmig, Gass im zweiten Wahlgang zu unterstützen. Schon die CVP und die SVP hatten dem chancenreichsten Nachfolger des zurücktretenden Polizeidirektors Jörg Schild Support zugesichert. Selbst die Frauen der FDP Schweiz lancierten einen Werbespot für Mann Gass: "Ausnahmsweise" fordern sie "auch einmal dazu auf, einem Mann die Daumen zu drücken".
Auch die Schweizer Demokraten unterstützen Gass. Er biete dafür "Gewähr, dass durch seine Wahl das 'Rheinschiff Basel-Stadt' nicht noch mehr Seitenlage nach links erhält", schreiben die SD.
Gass tritt nicht alleine an. Die "Armutsliste" portiert noch einmal Agatha Wirth, die im ersten Wahlgang überraschende 13'387 Stimmen erzielte und von der Neuen PdA unterstützt wird. Die Schweizerische Bürger-Partei (SBP), eine moderate Abspaltung der SVP-Kantonalpartei, nominierte die Biochemikerin und ehemalige Grossrätin Alexandra Nogawa. Für die "Bürgeraktion" bietet sich Eric Weber an.
Die Basler Grünen, deren Präsidentin Anita Lachenmeier sich im Vorfeld des ersten Wahlganges gegen Saskia Frei und für Hanspeter Gass ausgesprochen hatte, beschlossen schon am 21. Februar, zu den Ersatzwahlen in den Regierungsrat keine Empfehlung abzugeben. (27. Februar 2006)

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Vogelseuche-Prävention: Baselland verbietet Vogeljagd
LIESTAL. - Ein generelles Verbot für die Vogeljagd im Baselbiet hat Kantonstierarzt Ignaz Bloch angesichts der allgemeinen Seuchenlage rund um die Vogelgrippe in der Wildvogelpopulation und zum Schutz des Nutzgeflügels erlassen. Diese Anordnung stützt sich auf das eidgenössische Tierseuchengestz und die kantonale Verordnung über die Tierseuchenbekämpfung.
Die Jagd auf sämtliche Vögel ist im Kanton Basel-Landschaft bis auf weiteres verboten.
Es ist insbesondere auch verboten, im Rahmen von Selbsthilfemassnahmen Vögel wie Rabenkrähen, Eichelhäher, Elstern usw. zu erlegen.
Erteilte Bewilligungen für den Abschuss von Vögeln sind mit sofortiger Wirkung aufgehoben.
Mit dem generellen Verbot der Vogeljagd folgt das Baselbiet einer entsprechenden Empfehlung des Bundesamtes für Veterinärwesen. Das Verbot gilt laut einer Medienmitteilung insbesondere für den Abschuss von Rabenkrähen, die als Aasfresser potenzielle Virusträger sein könnten. Wasservögel dürfen zur Zeit ohnehin nicht bejagt werden; für sie gilt vom 1. Februar bis am 31. August eine Schonzeit. Das Jagdverbot soll "mithelfen, die Verbreitung des Vogelgrippevirus möglichst einzuschränken und damit das Risiko einer Übertragung auf Hausgeflügel zu minimieren". (27. Februar 2006)

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Tödlicher Selbstunfall auf den Kronenplatz
BINNINGEN. - Ein tödlicher Selbstunfall ereignete sich am Samstagabend um 19.08 Uhr auf dem Kronenplatz in Binningen. Beim Opfer handelt es sich um den 73-jährigen Lenker eines Personenwagens, der in der Region wohnhaft war. Der Automobilist war auf der Oberwilerstrasse in Richtung Kronenplatz gefahren. Aus noch nicht geklärten Gründen fuhr er gerade aus über den Kronenplatz. Sein Fahrzeug durchbrach dabei ein Fussgängergeländer, kollidierte mit einem Wegweiser und kam auf einer bepflanzten Stützmauer zum Stillstand. Der Lenker verstarb noch auf der Unfallstelle. Zur Klärung der Unfallursache wurde eine Untersuchung eingeleitet. die Polizei sich Zeugen: 061 926 35 35. (27. Februar 2006)

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Aids-Hilfe: Wechsel in der Geschäftsleitung
BASEL. - Die Aids-Hilfe beider Basel (AHbB) hat einen neuen Geschäftsleiter: Stefan Moser übernimmt per 1. Mai die Führung der Geschäftsstelle von Martina Saner. Sie verlässt die Funktion Ende Februar nach über neun Jahren und wird künftig für Kommunikation und Marketing im Bethesda Spital verantwortlich sein. Stefan Moser war Leiter des Bereichs Jugend beim Schweizerischen Roten Kreuz und dem Schweizerischen Samariterbund. Gemeinsam mit 32 Mitarbeitenden wird Moser die Herausforderungen der dritten Dekade Aids-Arbeit in Angriff nehmen. Seit 20 Jahren setzt sich die Aids-Hilfe für die Verhinderung von HIV-Neuansteckungen ein. Sie berät und begleitet von HIV/Aids betroffene Menschen und engagiert sich für die Solidarität mit ihnen. (27. Februar 2006)

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FTI: "Volumen der OnlineBuchungen nimmt stark zu"
BASEL. - Die Reisebranche passt sich neuen Technologien und Kundengewohnheiten an. Der Basler Touroperator FTI Touristik AG präsentiert seinen neusten Sommerkatalog im Schmalformat, da er unter anderem einen verstärkten Trend zur Information und teils auch Buchung über das Internet wahrnimmt. OnlineReports erkundigte sich bei FTI-Direktor Walter Binggeli (Bild) über Buchungs-Trends und Programm-Angebot.
OnlineReports: Herr Binggeli, welche Rolle spielt bei FTI die Online-Buchung im Verhältnis zum Verkauf in traditionellen Kanälen, also den Reisebüros?
Walter Binggeli: Wir realisieren nach wie vor einen Grossteil unserer Umsätze über die Reisebüros. Das Volumen der Online-Buchungen nimmt allerdings stark zu, wobei das Internet vielfach auch als "Informationsplattform" genutzt wird, die effektive Buchung dann aber doch noch via das klassische Reisebüro erfolgt.
OnlineReports: Gibt es einen Trend, wonach die jüngere Kundschaft verstärkt online bucht?
Binggeli: Nein, wir können Online-Buchungen aller Altersgruppen verzeichnen.
OnlineReports: In Ihrem Sommer-Programm bieten Sie ein breites Sortiment im Schmalkatalog an. Welches ist der Grund, weshalb FTI auf das schmale Format wechselt?
Binggeli: Das sich ändernde Kundenverhalten spielt hier sicherlich eine grosse Rolle. Die Informationsbeschaffung über das Internet nimmt zu, die Nachfrage nach grossformatigen Katalogen mit grossen Bildstrecken eher ab. Die neuen Schmalkataloge passen zudem in jede Handtasche und beinhalten trotzdem alle wichtigen Informationen. Dazu kommt, dass die ganzen Schmalkataloge als "Netcats" in virtueller Form ein zu eins auf unserer Homepage zu finden sind und damit in aller Ruhe von zu Hause aus durchgeblättert werden können. Auch der Aspekt der Umwelt sowie der Kostenoptimierung haben beim Entscheid zum neuen Format eine wichtige Rolle gespielt, lassen sich doch neben dem Papierverbrauch auch die Versand- und Lagerkosten um die Hälfte reduzieren. Zusätzliches Sparpotenzial kommt mit der Optimierung der Druckkosten dazu.
OnlineReports: Gibt es einen Trend zu schmalen Reisekataloge in Ihrer Branche?
Binggeli: Wir haben hier einmal mehr die Rolle des aktiven und innovativen "Vorreiters" gespielt. Erste Mitbewerber haben nun bereits nachgezogen.
OnlineReports: Kunden können aus dem Web-Katalog gleich auch online buchen. Welche Software ermöglicht diesen Vorgang?
Binggeli: Das direkte Buchen aus den "Netcats" ist in Vorbereitung und wird wohl bis Mitte Jahr zur Verfügung stehen. Bereits jetzt können aber Buchungen unserer Pauschal- und Nurflug-Produkte sowie Reservierung des Mietwagenangebotes von "DriveFTI" über unsere Website online vorgenommen werden. Dieser Buchungsvorgang wird über eine Booking-Engine abgwickelt, welche direkt mit unserem Inhouse-System gekoppelt ist.
OnlineReports: Welche neuen Sommer-Destinationen bietet FTI an?
Binggeli: Neu bieten wir im Sommer 2006 die familienfreundlichen Destinationen Split in Kroatien sowie Varna an der bulgarischen Schwarzmeerküste an. Beide Zielgebiete zeichnen sich durch eine vielfältige Hotellerie und sehr günstigen Nebenkosten aus. Sie stellen damit ein ausgezeichnetes Preis/Leistungsverhältnis - auch in der absoluten Hochsaison - dar.
OnlineReports: An welchen Wochentagen startet und landet FTI in Basel?
Binggeli: FTI bietet, mit ganz wenigen Ausnahmen, ausschliesslich Abflüge am Samstag und Sonntag an. Im Sommer 2006 sind dies über 25 wöchentliche Flüge, die unter anderem mit einem speziell für FTI in Basel stationierten Airbus A320 der Swiss durchgeführt werden. (26. Februar 2006)

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"Pronto"-Schläger zu differenzierten Strafen verurteilt
LIESTAL. - Das Baselbieter Strafgericht unter dem Vorsitz von Jacqueline Kiss hat heute Freitag die sieben Angeklagten im sogenannten "Pronto"-Prozess zu unterschiedlichen Strafen verurteilt. Die Gruppe Rechtsextremer hatte am 30. April 2004 am Liestaler Bahnhof - in der ursprünglichen Absicht, mit "Ausländern aufzuräumen" - ziellos Passanten brutal zusammenschlugen und den "Pronto Shop" mit Baseball-Schlägern verwüstet, wie OnlineReports als erstes Medium berichtete. Das gefällte Strafmass liegt zwischen 17 und 30 Monaten Gefängnis, insbesondere wegen schwerer Körperverletzung und mehrfacher Sachbeschädigung. Tatsächlich hinter Gitter muss aber nur der 24-jährige Initiator der Gruppe, der 30 Monate Gefängnis ohne Probezeit erhielt und das rechtsextreme Gedankengut noch nicht überwunden zu haben scheint. Das "Hirn" der Gruppe erhielt dieselbe Strafe mit der entscheidenden Nuance, dass sie zu Gusnten einer ambulanten Psychotherapie aufgeschoben wurde. Ein weiterer Haupttäter wurde in eine Arbeitserziehungsanstalt eingewiesen. Eine bedingte Gefängnisstrafe mit vierjähriger Bewährung fassten die Mitläufer, die zudem auf eigene Kosten eine Psychotherapie bestreiten müssen. Der Staatsanwalt hatte für die drei Haupttäter 30 Monate Gefängnis beantragt. Die Täter müssen überdies den Schaden tragen und den Opfern auch Schmerzensgeld zahlen. Zivilprozesse werden also noch folgen. (24. Februar 2006)

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Klaus Töpfer prognostiziert "Renaissance der Umweltpolitik"
BASEL. - Trotz des Besorgnis erregenden Zustands der natürlichen Lebensgrundlagen hegt Professor Klaus Töpfer (Bild), der Generaldirektor des UNO-Umweltprogramms UNEP, Hoffnungen für die Zukunft. Die galoppierende Verknappung der Rohstoffvorkommen werde die Menschheit zunehmend zwingen, nachhaltige Technologien zu entwickeln, sagte Töpfer heute Freitag am ersten Natur-Kongress in Basel. Jahrelang sei die Umweltpolitik vernachlässigt oder ignoriert worden und die Bewahrung der Natur für die Politiker nicht mehr als ein "Nichtjetzt-Thema" gewesen.
Doch jetzt, da auch der Rohstoffhunger des aufstrebenden Chinas ins Unermessliche wachse, werde den Politikern immer mehr bewusst, wie zentral die Entwicklung von Alternativenergien sei. Töpfer: "Ohne blauäugigen Optimismus meine ich: Wir stehen vor einer Renaissance der Umweltpolitik." Zu erreichen sei diese durch unumgängliche Bewusstseinsveränderungen und moderne Technik, erklärte Klaus Töpfer, der mit seinen Ausführungen für die verhinderte deutsche Ex-Ministerin Renate Künast (Grüne) in die Bresche sprang.
In welchem kritischen Zustand sich der Erdball befindet, erläuterte Claude Martin als langjähriger Generaldirektor des WWF International. Am Beispiel des Amazonas-Beckens zeigte er die rasante Entwaldung und das Umfunktionieren der Landschaft in riesige Sojaplantagen für die Deckung der chinesischen Nachfrage. Jedes Jahr verlören der Amazonas und seine Bewohner eine Waldfläche von der Hälfte der Schweiz, was zu Austrocknung und Klimawandel führe. Ebenso dramatisch sei die Waldvernichtung in Borneo, dort aber zurzeit gerade für die Errichtung der grössten Palmölplantage der Welt. Diese versuche der WWF "mit allen Mitteln" zu verhindern, sagte Martin mit einem Verweis auf den verzweifelten Kampf Bruno Mansers.
Als vom Raubbau am schwersten betroffen bezeichnete Martin die Meere. Ihr Leerfischen habe den Bestand der Raubfische bereits um 90 Prozent dezimiert. Dies auch mit Unterstützung der EU, die mit ihren Subventionen unermesslichen Schaden anrichte. Nur gerade ein Prozent der Ozeane seien erst geschützt. "Die Erhaltung der Biodiversität hängt von den Schutzgebieten ab", warnte Martin. Gerade die Wälder und Meere seien in einem sehr kritischen Zustand: "Verlieren wir uns nicht mehr in Flügelkämpfen, bilden wir Allianzen und handeln wir rasch, sonst haben wir absolut keine Chance, die Biodiversität zu erhalten!"
Am Kongress zum Thema "Der Wert der Natur" nahmen gegen 500 Fachleute und Entscheidungsträger beider Geschlechter aus Wissenschaft, Nichtregierungs-Organisationen, Politik, Wirtschaft und Verwaltung teil. Wortführende waren unter anderen Ex-Buwal-Chef Philippe Roch, die Basler Regierungsratspräsidentin Barbara Schneider, Professor Christian Körner von der Universität Basel, Novartis-Forschungsleiter Paul Herrling und Bundespräsident Moritz Leuenberger. Am Ende wurde ein Manifest verabschiedet, das eine Verantwortung gegenüber den folgenden Generationen sowie die Schaffung neuer National- und Naturparks fordert. (Foto © by Ruedi Suter, OnlineReports, 24. Februar 2006)
Interview mit Claude Martin

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Vergewaltigungs-Versuch: Täter abgehauen
MÜNCHENSTEIN. - Zu einer versuchten Vergewaltigung kam es gestern Donnerstagabend gegen 20.45 Uhr in Münchenstein. An der Bruderholzstrasse, im Bereich der Bushaltestelle "Neue Welt" (Fahrtrichtung Muttenz) zerrte ein bisher unbekannter Mann eine 17-jährige Frau unweit des Warteraumes mit Gewalt in ein Gebüsch und versuchte dort, die junge Frau zu vergewaltigen. Als dies missriet, liess der Mann vom Opfer ab und ergriff die Flucht.
Gesucht wir ein Mann (Polizeibild, links) mit dem folgenden Signalement: 25 bis 30 Jahre alt, dunkle Haare, er trug eine dunkle Jacke und Mütze und beige Hosen und sprach gebrochen deutsch. Beim Täter könnte es sich um einen Mann türkischer oder albanischer Nationalität handeln. Der mutmassliche Täter wurde von einer Kamera erfasst. Sachdienliche Hinweise zum mutmasslichen Täter sind erbeten an die Alarmzentrale der Polizei in Liestal, Telefon 061 926 35 35, oder via Notruf 117 oder 112. (24. Februar 2006)

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Basler SVP verliert ihr Sprachrohr: Joel Thüring tritt zurück
BASEL. - Schwerer Schlag für die Basler SVP: Grossrat Joël A. Thüring tritt als Geschäftsführer, Vorstandsmitglied, Fraktionspräsident und Fraktionsvorstand zurück. Laut einer Mitteilung der SVP erfolge die Demission aus gesundheitlichen Gründen. Er werde als SVP-Mitglied jedoch weiterhin dem Grossen Rat und dem Bürgergemeinderat sowie den entsprechenden Kommissionen angehören.
Erst im Januar war Thüring als Geschäftsführer der Basler SVP-Sektion vorgesehen worden. Seine Funktion war zusätzlich aufgewertet worden, nachdem sich der neu gewählte Präsident und Nachfolger von Angelika Zanolari, Jean Henri Dunant, kurz darauf als Delegier-Präsident bekannte und Thüring als zuständig für Basler SVP-Angelegenheiten erklärte.
An der gestrigen Vorstandssitzung hätte Thüring formell in das Amt als Geschäftsführer gewählt werden sollen. Aufgrund des unerwarteten Rücktritts wird das Amt des Geschäftsführers "vorderhand nicht besetzt". Die Verantwortung für das Tagesgeschäft übernimmt der Vizepräsident, Sebastian Frehner, der auch zum Pressesprecher ernannt worden sei. Gleichzeitig wurde Tommy E. Frey als Beisitzer in den Vorstand aufgenommen. Die Fraktionsgeschäfte werden interimistisch bis zur nächsten Fraktionssitzung vom Vizepräsidenten der Grossratsfraktion, Andreas Ungricht, geführt.
Zur Art seiner gesundheitlichen Erkrankung wollte sich Thüring nicht äussern. Dies gehe weder die Öffentlichkeit noch den Vorstand etwas an, sagte Frehner gegenüber OnlineReports.
In einer Medienmitteilung bedauert die Basler SVP Thürings Rücktritt und bedankt sich bei ihm "für seine in den vergangenen fünf Jahren geleisteten Arbeiten und das stete Engagement als Mitglied des Vorstandes". Parteivorstand und Fraktion wünschen ihm viel Kraft für die kommende Zeit. (24. Februar 2006)

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Bürgerspital Basel: Zwei Geschäftsleitungs-Mitglieder beurlaubt
BASEL. - Turbulenzen an der Spitze des Bürgerspitals Basel: Der Bürgerrat hat vergangenen Freitag zwei von fünf Geschäftsleitungsmitgliedern beurlaubt. Laut bestätigten OnlineReports-Informationen handelt es sich um Direktor Daniel Herzog, seit 1. Juli 2004 Vorsitzender der Geschäftsleitung, und Vinzenz Baur, Leiter der Reintegration und Produktion. Felix Riedtmann, der für das Bürgerspital zuständige Bürgerrat, sprach gegenüber OnlineReports von einem "laufenden Verfahren". Das Personal sei in einem Schreiben über den getroffenen Schritt offiziell informiert worden. Der Beurlaubung waren laut Riedtmann strukturierte Interviews durch die Basler Beratungsfirma Pamco, die sich nach eigenem Verständnis "auf das Begleiten und Gestalten von Veränderungsprozessen" spezialisiert hat, voraus gegangen. Zu den Gründen der Beurlaubung wollte sich der zuständige Bürgerrat nicht äussern ("Ich weiss es nicht"). Zu vermuten ist, dass klimatische und allenfalls organisatorische Faktoren zur vorübergehenden Freistellung der beiden Bürgerspital-Manager geführt haben. Nähere Informationen über Ergebnisse und "allfällige Massnahmen" sollen kommenden Monat folgen. Bis die Lage geklärt ist, soll Finanzchef Roland Fassbind die Funktion des bisherigen Vorsitzenden Herzog übernehmen.
Das Bürgerspital Basel zählt zu den bedeutendsten sozialen Institutionen Basels. Es beschäftigt 1'200 Mitarbeitende und setzt jährlich 100 Millionen Franken um. Entgegen allgemeiner Auffassung handelt es sich nicht mehr um ein eigentliches Spital, vielmehr hat es sich auf betreutes Wohnen und Arbeiten sowie die Rehabilitation spezialisiert. Vorgänger von Daniel Herzog als Direktor war Othmar Bachmann, der das Unternehmen während langer Zeit prägte. (23. Februar 2006)

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Auto schnitt Motorradlenker den Weg ab
SISSACH. - Verletzt wurde heute Donnerstagmorgen um 6.40 Uhr ein Motorradlenker bei einem Verkehrsunfall auf der Hauptstrasse in Sissach. Eine 20-jährige Autolenkerin war von Gelterkinden her kommend auf der Hauptstrasse unterwegs. Als sie nach links in die Reuslistrasse abbiegen wollte, übersah sie den vom Sissacher Dorfkern her kommenden 44-jährigen Motorradlenker. Dieser kollidierte in der Folge seitlich mit dem Personenwagen und stürzte über die Motorhaube sowie über das Dach des Autos. Dabei verletzte sich der Lenker so stark, dass er ins Spital überführt werden musste. (23. Februar 2006) 
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Vorstoss zu zwei "Hüten" des Wirtschaftsdelegierten
LIESTAL. - Der Bericht von OnlineReports über die beiden Hüte des Baselbieter Wirtschaftsdelegierten Simon Schmid hat ein parlamentarisches Nachspiel: In einer dringlichen Interpellation stellt die SP-Fraktion des Landrates verschiedene Fragen. So will Daniel Münger wissen, ob die Regierung darüber informiert sei, dass Schmid Mitglied und seit einiger Zeit auch Vizepräsident des Verwaltungsrates der Immobilienfirma Ernst Frey AG ist. Weiter will er wissen, ob die Regierung die Ansicht teile, "dass bei der Auswahl eines Wirtschaftsdelegierten mit besonderer Sorgfalt sichergestellt werden muss, dass bei der Person, die diese Drehscheibenfunktion einnimmt, keine Interessenkollisionen mit privaten Verwaltungsratmandaten vorprogrammiert sind". Schliesslich erkundigt sich die SP-Fraktion darüber, ob es im Zusammenhang mit dem Projet "Salina Raurica" zu einem Interessenkonflikt gekommen sei, und ob weitere Staatsangstellte "mit ähnlich delikaten Mandaten" ausgestattet seien. (23. Februar 2006)

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Eva Herzog mit positiver Basler Rechnung
BASEL. - Die Laufende Rechnung 2005 des Kantons Basel-Stadt schliesst mit einem Überschuss von 25 Millionen Franken. Das Budget 2005 ging noch von einem Defizit von 128 Millionen Franken aus. Das erfreulichere Resultat ist laut Angaben der Regierung "grösstenteils auf die Steuereinnahmen zurückzuführen, die höher als erwartet ausgefallen sind". Die Nettoinvestitionen liegen mit 200 Millionen Franken um knapp 20 Millionen Franken über dem Vorjahr und können vollständig aus eigenen Mitteln finanziert werden. Der Sondererlös aus den Goldverkäufen der Schweizerischen Nationalbank wird vollumfänglich zum Schuldenabbau verwendet. Die Netto-Schulden sinken um 295 Millionen Franken auf 3'199 Millionen Franken. Weil sich die aktuell günstige Situation mit höheren Steuereinnahmen insbesondere von den juristischen Personen und tiefen Zinsen sehr schnell wieder verschlechtern kann, sei "weiterhin eine sehr umsichtige Finanzpolitik geboten". (22. Februar 2006)

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Defekter Camion mit Gefahrengut gestoppt
BASEL. - Schweizer Zöllner haben gestern Montag beim Grenzübergang Basel/Weil-Autobahn einen Camion mit einem völlig defekten Chassis aufgehalten. Der mit Gefahrengut beladene Lastwagen durfte nicht in die Schweiz einfahren.
Bei der Anfahrt des tschechischen Camions mit Anhänger über das Zollamt war den Zöllnern dessen Schräglage aufgefallen. Sie stoppten das Fahrzeug stellten bei der anschliessenden Kontrolle gravierende Mängel am Chassis fest. Der Chauffeur war mit 11 Tonnen als Gefahrengut klassifizierten, entzündbaren flüssigen Chemikalien von England in die Schweiz unterwegs. Nach Aussagen des Lenkers war er in England in einen Verkehrsunfall verwickelt gewesen. Dies hielt ihn nicht davon ab, das Gefahrengut mit dem nicht fahrtüchtigen Lastwagen bis an die Schweizer Grenze zu transportieren. Dem Chauffeur wurde die Einfahrt in die Schweiz verweigert, das Fahrzeug wurde der deutschen Polizei übergeben, die es sogleich aus dem Verkehr zog. Der Chauffeur muss mit einer empfindlichen Busse rechnen. (21. Februar 2006)

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Hitler-Vergleich: Strafanzeige gegen Webmaster
LIESTAL. - Der Baselbieter Kantonstierarzt Ignaz Bloch hat gegen den Webmaster einer Kampfhunde-Website Strafanzeige wegen Ehrverletzung eingereicht. Dies bestätigte er heute Dienstag gegenüber OnlineReports. Auf dem Forum der Webiste "www.hundegesetz.info" der "IG gegen die Diskriminierung von Hunden bestimmter Rassen" stand Ende letzten Jahres ein anonymer Eintrag, der diese Passage enthielt: "Der Veterinär von BL ist nicht besser als Adolf Hitler." Für diesen Vergleich muss sich nun Webmaster Luigi F. verantworten. Laut Bloch ist die Verhandlung vor dem Friedensrichteramt Liestal auf Mitte März angesetzt. Es gehe ihm, so Bloch weiter, nicht um eine strafrechtliche Verurteilung des Webmasters. Vielmehr verlange er eine formelle Entschuldigung und die Überweisung eines Betrages in noch nicht festgelegter Höhe an eine gemeinnützige Organisation.
Bloch hatte wegen des Hitler-Vergleichs schon einmal Strafanzeige eingereicht, doch war diese versandet, wie OnlineReports bereits berichtete. (21. Februar 2006)

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Tram-Sachbeschädigung: 13-jährige Schüler stellten sich
ALLSCHWIL. - Die am 3. und 4. Februar begangenen Sachbeschädigungen an mehreren Tramzügen der BVB-Linie 6 in Allschwil sind aufgeklärt. Die Täter stellten sich Ende letzter Woche freiwillig. Es handelt sich um zwei 13-jährige Schüler, beide Schweizer. Die Knaben hatten am Freitagabend und am Samstagvormittag im Laufe des Vormittags an der Tramhaltestelle Allschwil-Dorf (Endstation) in vier Fällen mittels einer Steinschleuder Gegenstände gegen dort stehende Tramzüge geschossen. Dabei wurden in drei Fällen die Scheiben beschädigt und in einem Fall ganz zerstört. Verletzt wurde niemand, der entstandene Sachschaden beläuft sich auf mehrere tausend Franken. Die Knaben müssen sich jetzt von der Jugendanwaltschaft verantworten. (20. Februar 2006)
Herkunft Täter >>> Erklärung |
Nationalität Opfer/Geschädigte |
Schweiz |
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"schappo" wird weiter geführt: Präventionsprojekte gesucht
BASEL. - "schappo", das durch das Basler Justizdepartement koordinierte Förderprojekt für Präventionsprojekte, die sich für das Wohlbefinden von Kindern, Jugendlichen und Familien einsetzen, wird um zwei weitere Jahre verlängert. Wer sich "in nachahmenswerter Weise für das Wohl von Kindern, Jugendlichen oder Familien einsetzt oder sich für ein gewaltfreies Miteinander und einen vernünftigen Umgang mit Genuss- und Suchtmitteln stark macht", hat laut Justizdepartement wieder die Gelegenheit, dies einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen: Mit einer neuen Plakat-Aktion soll dazu ermutigt werden, entsprechende Projekte einzureichen.
Für die zweite Runde von schappo wurden einige Anpassungen vorgenommen. Neu engagiert sich die Firma ISS Facility Services nebst der bisherigen Raiffeisenbank als Hauptpartner sowie Migros Kulturprozent, der Gesundheitsförderung Schweiz und diversen Medien für "schappo". Ein neuer Flyer wird in allen Migros-Filialen des Kantons Basel-Stadt und anderen zentralen Orten aufliegen, um das Projekt bekannt zu machen und zur Nachahmung aufzurufen. Neue Informationen finden sich zudem auf der Internetseite des Förderprojekts schappo unter www.schappo.ch. (20. Februar 2006)

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Serie von Raubüberfällen auf Taxi geklärt
PRATTELN. - Die Serie von insgesamt acht Raubüberfällen auf Taxifahrer/innen seit Anfang dieses Jahres ist geklärt: Die Täterschaft befindet sich in Haft und ist geständig. Die Polizei hatte ab dem 8. Februar eine rund zehnköpfige Sonderkommission namens "Yellow" eingesetzt, die sich intensiv mit diesen gleich gelagerten Raubüberfällen beschäftigte. Fünf der acht Fälle ereigneten sich in Pratteln. Für sechs der acht Fälle ist ein 27-jähriger Haupttäter (arbeitsloser, drogenabhängiger Schweizer) hauptverantwortlich, eine 28-jährige Frau (eine arbeitlose, drogenabhängige Schweizerin) war zumindest bei einem Fall als Mittäterin dabei. Beide wohnen im Baselbiet und wurden Ende letzter Woche festgenommen. Ein Fall in Pfeffingen konnte bereits vorgängig einem anderen Täter zugeordnet werden. Der letzte Überfall vom 16. Februar in Münchenstein ging nachweislich auf das Konto von zwei 17-jährigen Nachahmungstätern.
Die Täterin und sämtliche Täter befinden sich bis auf weiteres in Haft. Ob diese Personen noch für weitere, ähnliche gelagerte Delikte in Frage kommen, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Motiv war Geldnot respektive Beschaffungskriminalität im Zusammenhang mit der Drogenabhängigkeit. (20. Februar 2006)
Herkunft Täter >>> Erklärung |
Nationalität Opfer/Geschädigte |
Schweiz |
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Bei Schlägerei verletzt: Täter angehalten
OBERDORF. - Bei einer Schlägerei vor einer Bar an der Hauptstrasse in Oberdorf wurde letzten Samstag gegen 23 Uhr, ein Jugendlicher verletzt. Der Täter, ein 20-jähriger Mann aus Serbien-Montenegro, konnte von der Polizei in der Nacht auf Sonntag an seinem Wohnort angehalten werden. Laut seinen Angaben fühlte er sich durch einen 22-jährigen Italiener provoziert. Nach einer kurzen verbalen Auseinandersetzung verprügelte er den Italiener massiv. Dieser musste verletzt ins Spital eingeliefert werden. Das Statthalteramt Waldenburg hat ein Strafverfahren eingeleitet. (20. Februar 2006)
Herkunft Täter >>> Erklärung |
Nationalität Opfer/Geschädigte |
Serbien-Montenegro |
Italien |

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Vorwurf des Ungehorsams: Freispruch für OnlineReports
BASEL. - Das Basler Strafgericht unter dem Vorsitz von Lukas Faesch hat heute Montagnachmittag OnlineReports-Editor Peter Knechtli vom Vorwurf des mehrfachen Ungehorsams gegen eine amtliche Verfügung freigesprochen und ihm eine Parteientschädigung von 4'300 Franken zugesprochen. Gegen Knechtli war vom früheren Revisor der Logistikfirma Fiege AG eine Strafanzeige eingereicht worden. Der Anzeigesteller machte geltend, OnlineReports habe mehrfach gegen eine Vorsorgliche Verfügung des Basler Zivilgerichts verstossen. In der Verfügung war OnlineReports aufgefordert worden, Hinweise auf die Person des damaligen Revisors aus dem Bericht über ein - mittlerweile eingestelltes - Ermittlungsverfahren gegen die Logistikfirma vom Oktober 2004 zu entfernen. Dieser Aufforderung war OnlineReports nach Auffassung des Strafgerichts korrekt nachgekommen.
Komplizierend im Verfahren war, dass der damalige Revisor OnlineReports und andern Basler Medien eine von ihm mitunterzeichnete "Medienmitteilung der Fiege AG" zugestellt hatte, die das Basler Newsportal publizierte. In einem späteren E-Mail-Verkehr mit OnlineReports machte der Anzeigesteller geltend, diese Medienmitteilung (Zusatz: "Wichtig und Express") sei gar nicht zur Publikation gedacht gewesen. Nach Auffassung des Gerichts fällt diese Medienmitteilung aber nicht in den Geltungsbereich der Vorsorglichen Verfügung. Vielmehr erstreckt sich die Verfügung nur auf den von Knechtli verfassten Artikel. (20. Februar 2006) 
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Toilette in Brand gesteckt
MUTTENZ. - Mutwillig in rand gesteckt wurde heute Sonntagmorgen um 6.05 Uhr an der Brunnrainstrasse in Muttenz eine "ToiToi"-WC-Anlage. Das Feuer griff auf den direkt neben dem WC-Häuschen abgestellten Baucontainer über. Durch die grosse Hitzentwicklung erlitt die sich dahinter befindende Tiefgaragen-Baustelle erheblichen Sachschaden. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr Muttenz konnte Schlimmeres verhindert werden. Verletzt wurde niemand. Zeugen gesucht. (19. Februar 2006)

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Kollision mit Brückenpfieler: Beifahrer schwer verletzt
BASEL. - Schwer verletzt wurde der Beifahrer eines PW-Lenkers bei einem Selbstunfall heute Sonntagmorgen in Basel. Gegen 5.25 Uhr fuhr ein PW-Lenker vom Schwarzwaldtunnel her in die Ausfahrt Kleinhüningen. Dort verlor er aus noch unbekannten Gründen die Herrschaft über seinen Personenwagen. In der dortigen leichten Linkskurve überfuhr er den Randstein und kollidierte anschliessend mit dem Brückenpfeiler der Rampenbrücke der Autobahn A3. Der Lenker konnte leicht verletzt aus seinem total demolierten Fahrzeug aussteigen, wogegen sein eingeklemmter Mitfahrer schwere Verletzungen erlitt. Durch die Berufsfeuerwehr Basel wurde der Mitfahrer aus dem zertrümmerten Fahrzeug geborgen. Die Polizei sucht Zeugen. (19. Februar 2006)

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Umgang mit toten Wildvögeln: Empfehlungen
LIESTAL. - Empfehlungen für den Umgang mit toten Wildvögeln aufgrund der aktuellen Seuchenlage rund um die Vogelgrippe hat der Baselbieter Kantonstierarzt erlassen. Regel Nummer eins: Tote Wildvögel nicht berühren. Ein möglicher Hinweis auf eine Infektion mit dem Vogelgrippevirus liegt vor, wenn
fünf oder mehr tote Vögel in einem Umkreis von 50 bis 100 Metern festgestellt werden;
mindestens zwei Enten an einem Ort tot aufgefunden werden;
ein toter Schwan, eine tote Gans oder ein toter Greifvogel aufgefunden wird.
In diesen Fällen ist die Polizei Basel-Landschaft zu informieren oder direkt die kommunale Jagdaufsicht. Die kommunale Jagdaufsicht wird die toten Vögel behändigen und zur Probenerhebung in die Tierkörpersammelstelle Basel-Stadt verbringen. In den übrigen Fällen kann die Gemeinde informiert werden, deren Wasenmeister das tote Tier zur kommunalen Tierkörpersammelstelle bringen wird. (17. Februar 2006)

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Weniger Asylgesuche - mehr Verstösse gegen Ausländergesetz
BASEL. - Trotz sinkender Asylgesuchszahlen stiegen im Kanton Basel-Stadt die Verstösse gegen die Ausländergesetzgebung. So verzeichnet das Sicherheitsdepartement im Jahr 2005 mit 950 nahezu doppelt so viele Verzeigungen als im Vorjahr (486). Massgebend für die hohe Zahl der Verzeigungen sind unter anderem die Asylbewerbenden, die trotz Nichteintretensentscheiden auf deren Asylgesuch und trotz Aufforderung die Schweiz zu verlassen, sich weiterhin illegal hier aufhalten. Im Rahmen des Entlastungsprogrammes des Bundes sei von Seiten der zuständigen Vollzugsabteilung mehrmals erwähnt worden, dass es mit dessen Einführung zu einer Verlagerung der administrativen Aufwändungen zu Lasten der Kantone kommen wird. Diese Befürchtungen hätten sich nun bestätigt. (17. Februar 2006)

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Todesopfer bei Brand an der Colmarerstrasse
BASEL. - Ein Todesopfer und mehrere Verletzte forderte am Mittwochnachmittag gegen 16.45 Uhr ein Kellerbrand an der Basler Colmarerstrasse 59. Die Feuerwehr brachte das Feuer rasch unter Kontrolle. Der stecken gebliebene Lift musste von den Einsatzkräften gewaltsam geöffnet werden. Im Lift-Innern wurde eine bewusstlose Frau geborgen, die sich gemäss Angaben des ebenfalls zugezogenen Notarztes in einem kritischen Zustand befand und in die Notfallstation des Universitätsspitals eingeliefert werden musste. Dort verstarb die Frau zwischenzeitlich, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte. Vier weitere Hausbewohner erlitten Rauchvergiftungen und wurden ebenfalls in spitalärztliche Behandlung verbracht. Die weiteren Hausbewohner wurden nach und nach aus ihren Wohnungen evakuiert, nachdem die starke Rauchentwicklung im Treppenhaus eingedämmt werden konnte.
Gegen Ende des Einsatzes wurden sämtliche Wohnungen durch die Feuerwehr kontrolliert. Dabei musste festgestellt werden, dass sich in einer Wohnung ein Terrarium mit Schlangen befand, aus dem eine oder allenfalls mehrere Schlangen hatten flüchten können. Da der betreffende Wohnungsinhaber nicht anwesend war und somit nicht feststand, ob es sich dabei um Giftschlangen handeln könnte, welche sich nun frei in der Liegenschaft bewegen, musste der Basler Kantonstierarzt aufgeboten werden. (17. Februar 2006) 
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Schlipf-Rodung: Vorzeitiger Bückling der Basler Regierung?
BASEL. - War es doch ein vorzeitiger und zu unterwürfiger Bückling, den die Basler Regierung am 6. Februar vor den deutschen Behörden gemacht hat? Die Baumrodungen am Schlipf, noch rasch vor der Wiese-Abstimmung durchgeboxt, hätten möglicherweise allein durch die Basler Baudirektorin Barbara Schneider verhindert werden können. Dieser Verdacht lässt sich aus einem Brief herauslesen, den die IG Auenpark am Schlipf am Montag an die Adresse von Schneider geschickt hat.
Im Schreiben wird die "sehr geehrte Frau Regierungspräsidentin, liebe Barbara" gebeten, aktuelle Fragen zur "Vereinbarung über die Regelung technischer Einzelheiten im Zusammenhang mit Bau, Betrieb und Unterhaltung der Verbindungsstrasse zwischen Weil Am Rhein und Lörrach" vom Mai 1976" zu beantworten. "Mit diesen Fragen wollen wir einfach klare Antworten zur Einhaltung dieser technischen Vereinbarung", begründete IG-Geschäftsführer Dieter Stumpf gegenüber OnlineReports. Ausgelöst habe das Nachhaken Schneiders Statement nach der deutlichen Annahme der Wiese-Initiative, wonach die Zollfreistrasse trotzdem sofort gebaut werden könne.
In der Vereinbarung sei just dies aber in Frage gestellt, meinte Stumpf. Es gehe dabei nicht um Zwängerei, sondern um die eindeutige Auslegung des Geschriebenen, das vielleicht selbst die Basler Regierung überlesen habe. So wende sich ein Paragraph gegen einen vorschnellen Baubeginn und eine Etappierung. Ein weiterer Paragraph der Vereinbarung deute darauf hin, dass Schneiders Bauamt in Vertretung des Kantons selbst bestimmen könne, wann Einvernehmen herrsche und wann nicht: "Böte diese Bestimmung demnach nicht die Möglichkeit, dass das Baudepartement in Eigenregie vorerst sein Einvernehmen verweigert, damit zum Beispiel nicht voreilig eine Brücke über die Wiese erstellt wird? Warum wurde der deutschen Seite für den Brückenbau Einvernehmen signalisiert, obwohl Paragraph 2 der Vereinbarung noch nicht erfüllt und auch das Verfahren über die Baustopp-Forderung vor Verwaltungsgericht noch hängig ist?", wird in der Depesche gefragt.
Die IG will zudem wissen, wie es denn um die "ökologische Baubegleitung" stehe. Sie stellt im Zusammenhang mit der polizeilich abgesicherten Rodungsaktion Fragen zum Gewässerschutz, zur Bauoberaufsicht und zum Tierschutz: "Wurde vorher abgeklärt, wo eventuell welche Tierarten wie Amphibien, Igel oder ähnliche in Winterstarre/-schlaf im Gelände anwesend waren und ob diese gerettet werden können? Wenn nicht, was ist dann unter "ökologischer Baubegleitung" zu verstehen?
Post in Sachen Schlipf ging auch an den Schweizer Bundespräsidenten Moritz Leuenberger ab. Tatsächlich handelt es sich dabei um ein Dossier. Es soll Leuenberger ins Bild setzen, was sich bei der Zollfreistrasse seit April 2004 alles verändert hat. Dieses Datum steht für das letzte Treffen der gemischten deutsch-schweizerischen Kommission. "Wir hoffen auf ein Gespräch mit Herrn Leuenberger, um ihm die neusten Entwicklungen erläutern zu können", begründete Stumpf das Schreiben. (15. Februar 2006)

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Zweiter Wahlgang: Agatha Wirth tritt nochmals an
BASEL. - Agatha Wirth, die Regierungsratskandidatin der "Armutsliste", tritt zum zweiten Wahlgang vom 19. März nochmals an - gegen den FDP-Kandidaten Hanspeter Gass. Dies gab die "Liste 13 gegen Armut und Ausgrenzung" heute Dienstagabend bekannt. Mit 13'387 Stimmen habe die Kandidatin "ein historisches Wahlergebnis" erzielt. Die "Armutsliste" hofft, dass "dass unser Erfolg auch nationale Ausstrahlung hat, und dass sich die Prekären in anderen Kantonen ebenfalls organisieren und sich in die Diskussion und in das politische Geschehen einmischen". Als "neue unabhängige Kraft" kämpfe die "Armutsliste" gegen Armut und Ausgrenzung für eine ökologische, soziale und demokratische Wirtschaft und Gesellschaft. Die Solidarität ist neben der Freiheit und Gleichheit der Menschen ein Grundpfeiler unserer Demokratie". (14. Februar 2006)

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Zweiter Wahlgang: "Basta" will Agatha Wirth unterstützen
BASEL. - "Basta" anerkennt in einer Medienmittielung "das gute Wahlergebnis" von Agatha Wirth ("Armutsliste"), die mit ihrer Kandidatur im ersten Wahlgang dazu beigetragen habe, dass Saskia Frei das absolute Mehr deutlich verpasste. Da Agatha Wirth deshalb mit grosser Wahrscheinlichkeit auch zum zweiten Wahlgang der Regierungsrats-Ersatzwahl wieder antreten wird, beschloss "Basta" an der gestrigen Mitgliederversammlung, keine eigene Kandidatin aufzustellen und statt dessen Wirth zur Wahl zu empfehlen. Sie sei zwar politisch ein weitgehend unbeschriebenes Blatt, aber die Unterstützung soll "als politisches Signal verstanden werden, dass die Anliegen der Armutsbetroffenen in unserem Kanton ernst genommen werden müssen". (14. Februar 2006)

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Verfahren gegen Batigroup-Verantwortliche eingestellt
BASEL. - Das Ermittlungsverfahren gegen Verantwortliche des Baukonzerns Batigroup eingestellt hat die Basler Staatsanwaltschaft. Anfang Januar dieses Jahres hatte die Staatsanwaltschaft aufgrund einer Mitteilung eines früheren Batigroup-Mitarbeiters, gegen den ein Strafverfahren wegen Vermögensdelikten zum Nachteil seiner ehemaligen Arbeitgeberin läuft, gegen die Batigroup-Verantwortlichen ein Strafverfahren wegen Verdachts auf Falschbeurkundung im Zusammenhang mit dem Jahresabschluss 2002 eröffnet. Die Ermittlungen, so teilt sie heute Dienstagmorgen mit, hätten nun ergeben, dass "kein strafrechtlich relevantes Verhalten vorliegt". (14. Februar 2006)

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Nuklear abgereichert: EBM mischt Ökostrom-Wettbewerb auf
MÜNCHENSTEIN. - Schweizer Strommix nuklear abgereichert, das ist ab sofort für den Aufpreis von knapp 1,6 Rappen zu haben. Auf diesen Betrag beziffert sich die Kilowattstunde "Strom atomfrei", dem neusten Angebot der Unterbaselbieter Stromversorgerin Elektra Birseck (EBM). EBM-Chefs Hans Büttiker und Thomas Wälchli begründeten heute Montag in Münchenstein ihre Atomstrom freie Werbe-Offensive so: "Wir sind einem lang gehegten Wunsch der Wirtschaft nachgekommen, einerseits ökologisch unverdächtigen Produktionsstrom abzugeben und andererseits die Kosten in Grenzen zu halten für Unternehmen, die im scharfen internationalen Wettbewerb stehen." Rund 120'000 Kunden im Unterbaselbiet und im Schwarzbubenland können ihren Strombedarf nun differenziert nach regionalen Kraftwerken, ökologischen und effizienz-technischen Qualitätskriterien decken. EBM antwortet damit ab sofort auf gesetzlichen Vorgaben, wonach die Elektrizitäts-Herkunft gegenüber den Kunden nachzuweisen ist - analog etwa dem Zwang der Lebensmittelindustrie, ihre Ingredienzen aufzulisten.
Thomas Wälchli über den etwaigen Erfolg von "Strom atomfrei", der Schweiz-weit angeboten wird: "Wenn alle Kunden darauf umsteigen, soll es uns recht sein." Bereits zeigte sich EBM mit ihren Preisen wettbewerbsfähig genug, Industriekunden im Gebiet Schweizerhalle gegen einen der grössten deutschen Stromanbieter zu verteidigen, wie OnlineReports erfuhr. Allerdings hat die anhaltende Kälte und Trockenheit ihren Preis: Die 14 Jahre anhaltende Strompreis-Baisse hat definitiv ihren Tiefpunkt erreicht. Wahrscheinlich wird die EBM im Sommer ihren bisherigen Kundenrabatt aufheben müssen. (13. Februar 2006)

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FDP-Niederlage: Chef Urs Schweizer tritt zurück
BASEL. - An der heutigen Geschäftsleitungssitzung der Basler Freisinnigen reichte Präsident Urs Schweizer seinen Rücktritt ein. Laut einem Communiqué wird er in Abstimmung mit der Geschäftsleitung bis 31. März im Amt bleiben und so den Übergang in neue Hände sicherstellen. Schweizer will damit "seinen Teil der Verantwortung am schlechten Wahlergebnis der FDP-Kandidatin Saskia Frei übernehmen und den Weg für ein neues Präsidium früher frei machen als ursprünglich geplant". Vorgesehen war, dass nach den Sommerferien 2006 ein neues Präsidium und eine neue Geschäftsleitung gewählt werden. Die dafür eingesetzte Findungskomission hat ihre Arbeit abgeschlossen. Sie hat mit verschiedenen Persönlichkeiten Gespräche geführt bezüglich möglicher Übernahme des Präsidiums. (13. Februar 2006)

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Zwei Baselbieter Kulturpreise
LIESTAL. - Der Baselbieter Regierungsrat hat beschlossen, im Bereich Kultur dieses Jahr zwei Preise zu vergeben. Ausgezeichnet werden der Musikverein Bubendorf mit dem Kulturpreis 2006 und Walter Joseph mit dem Spartenpreis für Musik 2006. Das traditionelle Kulturpreisfest findet am kommenden Freitag ab 18.30 Uhr im Kino und Kulturzentrum "Marabu" in Gelterkinden statt. (13. Februar 2006)

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Ja zur Wiese-Initiative - Nein zu Bruderholz-Umzonungen
BASEL. - Abfuhren erlitt auch die Basler Regierung. Die drei zur Abstimmung stehenden Vorlagen Wiese-Initiative, Reservoirstrasse und Oberer Batterieweg wurden vom Volk gegen ihre Empfehlung bewertet. Die Wiese-Initiative wurde zur Begeisterung der Zollfreistrasse-Gegner mit 58,2 Prozent (28'146 Ja-Stimmen, 20'252 Nein-Stimmen) deutlich angenommen. Die Stimmbeteiligung lag bei gut 44 Prozent.
Mit Applaus und Freudenrufen begrüssten die Verteidiger der Wiese die deutliche Annahme ihrer Initiative, die freilich in der Standortgemeinde Riehen auf deutliche Ablehnung stiess. "Das ist für uns ein sehr schöner Erfolg", freute sich Koordinator Dieter Stumpf. "Er zeigt, dass die Regierung mit der vorschnellen Rodung am Wahlvolk vorbeipolitisiert hat. Regierung und Parlament haben jetzt den Auftrag, die Natur an der Wiese gemäss der Berner Artenschutzkonvention zu schützen."
Baudirektorin Barbara Schneider erklärte wider ihre persönliche Einstellung: "Es ändert sich nichts. Die Protesthaltung der Bevölkerung wird keine unmittelbare Wirkung auf die Geschehnisse an der Wiese haben. Wir von der Basler Regierung haben alles unternommen und schliesslich zwischen Pest und Cholera wählen müssen. Die Vertragspartner sind zudem nicht wir, sondern die Eidgenossenschaft und Deutschland." Ratskollege Guy Morin ergänzte, man müsse aus dem Fall Lehren ziehen und mit den ausländischen Nachbarn "eine Konfliktkultur" entwickeln, um einander beispielsweise die verschiedenen Mentalitäten und Strukturen näher zu bingen.
"Mit grosser Genugtuung und Freude" nehmen die "IG Auenpark am Schlipf" und der Anführer der Zollfreistrasse-Gegne r, Martin Vosseler (Bild) das eindeutige Ja zur "Wiese-Initiative" zur Kenntnis. Das Abstimmungsresultat widerspiegelt "indirekt die Meinung der Basler Stimmbevölkerung über die Zollfreistrasse". Darüber hinaus, so die IG weiter, handel es auch "um eine demokratische Absage an das arrogante, präjudizierende Schaffen von Fakten, wie es die Basler Regierung mit der vorschnellen Rodung an der Wiese an den Tag gelegt hat". Das Initiativkomitee erwartet jetzt vom Grossen Rat, dass er den heute ergangenen Volksauftrag ernst nimmt und seriös einen entsprechenden Gesetzestext ausformuliert. Die Basler Regierung wird von der IG aufgefordert, bis zum Abschluss der parlamentarischen Debatte über die "Wiese-Initiative" einen sofortigen Baustopp für die Zollfreistrasse zu verhängen.
Nach Meinung des "Unabhängigen Komitees JA zur Wiese-Initiative" kann die Regierung "nicht einfach zur Tagesordnung übergehen". Sie stehe in der Pflicht, hinsichtlich der Auslegung des Staatsvertrages eine umfassende Standortbestimmung vorzunehmen und diese in Bern dem zuständigen Departement mit Nachdruck zur Kenntnis zu bringen. Inhalt dieser Lagebeurteilung muss eine Auflistung aller seit Vertragsabschluss eingetretenen Veränderungen sein. Diese Veränderungen im Verkehrs-, Umwelt-, Grenzabfertigungs- und Wasserhaushaltsbereich sind in Relation zu setzen zu den Tatbeständen, die vor 30 Jahren Gültigkeit hatten. Eine derartige Gegenüberstellung ist bis heute unterblieben. Der Ausgang der Volksabstimmung lässt keine andere Interpretation zu als die, dass sich die Regierung mit aller Energie für die Aufnahme von Neuverhandlungen gemäss Artikel 22 des Staatsvertrages einsetzt. Sollte von deutscher Seite weiterhin der Eintritt geänderter Verhältnisse bestritten werden, müsste gestützt auf Artikel 20 des Staatsvertrages ein unabhängiges Schiedsgericht angerufen werden, um die Frage der "geänderten Verhältnisse" zu entscheiden.
Da Deutschland auf schweizerischem Hoheitsgebiet über keine Exekutivkompetenz verfügt, obliege es der Basler Regierung, "dafür besorgt zu sein, dass keine weiteren Präjudizien geschaffen werden". Die deutsche Seite müsse "endlich zur Kenntnis nehmen, dass sich am Fusse des Schlipfs nichts bewegt, solange die Gesprächsverweigerung andauert".
Mit 58,2 Prozent Nein-Stimmen wurde die Zonenplanänderungen für die Reservoirstrasse und mit 59,2 Prozent jene für den Oberen Batterieweg abgelehnt. (12. Februar 2006)

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Islam-Debatte im Zeichen von Integration und Dialog
BASEL. - Keine interkulturelle Integration führt am Dialog vorbei. Dies ist das Fazit eines Podiumsgesprächs über "Islam - Integration oder Ghettoisierung" von heute Donnerstagabend im Rahmen der Ausstellung "Urban Islam" im Basler Museum der Kulturen. Erstaunlicherweise kam an dieser ebenso informativen und unterhaltenden Debatte, vom Journalisten Beat Stauffer geleitet, der "inszenierte Kulturkampf" (so Veranstalterin Gaby Fierz) rund um die weltweiten Proteste um die Karikaturen des Propheten Mohammed überhaupt nicht zur Sprache. Umso stärker fokussierte sich die ansprechend besuchte Veranstaltung auf die praktische Frage, wie weit sich die auf 300'000 Menschen angewachsene muslimische Gemeinschaft in der Schweiz integrieren will. Recht moderat und über weite Strecken konkret bekannte sich der sunnitische Imam Bekim Alimi aus Wil SG zum geduldigen Austausch mit der schweizerischen "Mehrheits-Gesellschaft" (so die Islamwissenschafterin Amira Hafner-Al Jabaji) und zur pragmatischen Lösung praktischer Steitfragen wie Schwimmunterricht oder Lagerbesuch. Hingegen mochte der Geistliche den obligatorischen Sprachlektionen nur unter der Bedingung beipflichten, dass sie auch bezahlt werden. Hier setzte Julia Morais, Leiterin der Stabsstelle Integrations- und Migrationsfragen Baselland, einen sehr klaren Akzent: Integration sei nur möglich durch Chancengleichheit und dazu sei "die Sprache der Schlüssel", wie dies auch im Entwurf der Integrationsgesetze beider Basel verankert sei.
Als "grosses Versäumnis" monierte Hafner-Al Jabaji den Umstand, dass seit Jahren keine Schweizer Universität ein Signal zur Ausbildung von Imamen gegeben habe und Jugendliche mit islamisch oder balkanisch klingenden Namen bei der Lehrstellensuche benachteiligt würden. Der Modedesigner Bülent Öcal verkörperte als Kontrast zur Geistlichkeit den offenen Typus Muslime, wie sie im "Forum für einen fortschrittlichen Islam" organisiert sind und die einer "Neuinterpretation der islamischen Quellen" nachleben. Öcal bedauerte, dass "der Islam keinen Martin Luther gehabt" habe, sonst wären die gleichwertige Erziehung und das Selbstbestimmungsrecht der Frau heute Tatsache. Ihren Aufruf zu Toleranz verband Hafner-Al Jabaji im Fall des abgelehnten Minaretts in Wangen bei Solothurn mit der Kritik, dass sich die dortigen Muslime mit der einheimischen Dorfgemeinschaft so gut wie nicht verständigt hatte. Dies versprach Imam Alimi mit Dialog besser zu machen: Auch in Wil ist ein Minarett geplant. (9. Februar 2006)
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"Unter Muslimen und Christen gleichermassen fühlbare Ignoranz"
Statt die Muslime ständig der Heuchelei zu verdächtigen, wäre es anständiger, unsere Beziehungen auf die Grundlage gegenseitigen Respekts und Vertrauens zu stellen. Ein Hindernis dafür ist die oft unter Muslimen und Christen gleichermassen fühlbare Ignoranz über viele Bereiche der islamischen Tradition und ihrer Spiritualität. Deshalb ist auch die Errichtung von Lehrstühlen für islamische Theologie oder Philosophie, in denen der Reichtum der islamischen Tradition in einen kontextuellen Bezug zur westeuropäischen Kultur gebracht wird, von grosser Dringlichkeit. Wir müssen endlich erklären lernen, welche Werte wir aus unserer Tradition denn für die Zukunft erhalten und reaktivieren möchten.
Es ist ein Widerspruch in sich selbst, einerseits gegen die kulturelle und religiöse Pluralität in unserer Gesellschaft zu polemisieren und andererseits sich auf die Aufklärung zu berufen, die sich gerade für diese Pluralität und die dazu nötige Toleranz stark machte. Jeder Dialog ist zum Scheitern verurteilt, wenn die Dialogpartner oder einer von ihnen unfähig ist, seine eigene Meinung zu erklären und eine eindeutige und glaubwürdige Position zu beziehen, über die dann gesprochen wird. Hier haben wir selber auch unsere Hausaufgaben zu machen.
Den Muslimen wäre viel geholfen, wenn den Fundamentalisten und Islamisten das Monopol streitig gemacht werden könnte, im Namen aller Muslime zu sprechen. Solange Politik und "öffentliche Meinung" (Medien) bei uns diesen Monopolanspruch unterstützen, haben aufklärende Bemühungen über die zivilisatorischen und spirituellen Potenzen im Islam kaum eine Chance, bekannt oder wirksam zu werden.
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Nach Nazi-Vergleichen: Ruth Singer wird versetzt
LIESTAL. - Der Nazi-Vergleich mit der Schweiz und der Vergleich des Baselbieter Kantonsveterinärs Ignaz Bloch mit Hitler haben personelle Folgen: Ruth Singer, Mitarbeiterin des Informationsdienstes der Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD), kehrt nicht mehr an ihren Posten im direkten Umfeld von Baudirektorin Elsbeth Schneider (CVP) zurück. Vielmehr werde die Mitarbeiterin eine "andere Aufgabe" innerhalb der Direktion übernehmen, heisst es in einem heute Donnerstagmorgen veröffentlichten Communiqué. Der Entscheid sei "in Absprache und im Einvernehmen" mit der Mitarbeiterin erfolgt.
Frau Singer, Besitzerin eines American Staffordshire Terriers und Mitbegründerin der "IG gegen die Diskriminierung von Hunden bestimmter Rassen" hatte auf einer Website von Kampfhundfreunden die Verhältnisse in der Schweiz mit dem Nazi-Regime verglichen. Später tauchte auf der Website der IG ein anonymer Eintrag auf, der Kantonsveterinär Ignaz Bloch mit Hitler verglich. Schliesslich stand die Vermutung im Raum, dass Frau Singer über ihren staatlichen Account private E-Mails der Hunde-IG an die Medien verschickte.
Wie Regierungsrätin Elsbeth Schneider gegenüber OnlineReports erklärte, habe sie mit der immer noch zu hundert Prozent krank geschriebenen Frau Singer ein "sehr klares, konsequentes und strenges Gespräch" geführt, dabei aber auch ihren angeschlagenen gesundheitlichen Zustand in Betracht gezogen. Am Schluss des Gesprächs habe Frau Singer zugesagt, dass eine neutrale Person in Form des direktionsinternen Leiters der EDV-Abteilung ihren Mail-Verkehr sichten dürfe. Elsbeth Schneider geht davon aus, dass Frau Singer "noch längere Zeit abwesend" sein und dann einen noch nicht näher bestimmten "Sekretariatsposten in einer Dienststelle" übernehmen wird.
Nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen Frau Singer wurde teilweise verlangt, die Mitarbeiterin müsse den staatlichen Dienst quittieren. Diese Strafe wäre nach Meinung von OnlineReports unverhältnismässig gewesen. Mit der jetzigen Lösung hat Regierungsrätin Elsbeth Schneider einen angemessenen Entscheid getroffen. (9. Februar 2006)

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Basler Parlament fordert Taten gegen Feinstaub
BASEL. - "Zügig und mit allem Nachdruck" soll die Basler Regierung den Luftreinhalteplan 2004 gemäss den Beschlüssen des Grossen Rates vom Mai 2005 vorantreiben und "im Hinblick auf den nächsten Winter ein konkretes Massnahmenpaket ausarbeiten, das bei zu hoher Feinstaubkonzentration zum Einsatz kommt". Diese Resolution fasste der Basler Grosse Rat an seiner heutigen Sitzung. Grund der Entschliessung waren die massiven Feinstaub-Konzentrationen der letzten Wochen, die die geltenden Grenzwerte auch in Basel-Stadt zum Teil um ein Mehrfaches überschritten. "Die hohen Schadstoffbelastungen der Luft führen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Bevölkerung, insbesondere von Kindern und älteren Menschen, die sehr beunruhigend sind. Der Grosse Rat ist sich bewusst, dass nur mittel- und langfristige Massnahmen zu einer nachhaltigen Verbesserung der Luftqualität führen können. Entsprechende Massnahmen sind nun rasch in Koordination mit Bund und Kantonen und der deutschen und französischen Nachbarschaft anzugehen" heisst es in der Resolution weiter, die mit dem Aufruf an die Bevölkerung schliesst, "bereits jetzt freiwillig auf unnötige Fahrten mit dem Auto und auf Cheminéefeuer zu verzichten". (8. Februar 2006)

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H2 soll doch durchgehenden Tunnel erhalten
FÜLLINSDORF/LIESTAL. - Weitere Bewegung im Streit um die Tunnelöffnung der H2 bei Füllinsdorf: Drei Landräte fordern in einer dringlichen Motion einen durchgehenden Tunnel und dafür einen Kredit von 35 Millionen Franken.
In ihrer Finanzierungsvorlage zum Bau der Schnellstrasse H2 zwischen Liestal und Augst geht die Baselbieter Regierung von einem Projekt aus, das nicht dem vom Volk bewilligten Generellen Projekt entspricht: Der Tunnel wird im Bereich "Schönthal" über 200 Meter geöffnet (Bild links) - genau an jenem Ort, an dem sich das Alters- und Pflegeheim der Gemeinden Füllinsdorf und Frenkendorf befindet. Insbesondere Füllinsdorf, das den Bau der H2 fast einheillig befürwortete, fühlt sich durch die mit Sicherheits- und Kostenargumenten begründete Projektänderung der Regierung verschaukelt. Die Bau- und Umweltschutzdirektion kündigte bereits an, die über 250 Füllinsdörfer Beschwerden gegen die geänderten Pläne würden "wahrscheinlich" abgelehnt.
Jetzt schalten sich drei Landräte unterschiedlicher Couleur aus den Gemeinden Füllinsdorf und Frenkendorf in die Debatte ein: Rudolf Keller (Schweizer Demokraten), Eric Nussbaumer (SP) und Karl Willimann (SVP) fordern in einer dringlichen Motion einen Zusatzkredit von 35 Millionen Franken für eine "volle Tunnellösung" der H2 - also ohne Unterbrechung auf Füllinsdörfer Gemeindegebiet. Mit dem Kredit sollen insbesondere auch die Auflagen der Tunnelsicherheit erfüllt werden können. Die Motion fordert, das von der Regierung kürzlich vorgelegte Finanzierungsgesetz gegebenenfalls gleichzeitig mit dem Zusatzkredit dem Volk zur Abstimmung zu unterbreiten.
Wie Landrat Rudolf Keller gegenüber OnlineReports erklärte, ist der Vorstoss mit den einzelnen Mitglieder der betreffenden Parteien "noch nicht abgesprochen". Der Vorstoss sei eine Reaktion auf das H2-Finanzierungsgesetz, das von einem unterbrochenen Tunnel ausgeht. Gemäss Keller "geht es aber nicht an, dass einem Altersheim der Feinstaub, Dreck und Lärm zugemutet wird". Eine Bauverzögerung sieht Keller "nicht unbedingt". Anderseits wäre eine Verzögerung um ein oder zwei Jahre nicht von Bedeutung "in einem Projekt mit vierzigjähriger Geschichte". Dass die Regierung eine Tunnelöffnung vorlegt, hat laut Keller "nichts" mit Sicherheit zu tun: "Das ist eine reine Sparübung." (8. Februar 2006)

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SBB: Hans Martin Tschudi wirft das Handtuch
BASEL. - Überraschende Mutation bei den SBB: Nach nur einem Jahr verlässt der frühere Basler Regierungsrat Hans Martin Tschudi (54) die Stelle eines Leiters des Regionalverkehrs Nordwestschweiz. Tschudi hatte die Führungsfunktion am 1. August letzten Jahres angetreten und wird per 1. August dieses Jahres "auf eigenen Wunsch" aus dem Unternehmen ausscheiden, wie die SBB heute Mittwoch bekanntgaben. Tschudis Nachfolger ist Ulrich Landolt (39). Er arbeitet seit 1998 bei der SBB und leitete verschiedene Grossprojekte in der strategischen Angebotsplanung beim Regional- wie auch beim Güterverkehr.
Die Wahl Tschudis zum SBB-Chef Nordwestschweiz war letzten April bekannt gegeben worden. Der Jurist war während mehr als einem Jahrzehnt Basler Justizdirektor. Nach dem ersten Wahlgang der Regierungsratswahlen vom Herbst 2004 war er überraschend nicht mehr zum zweiten Wahlgang angetreten. (8. Februar 2006)

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Oberrheinrat: SVP protestiert gegen Nicht-Wahl Bachmanns
BASEL. - Eine scharfe Reaktion hat die heutige Nicht-Wahl von Grossrat Kurt Bachmann in den Oberrheinrat bei der SVP ausgelöst: Die bürgerliche Oppositionspartei spricht von "Machenschaften der Politfilz GmbH, Ausgrenzung und Diskriminierung". Damit gemeint ist nicht nur die grüne Allianz, sondern auch die Parteien CVP und die FDP. Mit ihrer Unterstützung wurde im Basler Grossen Rat heute Mittwochmorgen als Nachfolgerin von Katharina Herzog (SP) die Grüne Karin Haeberli in den Oberrheinrat gewählt, während SVP-Kandidat Bachmann, unterstützt von seiner eigenen Partei und Stimmen der Liberalen, auf der Strecke blieb. Mit Bachmanns Nicht-Wahl bleibe die SVP-Wählerschaft "von einem über die Kantons- und Landesgrenzen hinaus wirkenden wichtigen Gremium ausgeschlossen". Die SVP sei "über dieses fiese Vorgehen der Parteien SP, Grünes Bündnis, FDP, CVP, DSP und VEW masslos enttäuscht". Der auf bürgerlicher Seite "dringende Gesinnungswandel, der zu einer echten bürgerlichen Allianz hätte führen sollen, hat offensichtlich nicht stattgefunden. Die Führung der CVP und FDP ist nicht in der Lage, in Basel eine Wende zum Besseren zu bewegen. Die Abgrenzung zur SVP ist stärker, intensiver und gesuchter als gegen Links", schreibt die SVP in einer Medienmitteilung.
Schon am 11. Januar hatte ein Wahlgeschäft die SVP hart getroffen, als der Grosse Rat an Stelle des offiziellen SVP-Kandidaten Michel-Remo Lussana die Grüne Brigitta Gerber als Statthalterin (Vizepräsidentin) des Kantonsparlaments wählte. (8. Februar 2006)

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CMS: 327'000 Franken für fünf Projekte
BASEL. - Die Christoph Merian Stiftung unterstützt fünf Projekte in den Bereichen Soziales und Kultur mit insgesamt 327'000 Franken.
An das Projekt "Deutsch im Quartier - Quartierkurse für Neuzuzügerinnen" des Kurszentrum K5 leistet die Christoph Merian Stiftung aus dem Ertragsanteil der Bürgergemeinde einen Beitrag von jeweils maximal 40'000 Franken für die Jahre 2006 bis 2008. Neu zugezogene Frauen ausländischer Herkunft, meist Mütter mit kleinen bzw. schulpflichtigen Kindern, erlernen in den Quartierkursen einerseits die deutsche Sprache, andererseits erhalten sie einen Einstieg ins Quartierleben.
Den Treffpunkt für Stellenlose im Gundeli unterstützt die Christoph Merian Stiftung seit dem Jahr 2000. Der Treffpunkt erfüllt die Aufgabe, "gute Stube" für bedürftige Menschen ohne Arbeit und soziales Netz im Gundeldinger Quartier zu sein. Für ältere und vereinsamte Menschen sowie IV-Beziehende ist der Treffpunkt ein wichtiger Aufenthalts- und Verpflegungsort. Das warme Mittagessen, das Gespräch mit der Treffpunktleiterin, die Vermittlung einer Wohnung oder einer Gelegenheitsarbeit sind Stützen im Alltag dieser Menschen. Die Christoph Merian Stiftung fördert den Verein Treffpunkt für Stellenlose Gundeli in den Jahren 2006 bis 2008 mit je 40'000 Franken, insgesamt 120'000 Franken, aus dem Ertragsanteil der Bürgergemeinde.
Literatur bildet innerhalb des Bereiches Kultur einen Schwerpunkt bei der Fördertätigkeit der Christoph Merian Stiftung. Neben dem Ganzjahresengagement Literaturhaus Basel gehört das Literaturfestival Basel zu den Hauptengagements der Stiftung in diesem Schwerpunkt. Die Stiftung unterstützt das Literaturfestival Basel seit seinem Beginn im Jahr 1997. Seit 2003 wird das Festival im Rahmen der Buchmesse BuchBasel organisiert. Das Literaturfestival leistet einen bedeutenden Beitrag zur Literaturförderung auf breiter Ebene - speziell auch für Kinder und Jugendliche. Die Christoph Merian Stiftung unterstützt den Verein Literaturfestival Basel für das Literaturfestival 2006 mit 50'000 Franken.
Der Verein Kaskadenkondensator (Kasko) organisiert im ehemaligen Kaskadenkondensator-Raum der Brauerei Warteck seit 1994 ein regelmässiges, experimentelles Programm in den Bereichen zeitgenössische bildende Kunst und Performances. Der Verein ist eine eigenständige Institution innerhalb des Werkraums Warteck pp und wurde von der Christoph Merian Stiftung in den Jahren 1999 bis 2002 finanziell unterstützt. Im Jahr 2006 fördert die Stiftung den Kasko mit einem Beitrag von 7'000 Franken und in den Jahren 2007 und 2008 mit je 10'000 Franken.
Im Weiteren unterstützt die Christoph Merian Stiftung "imagine", den Jugendkulturevent gegen Vorurteile, Rassismus und Gewalt, mit 10'000 Franken. Das "imagine" wird von Jugendlichen für Jugendliche organisiert und findet am 2. und 3. Juni 2006 auf dem Barfüsserplatz in Basel statt. (8. Februar 2006)

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Taxi-Gangster weiter aktiv: 5'000 Franken Belohnung
PRATTELN. - Drei weitere Überfälle auf Taxifahrer im Baselbiet ereigneten sich letztes Wochenende. Eine Belohnung von 5'000 Franken setzt jetzt die Polizei für Hinweise aus, die zur Ergreifung der Täter führen.
Am Sonntagnachmittag stieg in Basel ein Mann in ein Taxi und liess sich nach Pratteln fahren. In seiner Begleitung befand sich eine Frau mit einem kleinen Hund an einer Metallleine. Beim Herrenweg bedrohte der Fahrgast den Taxichauffeur mit einem Messer, worauf dieser die Flucht ergriff. Der Täter setzte sich ans Steuer und fuhr mit dem Taxi bis zur Mattenstrasse, wo er das Taxi stehen liess und mitsamt dem Portemonnaie des Taxifahrers flüchtete.
In der Nacht auf vorgestern Montag stieg ein Mann vor dem Parkhaus St. Jakob in Basel in ein Taxi und wollte nach Pratteln gefahren werden. Dort dirigierte er den Fahrer an den Höhenweg, wo er ein Messer zog und den Taxifahrer bedrohte. Dieser ergriff samt Portemonnaie die Flucht - der Täter auch.
Am Montagabend stieg in Rheinfelden ein Mann in ein Taxi mit dem Ziel Pratteln. Am Chäferberg ergriff er das Portemonnaie der Taxifahrerin, welche sich vorerst zur Wehr setzte. Als der Täter ein Messer zog, liess sie das Portemonnaie los und der Täter flüchtete in unbekannte Richtung.
Damit ist es seit Jahresbeginn zu sieben vergleichbaren Delikten gekommen. Fünf der sieben Fälle spielten sich in Pratteln ab. Die Polizei hat eine Sonderkommission eingesetzt uind mahnt zu erhöhter Wachsamkeit und Vorsicht. Es könne "nicht ausgeschlossen werden, dass es sich in allen Fällen um den gleichen Täter handelt". Das gesamthaft erbeutete Diebesgut wird mit mehreren tausend Franken beziffert.
Gesucht wird ein Mann mit dem folgenden Signalement: 20 bis 30 Jahre alt, mittelgross, mittlere Statur, braune Augen, dunkle, kurze Haare, schmale Lippen, der Mann hat einen schrägen, nach rechts hochgezogenen Mund, helle Hautfarbe, trägt am linken Ohr eventuell einen glänzenden Ohrstecker und spricht Baseldeutsch. Er trug stets dunkle bis schwarze, gepflegte Kleider und evt. einen Dreiviertel-Wollmantel. Er wird als gepflegte Erscheinung mit guten Umgangsformen beschrieben.
Zudem sucht die Polizei die Frau, die beim Überfall vom Sonntag dabei war. Sie ist 23 bis 25 Jahre alt, 165 bis 168 cm gross, von mittlerer Statur, hat ein schmales, längliches Gesicht, dunkle, glatte, mittellange Haare, braune Augen, spricht Baseldeutsch und trug eine dunkle Jacke. Die Frau hatte einen kleinen, hellbraunen bis schwarzen Hund an einer Metallleine bei sich, evt. handelt es sich um einen Chihuahua oder einen Jack Russel.
Hinweise: Telefon 061 926 35 35, an jeden anderen Polizeiposten oder via Notruf 117 oder 112. (8. Februar 2006)

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"Die Anlage zur Gewalt steckt in uns allen"
BASEL. - Professor Ueli Mäder sprach frei, engagiert und liess die rechte Hand schwungvoll Schwerpunkte unterstreichen. Und davon gab es heute Dienstagabend etliche - bei der öffentlichen Antrittsvorlesung des Ordinarius für Soziologie an der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Basel. Das Thema "Gewalt in der Moderne: Perspektiven der Konfliktforschung" wie auch die Beliebtheit des sich treu gebliebenen Soziologen hatte die gemeinsame Aula des Museums der Kulturen und des Naturhistorischen Museums rammelvoll gefüllt - mit Universitätsgrössen, Studierenden, Freunden und Interessierten.
Mäder gab einen Einblick in die Geschichte der Gewalt, ihre verschiedenen Formen und die Interpretationen ihrer Ursachen. Noch in keinem Jahrhundert habe es so viele Tote gegeben wie im letzten, erinnerte er. Die Gewalt gehöre ohne Zweifel zur Moderne, wobei ihre strukturelle Form, die sich etwa in sozialer Ungleichheit wie Armut oder Reichtum manifestiere, seiner Ansicht nach vernachlässigt werde. Dann kam er auf die Basler Studien zur Jugendgewalt zu sprechen. Heute erlebten Jugendliche Gewalt häufig als nützlich, sinnvoll und Identität stiftend. (Exakt bei diesem Thema erschallte der heftige Schrei eines Säuglings. Mäder gestand heiter: "Das war unser Grosskind!".)
Dezent, aber bestimmt distanzierte sich der Lehrbeauftragte von jenen Kollegen, welche die Ursachen der Gewalt einseitig in der Gesellschaft oder beim Individuum geortet haben wollen. Damit werde die eine oder andere These verharmlost. Für ihn gehörten Gesellschaft und Individuum zusammen und müssten auch entsprechend erforscht werden, machte Ueli Mäder klar.
Bei "working poor" entdeckte er zusammen mit seinen Mitarbeitenden neuerdings überraschende Reaktionen, bei denen die Resignation in Empörung umschlage. Zitat eines Betroffenen: "Wer arbeitet, hat keine Zeit zum Geldverdienen." Was sich hier abspiele, ob die Wut die Wahrnehmung und Durchsetzung der eigenen Bedürfnisse verstärke, sei für ihn eine ebenso wichtige Frage wie etwa die Bildung neuer Identitäten in der pluralisierten Gesellschaft. Der Soziologe rief sodann den Anwesenden in Erinnerung, dass Gewalttäter oft ganz normale Menschen sind. "Die Disposition zur Gewalt steckt in uns allen." Wichtig sei die Bereitschaft jedes Einzelnen, das Problem Gewalt anzugehen.
Ueli Mäder, der seit April 2002 das Institut für Soziologie interministisch leitete und den der Universitätsrat am 1. April 2005 zum Ordinarius für Soziologie gewählt hatte, schloss mit einem Graffiti-Zitat: "Wir scheitern nicht an den Niederlagen, die wir erleiden, sondern an den Auseinandersetzungen, die wir nicht wagen." (7. Februar 2006)

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Panik auf der "Dalbe-Fähre": Verpuffung am Geburtstagsfest
BASEL. - Zu einem ernsthaften Zwischenfall kam es gestern Montagabend auf der Basler St. Alban-Fähre "Wild Maa", auf der mehrere Gäste einen 50. Geburtstag feierten. Dabei soll es im Bereich der mit Gas betriebenen Heizung zu einer mit einem lauten Knall verbundenen Verpuffung gekommen sein. Dadurch gerieten die Gäste laut einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft in Panik und flüchteten auf den Fährsteiger, wobei sich einige leichtere Verletzungen zuzogen. Die Fähre, die für Festivitäten wie etwa einen Fondue-Plausch gemietet werden kann, war zum Zeitpunkt der Verpuffung an der Grossbasler Seite angelegt, so dass die Passagiere das Schiff ungehindert verlassen konnten. Erst heute Dienstagvormittag wurde der Vorfall der Rheinpolizei zur Kenntnis gebracht, die sofort die notwendigen Untersuchungen einleitete. Auch die Ermittlungen des Kriminalkommissariates wurden aufgenommen und die Abklärungen über die genaue Unfallursache durch die kriminaltechnische Abteilung sind im Gange. Die erste Annahme, wonach von einer möglichen Verpuffung im Heizungsbereich ausgegangen werden muss, erscheint als höchst wahrscheinlich. Gemäss Angaben der Verantwortlichen der Rheinpolizei hat die "Dalbe-Fähre" (Volksmund) selbst keinerlei Schaden erlitten und der Fährbetrieb kann ungehindert durchgeführt werden. (7. Februar 2006)

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Jugendliche mit Baseballschlägern attackiert und verletzt
BINNINGEN. - Von unbekannten Hip-Hoppern überfallen und verletzt wurde am Samstagabend eine Gruppe Jugendlicher, die sich auf dem Heimweg von einem Konzert im Jugendhaus Binningen befand. Die Opfer waren nach 23 Uhr mit ihren Fahrrädern unterwegs, als sie vorerst von zwei Tätern attackiert wurden. Während die restlichen Angegriffenen flüchten konnten, wurden zwei 14- und 13-jährige Knaben von ihren Fahrrädern geworfen. Danach wurden sie laut der Aussage eines Zeugen von sechs bis acht Vermummten, die im Gebüsch gelauert hatten, mit den Füssen getreten und mit Baseballschlägern geschlagen. Die beiden Opfer mussten mit Prellungen und Gesichtsverletzungen ins Spital eingeliefert werden. Von den Tätern, die Kleider im Hip-Hop-Stil trugen, fehlt bisher jede Spur. Die Polizei sucht Zeugen: 061 926 35 35. (7. Februar 2006)

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Knabe (10) bei Sturz in Tobel schwer verletzt
ANWIL. - Schwer verletzt blieb gestern Montagnachmittag in Anwil ein Knabe liegen, nachdem er beim Spielen rund 20 Meter tief in ein Tobel gestürzt war. Zwei 10jährige Knaben spielten unterhalb der Kläranlage auf dem zugefrorenen Riedmattbächli. Auf der Eisfläche des Wasserfalls rutsche ein Knabe aus und stürzte dabei in das Tobel. Zu seiner Bergung musste ein Rega-Helikopter eingesetzt werden. (7. Februar 2006)

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TCS: Tempo 80-Alibiübung "unverzüglich" abbrechen
FÜLLINSDORF. - "Unverzüglichen" soll nicht nur die Schnellstrasse H2 bei Liestal gebaut werden. "Unverzüglich" soll die Baselbieter Regierung auch "die zur Verbesserung der Feinstaubsituation untaugliche Massnahme Tempo 80" einstellen. Dies forderte die TCS-Sektion beider Basel heute Montag. Diese Aktion, die "Automobilisten zu Sündenböcken degradiert, obschon diese nur wenig zu den Feinstaub-Emissionen beitragen", sei wirkungslos, unverhältnismässig und daher rechtlich auch nicht zulässig. Der TCS setze sich für wirkungsvolle und nachhaltige Lösungen zur PM10-Reduktion ein, wie sie unter anderem von Bundesrat Moritz Leuenberger im "Aktionsplan gegen Feinstaub" empfohlen werden. (6. Februar 2006)

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Vosseler will wieder fasten: Gegner geben nicht auf
BASEL. - Nach der Rodung der Bäume im Projektgelände der Zollfreistrasse will der Basler Umweltaktivist Martin Vosseler (Bild, heute Morgen) ab Mittwoch wieder eine Fastenaktion durchführen. Wie er heute Montagnachmittag an einer Medienkonferenz ausführte, soll es sich um ein "unbefristetes Wasserfasten" handeln. Dazu wird er eine ehemalige Zelle des früheren Untersuchungsgefängnisses Lohnhof beziehen. Bei seiner letzten Fastenaktion auf dem Projektgelände vor rund zwei Jahren ernährte sich der Anführer der Strassengegner während 26 Tagen von blosser Flüssigkeit. "Ich bin bereit, hier mein Leben zu lassen", sagte er damals gegenüber OnlineReports. Mit seiner Aktion will er auch "schauen, ob sie auf andere Leute überspringt".
Mit seiner Fastenaktion soll der Arzt Vosseler aber nicht allein bleiben. "Wir machen weiter. Es darf da nicht aufhören." Denn jetzt werde der Kampf gegen die Zollfreistrasse auf einer "existenzielle und spirituelle Ebene" weiter geführt. In der Krypta der Leonhardskirche - einem "ganz besonderen Kraftort Basels" - sollen sich ab Mittwoch täglich während drei Stunden Gleichgesinnte zur Besinnung treffen. Vosseler drückte die Hoffnung aus, dass der stille Protest auch in weiteren Kirchen der Schweiz Kreise ziehe.
Durch die Rodung der Bäume liess sich der Umweltaktivist nicht beirren. Die jetzige Situation sei ein "Prüfstein" für die Gesellschaft: "Es braucht eine Wende, wenn wir eine Chance haben wollen", sagte Vosseler, der heute Nachmittag als einer der letzten Okkupanten das von der Polizei geräumte Camp verliess. Die Katastrophen der Klimaveränderung, aber auch die Feinstaub-Gefahren seien unübersehbare Signale dafür, "dass wir aus der Hamstertrommel der Selbstzerstörung heraus finden müssen".
Die "IG Auenpark am Schlipf" warb indes für ihre Wiese-Initiative, die im Kanton Basel-Stadt kommendes Wochenende zur Abstimmung kommt und die Erhaltung der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten entlang des Flusslaufs der Wiese fordert. Koordinator Dieter Stumpf: "Die Initiative ist jetzt erst recht wichtig. Dieser Mist ist noch nicht geführt." Sollte sie das Volk allerdings ablehnen, dann, so Vosseler, "sind wir für den Kampf gegen die Strasse nicht mehr legitimiert".
Die Rodung der gut hundert Bäume im Projektgebiet soll nach Angaben der Basler Kantonspolizei bereits im Verlauf des heutigen Abends abgeschlossen sein. (6. Februar 2006)

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Zollfreistrasse: Vorstoss zu Rodungsbewilligung
RIEHEN/BASEL. - In allerletzter Minute vor dem Beginn des Baus der Zollfreistrasse will der Basler SP-Grossrat Beat Jans die von der Kantonsregierung sanktionierte Rodungsbewilligung widerrufen lassen. In einer Interpellation nimmt der Parlamentarier auch Bezug auf Aussagen, die der frühere Bundesgerichtspräsident und Strafrechtsprofessor Martin Schubarth vor wenigen Tagen gegenüber OnlineReports machte. Jans will von der Regierung wissen, ob die deutsche Bauherrschaft sämtliche notwendigen Grundlagendaten, Berechnungen und Nachweise auch als Beweissicherung zur Verfügung gestellt habe, damit die zu realisierenden und vom Regierungspräsidium Freiburg angebotenen Schutzmassnahmen nachvollziehbar überprüft und genehmigt werden könnten. Weiter wird die Frage gestellt, ob die Regierung ihre am 2. November letzten Jahres gemachte Aussage bestätige, dass bis zur befriedigenden Klärung der Rutschgefahr und der Trinkwassersicherung nicht gebaut werden darf. Jans fragt schliesslich: "Ist die Regierung bereit, im Falle einer Annahme der Wiese-Initiative ihren Verpflichtungen aus diesem Volksentscheid nachzukommen und die Vereinbarkeit des Strassenbaus mit dem Europäischen Artenschutzübereinkommen überprüfen zu lassen?" (5. Februar 2006) 
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Vier BVB-Tramzüge massiv beschädigt
ALLSCHWIL. - Vier Fälle von massiven Sachbeschädigungen gegen Tramzüge der BVB-Linie 6 ereigneten sich gestern Freitagabend und heute Samstagvormittag im Bereich der Endstation Allschwil-Dorf. Am Freitagabend zwischen 21.54 und 22.34 Uhr wurde in drei Fällen jeweils eine Fensterscheibe eines Tramzuges massiv beschädigt, heute Samstag Vormittag um 09.20 Uhr ereignete sich ein weiterer Fall. In einem Fall ging die Scheibe in Brüche, in drei Fällen erfolgte eine Splitterung der Scheibe. Verletzt wurde niemand. Gemäss den bisherigen polizeilichen Erkenntnissen wurde in allen vier Fällen von aussen aus etlichen Metern Distanz ein Gegenstand - vermutlich ein Stein - mit beträchtlicher Geschwindigkeit gegen das stets stehende Tram geschleudert. Von Schüssen ist ausdrücklich nicht auszugehen. Der Sachschaden beläuft sich auf mehrere tausend Franken. Es ist Anzeige gegen Unbekannt erstattet worden. Zeugen gesucht: 061 926 35 35. (3. Februar 2006)

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Ex-Bundesrichter Schubarth: "Bäume dürfen nicht gefällt werden"
LAUSANNE/BASEL. - Nach Meinung des früheren Bundesgerichtspräsidenten und Strafrechtsprofessors Martin Schubarth dürfen die Bäume im Projektgebiet der Zollfreistrasse nicht vor der Abstimmung über die Wiese-Initiative vom 12. Februar gefällt werden. Der gebürtige Basle r, der in Lausanne lebt und als Anwalt arbeitet, übt im OnlineReports-Interview auch Kritik an der Basler Regierung, die sich dem "Druck deutscher Behörden" gebeugt habe.
OnlineReports: Herr Schubarth: Kann die Basler Regierung jetzt die Rodung des Projektgeländes anordnen?
Martin Schubarth: Die Rodung der Bäume hat keinen Selbstzweck, sondern würde erfolgen im Hinblick auf den geplanten Bau der Zollfreistrasse. Daraus folgt, dass die Rodung erst vorgenommen werden darf, wenn sämtliche Voraussetzungen für den Bau dieser Strasse gegeben sind.
OnlineReports: Sind sämtliche Voraussetzungen gegeben?
Schubarth: Offensichtlich nicht. Gemäss Artikel 2 der Technischen Vereinbarung aus dem Jahre 1976 ist eine Voraussetzung für den Bau ein abgeschlossenes Enteigungsverfahren. Diese Voraussetzung ist nicht gegeben, weil dieses Verfahren immer noch läuft. Ein weiterer Grund: Die Regierung hat ihrer Interpellationsbeantwortung vom 1. November 2005 zur Frage der Erdrutschgefahr deutliche und berechtigte Vorbehalte angebracht. Wenn die Regierung konsequent ist, dann muss sie im Lichte der dort gemachten Ausführungen sagen, dass die Voraussetzungen für den Bau einstweilen nicht gegeben sind, weil das Risiko eines Erdrutsches viel zu gross ist. Dann geht es aber nicht an, eine Fällung von Bäume vorzunehmen, die sich später möglicherweise als unnötig, vorschnell und überflüssig erweist.
OnlineReports: Aber die deutsche Regierung verfügt doch nun über eine rechtskräftige Rodungsbewilligung.
Schubarth: Sogar wenn eine rechtskräftige Rodungsbewilligung vorliegt, muss man sie im Zusammenhang mit dem ganzen Projekt sehen. Wenn jemand in Basel-Stadt ein Haus abbrechen will, erhält er die Abbruchbewilligung nur dann, wenn die Voraussetzungen für den Neubau inklusive Finanzierungsnachweis hinreichend gesichert sind. Entsprechend würde ich annehmen, dass das Fällen eines Baumes im Hinblick auf die Errichtung einer Baute nur erfolgen darf, wenn der Bau nachher auch wirklich realisiert werden kann. Wen ich auf einem schönen Grundstück eine wunderschöne Linde habe, dann darf ich sie nicht vorsorglich abholzen, sondern nur dann, wenn sämtliche Voraussetzungen für den Bau eines Hauses gegeben sind.
OnlineReports: Haben die Enteignungsverfahren einen Einfluss auf den Baubeginn?
Schubarth: Ja, in dem Sinne als gemäss Vereinbarung mit den Bauarbeiten erst dann begonnen werden darf, wenn das Gericht die vorzeitige Besitzeinweisung beschlossen hat, was meines Wissens noch nicht geschehen ist.
OnlineReports: Was sagen Sie zur Basler Regierung, die entgegen ihren eigenen Aussagen nun doch vor der Abstimmung über die Wiese-Initiative roden lassen will?
Schubarth: Wenn die Regierung das wirklich will, was ich aus Distanz nicht beurteilen kann, bin ich erschrocken über das staatsbürgerliche Verständnis, das in dieser Haltung zum Ausdruck kommt. Es ist doch ganz klar, dass im demokratischen Rechtsstaat Schweiz die Abstimmung von 12. Februar abgewartet wird, und nicht unter dem Druck deutscher Behörden, denen die Bedeutung unserer Volksrechte offensichtlich fremd sind, eine Rodungsanordnung gegeben wird. Falls sich ein positives Ergebnis zur Initiative ergibt, wird man in Ruhe über die sich daraus ergebenden Folgen für die verantwortlichen Behörden, insbesondere für die Regierung, nachdenken. Nach meiner Meinung sind alle Behörden, vor allem auch die Regierung, verpflichtet, im Rahmen des Möglichen den Initiativzweck zu verfolgen.
OnlineReports: Die Wiese-Initiative fordert keinen Verzicht auf die Zollfreistrasse, sondern nur "gesetzgeberische Massnahmen zum Schutz der Naturgebiete entlang des Flusslaufs der Wiese" und auch ein "zeitweiliges Nutzungsverbot".
Schubarth: Es ist richtig, dass die Initiative nicht ein direktes Verbot verlangt. Allein eine vertiefte Überprüfung der bisher nicht beantworteten Fragen - insbesondere der Bedeutung der Berner Artenschutz-Konvention - könnte aber zur Folge haben, dass eine andere Bauweise vorgesehen werden muss. Ich erinnere daran, dass an der ausserordentlichen Grossratssitzung auch eine Tunnelvariante zur Diskussion gestellt wurde. Das zeitweilige Nutzungsverbot, übertragen auf die Zollfreistrasse, bedeutet, dass mindestens ein Moratorium bis zur Abklärung der offenen Naturschutzfragen ins Auge gefasst werden müsste. (3. Februar 2006) 
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Vertrag mit FCB-Stürmer Eduardo verlängert
BASEL. - Der FC Basel und sein brasilianischer Stürmer Eduardo Adelino da Silva (26) haben sich geeinigt. Der bisherige Kontrakt, der kommenden 30. Juni ausgelaufen wäre, wurde vorzeitig um zwei weitere Jahre bis am 30. Juni 2008 verlängert, dies mit einer zusätzlichen einsatzabhängigen Verlängerung bis am 30. Juni 2009. Eduardo spielte, bevor er im Sommer 2005 zum FCB stiess, bei Vasco da Gama und danach beim belgischen Club SC Charleroi sowie beim französischen Erstdivisionär FC Toulouse. Für den FCB bestritt Eduardo in seinem ersten halben Jahr 18 Wettbewerbsspiele und erzielte dabei sechs Treffer. (3. Februar 2006)

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Einsprache gegen Mobilfunk-Antenne auf Pax-Gebäude
BASEL. - Die frühere Basler SVP- und SBP-Grossrätin Alexandra Nogawa hat mit 26 MitunterzeichnerInnen Einsprache gegen die geplante Mobilfunkanlage auf dem Pax-Gebäude am Aeschenplatz 13 in Basel erhoben. Laut einer Medienmitteilung der Einsprecherin werden "bereits jetzt in nächster Nähe die Grenzwerte überschritten, so dass eine zusätzliche, unnötige Strahlenbelastung die Gesundheit der Anwohner gefährden würde". (3. Februar 2006)

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Betragter Mann auf Zebrastreifen angefahren und schwer verletzt
OBERWIL. - Zu einer folgenschweren Kollision zwischen einem Roller und einem 83-jährigen Mann kam es gestern Donnerstagabend kurz vor 19.30 Uhr auf der Hauptstrasse in Oberwil. Der betagte Mann war dabei, den Fussgängerstreifen auf der Höhe der Liegenschaft Nummer 53 zu überqueren, als er auf der Richtung Biel-Benken führenden Fahrspur von einem Motorroller erfasste wurde. Der Mann erlitt dabei schwere Verletzungen und musste ins Spital überführt werden. Die 36-jährige Lenkerin des Rollers sagte aus, sie den Mann auf dem Fussgängerstreifen "völlig übersehen" (so die Polizeimeldung). (3. Februar 2006)

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Als Frau verkleideter Mann stach bei der "Heuwaage" zu
BASEL. - Mit einem Messer verletzt wurde heute Freitagmorgen gegen 4 Uhr in Basel ein Mann bei einer gewalttätigen Auseinandersetzung. Laut ersten Ermittlungen war es auf der Höhe des Taxistandplatzes Heuwaage / Binningerstrasse zwischen einer als Frau gekleideten männlichen Person und einem 25-jährigen Deutschen zu einer Auseinandersetzung gekommen war. In deren Verlauf wurde der Deutsche mit einem Messer im Gesicht verletzt und musste deshalb in die Notfallstation eingewiesen werden. Die zustechende Person fuhr anschliessend per Taxi zum Bahnhof SBB und begab sich von dort via Passerelle ins Gundeldingerquartier. Weshalb es zu der Auseinandersetzung gekommen war, ist nicht klar.
Gesucht wird: Unbekannte Person, ca. 25-35 Jahre alt, gepflegte Erscheinung, dunkle lang gewellte Haare, sprach Deutsch, asiatisches Aussehen, trug schwarzen Mantel, blauen Pullover, schwarze Hosen, hohe Schuhe. Angaben: 061 267 71 11. (3. Februar 2006)

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Frau beim Liestaler Bahnhof überfallen und beraubt
LIESTAL. - Einen Raubüberfall auf eine 49-jährige Frau verübten gestern Donnerstagnachmittag zwei Männer in Liestal zwei unbekannte Männer. Die Attacke ereignete sich zwischen 14.14 und 14.20 Uhr im Gebiet des Bahnhofs, zwischen dem dortigen Fast-Food-Restaurant und der Post. Die Frau wurde durch einen Fusstritt von hinten zu Boden gestossen, anschliessend wurde ihr von einem der Männer die Handtasche entrissen. Darin befand sich ein grösserer Bargeldbetrag. Die unbekannte Täterschaft flüchtete daraufhin via Fussweg ins Gebiet "Allee". Das Opfer blieb unverletzt und kam mit dem Schrecken davon. Die Frau hatte das Geld zuvor unweit vom späteren Tatort bei einer Bank abgehoben und sich auf dem Weg zur Post befunden. Es ist nicht auszuschliessen, dass die Frau beim Geldabheben von der Täterschaft beobachtet worden war.
Zeugen gesucht: Einer der Täter ist 20 bis 25 Jahre alt, 170 bis 175 cm gross, schlanke Statur, dunkelbraune kurze Haare, unreine Haut, er trug eine olivgrüne Daunenjacke, Bluejeans, eine dunkelblaue Baseball-Mütze und weisse Turnschuhe. Das Signalement des zweiten Täters ist unbekannt. Telefon 061 926 35 35. (3. Februar 2006)

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Raser landete im Bachbett
LIESTAL. - Im Bachbett landete heute Donnerstagnachmittag um 17 Uhr ein Raser in Bubendorf. Der PW-Lenker fuhr auf der Kantonsstrasse von Bubendorf Richtung Arboldswil. Wegen überhöhter Geschwindigkeit verlor er in einer leichten Linkskurve die Herrschaft über sein Fahrzeug, überquerte die Gegenfahrbahn und geriet auf das linksseitig abfallende Bachbord. Dabei kollidierte der Personenwagen mit dem Jungholz, worauf sich das Auto überschlug und schliesslich seitlich im Bachbett des Fluhbächlis auf dem Dach liegend zum Stillstand kam. Der Lenker blieb unverletzt und konnte sich selber aus dem havarierten Auto befreien. Massnahmen wegen allfälliger Gewässerverschmutzung mussten keine getroffen werden. (2. Februar 2006)

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Kollision beim Linksabbiegen: Verletzt
MÜNCHENSTEIN. - Heute Donnerstagabend um 17.40 Uhr kam es auf dem Sundgauerviadukt in Münchenstein zu einer Kollision zwischen zwei Personenwagen. Einer der beiden Autolenker übersah beim Linksabbiegen Richtung H18/Basel ein entgegenkommendes Fahrzeug so dass es zu einer Kollision kam. Eine Person zog sich dabei Verletzungen zu und musste hospitalisiert werden. (2. Februar 2006)

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Schlecht belohnte Freundlichkeit: Dieb verhaftet
BASEL. - Schlecht belohnte ein Mann gestern Mittwochabend kurz vor 18 Uhr die Einladung einer Frau in einem Basler Innenstadt-Restaurant. Dort hielten sich zwei Frauen mit einem Kleinkind auf, als sie von einem unbekannten Mann angesprochen wurden. Im Laufe des Gesprächs wurde er von einer der beiden Frauen zu einem Bier eingeladen. Als die Frauen aufstanden und das Lokal verlassen wollten, legte eine von ihnen ihre Handtasche in den mitgeführten Kinderwagen, worauf der Mann unvermittelt die Handtasche an sich riss und aus dem Restaurant rannte. Die Geschädigte war noch in der Lage, den Täter über eine gewisse Wegstrecke zu verfolgen und die Polizei zu verständigen. Im Rahmen einer sofort ausgelösten Fahndung konnte der Tatverdächtige, ein 39-jähriger Mann aus Kamerun, beim Bankenplatz angehalten werden, als er aus einem Tram ausstieg, in welches er kurz zuvor eingestiegen war. Die gestohlene Handtasche trug der Festgenommene noch auf sich. (2. Februar 2006)
Herkunft Täter >>> Erklärung |
Nationalität Opfer/Geschädigte |
Kamerun |
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Explosion an der Feldbergstrasse: Lösungsmittel?
BASEL. - Begleitet von einem Knall ergoss sich heute Donnerstagmittag kurz vor 15 Uhr ein Scherbenregen in der Feldbergstrasse auf Höhe der Liegenschaft 115 auf die Fahrbahn. Nach den bisherigen Ermittlungen war es in einem Zimmer im ersten Stock des Hauses zu einer Explosion gekommen, deren Ursache noch nicht klar ist. Dabei kam zu einem Brand, der von der Berufsfeuerwehr sofort unter Kontrolle gebracht und gelöscht werden konnte. Verletzt wurde niemand. In dem leerstehenden Zimmer entstand beträchtlicher Sachschaden. Zum Zeitpunkt der Explosion war in dem Zimmer ein Handwerker mit dem Verlegen eines Teppichs beschäftigt, wobei brennbare Lösungsmittel zum Einsatz kamen. Zugleich sorgte ein Gasofen für warme Temperaturen. Die genaue Ursache der Explosion ist Gegenstand der Ermittlungen durch das Kriminalkommissariat. Die Feldbergstrasse musste während kurzer Zeit für den Verkehr gesperrt werden. (2. Februar 2006)

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Auch Jungsozialisten für "leer einlegen"
BASEL. - Auch die Basler Jungsozialisten (Juso) empfehlen, bei der Regierungsrats-Erwahl vom 12. Februar leer einzulegen, dass gegen beide Kandidatinnen - Saskia Frei (FDP) und Agatha Wirth ("Armutsliste") - "Vorbehalte" bestünden. "Mit einem entsprechend schlechten Ergebnis am 12. Februar würde wohl auch für die bürgerlichen Parteien Frau Frei in einen zweiten Wahlgang nicht mehr als vernünftige Option erscheinen", heisst es in einer Medienmitteilung. (1. Februar 2006)

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Für Grüne ist Saskia Frei "nicht wählbar"
BASEL. - Während die Sozialdemokraten offiziell keine Empfehlung zur Regierungsrats-Ersatzwahl vom 12. Februar abgeben, empfehlen auch die Grünen Basel-Stadt, den Wahlzettel leer einzulegen, weil dadurch das absolute Mehr erhöht und die Chance auf einen zweiten Wahlgang erhöht wird. Besonders zu reden habe an der gestrigen Vorstandsitzung der Umstand gegeben, dass die FDP-Kandidatin Saskia Frei dem Sicherheitsdepartement vorstehen würde. Es sei, so ein Communiqué, "nicht anzunehmen, dass sie die drängenden Themen wie Verminderung der Feinstaubkonzentration und des Ozons, das Road-Pricing und die Parkraumbewirtschaftung schnell und mit Überzeugung angehen und umsetzen würde". Als Vorstandsmitglied vom TCS wolle sie "explizit den motorisierten Individualverkehr (MIV) fördern". Auch wegen ihren Äusserungen zu Sozialthemen sei Frau Frei "selbstverständlich nicht wählbar". (1. Februar 2006)

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