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"Intensive Verhandlungen": Software-Pionier Rolf Brugger

Wird Basler Software-Firma in die USA verkauft?

Hartnäckige Gerüchte um Besitzerwechsel der SDC / Präsident Brugger mag nicht dementieren

VON PETER KNECHTLI

Die auf dem Gebiet der digitalen Rechte weltweit tätige Basler Softwarefirma Secure Digital Container AG (SDC) soll an einen amerikanischen Konzern verkauft werden. Die Firmenleitung bestätigte Verhandlungen, reagierte aber zurückhaltend.

Nach Informationen von OnlineReports soll die Digitalrechte-Boutique SDC an eine bedeutende amerikanische Firma verkauft werden. "Sie sind erstaunlich gut informiert", sagte SDC-Verwaltungsratspräsident Rolf Brugger, von OnlineReports telefonisch mit den in der Branche kursierenden Gerüchten konfrontiert. "Richtig" sei, dass "intensive Verhandlungen" im Gange seien, hielt sich Brugger zurück und fügte an: "In den nächsten Wochen wird sich alles klären." Sicher aber ist: Wenn der Deal zustande kommt, dann dürfte er sich für die Basler Investoren bezahlt machen.

Klingende Basler Investoren könnten Kasse machen

Der Unternehmer und Berater Brugger ist treibende Kraft hinter der SDC. Der gelernte Informatiker leitete die Informatikbereiche von Atag, Patria, Elvia und Baloise. Später baute er mit der Multimedia Kommunikations AG (MMK) die grosse Schweizer Web-Agentur auf, die vom deutschen Giganten Bertelsmann übernommen wurde. Über einen Aktientausch war Brugger auch an der Firma Pixelpark beteiligt, die in ihren besten Zeiten zu den Firmen mit dem höchsten Börsenwert der New Economy gehörte. Brugger war überdies Sanierer der in Schieflage geratenen Basler Softwarefirma Obtree, die anschliessend an Ixos verkauft wurde. Aktuell betreibt er neben Verwaltungsrats-Mandaten insbesondere die Firmen Top-Consult und T-Capital Management.

Das von Brugger ausgedachte Verfahren zum Schutz von Musik- und Videoproduktionen ist von der ganzen Musik- und Videoindustrie zertifiziert. Schon 1996 liess Brugger seine Erfindung in den USA und in Europa patentieren. Mittlerweile gehören die Patente der SDC. Kunden dieser Firma sind Musik- und Video-Vertreiber, also grosse Telekomm-Gesellschaften wie T-Online, die australische Telstra oder die kanadische Telus. Aktionäre der SDC sind neben Brugger und seinem langjährigen Gefährten Michael Bornhäusser der Unternehmer Rudolf Maag sowie Personen aus dem Umfeld der Bank Sarasin und der Bank Bellevue. Die Website nennt auch Andreas Sarasin, Sebastian Burckhardt und Roger Meister als Verwaltungsräte.

Schutz vor Piraterie

In Basel gab und gibt es immer wieder kleine innovative Firmen, die zwar im breiten Publikum wenig bekannt sind, international aber Beachtung finden und dann verkauft werden. Zu ihnen gehört die 1998 gegründete Software-Firma SDC mit drei Millionen Franken Jahresumsatz und 20 Mitarbeitenden, darunter internationale Programmierungs-Profis, die in einem Spezialgebiet tätig ist: Es ist auf Patenten beruhende Software, die Schutzrechte beim Vertrieb von Musik und Videos auf Handys, Palms, Heimstereoanlagen und Autoradio sicherstellt. SDC produziert auch Player zum Abspielen von Musik und Filmen auf dem Handy.

Hauptkonkurrent in diesem Bereich des Managements digitaler Rechte ist kein Geringerer als Gigant Microsoft. Wie wichtig sauber verwaltete Rechte im digitalen Markt sind, zeigten Tauschbörsen wie Napster, die der Musik- und Videoindustrie, die sich zu lange um den Schutz ihrer Software foutierte, das Wasser abgruben.

10. Januar 2007


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