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"Als Nächstes der Bahnanschluss": Neu eröffneter Schweizer EuroAirport-Terminal

EuroAirport eröffnet neuen Schweizer Terminal

Am Basler Flughafen ging heute ein "Symbol von Aufbruch und Wachstum" im Dreiländereck in Betrieb

VON PETER KNECHTLI

Jetzt sieht der binationale EuroAirport bei Basel wirklich wie ein moderner Flughafen aus: Heute Dienstag wurde mit einiger Verzögerung auch der Schweizer Terminal in Betrieb genommen, womit sich die Kapazität auf sech Millionen Passagiere erhöht. Politiker aus dem Dreiländereck priesen die Eröffnung als Zeichen einer aufstrebenden Region im Herzen Europas.

Es war früh morgens um vier Uhr, als auch die Herzen der EuroAirport-Mitarbeitenden höher schlugen: Mehr als zweieinhalb Jahren, nachdem bereits die französische Seite des einzigen binationalen Flughafens der Welt in einer ebenso filigranen wie grosszügigen Bauweise eröffnet wurde, zog jetzt auch die Schweizer Seite nach. Vorbei sind die Zeiten, in denen aus der Schweiz abfliegende Passagiere ihren Check-in in einer düsteren Abflughalle über sich ergehen lassen mussten. Der erste Start ab neuem Terminal Süd war um sechs Uhr ein "Swiss"-Flug nach Zürich. Schon am ersten Tag wurden 1'400 Passagiere in 45 Flügen abgefertigt.

Baustopp wegen Luftfahrt-Krise

Dass der Schweizer Terminal nicht schon früher in Betrieb ging, hängt mit einem Baustopp zusammen, den der Verwaltungsrat nach Abschluss der Roharbeiten im Dezember 2003 verfügte. Die Krise in der internationalen Luftfahrt, dramatisch sinkende Passagierzahlen und die "radikale Veränderung der Schweizer Luftfahrt" waren es nach dem Worten des Basler Regierungspräsidenten Ralph Lewin, die der Expansion des Flughafens vor den Toren Basels vorübergehend einen Strich durch die Rechnung machten. Doch schon seit einiger verspürt der EuroAirport trotz starkem Abbau des "Swiss"-Angebots wieder kräftigen Aufwind. Die Zahl der Linienflüge nahm im ersten Quartal dieses Jahres um 30 Prozent zu. Die Sitzkapazität der Sommerferien-Charterflüge soll mit 25 Prozent ebenfalls ein kräftiges Wachstum bescheren. Am 4. März beschloss der Verwaltungsrat, den Terminal im Juni - früher als geplant - in Betrieb zu nehmen.

Bei prächtigem Flugwetter zeigte sich die Polit-Prominenz aus dem Dreiländereck heute Nachmittag über die rasche Fertigstellung des Terminals Süd erfreut. Verwaltungsratspräsident Maurice Amiel strafte Prognosen der Kritiker Lügen, die von einer "unnötigen Kathedrale" gesprochen hatten. Raymond Cron, Direktor des Bundesamtes für Zivilluftfahrt, sprach von einem "Meilenstein" in der Geschichte eines Flughafens, der "seit über 50 Jahren von Frankreich und der Schweiz gemeinsam geführt" werde. Noch mehr als bisher stelle der EuroAirport "die Anbindung der Nordwestschweiz an die europäischen Zentren" sicher. An das grosse Projekt, das noch zu verwirklichen sei - den direkten Bahnanschluss -, werde "die Eidgenossenschaft ihren Beitrag leisten".

Deutsche Mitträgerschaft geplant

Aus den Reden der Politiker aus dem Elsass und den beiden Basel waren teilweise euphorische Töne zu vernehmen. Als nächster grosser politischer und finanzieller Schritt wird die Einbindung auch der deutschen Seite in die Trägerschaft ins Auge gefasst. Jedenfalls beschwörten die Redner immer wieder die wachsende Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, bevor der oberelsässische Generalratspräsident Charles Buttner (Bild links) und der Baselbieter Regierungspräsident Adrian Ballmer symbolisch ein Band durchschnitten.

Der 18 Meter hohe Passagierterminal bietet 20 zusätzliche Check-in-Schalter, eine Abflug-Lounge für 400 Passagiere, drei Shops, einen öffentlichen Wartesaal und 15'500 Quadratmeter zusätzliche Betriebsfläche. Büro-Räumlichkeiten auf drei Stockwerken sind zur späteren Benutzung vorgesehen. Die auf drei Ebenen angelegte Halle bildet den Abschluss eines im Jahr 1998 begonnenen ambitiösen Ausbauprogramms zu Kosten von 230 Millionen Euro (rund 350 Millionen Franken). Der französische Nord-Terminal - architektonisch ein symmetrisches Ebenbild - ging bereits am 2. Dezember 2002 in Betrieb.

7. Juni 2005

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"Keine Zeitungen, keinen Kaffee ..."

Kürzlich musste ich jemanden abends vom Flughafen Basel-Muhouse abholen. Ich freute mich darauf, eine französische Zeitung zu kaufen (als Baselbieter habe ich dank der grossartigen "Kiosk AG" ja keinen Zugang mehr zur "Libération") und sie gemütlich bei einem Kaffee zu lesen. Aber als ich - offenbar zu nachtschlafener Zeit, nämlich um 21.05 Uhr -im Flughafen ankam, gab es keine Zeitungen zu kaufen: Alles geschlossen. Kaffee zu suchen, war auch ein eitler Gedanke. Doch, in der obersten Etage im Restaurant war noch Licht und sogar ein Kellner anzutreffen. Aber Kaffee, beschied er mir, gäbe es doch um diese Zeit nicht mehr, er habe die Maschine schon geputzt. Solange das die Dienstleistungen dieses Flughafens sind, nützen alle "euphorischen Töne" nichts.

P.S. Ich weiss, ich nehme hier eine Froschperspektive ein. Aber manchmal braucht es auch ein Augenmerk für die kleinen Dinge, bevor man grosse Töne spuckt.

Bernhard Bonjour
Liestal



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