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© Foto by OnlineReports.ch

"Die Stromlücke kommt": Standortnachbar Schleuse Birsfelden
Kraftwerks-Insel Birsfelden:
Bevorzugter Standort für Gaskraftwerk
Machbarkeitsstudie der Energieunternehmen liegt vor / Bau wäre bis 2012 möglich
VON PETER KNECHTLI
Die Insel des Flusskraftwerks Birsfelden wäre der bevorzugte Standort für den Bau eines Gaskombikraftwerks in der Region Basel. Dies ergab die Machbarkeitsstudie, die mehrere Energieversorgungs-Unternehmen der Region Basel in Auftrag gaben. Dieser Standort böte gegenüber zwei weiteren Optionen die besten Voraussetzungen, wie OnlineReports-Recherchen ergaben.
Hans Büttiker, Direktor der Elektra Birseck Münchenstein (EBM), ist davon überzeugt, dass es bei ungebrochen steigendem Stromverbrauch im Winterhalbjahr 2012 zu einem Versorgungsengpass kommen wird. Diese Lücke könne aber kein Atomkraftwerk schliessen, weil eine Realisierung mindestens 15 Jahre beanspruchen würde. Im Fokus haben die Aktionäre der Kraftwerk Birsfelden AG (KWB) - die beiden Basler Halbkantone, die EBM und die Elektra Baselland (EBL) - sowie die IWB den vorgezogenen Bau eines Gaskombikraftwerks mit einer Leistung von 400 Megawatt.
Investition von 450 Millionen Franken
Eine Machbarkeitsstudie, die die Unternehmen in Auftrag gaben, ist jetzt abgeschlossen. Büttiker bestätigte am Dienstag Recherchen von OnlineReports: Von drei möglichen Standorten steht die Kraftwerk-Insel in Birsfelden im Vordergrund. Die andern beiden Standorte liegen in der Rheinebene bei Salina Raurica und Schweizerhalle. Die Machbarkeitsstudie nennt sowohl ein Gaskombikraftwerk als auch ein Kohlekraftwerk für machbar. Aus politischen und ökologischen Gründen dürfte indes das Kohlekraftwerk aus Abschied und Traktanden fallen. Die Investition für ein Gaskombikraftwerk liegt bei 450 Millionen Franken.
Atel ist mit im Boot
Zu Einzelheiten wollte sich Büttiker nicht weiter äussern. Die Technologie- und Standortfrage ist ebenso delikat wie die sich anbahnende Konkurrenz: Auch der Energieriese Axpo plant im Raum Schweizerhalle ein Kraftwerk dieser Grösse - und der Bau zweier Kraftwerke ist nicht realistisch. Sicher ist heute schon, dass die regionalen Stromversorger im Ringen ums Rennen auf einen starken Partner zählen dürfen: Axpo-Konkurrent Atel ist bereit, mit ins Boot der Kraftwerk Birsfelden-Partner einzusteigen, wie Atel-Präsident Rainer Schaub OnlineReports gegenüber schon vor einigen Wochen erklärte. Wie weit auch der Gasverbund Mittelland von der Partei ist oder sein könnte, ist noch offen.
Nach Informationen von OnlineReports nennt die Machbarkeitsstudie drei Gründe, die für den Standort Kraftwerk-Insel sprechen: Die Nähe zum Transportweg Rhein, die Nähe zum übergeordneten Stromtransportnetz und das in genügender Menge vorhandene Kühlwasser.
Schon 2012 am Netz?
Laut Büttiker könnte ein Gaskombikraftwerk in der Region Basel genau bis 2012 ans Netz - genau zu jenem Zeitpunkt, in dem er eine Stromlücke voraussagt. Büttiker rechnet mit zweieinhalb Jahren für Planung und Umweltverträglichkeitsprüfung und anderthalb Jahren Bauzeit. Der Gasbedarf wäre beträchtlich: Ein Gaskombikraftwerk der 400-Megawatt-Klasse braucht so viel Gas wie die Stadt Basel gesamthaft und emittiert jährlich 1,2 Millionen Tonnen CO2.
Einen Vorteil sieht EBM-Chef Büttiker jetzt schon: Ein Kraftwerk schafft 2,5 Millionen Franken Steuereinnahmen und 35 bis 40 Arbeitsplätze. Ob die vier Regierungsräte aus Baselland und Basel-Stadt, die ihre Kantone im achtköpfigen Verwaltungsrat der Kraftwerk Birsfelden AG vertreten, vom Standort der Kraftwerks-Insel begeistert sind, ist zumindest fraglich. Im Falle von Stimmengleichheit hat das Präsidium den Stichentscheid. Und dies ist derzeit die Baselbieter Regierungsrätin Elsbeth Schneider.
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> ECHO
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"Gemeinde Birsfelden - gib Gas bei der Umzonung"
Frage mich wer diese Furz-Idee ausgeheckt hat. Auf dem Münsterplatz wäre auch noch eine Fläche frei. Oder wie wärs im Hardwald? Wo soll das enden! Verbauen wir die letzten Grünzonen in der Regio Basel? Ich sage nur noch: Gemeinde Birsfelden - gib Gas bei der Umzonung des Birsköpfli und der Kraftwerkinsel zu Naherholungszonen.
"Wie soll die Hochdruck-Erdgasleitung zur Kraftwerks-Insel geführt werden?"
Mit Interesse habe ich vom geplanten Gaskraftwerk auf der Kraftwerkinsel Birsfelden gelesen. 400MW Strom aus Gas! Da mir die Machbarkeitsstudie nicht bekannt ist, weiss ich auch nicht, woher das Gas kommen soll. Dabei denke ich nicht an die Herkunft des Gases. Die Frage ist viel mehr, wie soll eine Hochdruck-Erdgasleitung zur Kraftwerkinsel geführt werden? Die heutigen Sicherheitsvorschriften für Rohrleitungen mit deinem Druck von 70bar, einer Leistung von ca. 80000m3/h und eine Linienführung durch bewohnte Gebiete/Industrie, bergen fast unüberwindbare Hindernisse. Axpo/Schweizerhalle dürfte dabei die besseren Karten haben.
Peter Hirschmann
Ettingen
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