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© Foto by Syngenta

"Unbekannte Gensequenz": Amerikanischer Farmer, Gentech-Mais
Syngenta: Unerlaubter Gentech-Mais auf amerikanischen Feldern
Während vier Jahren gelangte - unabsichtlich - falsches Saatgut auf den Markt
VON PETER KNECHTLI
Dem Basler Saatgutkonzern Syngenta ist in den USA ein böser Fehler unterlaufen: Während vier Jahren verkaufte er Bauern gentechnisch verändertes Mais-Saatgut, das von den Behörden nicht genehmigt war. Syngenta-Kommunikationschef Rainer von Mielecki bestätigte gegenüber OnlineReports eine Meldung der "Washington Post".
Nach dem Bericht sind Nahrungsmittel aus dem nicht autorisierten Saatgut auch in die Nahrungsmittelkette und in internationale Kanäle gelangt. Laut von Mielecki hat Syngenta den Vorfall bereits vergangenen Dezember im Rahmen der internen Qualitätssicherung selbst festgestellt und den US-Behörden gemeldet.
Prüf-Methode nicht auf neustem Stand
Zur laut Syngenta "unbeabsichtigten" Freisetzung des nicht genehmigten Saatguts war es laut dem Firmensprecher gekommen, weil die alte Qualitätssicherung auf der konventionellen Basis der Eiweiss-Analyse und nicht nach der DNA-Methode vorgenommen wurde. Bei der jüngsten Kontrolle nach DNA-Methode habe sich herausgestellt, dass bt11-Mais-Linien eine "unbekannte Gensequenz" enthielten, die sich als Entwicklungs-Mais mit Name bt10 herausstellte, der nicht für eine Freigabe für den Markt vorgesehen war. Vielmehr seien die bt10-Zuchtlinien hauptsächlich für die "nicht-kommerzielle Produktentwicklung" verwendet worden.
Laut von Mielecki sei die mit dem falschen Saatgut bepflanzte Fläche mit 15'000 Hektaren "sehr gering" gewesen. Dies entspreche einem Hundertstel Prozent der gesamten Mais-Anbaufläche in den USA. Nach Syngenta-Angaben kamen die Behörden zum Schluss, dass von der Verwechlung "keine Gefahr für Gesundheit und Umwelt" bestehe. Dagegen hätten die Umweltschutzbehörden eine Untersuchung eingeleitet mit den Ziel, "solche Vorfälle in Zukunft zu vemeinden".
Keine personellen Konsequenzen
Personelle Konsequenzen aus der Panne schloss der Syngenta-Sprecher aus. Viel mehr müssten nun die Diagnostik-Methoden so verbessert werden, "dass eine Wiederholung nicht möglich ist".
Die Zeitung "Washington Post" zitierte einen Experten, der Bedenken an der genügenden Kontrolle der industriellen Gen-Technologie äusserte. Ihn verwundere vor allem, dass Syngenta während vier Jahren falschen Mais verkauft habe, ohne es zu merken.
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