Home Seite drucken Seite als Link verschicken Tiefer graben! Hier steckt mehr dahinter Kommentar zu Story an OnlineReports senden
Suchen: go!
 
Tipp für Stories | Hier werben | Story übernehmen

Wollen Sie Freunde oder Bekannte auf diesen Artikel aufmerksam machen?
Oben auf das kleine "Briefchen"-Symbol klicken.


© Foto "Wildwuchs"

"Solche und Andere": Theater-Formation RambaZamba

Ist Ordnung Chaos oder Chaos Ordnung?

In Basel präsentieren sich professionelle und behinderte Künstler am "Wildwuchs"-Festival

VON MARKUS CHRISTEN

Professionelle Schauspieler und behinderte Künstler präsentieren sich derzeit in Basel an einem aussergewöhnlichen Kulturfestival. Auf die grosse Eröffnungsgala und der Vernissage von Skulpturen folgt ein bunter Reigen an Vor- und Ausstellungen.

"Wildwuchs" heisst das Festival in der Basler Kaserne. Und der Name ist auch Programm. Einem Wildwuchs gleicht die Truppe aus Berlin, die noch bis Sonntag in Basel gastiert. An der Vernissage präsentierte sich "Wildwuchs", wo wie er eben ist: Wild, fröhlich, bedingungslos. Das "Kulturfestival für Solche und Andere", wie es sich selbst umschreibt, ist ein Fest der Gefühle, der Kreativität und der Vielfalt.

Ein Spektakel der besonderen Art

Da stand eine Truppe auf der Bühne, gemischt aus Behinderten der Berliner Theatergruppe "RambaZamba" und so genannt "normalen" Berufsmusikern aus der Region. Zur Eröffnung boten sie ein Spektakel der ganz besonderen Art. Da waren Stimmen, wie man sie aus der grossen Welt des Showbusiness kennt. Stimmen, die an Grössen wie Louis Armstrong oder Nina Hagen erinnerten. Federico Fellini hätte an den teils verwegenen Kostümen, den mit Schminke ausdruckstark gezeichneten Gesichtern und dem virtuosen Tanz seine helle Freude gehabt. Und alles erschaffen und zelebriert von Menschen, die aufgrund noch immer geltender Werte von der Gesellschaft als "geistig behindert" abgetan werden.

Davon war an der Aufführung nichts zu spüren. Der Auftritt war gekennzeichnet von der Spielfreude der Akteure. Nichts wirkte gestelzt, gekünstelt oder aufgesetzt. Die Freude in den Gesichtern war echt, der Tanz gelebt, die Songs mit tiefer Inbrunst zelebriert. Auch wenn die Künstler von "RambaZamba" mit ihren Produktionen öfters unterwegs sind , so kommt zu keinem Zeitpunkt der Eindruck des "Kollers" auf. Diese Menschen spielen nicht. Sie leben Musik, Tanz, Theater. Das ist nicht Job. Was sie hier tun, ist Teil ihres Lebens.

Der gestandene Schauspieler Klaus Erfroth hat als Regisseur das Stück mit den rund vierzig Menschen in liebevoller Kleinarbeit aufgebaut. Dabei ging es nur am Rande um die Vermittlung künstlerischer Fähigkeiten. Vielmehr will er vorhandenes Potential wecken.

Breit gefächertes Programm

Parallel zu dieser Performance gehören zahlreiche weitere Veranstaltungen zum Festivalprogramm. So werden im Ausstellungsraum Klingental Basel Werke von Künstlern aus dem Dreiländereck präsentiert. Im Rossstall der Kaserne sind Skulpturen und Gemälde von Mitgliedern von "RambaZamba" zu sehen. Weitere Höhepunkte des Festivals sind "Mongolopis – Fisch oder Ente" (25./26. November, Reithalle Kaserne Basel) oder "Kilian Dellers' Trickfilm-Labor" im Stadtkino. Das Festival dauert noch bis am 27. November.

19. November 2004

Ihre Meinung?
E-Mail-Button


© Copyright by Peter Knechtli und den Autorinnen und Autoren.
Alle Rechte vorbehalten.
Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar
und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Design by Computerschule121