Tipp für
Stories | Hier werben | Story
übernehmen
Wollen Sie Freunde oder Bekannte auf diesen Artikel aufmerksam machen?
Oben auf das kleine "Briefchen"-Symbol klicken.
© Foto by OnlineReports

"Keine Milchkuh": Basler Industrie-Areal Dreispitz
Christoph Merian Stiftung will Dreispitz-Areal vom Staat übernehmen
Eigentümer-Stiftung und Staat verhandeln über vorzeitige Beendigung des Baurechts auf hochwertigem Industrie-Areal
VON PETER KNECHTLI
Die Christoph Merian Stiftung (CMS) will ihr Engagement im Immobiliengeschäft stärken: Die Stiftung als Landeigentümerin und die Einwohnergemeinde der Stadt Basel prüfen eine vorzeitige Beendigung des Baurechts auf dem Dreispitz. Die Stiftung müsste die Einwohnergemeinde happig entschädigen: Es um eine hohe zweistellige Millionensumme.
Nicht weniger als 500'000 Quadratmeter gross ist das Dreispitz-Areal, das im Südosten der Stadt Basel und auf der Baselbieter Gemeinde Münchenstein liegt und früher auch das Freilager beherberte, das heute nur noch einen kleinen Teil ausmacht. Zahlreiche Dienstleistungs- Gewerbe- und neue Handelsbetriebe ("M-Parc", "OBI") nutzen das Baurechtsgrundstück, das der Christoph Merian Stiftung gehört. Verwaltet wird es aber nicht von der Stiftung selbst, sondern von einer Abteilung des Basler Finanzdepartements, das 350 Unterbaurechtsverträge bewirtschaftet. Diese Mechanik stammt aus einer Zeit vor über hundert Jahren, als die Stiftung für Aufgaben dieser Art personell gar nicht ausgerüstet war und die Verwaltung dem Staat übertrug.
CMS-Lust auf das Immobiliengeschäft
Dies ist jetzt anders. Seit der im Immobiliengeschäft erfahrene Jurist Christian Felber die CMS als Direktor übernahm, dynamisierte er diesen Geschäftszweig. "Jetzt haben wir das Know-how und die personellen Resourcen", meinte CMS-Sprecher Toni Schürmann zu OnlineReports. Mehr als zwei Dutzend Stellen beschäftigen sich innerhalb der Stiftung mit dem Immobilienbereich - Grund genug, beim Basler Finanzdirektor Ueli Vischer mit dem Vorschlag anzuklopfen, auf dem Areal selbst operativ tätig zu werden. Das Begehren: Den bis 2053 geltenden Baurechtsvertrag auf dem hochtwertigen Industrieareal mit Bahn- und Autobahnanschluss vorzeitig aufzulösen.
Denn seit Herzog & de Meuron im Auftrag vom Baudepartement, Finanzdepartement, der Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion, der Gemeinde Münchenstein und der CMS eine Entwicklungsstudie präsentierten, die auf fruchtbaren Boden fiel, arbeitet das Planungsbüro Ernst Basler und Partner an einer konkreten Machbarkeitsstudie, zu der bereite zwei Grundsatzvarianten vorliegen.
Entschädigung zwischen 50 und 100 Millionen
Der Basler Finanzdirektor Ueli Vischer erklärte gegenüber OnlineReports, rund zwölf Mitarbeitende des Finanzdepartements würden von der Stfitung übernommen, was die CMS bestätigt. Allerdings kostet die vorzeitige Vertragsauflösung die Stiftung eine schöne Stange Geld, da sie den Kanton für seine Investitonen in Strassen, Rückhaltebecken oder Parkhäuser entschädigen muss. Gemäss OnlineReports-Informationen handelt es sich um einen Betrag zwischen 50 und 100 Millionen Franken. Vischer widersprach der Vermutung, der Kanton gebe hier eine "Milchkuh" aus der Hand. Das Geschäft sei mehr oder weniger kostendeckend gewesen.
Laut CMS-Sprecher Schürmann sollen die Verhandlungen mit Basel-Stadt bis Ende Jahr abgeschlossen sein. Die Umnutzung dagegen soll kontinuierlich und langfristig angelegt sein, so dass die Unterbaurechtnehmer nicht tangiert seien. CMS-Direktor Christian Felber bekräftigt: "Alle bestehenden Verträge werden wir restlos respektieren."
Ihre Meinung?

|