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Leistungen und Preise künftig im Internet nachschauen: "Surfmax"-Bedingungen von Sunrise


Sunrise schockt Internet-Surfer

Massiver Leistungsabbau beim Internet-Produkt "Freetime" / Konsumentenschützer: "Verordnung ausgehöhlt"

VON PETER KNECHTLI

Frustration und Ärger bei Feierabend- und Weekend-Surfern: Ein Jahr nachdem Sunrise das attraktive Online-Produkt "Freetime" anbot, schränkt der Provider die unbeschränkte Surf-Zeit ein - bei gleich bleibendem Preis. Gleichzeitig verschleiert Sunrise ihre Preis-Leistungsbilanz. Dies stösst auf massive Kritik von Kunden und Konsumentenschützern. Die Rede ist von einer Aushöhlung der Preisanschreibe-Pflicht.

Seit einem Jahr lockte Sunrise zu Tausenden Surfer mit ihrem attraktiven Produkt "Freetime": Zum monatlichen Pauschalpreis von 30 Franken konnten Online-Fans von 17 Uhr bis 8 Uhr morgens sowie während des gesamten Wochenendes unbeschränkt surfen.

Damit ist jetzt vorbei: Ab Mai dünnt Sunrise das beliebte Produkt massiv aus - der Preis aber bleibt auf bisheriger Höhe. "Freetime" ist tot. Neu ist die Schmalspur-Variante "Surfmax", die das unbeschränkte Surfen wochentags von 18 bis 23 Uhr einschränkt und an Wochenenden und nationalen Feiertagen gerade mal von 11 bis 23 Uhr.

Leistungsabbau als Erfolg verkauft

Martin Staub, Sunrise-COO für Wireline und Internet, verkaufte den massiven Leistungsabbau dieses Wochenende in einem Schreiben an seine Kunden als Zugewinn: "Um die Preise für Sie attraktiv zu halten, wird nun Sunrise Freetime durch Sunrise Surfmax ersetzt."

Wer Freetime nicht bis zum 15. April kündigt, wird automatisch Surfmax-Kunde. Als solcher muss er gewärtigen, dass ihm weitere Produkteverschlechterungen künftig nicht mehr per Brief von COO Staub angekündigt werden. Vielmehr muss der Surfmax-Kunde die angepassten Geschäftsbedingungen anerkennen, die eine neue Qualität an Intransparenz enthalten: Die "aktuelle und verbindliche Fassung" von Leistung und Preis für Sunrise Surfmax, heisst es nebensächlich im Staub-Brief, werde im Internet publiziert. Folge: Sunrise-Kunden müssen - was Sunrise zusätzlich Tarife und Traffic bringt - dauernd auf einer umständlichen Internet-Adresse nachschauen, ob eine weitere kalte Preiserhöhung in Kraft getreten ist.

"Anschreibe-Pflicht wird ausgehöhlt"

Auf scharfe Kritik stösst diese Praxis bei der Stiftung für Konsumentenschutz. Präsidentin Simonetta Sommaruga: "Das ist ein Verstoss gegen die Anschreibe-Pflicht. Damit wird die Preisbekanntgabe-Verordnung zum Gesetz über unlauteren Wettbewerb zunehmend ausgehöhlt." Laut Sommaruga ist die Preisdeklaration "eine Bringschuld der Anbieter und nicht eine Holschuld der Konsumierenden". Offensichtlich seien die Surfer vor einem Jahr mit einem Lockvogelangebot "angezapft" worden.

Doch die "Freetimer" lassen sich nicht über den Tisch ziehen: Wie OnlineReports am Wochenende erfuhr, wurde das Sunrise-Callcenter am Freitag und Samstag von empörten Kunden bestürmt. Es sei auch bereits zu ersten Kündigungen gekommen.

18. März 2001

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© by Peter Knechtli