Foto Claude Giger ![]() Keramik Laufen (Bild Produktion): Zieht die Holding schrittweise ab? "Optimierungs"-Pläne für Keramik Laufen Spekulationen um Verlegung der Keramik-Holding nach Spanien VON PETER KNECHTLI Eineinhalb Jahre nach Übernahme der Keramik Laufen durch den spanischen Familienkonzern Roca Radiodores kommt es zu einer Restrukturierung der Holding. Betroffen könnte der Laufener Fiskus sein, nicht aber der 250 Mitarbeitende starke Produktionsbetrieb in Laufen. Urs Steiner, der Gemeindepräsident von Laufen, hat einen "sehr guten Eindruck", nachdem er sich vor zwei Monaten mit der Roca-Konzernleitung zu einem Informationsaustausch getroffen hatte. Seit der Übernahme des Schweizer Keramikkonzerns durch das spanische Familienunternehmen werde "in Laufen wieder investiert". Dass vergangenes Jahr der Steuerertrag durch juristische Personen um eine halbe Million Franken anstieg, dürfte vor allem mit der erholten Keramik Laufen zu tun haben. Steiner: "Es ist eine Stabilisierung eingetreten. Die Zeit der Unsicherheit ist vorbei." Leiter des Corporate Audit entlassen Nach Informationen von OnlineReports befinden sich die Holding und ihr Serviceunternehmen Ceramconsult aber in einem Restrukturierungsprozess. Insider sprechen von Plänen, die Holding in den kommenden Monaten ganz oder teilweise still zu legen. So werde geprüft, Die Verantwortung für einzelne Konzerngesellschaften wie jene in den USA und in Brasilien an die Muttergesellschaft in Barcelona zu transferieren. Heute wird aus den USA und Brasilien an die Zentrale in Laufen rapportiert und von Laufen an die Mutterfirma nach Spanien. Laut Information sollen die Bereiche Finanzen und Corporate Audit sukzessive aufgelöst werden. Ein Indiz dafür: Der Leiter des Corporate Audit wurde per Ende Juli entlassen. Einige weitere Kündigungen seien ausgesprochen worden oder in Vorbereitung. Laut Rolf Bächler, Finanzchef der Laufener Produktionsgesellschaft, "wird immer wieder in Szenarien gedacht". Intern sei aber "offiziell noch gar nichts bekannt gegeben worden". Gewisse Verantwortungsbereiche von Laufen nach Barcelona zu transferieren, sei "eine legitime Frage". Ob solches geplant sei, könne er "im Moment weder bestätigen noch dementieren". Jede Unternehmung sei dem Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Bächler: "Wer seine Hausaufgaben nicht macht, bekommt irgendwann Schwierigkeiten". "Departemente sollen optimiert werden" Alberto Magrans (35), spanischer Finanzchef der Keramik Laufen Holding, mochte gegenüber OnlineReports "nichts Relevantes" an Restrukturierungen erkennen. Zwar habe es bei der Übernahme des in Schwierigkeiten stehenden Keramikkonzerns Entlassungen gegeben, derzeit sei aber, von wenigen Ausnahmen abgesehen, kein weiterer Abbau geplant. Auch werde die "Holding-Basis nicht gewechselt". Magrans räumte dennoch ein, dass Roca "verschiedene Möglichkeiten studiert, die internationalen Departemente zu optimieren". Die finanzielle Situation sowohl der Holding wie auch der Laufener Produktionsgesellschaft sei zwar "sehr gut". Dennoch müsse das System von Zeit zu Zeit "verfeinert" werden. Weitere Details wollte der Konzernsprecher nicht nennen: Seit die Keramik Laufen vom börsenkotierten Unternehmen Teil eines spanischen Familienkonzerns geworden ist, fliessen die Informationsströme dünner. Wenn wahr wird, was firmennahe Beobachter zumindest nicht ausschliessen und die Holding wesentliche Aktivitäten nach Spanien verlagert, dann wäre auch der Laufener Steuersegen in Frage gestellt. 3. Juni 2001 |
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