Fotos OnlineReports ![]() ![]() "Fünf gegen zwei": Kangaroo-Umtauschofferte, Highlight-Präsident Bernhard Burgener Dubioses Umtausch-Angebot Unbekannte deutsche Kleinfirma ist scharf auf Aktien der Highlight Communications VON PETER KNECHTLI Ein zweifelhaftes Umtauschangebot unterbreitet die unbekannte deutsche Kleinfirma Kangaroo Medien & Merchandising AG den Aktionären der Highlight Communications AG mit Sitz in Pfäffikon SZ. Der Highlight-Verwaltungsrat warnt die Aktionäre. "Keinen Reim" kann sich der in Pratteln BL residierende Highlight-Verwaltungsratspräsident Bernhard Burgener, einer der Hauptaktionäre von Radio Edelweiss, auf das Umtauschangebot machen, das Ende Juli mit Laufzeit bis 24. August im deutschen Bundesanzeiger veröffentlicht war: Fünf Highlight-Aktien gegen zwei Kangaroo-Aktien. Burgener: "Uns ist das Unternehmen nicht bekannt." Nur 400'000 DMark Umsatz Die Offerte aus Deutschland scheint wenig seriös zu sein. Banken raten offen von einem Umtausch ab. Der Highlight-Verwaltungsrat meldet auf der Website "erhebliche Zweifel an der Seriosität" des Angebots an. Die 1998 gegründete Kangaroo weise letztes Jahr einen Honorarumsatz von gerade mal 400'000 Mark aus - bei einem nicht näher bezifferten Verlust. Auch über die Tätigkeit der Firma ist nichts bekannt. Sicher ist nur, dass die Kangaroo-Aktien an keiner Wertpapierbörse gehandelt werden und für den Inhaber damit wertlos sind. Die Highlight dagegen, am Neuen Markt der Deutschen Börse kotiert, verfügt über liquide Mittel von 130 Millionen Franken. Das Unternehmen ist im Filmlizenzen- und Videogeschäft tätig und vermarktet zudem durch seine Luzerner 80-Prozent-Tochter Team Fussball Marketing AG die UEFA Champions League. Der Gruppenumsatz betrug letztes Jahr 171 Millionen Franken. Der diesjährige Halbjahresumsatz stieg um fast 40 Prozent auf 95 Millionen Franken. Nicht handelbare Aktien verflüssigen Als Motiv vermutet der Verwaltungsrat, "dass mit diesem Tauschangebot nicht handelbare Aktien der Gesellschaft in handelbare und liquide Aktien der Highlight Communications AG umgetauscht werden sollen". Anteilseignern, die das Angebot schon angenommen haben, wird geraten, die Zustimmung gegenüber der depotführenden Bank umgehend schriftlich zu widerrufen. Der Highlight-Kurs liegt zwar mit weniger als drei Euro im Keller, aber die Aktien sind immerhin handelbar. Grund für die Baisse ist die derzeit allgemeine Flaute am neuen Markt. Überdies hat die UEFA den Vermarktungsvertrag per Ende Juni 2003 gekündigt, um den Auftrag neu auszuschreiben. Die Team AG will sich um den lukrativen Auftrag auch bewerben. Burgener setzt auf den bisherigen Leistungsausweis und die Unabhängigkeit: "Wir sind überzeugt, dass wir als Sieger aus diesem Match hervorgehen." 13. August 2001 |
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