Fotos OnlineReports ![]() ![]() "Unterstützungsangebot": Sport-Politiker Christoph Eymann und Adolf Ogi Ogi-Absage an Basler Sport-Offerte Basler Regierungsrat Christoph Eymann will mit Sport internationalisieren VON PETER KNECHTLI Adolf Ogi, der frühere Bundesrat und heutige Uno-Sonderberater Sport für Entwicklung und Frieden, will seine Arbeitsbasis in Genf behalten. Eine verlockende Basler Offerte schmetterte er ab. Der Basler Sportminister Christoph Eymann will internationalen Austausch und Sport als Migrationsmittel einsetzen. Ogi könnte Synergien nutzen. Der neue Basler Erziehungsdirektor und liberale Noch-Nationalrat Christoph Eymann hatte Adolf Ogi nach seiner Ernennung zum Sport-Berater von Uno-Generalsekretär Kofi Annan ein "Unterstützungsangebot" nach Kandersteg geschickt. Eymanns Plan: Wenn sich Ogi dazu entschliessen könne, Basel als Basis seiner Uno-Aktivitäten zu wählen, dann würden die für das Amt notwendigen Mittel "vom Kanton Basel-Stadt zur Verfügung gestellt". Einen diesbezüglichen Zusagebeschluss hat die Regierung zwar noch nicht gefällt, aber Eymann glaubt aus der Exekutive zustimmende Signale vernommen zu haben. Schroffe Antwort eines Genfer Diplomaten Die Reaktion auf die Basler Offerte liess keine zehn Tage auf sich warten. Sie war überraschend schroff: Ogis Hauptsitz bleibe Genf. Die Vereinten Nationen stellten ihm alle nötigen Infrastrukturen zur Verfügung, um das Mandat erfolgreich ausüben zu können, meldete der junge EDA-Diplomat Raffaël Vonovier aus der Ständigen Vertretung in Genf nach Basel. Ausserdem habe der Bundesrat kürzlich Personal- und Finanzmittel beschlossen, die den Aufbau eines Sekretariats und angemessene Reisen erlaubten. Kein Türchen liess Vonovier offen. Eymann weiss von einem Spesenkredit von 150'000 Franken. Dass er diesen Betrag für "nicht adäquat" (so sein Brief an Ogi) hält, lässt darauf schliessen, dass sich der Stadtstaat am Rhein gern von der grosszügigen Seite zeigen möchte. Denn Sport und Sportvereinen misst der Erziehungsdirektor "eine wichtige Funktion im Integrationsprozess" bei. Sie sollen eine Nahtstelle in der Umsetzung des fortschrittlichen kantonalen Migrations-Leitbildes sein. Eymann will internationalen Sport-Austausch Kontakte zu ausländischen Sportaktivitäten knüpfen muss künftig auch der neue Leiter des Ressorts Sport, den Eymann derzeit sucht. In der Ausschreibung* heisst es klar, der neue Sport-Chef der Basler Verwaltung vertrete den Kanton auch auf "internationaler Ebene". Grund: Das Ressort soll stärker als bisher internationalen Austausch sowohl im Spitzen- wie im Breitensport initiieren. Eymann kann sich vorstellen, Spitzen-Volleyball-Mannschaften aus Rumänien, Fussball-Teams aus Südafrika oder Tischtennis-Cracks aus China mit Basler Sporttreibenden zu verbinden. Auch will der frühere Handballer und Leichathlet Eymann Weltsporttage nach Basel holen. Da kann ein guter Kontakt zu Uno-Sportbotschafter Adolf Ogi nicht schaden. Eymann: "Ich werde nochmals einen Anlauf nehmen. Aber diesmal direkt mit Adolf Ogi sprechen." Immerhin stammen führende Exponenten der Uno-Beitrittsinitiative wie die Nationalräte Remo Gysin oder Johannes Randegger aus Basel. _______________ * Im Juli 2001 wird der Fernseh-Journalist Andrea Müller als neuer Leiter des Ressorts Sport gewählt. Müller war unter anderem Mitglied der Schweizer Volleyball-Nationalmannschaft. 27. Mai 2001 |
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