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Fehler bei Gebührenverrechnung: Postfinance
Kunden sauer über Post-Konto-Gebühr
Seit April wird erhoben - jetzt kommt erstmals die Rechnung
VON PETER KNECHTLI
Für die Führung des Postcheckkontos erhebt Postfinance seit vergangenen April eine monatliche Gebühr vor drei Franken. Am Jahresende wurde der Obolus gesamthaft verrechnet. Dabei gab es Staunen und Aerger bei den Kunden - und Fehler bei der Postfinance.
Postfinance-Kunde Matthias Blum (Namen geändert) versteht die Welt nicht mehr, seit er dieser Tage die Abrechnung erhielt: Die Post verrechnete ihm für die Monate April, Mai und Juni des vergangenen Jahres je drei Franken für die Kontoführung, obschon er in dieser Zeit keinen konventionellen Zahlungsauftrag aufgab, sondern auf den computergestützten Zahlungsverkehr per Yellownet umstieg.
Vom Postfinance-Versprechen, dass die Kontogebühren bei Verwendung des Yellownet oder bei Nutzung von Finanzdienstleistungen entfallen, spürte er nichts. Als er sich durch den amtlichen Dschungel nach den Gründen der Gebührenverrechnung erkundigte, erfuhr er, dass auch zahlreiche andere verärgerte Kunden die monatliche Drei-Franken-Belastung nicht verstanden, die Postfinance ihrer Schweizer Kundschaft zum Jahreswechsel präsentierte.
"Fehler festgestellt und kulant korrigiert"
Niklaus Messer, Leiter Marketing Privatkunden bei Postfinance, räumte ein, dass derzeit einige Kunden verständnislos auf die Gebührenerhebung reagieren. Bei "ein paar hundert Kunden" seien zudem Verrechnungsfehler passiert, "die wir aber selbst festgestellt und kulant korrigiert haben".
In Fällen aber, wie sie Matthias Blum erlebte, sei das Missverständnis kundenseitig entstanden: "Wir haben die Kunden zweimal über die Erhebung der Kontogebühr informiert - einmal vor einem Jahr und einmal kurz vor Einführung im April." Dabei sei laut Messer auch "klar kommuniziert" worden, dass der Zahlungsverkehr erst vom Zeitpunkt der aktiven Nutzung oder Anwednung von Yellownet oder Finanzangeboten kostenlos werde. Bei Kunde Matthias Blum fand die erste Yellownet-Ueberweisung erst im Juni statt. Deshalb werde sich Postfinance in solchen Fällen weniger kulant zeigen: "Wenn es der Fehler des Kunden ist, bleiben wir hart." Kommunikationsfehler, so Messer, könne er keine konstatieren.
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