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Fotomontage OnlineReports

Altes Börsengebäude am Basler Aeschenplatz: Bald Domizil der BaZ-Redaktion?
BaZ prüft aus Platznot den Börsen-Gang
Basler Mediengruppe plant Auslagerungen - Redaktion zurück an den Aeschenplatz?
VON PETER KNECHTLI
Die Basler Mediengruppe (BMG) prüft den geografischen Börsen-Gang: Als Folge eines massiven Platzproblems im Stammhaus prüft das Unternehmen die Auslagerung ganzer Firmenteile aus seinem Medienzentrum am Rande der Stadt. Eine der Optionen heisst "Back to the Aeschenplatz": Der Transfer der Redaktion ins alte Börsengebäude.
Diese Information bestätigte Matthias Hagemann, Präsident der BMG (Basler Zeitung, Jean-Frey-Gruppe), gegenüber OnlineReports. Die Raumnot bestehe "quer durch den Garten" - von der Redaktion über die Web-Firma ComServ bis hin zu den Produktionsabteilungen. Zur Diskussion steht auch die Rückführung der Redaktion von der peripheren Lage im Kleinhüninger Industriequartier in die Stadt.
Als ein in mehrfacher Hinsicht reizvoller Standort ist die alte Börse am Aeschenplatz im Gespräch. An diesem Knotenpunkt nahe des SBB-Bahnhofs befand sich bis zum Umzug in den Neubau am Stadtrand im Jahr 1983 schon das Zentrum der früheren "National-Zeitung", die 1978 zusammen mit den "Basler Nachrichten" zur "Basler Zeitung" fusionierte. Laut BMG-Konzernchef Beat Meyer ist das Börsengebäude einer von fünf Standorten, die evaluiert würden. Die Frage über Miete oder Kauf sei noch offen. In sechs Monaten soll das Projekt entscheidungsreif sein. Hagemann über die Wahlkriterien: "Die Kostenfrage wird entscheidend sein."
Umzug in die Börse brächte Image-Gewinn
Mit dem bisherigen Standort zwischen Chemiefabriken und der Landesgrenze waren nicht alle Redaktoren zufrieden. Ein Börsen-Gang ins Stadtzentrum brächte die Redaktion näher an den Volks-Puls und dem Unternehmen einen werbeträchtigen Image-Bonus.
Den kann der Medienkonzern besonders brauchen, seit Zürcher Pläne ruchbar wurden, die Gratis-Pendlerzeitung "20 Minuten" auch in der Region Basel zu lancieren. Die BMG reagierte indes prompt mit der Ankündigung, ihre beiden Gratisanzeiger - die Goldgrube "Baslerstab" und die defizitäre "Basler Woche" - zusammenzulegen und als redaktionell stark angereichertes Konkurrenzprodukt mit dem Titel "Baslerstab" zu lancieren. Der Entscheid ist plausibel: Die Entsorgung des kommerziellen Sorgenkindes "Basler Woche" kann geschickt mit der strategischen Offensive gekoppelt werden.
60 Millionen Franken ins Online-Geschäft
Massive Ausbaupläne, die das Raumproblem noch verstärken, verfolgt die Basler Mediengruppe auch in neuen Technologien: Laut CEO Beat Meyer sollen in den nächsten fünf Jahren gruppenweit 60 Millionen Franken ins Online-Geschäft und den Aufbau von Online-Redaktionen investiert werden. Dieser Geschäftszweig, soweit er Basel betrifft, soll im bisherigen Stammhaus an der Hochbergerstrasse bleiben.