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Foto Novartis

Wir sind auch Patrioten: Novartis-Konzernleitungs-Mitglied Hans Kindler
"Ich glaube nicht an Entlassungen"
Novartis-Schweiz-Chef Hans Kindler über die Folgen der Agro-Fusion
VON PETER KNECHTLI
3'000 Stellen gehen durch die Formierung des neuen Agro-Weltleaders Syngenta verloren. Hans Kindler, Chef von Novartis Schweiz und Mitglied der Novartis-Konzernleitung, relativiert den Stellenabbau im Interview mit ONLINE REPORTS und zeigt sich insgesamt optimistisch, was die Arbeitsplatz-Entwicklung betrifft.
ONLINE REPORTS: Novartis baut weltweit 1,100 Stellen, davon 250 in der Schweiz. Jetzt wird bekannt, dass im neuen Konzern nochmals total 3'000 Stellen abgebaut werden. Wie ist die Lage für die Agro-Beschäftigten in der Schweiz?
HANS KINDLER: Wir bauen mit der Syngenta ein neues Unternehmen, das im Agro-Geschäft Nummer eins sein wird und enorme Chancen hat, seine gute Position zu behaupten und weiter zu entwickeln. Dabei gibt es Ueberlappungen und Doppelspurigkeiten, was zu Stellenabbau führt.
ONLINE REPORTS: Gibt es Entlassungen in der Schweiz?
KINDLER: Ich glaube nicht, denn der Abbau geht über vier Jahre.
ONLINE REPORTS: Gibt es auch positive Novartis-Ansätze auf dem Stellenmarkt?
KINDLER: Seit der Bildung der Novartis vor drei Jahren haben wir mit den Novartis Venture Fonds 600 neue Stellen geschaffen, indem wir 78 Millionen Franken in 66 neue Firmen investiert haben. Das sind Arbeitsplätze in Gebieten, die wachsen.
ONLINE REPORTS: Wieviele Stellen gehen im Schweizer Agro-Geschäft von Novartis insgesamt verloren?
KINDLER: Wir wissen noch nicht, an welchen Funktionen und an welchen geografischen Standorten der Abbau vorgenommen wird. Wachsen und schrumpfen sind ganz natürliche Prozesse. Durch das Wachstum des neuen Unternehmens werden auch wieder neue Stellen geschaffen.
ONLINE REPORTS: War AstraZeneca als neuer Partner schon bekannt, als Novartis im September die neue Agro-Strategie bekanntgab?
KINDLER: Nein. Wir haben verschiedene Optionen geprüft und AstraZeneca war eine davon.
ONLINE REPORTS: Prüften Sie auch Optionen mit Monsanto?
KINDLER: Es gab schon Phasen, in denen man den Eindruck hatte, jeder spreche mit jedem.
ONLINE REPORTS: BASF, Bayer?
KINDLER: Ich möchte mich nicht im Detail äussern. Nur soviel: Es gibt im Agro-Bereich neun Haupt-Anbieter, die 80 Prozent des Marktes abdecken.
ONLINE REPORTS: Gab es die Option, das ganze Agro-Geschäft zu verkaufen?
KINDLER: Wenn Sie von Optionen sprechen, dann war das eine von vielen Möglichkeiten.
ONLINE REPORTS: Wird die Syngenta schon in einem oder zwei Jahren ihrerseits zu einem Merger ansetzen?
KINDLER: Das glaube ich nicht, denn der Agro-Markt konsolidiert sich sehr stark. Die neue Firma hat in allen wesentlichen Funktionen ausgesprochene Stärken. Ich glaube, dass hier auf absehbare Zeit keine weiteren Schritte nötig sind.
ONLINE REPORTS: Das Saatgut-Geschäft von AstraZeneca, ein Joit Venture mit der holländischen Firma Advanta, ist nicht noch nicht Teil von Syngenta - ein Wermutstropfen?
KINDLER: Ich könnte mir vorstellen, dass wir das Saatgeschäft von AstraZeneca gern bei Syngenta dabei hätten.
ONLINE REPORTS: Was wird sich im Schweizer Agro-Geschäft von Novartis konkret ändern?
KINDLER: Das kann ich noch nicht sagen. Forschung, Entwicklung, Produktion und Marketing sind sehr gut ausgebildet. Es werden gewisse Schwerpunkte im Management gesetzt. Und das Hauptquartier wird in Basel sein.
ONLINE REPORTS: Warum drängten Sie so sehr darauf, den Hauptsitz in Basel zu etablieren?
KINDLER: Wir fanden es wichtig für die Volkswirtschaft der Nordwestschweiz und der ganzen Schweiz - und natürlich auch für unsere Mitarbeiter.
ONLINE REPORTS: Das tönt schön patriotisch.
KINDLER: So ist es auch. Wir sind auch Patrioten. Es ist wichtig, dass die Schweiz einige Hauptquartiere bedeutender Firmen behalten oder gewinnen kann.
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