 |

|
Hier könnte ein Link
auf die Ihre Homepage stehen.
061 271 63 64 |
|
Ich möchte diese Story bestellen und abdrucken
Foto Claude Giger

Basler Polizeidirektor Schild: Ende der Geduld
Freude aus im Freudenhaus
Polizeidirektor Jörg Schild schliesst zwei Bordelle in Kleinbasel
VON PETER KNECHTLI
Der Basler Polizeidirektor Jörg Schild greift durch: Seit einigen Tagen sind zwei bordellähnlich genutzte Liegenschaften an der Kleinbasler Sperrstrasse 45 und 47 geschlossen.
Seine Schliessungsverfügung begründete Schild mit einer relativ jungen kantonalen Gesetzesbestimmung. Danach können Salons, die der Prostitution dienen, polizeilich geschlossen werden, wenn die Nachbarschaft unzumutbar belästigt wird. Der Hausbesitzer will die Verfügung anfechten.
Die beiden Liegenschaften waren Kleinbasler Interessengruppen schon lange ein Dorn im Auge: Der Eigentümer vermietete rund zwei Dutzend Zimmer tageweise an Damen, die darin selbständige Salons betrieben. Stephan Bläsi, Chef des Rechtsabteilung des Basler Polizeidepartementes, beschrieb die Situation nach einem Augenschein als "unerträglich": Bis weit in die Morgenstunden hätten betrunkene Freier vor dem Bordell für Lärm und desolate hygienische Verhältnisse gesorgt. Frauen monierten, sie würden auf der Strasse immer wieder "blöd angemacht".
Das Ende des öffentlichen Aergernisses zeichnete sich am 17. Juni ab, als die Polizei in den Etablissements erneut eine Kontrolle durchführte und 22 Frauen überprüfte. Dabei deckten die Ordnungshüter bei acht vor allem aus Kamerun stammenden Prostituierten Verstösse gegen das Bundesgesetz über Aufenthalt und Niederlassung auf.
Wiederholt Wirbel um Wohn-Bordelle
Wiederholt machten in Basel bordellähnliche Liegenschaften von sich reden. An der Burgfelderstrasse war sogar während Jahren die staatliche Chemiekontrolle eingemietet, bis Sanitätsdirektorin Veronica Schaller den Mietvertrag wegen Unzumutbarkeit kündigte.
Vor sechs Jahren sorgte ein Bordell mitten in der Schlettstadterstrasse für unkonventionelle Selbsthilfe: Die Anrainer der Wohnstrasse hielten vor dem Freudenhaus über Wochen so hartnäckig Wache, bis der "Entspannungsmassage" (so die damalige Werbung) die Kundschaft ausging. Dieser Fall war ausschlaggebend dafür, dass Basel Wohn-Bordellen auf gesetzlichem Weg den Riegel schob.
|