Online Reports Logo
Hier könnte ein Link auf Ihre Homepage stehen. Attraktiver Preis.
061 271 63 64

Ich möchte diese Story bestellen und abdrucken

Ihre Meinung (auf "E-Mail" klicken)
E-Mail-Button

Zurück zur Hauptseite



Die neue Titanic kommt in Fahrt

Auftrag für Basis-Studie an Belfaster Original-Werft / Geplanter Baubeginn nächsten April

Die Promotoren der Titanic II setzen Dampf auf: Die irische Werft Harland and Wolff soll innerhalb von zwei Monaten eine Basis-Studie zum Neubau des Kult-Dampfers erstellen.

Harland and Wolff hatte schon die Original-Titanic gebaut. Jetzt soll sie auch die zweite Auflage des technisch aufgerüsteten Luxusdampfers an die Hand nehmen.

Es sei "auf jeden Fall beschlossene Sache", dass dem Belfaster Grossunternehmen zunächst der Auftrag erteilt wird, innerhalb von zwei Monaten eine Basis-Studie im Honorarumfang von 830'000 Franken zu erarbeiten. Dies erklärte Annette Völcker, die Direktorin der in Basel domizilierten "White Star Line AG" (WSL), gegenüber "Reports".

Eis zu Technik-Firma Harland and Wolff geschmolzen

Auftraggeberin ist die für Fragen der Finanzierung zuständige Titanic Development Corporation (TDC) in Las Vegas, an der die White Star Line zu 50 Prozent beteiligt ist.

Noch vor wenigen Wochen waren die Beziehungen der beiden Firmen zu Harland and Wolff eher kühl. Nach einem ganztägigen Treffen in Belfast Ende April sei das Eis aber gescholzen, sagte Völcker. Es es auch klar geworden, dass Harland and Wolff nicht an einem Konkurrenzprojekt mit einer südafrikanischen Promotorengruppe beteiligt sei, wie anfänglich verbreitet wurde. "Natürlich wären wir sehr glücklich, wenn Harland and Wolff das Schiff dann auch bauen würde", erklärte die WSL-Sprecherin.

Baubeginn auf April 1999 geplant

Schon im April kommenden Jahres soll mit dem Bau des Schiffes begonnen werden, damit es rechtzeitig am 10. April 2002 - genau 90 Jahre nach seinem Start zur Unglücksfahrt - in Southampton vom Stapel laufen und am Dienstag der darauffolgenden Woche in New York eintreffen kann.

Show-Profi Bob Snow aus Orlando als Berater

Was einigen Beobachtern noch immer als euphorische Träumerei erscheint, scheint in unkonventionell rasante Fahrt zu kommen. Die schweizerisch-amerikanischen Promotoren richten mit der grossen Kelle an. Schon Ende Juni soll der mitunter in der Schweiz ausgeheckte Atlantik-Plan an einer grossen Presse-Show in New York vorgestellt werden. Als Organisator, in das Projekt eingeführt durch TDC-Präsident und Anwalt John Brebbia aus Las Vegas, agiert der bekannte Immobilienunternehmer Bob Snow, der nicht nur die Innenstadt von Orlando (Florida) in ein Vergnügungsquartier verwandelte, sondern auch über hervorragende Kontakte zur Unterhaltungsbranche wie Disney verfügt.

J. P. Morgans Privat-Eisenbahnwagen mit dabei

Laut Informationen von "Reports" soll Snow gar versuchen, für das Medienereignis die New Yorker Philharmoniker zu engagieren. Gemäss Annette Völcker soll Snow auch bereit sein, den sich in seinem Besitz befindlichen Original-Eisenbahnwagen des amerikanischen Financiers und damaligen White-Star-Line-Besitzers J. P. Morgan für die anschliessende Road-Show zur Verfügung zu stellen. Dieser Wagen soll auch in einem Nostalgie-Zug für Passagiere zum Einsatz kommen, die das Titanic-Abenteuer nur als Auftakt zu einer Weltreise buchen: In New York soll die Fahrt durch den amerikanischen Kontinent auf der Schiene weitergehen und mit Transsibirischer Eisenbahn und dem Orient-Express in London enden.

Kampf um Rechte

Bei allen weltumspannenden Plänen beschäftigen sich die Schweizer WSL-Manager auch mit Knochenarbeit wie der Verteidigung ihrer Rechte an Namen und Logo der White Star Line: Ein Hotel in Herisau musste angemahnt werden, weil es das WSL-Signet zur Promotion eines "Titanic Last Dinner" benützte.

VORGESCHICHTE
REAKTIONEN
WAS DARAUS WURDE

24. Mai 1998

Zurück zu Wirtschaft
Zurück zur Hauptseite

© by Peter Knechtli