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CLARIANT FUSION
KOMMENTAR
PORTRAIT ROLF. W. SCHWEIZER

"Eine Kultur für beide Sozialpartner": Clariant-Präsident Rolf W. Schweizer (rechts) im Interview mit REPORTS-Editor Peter Knechtli
"Es war keine abgekartete Sache"
Interview mit dem alten und neuen Clariant Präsidenten Rolf W. Schweizer
Jetzt oder nie - war das Motto, mit dem Clariant-Präsident Rolf W. Schweizer durch ein Telefongespräch an Ciba-Präsident Rolf A. Meyer den ersten Schritt zur Fusion hin machte. Welche Konzern-Kultur sich im neuen Unternehmen durchsetzen wird, weiss Schweizer noch nicht. Es schwebt ihm aber ein Konzept vor, das "beide Sozialpartner befriedigt und motiviert".
REPORTS: Wer hat mit wem zuerst das Fusions-Gespräch gesucht - Sie oder Ciba-Präsident Rolf A. Meyer?
Rolf W. Schweizer: Es war wieder einmal ein Telefon von mir an Herrn Meyer von Ciba. Aber es hätte gerade so gut ein Telefon von Herrn Meyer an mich sein können.
Heute heisst es, die Fusion mache "strategisch Sinn". Weshalb machte sie nicht schon bei oder vor der Fusion von Ciba und Sandoz zu Novartis Sinn?
Schweizer: In den alten Presseberichten kann man nachlesen, dass die Marschrichtungen von Ciba Spezialitätenchemie und Clariant damals ziemlich voneinander abwichen. Erst sukkzessive, durch das ganze Umfeld, die Opportunitäten im Markt und die Portfolio-Optimierung kamen sich die Marschrichtungen immer näher.
War das nicht Teil einer längerfristigen Absicht?
Schweizer: Das war nicht gewollt, sondern es passierte einfach aus strategischen Ueberlegungen. So hat der CEO der Ciba noch vor zwei Monaten erklärt, eine Fusion mit der Clariant komme überhaupt nicht in Frage. Es war also nicht so, dass alles abgekartet war, vielmehr stellten wir in einer Situationsanalyse fest, dass sich alles so angenähert hat, dass jetzt der Zeitpunkt für eine Fusion ist - fast ein bisschen nach dem Motto: jetzt oder nie.
Die Gewerkschaften verlangen von der neuen Clariant einen Einheitsvertrag, wie sie ihn heute bei der Ciba schon haben. Bekommen sie ihn?
Schweizer: Das weiss ich nicht. Ich gebe ehrlich zu, dass ich davon relativ wenig verstehe. Es gibt aber überhaupt keine Diskussion, dass wir zu allen Verträgen stehen. Wenn das neue Gebilde dereinst da ist, müssen wir auch die Beziehung zu den Gewerkschaften neu organisieren. Was dabei herauskommt, kann ich im Moment noch nicht sdagen. Ich bin aber sicher, dass wir uns einigen werden.
Wid sich die eher liberale Ciba- oder die eher hierarchische Clariant-Kultur im neuen Weltkonzern durchsetzen?
Schweizer: Ich weiss nicht, ob sich die beiden Kulturen diametral gegenüberstehen. Ich glaube eher, sie sind sich in vielem ähnlich. Wir werden ein Konzept finden. Welcher Teil darin stärker sein wird, weiss ich nicht. Es soll aber eine Kultur sein, die beide Sozialpartner befriedigt und motiviert.
Die bisherigen Konzerchefs Hermann Vodicka von Ciba und Karl-Gerhard Seifert von Clariant sind im neuen Organigramm nicht mehr vertreten. Haben Sie für diese Führungskräfte anderweitige Stellen vorgesehen?
Schweizer: Wenn ich jetzt ja sage, dann fragen Sie, welche...
...das fragen wir Sie jetzt: welche?
Schweizer: Das kann ich nicht beantworten, weil etwas negativ präjudiziert wird, was sehr positiv herauskommen könnte. Gewisse andere Stellen könnten darauf allergisch reagieren.
Werden die beiden Führungskräfte auch nicht in eine künftige Tochterfirma eintreten?
Schweizer: Nein. Wenn schon, dann ist es ein Einsatz in einer andern juristischen Person, die mit Clariant nichts zu tun hat.
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