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Meko Fensterbau vor Radikal-Umbau
Zins- und Schuldendruck führt zur Aufgabe des Projektgeschäfts und zu massivem Stellenabbau
VON PETER KNECHTLI
Die Fensterbau-Firma Meko in Muttenz steckt in finanziellen Schwierigkeiten: Das Unternehmen muss massiv Personal abbauen und das Projektgeschäft aufgeben.
Laut Informationen der SonntagsZeitung wird die auf dem Gebiet der Holz-Aluminium-Fenster führende Schweizer Firma rund die Hälfte ihrer 80 Stellen abbauen. Geschäftsleiter Hans Schäfer wollte noch keine konkreten Zahlen nennen. Doch bestätigte er, dass mit der Betriebskommission und den Sozialpartnern "nach sozialverträglichen Massnahmen gesucht" werden soll.
Der Stellenabbau ist Folge einer radikalen Umstrukturierung: Die Meko will das Projektgeschäft - Bearbeitung kompletter Gebäudefassaden - stufenweise aufgeben und sich auf das Kerngeschäft konzentrieren, das in der Belieferung von Schreinern mit patentierten Fensterelementen in der Schweiz und in Deutschland besteht.
Laut Schäfer sollen hängige Projekte - wie die Grossbaustelle Basler Bahnhof Ost - "vertragsgemäss zu Ende geführt" werden. Diesen Auftrag im Volumen von rund acht Millionen Franken führt die Meko zusammen mit der in Aesch BL domizilierten Fassaden-Firma Schmidlin AG aus.
Nach Informationen von "Reports" soll letztes Jahr ein konsolidierter Verlust in siebenstelliger Höhe entstanden sein. Millionenschwer drücken Schulden und Altlasten von rund 30 Millionen Franken auf den Geschäftsgang. Jetzt gehe es, so Schäfer, darum, die hohe Zinsbelastung zu reduzieren. Die Banken hätten ihre "Bereitschaft für eine konstruktive Lösung signalisiert". Im Klartext kann dies nur heissen: Durch Abschreiber in zweistelliger Millionenhöhe, denn die überschuldeten Liegenschaften können nur mit Millionenverlusten verkauft werden.
Geschäftsführer Hans Schäfer dagegen beteuert, das rein operative Geschäft arbeite, bei einem Gewinn von 1,5 Millionen Franken im Jahr 1996, profitabel. Für 1997 lägen die Abschlusszahlen noch nicht vor, die "Hochrechnungen" zeigten jedoch "wiederum ein ähnliches Bild". Auch sei der Auftragseingang letzten Jahr um mehr als 30 Prozent gestiegen - kein Wunder: Die Meko war zuvor durch ein Management-Buyout vor dem Ruin gerettet worden.
Ein Branchenkenner sagte gegenüber "Reports", es sei bekannt, dass die Firma Meko "nicht gerade stark auf der Brust ist".