
Information Highway: Liberalisierung à la Suisse
Ein bisschen Partner, ein bisschen Konkurrent
Im Kampf um den Zukunftsmarkt der Datenkommunikation stecken die Interessenten ihre Claims ab: Ausländische Investoren greifen auf Schweizer Kabelnetze, seit Jahresbeginn wechselten Firmen zu Preisen in Milliardenhöhe die Hände. Geschickt lässt sich die staatliche Telecom PTT unter die künftigen Betreiber der liberalisierten Informations-Autobahnen einbinden.
In den Gläsern perlte erst Champagner, dann der als wuchtig geltende Sancerre. Zum Dinner in einem Séparée der Berner Nobelherberge "Bellevue" floss aus Magnum-Gebinde bester Bordeaux. Fred Sutter, Chef des angeschlagenen Telekommunikations-Konzerns Ascom, zeigte sich am Abend des 30. Mai in Gesellschaft der Top-Kabler Felix Rosenberg (Telecom PTT), Manfred Nagel (Siemens-Albis) und Leo Fischer (Fischer Holding) "fröhlich und sichtlich erleichtert", wie sich ein Teilnehmer erinnert.
Wenige Augenblicke zuvor hatte Sutter, im Verwaltungsratszimmer der PTT, den wohl bedeutendsten Abschluss seiner geschäftlichen Karriere besiegelt: Den Verkauf der Ascom-Kabelnetze, Schulden inbegriffen, zum Preis von rund 270 Millionen Franken an die neugegründete Cablecom Holding. Neue Eigner sind die drei Partner, die im "Bellevue" das Closing feierten: Telecom PTT und Siemens-Albis mit je 40 Prozent und Fischer Holding mit 20 Prozent.
Deals dieser Grössenordnung sind im Kabelgeschäft neuerdings keine Unikate mehr. Vielmehr ist seit letztem Herbst ein regelrechtes Zukunftsfieber ausgebrochen. Schweizer Kabelnetzfirmen wechselten seither zu Summen von über einer Milliarde Franken ihre Besitzer. Allein für phantastische 300 Millionen Franken fischte sich der deutsche Mischkonzern Veba aus der missglückten Motor-Columbus-Diversifizierung die Helvesat-Netze. Mitte März verkaufte der Zürcher Charmilles-Teilhaber René Braginsky seine Beteiligung für 480 Millionen an Alcatel. Der französische Elektronik-Multi kontrolliert somit über Cortaillod die Rediffusion, mit knapp 600'000 Anschlüssen das führende Kabelfernseh-Unternehmen der Schweiz.
Dass im sonst beschaulichen Kabelnetz-Business plötzlich hektische Handwechsel für Aufregung sorgen, hat einen zentralen Grund: Heute werden die Terrains besetzt, auf denen sich morgen das Milliarden-Geschäft der Datenkommunikation abspielt. Die von der EU ins Auge gefasste Liberalisierung der Fernmeldemärkte bis 1998, neue Uebertragungstechnologien und die multimediale Vernetzung von Telefon, Fernsehen und Computer werden nicht nur die bisherigen Kommunikationsgewohnheiten revolutionieren, sondern auch immense Perspektiven öffnen. Offen ist, ob die EU auch das staatliche Netzmonopol zerschlägt oder privaten Anbietern lediglich den Zugang auf das PTT-Netz ermöglichen will.
Von Nischen-Anwendungen im Geschäftsbereich und dem lendenlahmen Videotex abgesehen besteht für Zweiweg-Datenkommunikation in der Schweiz erst ein beschränkter Markt: Anbieter interaktiver Breitband-Dienste fehlen ebenso wie die nötige Masse der Anwender, die privaten Uebertragungsnetze sind meist nicht zweiwegtauglich.
Die aus heutiger Sicht fatale Aufgabenteilung geht zurück auf einen behördlichen "Fehlentscheid des Jahrhunderts" (so ein Kabelkenner) Ende der sechziger Jahre: Die PTT konzentrierten sich auf die flächendeckende Versorgung mit drahtgebundener Telefonie, Datenübertragung und neuere Kommunikationsdienste wie Mobilfunk, private Unternehmen oder kommunale Regiebetriebe besorgten die Verteilung von Radio- und Fernsehprogrammen über Kabelnetze. Interaktive Dienste wie etwa Telefonie dürfen Private von Gesetzes wegen nicht anbieten.
Dass die Telekommunikation noch in diesem Jahrzehnt zu einer weltumspannenden Selbstverständlichkeit wird, sah damals niemand voraus. Dagegen leisteten sowohl PTT wie Kabel-TV-Verbreiter rekordverdächtige Arbeit: Selbst abgelegenste Bergbauerbetriebe hängen am Telefonnetz, 87 Prozent aller Schweizer TV-Haushalte sind am Kabel angeschlossen. Nur: Die beiden Netz-Typen sind sich technisch völlig fremd, nicht der dünnste Draht schliesst sie kurz.
Zwar zog sich das Kooperations-Konzept schon wie ein roter Faden durch die Beratung von Radio/TV-Gesetz und Fernmeldegesetz. Doch der Bundesrat hat inzwischen seine "Hausaufgaben nicht gemacht hat", wie ein Telecom-Kadermann schon öffentlich bemängelte. Laut Fernmeldegesetz legt der Bunderat nämlich "die Grundsätze der Zusammenarbeit mit Dritten" fest. Obschon das Gesetz seit über zwei Jahren in Kraft ist, liegen diese Grundsätze noch nicht einmal im Entwurf vor.
Peter Fischer, Vizedirektor des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom), meint dazu: "Wir warten absichtlich zu, bis wir entsprechende Erfahrungen darüber verfügen, welche Situation der Zusammenarbeit es überhaupt zu regeln gibt."
Wohin die Reise der kollektiven Vernetzung geht, ist heute schon in deutlichen Konturen erkennbar: Die Berührungshemmung zwischen öffentlichen und privaten Anbietern dürfte bald der Vergangenheit angehören. Für die künftige Multimedia-Anwendung - so der Trend - ist eine Verknüpfung von PTT-Leitungen mit Radio/TV-Netzen zu einem Landesnetz mit weltweiten Direktanschlüssen unumgänglich. Der Bundesbetrieb liefert mit seinen 220'000 Kilometern Glasfasersträngen, digitalen Zentralen und Netzstrukturen die geeignete Voraussetzung für überregionale Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, die Privaten bieten die breitbandige Feinverteilung. Ein solches Hybrid-Netz gilt als Uebergangstechnologie, bis dereinst im nächsten Jahrtausend jede Wohnung durch einen Glasfaserkabel-Anschluss direkte Verbindung zum globalen Datenverkehrssystem erhält. Leo Fischer: "Wir könnten heute schon über Nacht Datenautobahnen bereitstellen, die vom Konsumenten genutzt werden können."
Anders allerdings als in Deutschland, wo sich im Geschäft um die Informationsübertragung ein erbitterter Konkurrenzkampf zwischen privatwirtschaftlichen Anbietern und der noch öffentlichen Telekom ankündigt, steht der Schweiz nach heutigem Stand eine "Liberalisierung ± la Suisse" (Braginsky) ins Haus. Sowohl bei staatlichen Fernmeldern wie bei privaten Kablern setzt sich die Ueberzeugung durch, dass die parallele Erschliessung des Landes mit zwei multimediatauglichen Datennetzen nicht zu finanzieren ist. Selbst im liberalisierten Wunderland USA, pflegt Telecom-PTT-Generaldirektor Felix Rosenberg vergleichsweise anzuführen, gebe es bei vier Millionen Anschlüssen bloss einen Carrier. "Bei der relativen Kleine der Schweiz", ist er folglich überzeugt, "wirkt Konkurrenz preistreibend".
Diese Einschätzung ist mehr als eine Schutzbehauptung. Der Kalte Krieg der Draht-Zieher ist mildem Tauwetter gewichen. Selbst gestandene Telecom-Kader glauben nicht mehr zwingend an die grosse Liberalisierungsschlacht. Ein Machtwechsel in Deutschland und England genüge, um den gnadenlosen Privatisierungs-Showdown im Fernmeldewesen abzuwenden.
Selbst die grössten CATV-Unternehmen sprechen von "Kooperation", "Synergie" ist in aller Munde. Dass Radiffusion längst PTT-Kabelschächte benützt und zusammen mit dem Staatsbetrieb das Glasfaselkabel auf dem Zürichsee-Grund zwischen Meilen und Horgen betreibt, ist schon so etwas wie ein Fähigkeitszeugnis zur Partnerreife. Und dass die grosse Vision vom Information-Super-Highway niemand allein wird realisieren können, glaubt auch Rediffusion-Generaldirektor Erich Grimm: "Wir suchen schon seit langem die Zusammenarbeit mit den PTT."
Das war nicht immer so. Noch vor wenigen Jahren spie beispielsweise Leo Fischer "Gift und Galle gegen die PTT" (so ein Konkurrent), um ihr Netz- und Sprachdienstmonopol zu Fall zu bringen. Seit einiger Zeit jedoch hat auch der 60jährige Luzerner Kabel-Pionier "Kooperation statt Konfrontation" auf seine Fahnen geschrieben. Der innovative Mittelunternehmer (Umsatz 94 Millionen Franken) war es auch, der dieses Frühjahr zwecks Ueberwindung der kritischen Grösse Siemens-Albis und sein eigenes Unternehmen mit der Telecom PTT in der Cablcom Holding AG zusammenführte und prompt den Zuschlag für das Ascom-Netz erhielt. Und dies, obschon neben Veba auch die amerikanische Time Warner, grösster Medienkonzern der Welt, grosszügig mitgeboten hatte.
Kaum war der Cablecom-Coup gelandet, machte auch der Schweizer Alcatel-STR-Chef Gian Andri Vital dem staatlichen Fernmelderiesen den Hof, indem er ihm in aller Oeffentlichkeit eine Minderheitsbeteiligung an Rediffusion anbot. Ob die Telecom PTT dank ihrer Position als Spinne in der Mitte mehrere Fäden spinnt und bald auch beim Schweizer CATV-Leader einsteigt, ist offen, aber wahrscheinlich.
Chef Rosenberg bestätigte bloss vorsichtig, dass Verhandlungen laufen: "Wenn andere uns wollen, sind wir bereit, mitzumachen." Aus dem Rediffusion-Umfeld war indes zu erfahren, dass eine vertragliche Vereinbarung über die gemeinsame Nutzung von Netzteilen "auf gutem Weg" sei. Sicher ist auch, dass Alcatel, obschon bereits intensiv mit interaktiven Projekten beschäftigt ("Video on demand"), mit der aktuellen Situierung ihrer potenten Kabel-Tochter nicht allzu viel anzufangen weiss. Jedenfalls musste Sprecher Peter Müller auf Fragen nach der Stossrichtung passen: "No comment. Im Moment sind wir daran, eine Strategie zu formulieren."
Dieses zweite Engagement im CATV-Geschäft hätte für die Telcom PTT "selbstverständlich strategische Bedeutung" (so Jean-Frédy Bütikofer, Direktor Netze): Rediffusion hält als Marktleader die wichtigsten Wirtschaftszentren besetzt, in denen multimediale Anwendungen und leistungsfähiger Informations-Transfer am stärksten gefragt sind. Die Städte Zürich und Bern sind fest in der Hand von "Redi", an der Basler Verkabelungsfirma Balcab ist sie mit 30 Prozent beteiligt. Auch im Ausland ist Rediffusion ein Begriff, wie Sprecher Walter Demuth stolz vermerkt: "Man kennt uns von Lissabon bis Helsinki."
Die ersten Uebernahme-Uebungen vollbrachte die Telecom PTT aber bereits letzten Herbst auf dem Flickenteppich der Helvesat-Netze (Aargau, Luzern, Graubünden und Tessin). Doch der geplante Kauf scheiterte am Einspruch des Bakom: Für eine Mehrheitsbeteiligung an einem privaten Kabelrundfunk-Unternehmen, so seine Erkenntnis, fehle die gesetzliche Grundlage.
Danach setzte es um dieses Netz unter privaten Interessenten ein unerbittliches Pokern ab. Die potentiellen Käufer trieben die Preise in die Höhe: Bei gut 150 Millionen Franken bot beispielsweise Siemens-Albis-General Nagel nochmals nach, warf dann aber auf Geheiss der deutschen Konzernzentrale das Handtuch. Schliesslich gelang Veba, mit 66 Milliarden Mark Umsatz das viertgrösste Unternehmen Deutschlands, für 300 Millionen Franken als Meistbietendem der Vorstoss in die Alpenrepublik.
Glücklich sind die neuen Netzbesitzer mit ihrer teuren Akquisition jedoch kaum. Düsseldorfer Veba-Manager reiben sich heute die Augen und sprechen von einer Schweiz als "Minenfeld". Insider wollen wissen, der Mammutkonzern habe über geheime Kooperationsabkommen mit Charmilles/Rediffusion grosse Teile des Landes unter Kontrolle nehmen und vor allem den Aufbau eines privaten Telefonnetzes ins Auge fassen wollen. Als gesichert gilt, dass der ehemalige Charmilles- und Rediffusion-Verwaltungsrat Braginsky mit Veba "als geeignetem strategischem Partner" schon bis zu einem Vorvertrag verhandelt hatte.
Doch die Rechnung ging nicht auf. Seit plötzlich Alcatel mit einem "verrückten Preis" zuschlug, macht sich bei Veba Ratlosigkeit breit. Eberhard Schmitt, Sprecher der Veba-Immobilien AG in Bochum, mochte gegenüber bilanz "weder dementieren noch bestätigen, dass Helvesat wieder abgestossen werden soll". Hingegen erklärte er, Veba habe mit dem Schweizer Netz einen "Schritt in Richtung Grösse" und einen "ganz gezielten Kauf vor dem Hintergrund des Telefonie-Geschäfts" getan.
Jetzt sind wichtige Terrains anderweitig besetzt, Veba sitzt ohne ersichtliche Perspektive auf einem von seiner früheren Eignerin vernachlässigten Drahtgeflecht. Alcatel anderseits, wie Siemens eine der Hauptlieferantinnen von Telecom PTT, wird sich hüten, mit einem privaten Bit-Rivalen allzu heftig anzubandeln. Was Veba bleibt, ist Schadensbegrenzung: Verkauf mit Verlust, Gebietsbereinigung mit Cablecom oder Kooperation mit einem andern Partner.
Ob in der Schweiz mit privater Telefonie das grosse Geld zu machen ist, werden sich Investoren gut überlegen müssen. Wird nämlich das Telefon-Monopol in absehbarer Zeit gelockert oder fallen, müssen sich "Rosinenpicker" (Bütikofer) auf unangenehme Einschränkungen gefasst machen. Denn die Liberalisierung wird nach seiner Meinung so organisiert sein, "dass ein Verbreiter die flächendeckende Versorgung garantieren muss". Privatanbieter, die bloss lukrative Hauptmärkte anpeilen, würden nach diesem Konzept mit einer Abgabe an die Telecom PTT als Beitrag an die defizitären Teile ihrer landesweiten Versorgung belastet. Felix Rosenberg: "Zwischen Genf und Rorschach abrahmen, das geht nicht."
Indes hat sich der Staatskonzern im Hinblick auf die Oeffnung der Märkte unauffällig, aber gut positioniert. "Die Telecom PTT stand immer ausserhalb des Spielfeldes, aber sie spielte eine aktive Rolle als Linienrichter", umschreibt ein vehementer Liberalisierer anerkennend die Taktik des Noch-Monopolisten.
Chef Rosenberg zeigt sich sogar bereit zum Kampf gegen den Ruf, "dass wir nur über das Monopol tüchtig sein können". Statt sich in sinnlosen Abwehrkämpfen zu verlieren, arbeitet der Telekommunikationsbetrieb mit einer Offensiv-Strategie an mehreren Fronten. So schwebt Chef Rosenberg in diesem Land mit seinem Defizit an Multimedia-Dienstleistungen zusammen mit privaten Firmen ein gemeinsames Angebot interaktiver Dienstleistungen vor - von medizinischen und universitären Anwendungen bis hin zum Tele-Shopping. Entsprechende Vorarbeiten des Departementes Forschung und Entwicklung in Zusammenarbeit mit der ETH seien schon im Gange.
Ein anderer Versuch, strategische Positionen zu besetzen, ist in Basel zu beobachten. Hier will die Telecom PTT mit der privaten Kabelgesellschaft Balcab eine regionale Arbeitsteilung aufbauen (vgl. Grafik). Die Kooperationsidee, von Balcab-Geschäftsführer Urs Gröflin bestätigt, hat Bestechendes: Die Kabelnetz-Betreiber der Agglomerationsgemeinden unterhalten nicht mehr teure eigene Kopfstationen, sondern beziehen die aufbereiteten Signale der Radio- und Fernsehprogramme nach Mass von Telecom PTT, die Balcab fungiert als Grossverteiler. Eine von den PTT weniger favorisierte Variante wäre, dass sich die Balcab in die Datenautobahn der Telecom einmietet und den Signaltransport übernimmt.
Von der 30-Prozent-Partnerin Siemens ist bekannt, dass sie die Telecom PTT, was noch vor wenigen Jahren undenkbar schien, gern im Balcab-Verwaltungsrat vertreten sähe.
Auf welche Art auch immer - ohne Blessuren wird die Strukturbereinigung nicht abgehen. Branchenkenner progostizieren dem buntgescheckten helvetischen Kabelnetz-Pluralismus mit seinen 350 Kopfstationen und 502 Betreiberorganisatinen einen massiven Aderlass. Dem unumgänglichen Netzausbau mit Kosten in Milliardenhöhe seien aus finanziellen und betrieblichen Gründen vor alle kleine Netzbetreiber nicht mehr gewachsen, so dass mit grossen Partnern eine Fusion oder Anlehnung gesucht werde.
Sogar mittlere Unternehmen müssen ihre Positionierung erst noch finden. So hält es Broker Braginsky für "eine Frage der Zeit, bis Leo Fischer ausmanövriert wird". Und dann, glaubt der Charmilles-Dealer, würden die Mogule im Schweizer Kabelverbund ihm den Preis disktieren. Tatsächlich muss Kabler Fischer nicht nur seine Aktionäre von den Erfolgsaussichten seiner Verbund-Vision überzeugen. Auch muss er den finanziellen Einsatz sorgsam gewichten. Um sich dabei nicht zu überfordern, reduzierte Fischer seine ursprünglich geplante und noch Ende April öffentlich verkündete Drittelsbeteiligung auf 20 Prozent. "Mit diesem Schritt", so ein Cablecom-Partner, "wollte Fischer auf der sicheren Seite stehen".
Sicher ist im derzeitigen Gerangel um die Macht über die künftigen Daten-Autobahnen nur eines, wie Telecom-Chef Resenberg feststellt: "In der heutigen Zeit muss man lernen, gleichzeitig Kooparationspartner und Konkurrent zu sein." Siemens-Albis-Chef Manfred Nagel jedenfalls ist über die Cablecom-Allianz noch heute derart begeistert ("Wir waren wirklich fast ingeniös"), dass in ihm eine Telecom-Beteiligung an Rediffusion "keine Bedenken" zu wecken vermag.
Ohnehin scheint der Siemens-Albis-Dirigent kurz vor seinem Ruhestand den Narren am Datenverkehr gefressen zu haben. "Was haben die auch mit Nagel gemacht?", fragen sich Mitarbeiter indigniert, "der spricht nur noch vom Kabel".
15. Juni 1994
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