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"Eine Melodie, die sprüht": Liberales Nominations-Ambiente


Jung, Swing und Schwung: So gehen die Liberalen auf Sitzjagd

Drei von fünf Nationalrats-Bewerbenden sind Frauen / Andreas Albrecht als Ständeratskandidat nominiert

VON PETER KNECHTLI

Mit einer gesunden Portion Optimismus, Pfiff und Schwung starteten die Basler Liberalen heute Donnerstagabend ihren Kampf um die Ständerats- und Nationalratswahlen vom 21. Oktober 2007: Den Sozialdemokraten wollen sie mit Andreas Albrecht den Ständeratssitz entreissen und im Nationalrat wollen sie auch wieder Einzug halten - mit einer mehrheitlich von Frauen besetzten Liste.

Im "Gare du Nord", dieser traditionsreichen Oase der Zukunft, war Stimmung angesagt. Gedämpftes Kerzenlicht verhiess Verheissungsvolles, "Suppe mit Brot" und karitativem Zweck empfahl die Menükarte und recht gemütlich liefen die Basler Liberalen zum Kick-off ins Wahljahr 2007 ein. Zwar spielte das "Acoustic Swing Trio" zum Auftakt Johnny Greens "Out Of Nowhere", doch Parteipräsidentin Maria Iselin wollte dies auf Anfrage hin mitnichten als programmatische Metapher über den Ausgang der eidgenössischen Wahlen verstanden wissen. Vielmehr stimmte sie ihre Parteibasis schwungvoll und mit der ihr eigenen Leidenschaft auf die elf Monate Wahlkampf ein, die bevorstehen.

"Spektakuläre und freche Kampagne"

"Wir werden eine politische Melodie anstimmen, die sprüht", liess sie die treuen Parteigänger wissen, unter ihnen auch eine stattliche Zahl Jungliberaler. "Wir wollen einen Nationalratssitz und den Basler Ständeratssitz", verkündete die Parteivorsitzende das ehrgeizige Ziel der Partei, die sich als die "wirklichen Liberalen" versteht. "Ich bin sicher, dass wir die Kraft haben, das alles zu erreichen", versprühte sie Optimismus - nicht ohne den Hinweis darauf, dass die Liberalen beim politisierten Nachwuchs besonders beliebt seien.

"2007 wird liberal", fasste Vizepräsident Felix Werner den Wunsch-Trend in eine griffige Formel. Und er fügte spitz an, seine Partei sei nicht zu verwechseln mit einer andern politischen Kraft, die das liberale Etikett "in den Parteinamen hineinbasteln" müsse. "Die Liberalen sind in guter Stimmung", schwärmte Werner weiter und versprach, "dass man von den Liberalen in diesem Wahlkampf hören werde" - und zwar in einer "spektakulären, ungewöhnlichen und frechen Kampagne". Die Sitzgewinne seien nötig, damit Basel in der Schweiz "nicht nur als rot-grüne Zone wahrgenommen wird".

Ums Verregge zwei Sitze

Nach so einem solch verbalen Mutmacher war es nicht verwunderlich, dass die Liberalen ihren Grossrat Andreas Albrecht ohne Frage aus dem Publikum dankbar und mit Akklamation zu ihrem Ständeratskandidaten kürten. Befragt von Michael Rossi ("wir wollen ums Verregge zwei Sitze"), dem Präsidenten der Basler Jungliberalen, bekannte sich Albrecht zur "bürgerlichen Politik als Grundhaltung". Er wolle "Höchstleistungen fördern, fordern und auch belohnen". Dank der Unterstützung durch die drei weiteren bürgerlichen Parteien Basels, der FDP, der CVP und der SVP, doppelte Albrecht nach: "Die Stimmbürger wollen nicht, dass Basel-Stadt als rot-grüne Stimme wahrgenommen wird." Seit 1967 sei der Ständeratssitz fest in SP-Händen, jetzt sei die Zeit für einen Wechsel gekommen. Einmal in Bern angelangt, werde er in die Fraktionsgemeinschaft mit der FDP eintreten.

Frauen-Power ist angesagt

Ein neues Bild zeigte sich in der Tat, als die fünf Nationalrats-Bewerbenden zur Befragung antraten - drei der fünf Namen sind Frauen: Gaby Ess, Parteipräsidentin Maria Iselin und Grossrätin Patricia von Falkenstein (Bild, v.l.n.r.); die Männer-Fraktion bilden Grossratspräsident Andreas Burckhardt (Bild links) und Grossrat Conradin Cramer (Bild rechts). Auch diese Fünferliste wurde mit kräftigem Beifall als nominiert erklärt. Den grössten Lacher konnte die Nachwuchs-Hoffnung Cramer verbuchen, als er auf die Frage, wen er spätabends in einer Berner Bar nie treffen werde, antwortete: "Anita Fetz werde ich nie treffen, weil sie dann nicht mehr Ständerätin ist." Im Spontaneitäts-Test zeigte sich in einen oder andern Fall, dass noch etwas gelockert werden muss. Aber schliesslich fiel noch kein Nationalrat vom Himmel. Und Trost kam auch vom Jazz-Trio mit "Take The A Train" - nach Bern, vielleicht.

9. November 2006

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