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"Natürlich ist das unerfreulich": Münchensteiner Photovoltaik-Bilanz 2001
Neun Monate Solarstrom-Flaute
Pannen-Jahr in der Pionier-Stromfabrik Münchenstein
VON PETER KNECHTLI
Die Solarstromfabrik auf dem Dach des Schulhauses Lange Heid im Münchenstein BL hat ein Pannen-Jahr hinter sich: Während im Sommer die Sonne hoch am Himmel stand, stand die Anlage still.
Deprimierendes Jahresergebnis der Solarstromfabrik auf dem Dach des Schulhauses Lange Heid in Münchenstein: Während geschlagenen neun Monaten des letzten Jahres stand die einst grösste Photovoltaikanlage der Nordwestschweiz so gut wie still. Statt gegen 20'000 Kilowattstunden wie im Vorjahr lieferte sie nur gerade 3'300 Kilowattstunden. Einzig zwischen Januar und März herrschte regulärer Betrieb, zwischen April und Juni sank die Ernte fast auf den Nullpunkt. Zwischen Juli und Dezember war die Pionieranlage - von Privaten finanziert, von der Gemeinde betrieben - ausser Betrieb.
Frustrierte Investoren
Laut Bauverwalter Rudolf Zulauf ("natürlich ist das Ergebnis unerfreulich") habe es Probleme mit Sicherungen gegeben, dann habe der Wechselrichter ersetzt werden müssen: "In einer Gemeinde gehen solche teure Reparaturen von nicht so schnell über die Bühne wie bei Privaten." Der kommunale Umweltbeauftragte Markus Knöpfli liess gegenüber einem Investor auch durchblicken, dass die Panne durch den beauftragten
| “Die Kontrolle muss sorgfältiger und detaillierter ausfallen.“ |
Frustriert sind Solarfahrzeug-Besitzer, Idealisten und Ökologen, die mit ihrem Investment die Produktion von sauberem Strom ermöglichen wollten. "Organisierte Verantwortungslosigkeit", kommentierte ein Teilhaber. Auch die Strom-Versorgerin Elektra Birseck, mit 18 Prozent Kapital grösster Teilhaber, ist mit dem Jahresergebnis "nicht zufrieden". Dank zwei neuen Wechselrichtern, so die Hoffnung der Solarstrom-Finanzierer, soll die Stromernte dieses Jahr wieder reichlich ausfallen. "Denn mit unserer Investition wollen wir ja etwas für die Umwelt tun."
Die Anlage in Münchenstein wurde Anfang der neunziger Jahre dank initativen Gemeindebehörden errichtet. Finanziert wurde sie von mehr als zwei Dutzend privaten Investoren.
17. März 2002