© Foto Peter Knechtli OnlineReports "Traminsel zu kurz": BVB-Haltestelle Luzernerring Die gefährlichste Tram-Haltestelle Basels BVB-Haltestelle Luzernerring: Der hintere Tram-Ausgang führt direkt auf die Fahrbahn VON STEPHAN DIETRICH Die Haltestelle Luzernerring der Basler Tramlinie "3" könnte zum Ort des Schreckens werden: Der hintere Tram-Ausgang führt direkt auf die Fahrbahn der Burgfelderstrasse. Seit Jahren wehren sich Anwohnende erfolglos gegen die zu kurze Traminsel. Muss erst ein schlimmer Unfall geschehen? Seit über fünf Jahren setzen die Basler Verkehrsbetriebe (BVB) auf der Linie "3" längere Tramkompositionen ein. Einige Traminseln sind deshalb zu kurz geworden. Zum Beispiel an der Haltestelle Luzernerring. Statt sie baulich zu verlängern oder wie andernorts mit einer Ampel zu sichern, wurde in diesem Fall zu Pinsel, gelber Farbe und Schild gegriffen: Die Insel wurde symbolisch verlängert, auf der Fahrbahn eine gezackte Linie angebracht, eine Blechtonne sowie ein Schild "Tramhaltestelle" aufgestellt. "Eine unklare Verlegenheitslösung" "Das scheint mir eine unklare Verlegenheitslösung", so das Urteil des Basler Verkehrsplaners Andreas Stäheli. "Mit ein paar tausend Franken könnte man hier die Situation entscheidend verbessern, in dem man zum Beispiel die Traminsel verlängert." Eigentlich müssten die Autos hinter einem einfahrenden Tram anhalten und den Passagieren Vortritt gewähren, doch dem ist nicht so. "9 von 10 Fahrzeuge fahren oder rasen durch," beobachtet Velohändler René Brino von seinem Laden aus. "Das ist eine richtige Todesfalle, vor allem wenn Kinder oder alte Leute hinten aussteigen. Ein Wunder, das bisher nichts passiert ist." Anwohnerinnen und Anwohner haben schon vor Jahren mit einer Petition eine Sanierung der gefährlichen Situation verlangt. Vergeblich. Polizei: "Bis jetzt kein Unfall" Der Basler Polizei dürfte die Situation nicht unbekannt sein. Gleich neben der gefährlichen Haltestelle befindet sich eine Bäckerei, in der sich die Polizeipatrouillen regelmässig verpflegen. Doch in all den
BVB mit Situation gar nicht zufrieden Die BVB schätzen die Situation ganz anders ein. "Ich bin froh, dass die Autos bisher nur gegen die Blechtonne und nicht gegen Passagiere gefahren sind," meint BVB-Vizedirektor Georg Vischer. "Wir verlangen seit Jahren, dass dort etwas unternommen wird , aber hier sind nicht wir, sondern das Tiefbauamt zuständig und angeblich fehlt dafür das Geld." Ämter übergreifende Zusammenarbeit und Sicherheitsverständnis à la baloise. Immerhin besteht Hoffnung. Nach jahrelangem Planen soll die Tramhaltestelle, zusammen mit anderen Arbeiten, nächstes Jahr endlich saniert werden. Allerdings gab es solche Versprechen schon früher. Ihre Meinung:
11. Dezember 2002
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ECHO |
"Haltestelle Markthalle ist ebenso schlimm"
Ebenso schlimm: Haltestelle "Markthalle" Richtung Gundeldingerquartier. Man muss um die Tramfahrgäste in jedem 2er und 16er zittern. AutofahrerInnen sind dort rücksichtslos oder hoffnungslos überfordert. Lichtsignale bringen wenig. Besser wären eine auf die Schwächeren ausgerichtete Verkehrserziehung und Aktionen des Polizei- und Militärdepartements (PMD) im Stil von "Nimm den Fuss vom Gas". Das Gegenteil ist der Fall, Jörg Schilds PMD trägt keine Sorge zum Schutz der FussgängerInnen (und Velo Fahrenden) gegenüber Auto Lenkenden. Die Polizeitruppe wäre okay. Doch unsozialer und gefährlicher als ihr oberster Chef war in Basel schon lange kein Regierungsrat mehr. Es gibt nur eines: Auf friedliche Koexistenz von Auto und Langsamverkehr in Basel hoffen. Mit Scharfmacher Schild liegt das leider nicht drin.
Beat Leuthardt
Basel
Jürg-Peter Lienhard
Basel |
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