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"Grosse Sensibilität gespürt": Grünen-Politiker Markus Ritter


"Ich bin offen für neue politische Aufgaben"

Mit Bravour bestanden: Markus Ritter als erster grüner Parlamentspräsident Basels

VON PETER KNECHTLI

Er fuhr per Trottinett in den Basler Grossen Rat, wirkte mit dunklem Anzug und Fliege oft wie ein "Oskar"-Preisträger durchs Rathaus und profilierte sich als erster grüner Parlamentspräsident: Markus Ritter hat sein einjähriges Amt als "höchster Basler" soeben mit Bravour bestanden. Im Interview mit OnlineReports offenbart sich Ritter als talentierter Verseschmied und als offen für neue politische Aufgaben.

OnlineReports: - Was konnten Sie als Grossratspräsident bewirken und was machen Sie jetzt mit Ihrer Fliege als Ihrem Markenzeichen?

Markus Ritter: S`Johrdausig isch jetz umme
Und au my Roots-Zyt, numme -
Bin ych e bitz fruschtriert:
Der Schröder isch nid koo, au d`Queen het sich geniert
Und dr Chbirac hämmer nid kenne griege
Ja Himmel ! - isch das alles wäge miner Fliege?

OnlineReports: Wie hat die bürgerliche Seite auf den ersten grünen Parlamentspräsidenten in Basel reagiert?

Ritter: Die LDP hat zunächst durch einen Abtausch überhaupt erst ermöglicht, dass ich als Grüner zu Ende meiner Amtsdauer noch Präsident werden konnte. Zu Beginn meiner Präsidialzeit nahm ich eine grosse Sensibilität wahr, ob ich wohl dieses oder jenes Cliché erfüllen oder eher vermeiden würde. Nach wenigen Wochen fühlte ich mich in meiner Amtsfunktion von allen Seiten im Kanton akzeptiert und wohlwollend unterstützt.

OnlineReports: Manchmal fuhren Sie Fliege-bestückt und Trottinett-mobil zur Grossratssitzung. Wie waren die Reaktionen darauf?

Ritter: Was sone Grossroot alles macht!
Im Root gits Gschäftli Daag und Nacht
Mit Aadrääg, Reede und Motione
duet kain die Andere verschoone
Und z'Oobe kämsch vyl z`schpoot ins Bett
Näämsch nid zem hai goo s`Drotinett.

OnlineReports: In ihrer Schlussrede sprechen Sie von einer "zentrifugalen Auflösung der Schweiz". Wo droht Gefahr?

Ritter: Die von mir geschilderte Auflösung der Schweiz ist keine Gefahr sondern eine echte Chance. Würde sich die Schweiz nicht zentrifugal auflösen, dann würde vielleicht eine Gefahr drohen: Zürich würde hegemonial zu dominieren trachten. Die andern beiden Metropolitanräume Genf und Basel - unser Kanton ist in der Sicht der Finanzmärkte immerhin der vertrauenswürdigste Schweizer Wirtschaftsstandort - würden innerhalb des Landes immer mehr ignoriert.

OnlineReports: Wie sieht Ihre politische Zukunft aus - wollen Sie in die Regierung oder in den Nationalrat?

Ritter: Ich bin offen für neue Aufgaben auf kantonaler oder eidgenössicher Ebene. Ein einziges, ganz bestimmtes Amt strebe ich aber nicht an.

26. Januar 2001

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© by Peter Knechtli