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Foto zvg
"Neue und effizientere Technologien entwickelt": Nassoxidationsanlage
Ciba erwägt Schliessung von Hightech-Kläranlage
Die Nassoxidationsanlage in Grenzach soll sparsameren und ökologischeren Lösungen weichen
VON PETER KNECHTLI
Die Ciba Spezialitätenchemie erwägt, die dem Abwasserschutz dienende Nassoxidationsanlage in Grenzach vorzeitig zu schliessen. Diese Information von OnlineReports bestätigte Ciba-Sprecher Franz Kuntz. Spezialisten suchen nach innovativeren und sparsameren Lösungen.
120 Millionen Franken kostete die Hightech-Anlage, die 1990 im Ciba-Werk in der südbadischen Grenzgemeinde Grenzach bei Basel in Betrieb genommen wurde. Bei der Herstellung von Industriechemikalien, optischen Aufhellern und Farbstoffen fallen schwer abbaubare Salze und Schadstoffe mit langkettigen Molekülen an. In der Nassoxidation werden sie bei Temperaturen über 250 Grad und hohem Druck im wässerigen Medium in ihre Grundbestandteile zerlegt. Ueber die biologische ARA wird das Wasser sodann in den Rhein geleitet. Die Abluft wird gefiltert und verbrannt.
"Die Anlage läuft ökonomisch unproblematisch, unter sauberen Bedingungen und die Emissionsgrenzwerte werden eingehalten", erklärt Sprecher Kuntz.
Teurer Betrieb, hoher Energieverbrauch
Doch die Musteranlage aus vergangenen Zeiten ist für Ciba auch Sorgenkind und als Technologie nicht mehr auf dem Stand der heutigen Zeit: Der Betrieb ist sehr teuer und verlangt einen hohen Einsatz an Energie und Hilfsstoffen. Vor zwei Jahren wurde zudem ruchbar, dass sich durch die Zusammensetzung der Abwasserströme in Spuren das Krebs erregende Dioxin bildet. Die Folge war, dass die Sicherheitsanforderungen erhöht wurden und die Arbeiten künftig im Vollschutzanzug verrichtet werden mussten.
Ein internes Team prüft jetzt Möglichkeiten, die Anlage vor Ablauf ihrer vorausgesagten Betriebszeit von 20 Jahren stillzulegen. Laut Franz Kuntz haben sich inzwischen "neue und effizientere Technologien entwickelt". Darum werde jetzt geprüft, "ob wir mit alternativen Methoden zum gleichen Ergebnis kommen". Der Trend geht in Richtung "verfahrensintegrierte und sehr differenzierte Ansätze". Kuntz: "Wir wollen wo möglich Abfälle vermeiden und streben anstelle der jetzigen End-of-pipe-Lösung massgeschneiderte Konzepte an."
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