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pic Christoph Eymann

Auf seinem Verband lastet finanzieller Druck: Basler Gewerbedirektor Christoph Eymann


Austrittswelle erschüttert Basler Gewerbeverband

Nutzen eines Gewerbeverbandes wird "heute mehr in Frage gestellt"

Der Basler Gewerbeverband unter der Leitung des liberalen Nationalrats Christoph Eymann verliert reihenweise Mandate. Finanzielle Probleme sind die Folgen.

Von Peter Knechtli

Direktor Christoph Eymann bestätigte gegenüber
REPORTS, dass in den letzten Monaten mehrere Verbände ihre Verwaltungsmandate beim Basler Gewerbeverband zurückgezogen haben: Der Milchhändlerverband, der Schweizerischer Verband für Umwelttechnik, die Gesellschaft für Sonderabfall-Entsorgung, der Autogewerbeverband sowie die Baumeister. Nach Informationen von ONLINE REPORTS überlegt sich der Nutzfahrzeugveband Astag einen Austritt.

Die Gründe für den Aderlass im Führen von rund 30 Sekretariaten für Verbände und Familienausgleichs- und Pensionskassen seien "sehr heterogen", sagte Eymann. Da viele Branchenverbände wirtschaftlich nicht sehr gut dastünden, bestehe ein permanenter Kampf um Mitgliederbeiträge und Höhe der Verwaltungskosten. Eymann: "Wir haben sehr viele Gesuche um Reduktion der Sekretariatsentschädigung." Auch bei den finanziell interessanten Sekretariaten der Familienausgleichskassen herrsche eine "relativ kleine Solidaritätsbasis". Es gebe einen Trend, zur günstigeren staatlichen Kasse oder zu jener des Volkswirtschaftsbundes zu wechseln.

Konkurrenz durch Anwaltsbüros

"Enorm gewachsen" ist laut Eymann auch die Konkurrenz "durch Anwaltsbüros, die nicht ganz ausgelastet sind und kostengünstige Angebote zur Verbandsführung machen". Offen räumt Eymann ein, dass die derzeitigen Einnahmen von 3,5 Millionen Franken rückläufig seien: "Der Nutzen eines Gewerbeverbandes wird heute mehr in Frage gestellt, obschon die Leistungen und Erfolgsquoten sicher nicht schlechter geworden sind."

Mit Neuakquisitionen, Aus- und Weiterbildungsangeboten, einem Ausbau der Beratung und einer neuen Beitragsregelung will Eymann jetzt die drohenden Ausfälle kompensieren. Eymann macht geltend, dass der Treuhänderverband als Mitglied gewonnen werden konnte. Ebenso habe sich der Apothekerverband dem Gewerbeverband "wieder angenähert".

Branchenkenner rechnen dem liberal-ökologischen Politiker hoch an, wie er die gewerbliche Wirtschaft für Umweltfragen sensibilisiert hat. Auch politisiere er sehr gut. Indessen leide die Verbandstätigkeit gelegentlich darunter: Es fehle ihm das "Feldweibel-Office", das auch bei seiner politisch bedingter Abwesenheit für Schwung in der Verbandsführung sorge.

7. März 1999

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(c) by Peter Knechtli