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BS/BL: Ständerats-Kandidaturen 1999

Basel-Stadt Kandidat Kommentar Ueberraschung Chancen
SP
Gian-Reto Plattner
Der sozialdemokratische Standesherr ist faktisch schon vor der Wahl gewählt. Gegen Plattner ist derzeit kein bürgerliches Kraut gewachsen. Erregt mit seiner Politik auch keineswegs den Argwohn der bürgerlichen Parteien. Zu achten ist höchstens auf die Zahl der leeren Wahlzettel.
SVP Peter Adam Der 31jährige ist als Politiker unbekannt.  
Baselland Kandidat(inn)en Kommentar Ueberraschung Chancen
FDP
Hans Fünfschilling
Holte bei den letzten Regierungsratswahlen am meisten Stimmen. Verursachte aber mit der tags darauf angekündigten Ständerats-Ambition Aerger im eigenen Lager. Muss Einbussen befürchten. Zweiter Wahlgang unabwendbar. Kein grosser Kommunikator, aber solider Kassenwart. Müsste etwas offener werden und seine Position vermehrt outen. Kommt Hans Rudolf Gysin im zweiten Wahlgang doch noch, falls Fünfschilling im ersten Wahlgang wider Erwarten schlecht abschneidet?
SP
Claude Janiak
Wollte anfänglich gegen René Rhinow antreten. Gegen Fünfschilling sind die Chancen besser - auch wenn Janiak mit seiner Ständerats-Kandidatur vor allem die Chancen zur Einstiegs-Wahl in den Nationalrat optimiert. Schwache Werbung, kluger Kopf, für Cannabis-Liberalisierung und Flughafenausbau. Ist den Grünen nicht sonderlich grün, was diese auch zu spüren bekamen. Dass sich die vereinigte Linke in zweiten Wahlgang hinter ihn stellt und ihm zum Sieg verhilft.
Grüne
Ruth Gonseth
Hat sich gegen das Ansinnen der SP durchgesetzt, ihre Ständerats-Kandidatur kurzfristig zurück zu ziehen. Bewerbung hat taktischen Hintergrund: PR für die Wiederwahl in den Nationalrat. Gentech-Kritikerin der ersten Stunde. Kämpft derzeit vor allem gegen Gen-Food. Kämpft entschlossen gegen patriarchalische Ansprüche des Allianz-Partners SP. Dass sie im ersten Wahlgang mehr Stimmen als Janiak macht
Schweizer Demokraten
(SD)

Rudolf Keller
Dürfte wie Gonseth und Janiak vor allem den Nationalratssitz im Auge haben. Jagt Fünfschilling im ersten Wahlgang Stimmen ab. Politisch etwas auf der Linie der Jungen Rechten um Benjamin Spitteler (SVP). Dass er im ersten Wahlgang mehr Stimmen als Gonseth macht
MIR 21 Manfred Reist
Bizarre Kandidatur der "vom Aussterben bedrohten Arten" (NR-Listenbezeichnung). Niemand weiss, wem Reist nützen und wem er schaden will. Ohne die Spur einer Chance.  

NATIONALRATSWAHLEN 99: PARTEIEN-BEWERTUNG

22. September 1999

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