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So ruft Kessler auf seiner VgT-Homepage zum Boykott von Swisscom un Sunrise auf




Tierschützer fordern Provider-Boykott

Diax-Prmoter Erwin Kessler gegen Sperrung von Rassismus-Webseiten

VON PETER KNECHTLI

Dass Swisscom und Sunrise diese Woche mindestens sechs Internet-Seiten mit rassistischem Inhalt - unter anderem Links auf Bücher des Holocaust-Leugners Jürgen Graf - gesperrt haben, passt dem Tierschützer Erwin Kessler nicht in den Kram. Er wirbt jetzt für die Konkurrenz Diax - gar nicht zu deren Begeisterung.

Auf der Hompage seines "Vereins gegen Tierfabriken" (VgT) rief er am Donnerstag zum Boykott der beiden Gross-Provider und zu einem Wechsel zum Konkurrenten Diax auf. Grund: Die Sperrung sei "auf politischen Druck" und "ohne gesetzliche Grundlage" erfolgt. Swisscom- und Sunrise-Kunden hätten keinen freien Zugang zum World Wide Web.

Freude an der VgT-Empfehlung mag bei Diax allerdings nicht aufkommen. "Wir distanzieren uns vom Boykott-Aufruf, wenn wir mit Rassismus in Verbindung gebracht werden", meinte Diax-Sprecher Reto Zurflüh zu ONLINE REPORTS. Der Grund, weshalb Diax laut Zurflüh die rechtswidrigen Seiten nicht sperrte: "Wir wurden von der Bundespolizei nicht angefragt."

Wie der Diax-Sprecher weiter ausführte, habe Kessler von Diax um die Versicherung nachgesucht, "dass wir keine Seiten sperren". Möglicherweise fürchtet Kessler, dass seiner Webseite Aehnliches widerfahren könnte. Zurflüh wies gegenüber der SonntagsZeitung auf die Problematik einer Verbannung von Webseiten hin, will sich aber "von Herrn Kessler nicht instrumentalisieren lassen".

In einem Mail an Kesser vom vergangenen Freitag erinnerte Zurflüh daran, dass die Sperrung von Internet-Seiten derzeit sehr kontrovers diskutiert werde. "Diax hat daher kein Interesse, in einem Boykottaufruf gegen Swisscom und Sunrise genannt zu werden, und bittet Sie, die Erwähnung von Diax in diesem Zusammenhang zu unterlassen." Zumindest bis Sonntag hatte Kessler auf die Diax-Bitte nicht reagiert.

Swisscom-Sprecher Sepp Huber fand den Boykott-Aufruf "daneben". Rechtliche Schritte seien nicht geplant. Denn: "Es gibt eine Rechtsunsicherheit. Letztlich übernimmt für die Sperrung niemand die Verantwortung." Pikant: Tierschützer Kessler war vor gut zwei Jahren vom Bezirksgericht Bülach wegen Rassendiskriminierung zu zwei Monaten Gefängnis unbedingt verurteilt worden. Das Urteil wurde weitergezogen.

24. Oktober 1999

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(c) by Peter Knechtli