Cablecom dominiert Basler Kabelnetz

Letzte Basler "Balcab"-Beteiligung verkauft

Das Basler Kabelnetz ist jetzt endgültig in fremden Händen: Der CATV-Riese Cablecom hat die letzte Basler Beteiligung der Schmidlin Holding gekauft.

Lucien Schmidlin, Verwaltungsratspäsident der Schmidlin Holding, bestätigte Informationen der SonntagsZeitung, wonach er seine 10-Prozent-Beteiligung an der Basler Kabelnetzfirma Balcab Ende August an den Branchenführer Cablecom verkauft hat. Dabei machte er von seinem vertraglichen Recht Gebrauch, seine Aktien bei Bedarf an die verbleibenden Aktionäre veräussern zu können. Schmidlin, so heisst es, habe einen "sehr guten Preis" erzielt, was er nicht dementiert.

Das Basler Kabelnetz - nach Schmidlins Einschätzung "das modernste der Welt" - gehört somit zu 40 Prozent Cablecom und zu je 30 Prozent Siemens (Schweiz) und der Swisscom (Telecom PTT). Faktisch ist das Netz jetzt ganz in den Händen der Cablecom, da sowohl Siemens wie die Swisscom Cablecom-Teilhaber sind. "Kartellrechtlich", so der Cablecom-Verwaltungsratsdelegierte Leo Fischer, seien diese Besitzverhältnisse "gar nicht relevant".

Bei der Planung des Kommunikationsnetzes - des jüngsten Grossnetzes der Schweiz - war es Mitte der achtziger Jahre die Absicht der Regierung, das 60-Millionen-Projekt zu einer "Sache des einheimischen Gewerbes" zu machen. Als das Ausbau-Volumen auf mitterweile über 200 Millionen Franken explodierte, verkauften die Basler Gewerbebetriebe ihre Anteile Schritt für Schritt, nachdem sie am Netzbau gut verdient hatten. Diese Entwicklung wird bald auch nach aussen sichtbar werden: Die Cablecom trägt sich mit dem Gedanken, die Balcab in absehbarer Zeit umzutaufen.

12. September 1997

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(c) by Peter Knechtli